Das Medienarchiv


Montag, 22. November 2021

FDP gegen Tempo 30: Die FDP des Kanton Zürich will laut der NZZ eine Volksinitiative lancieren, die vorsieht, dass der öffentliche Verkehr nicht behindert werden darf. Im Gesetz über den öffentlichen Personenverkehr soll es neu heissen, dass der Kanton den ÖV fördere, indem dieser grundsätzlich weder durch bauliche Massnahmen noch durch Verkehrsanordnungen behindert oder verlangsamt werde. Dafür müssten die Gemeinden sorgen. Damit würde die Einführung von Tempo 30 auf Hauptstrassen erschwert, schreibt die Zeitung. In Gemeinden, wo dies dennoch getan würde, müssten diese die Mehrkosten selbst tragen.
Wie viel Zeit verliert der ÖV wegen Tempo 30? Antworten gibt es im Mobimag-Artikel

Halbtax zum Tiefpreis: Der Elektronikhändler Interdiscount verkauft diese Woche Halbtax-Abonnemente mit grossen Rabatten. Ab heute, 9 Uhr gibt es das Halbtax für Jugendliche für 60 Franken und für Erwachsene für 92.50 Franken, schreibt «20 Minuten». Es stünden Tausende Abos zum Verkauf bereit. Die Alliance Swisspass will sich gegenüber der Zeitung nicht zur Finanzierung des Angebots äussern, weil es eine Verschwiegenheitsklausel gebe. Die Aktion, die in den Vorjahren bereits durchgeführt wurde, generiere aber einen hohen Prozentsatz an Neukundinnen und Neukunden, die das Abo danach verlängerten.


Freitag, 19. November

Abfuhr für Autobahnpläne: Auf der Autobahn A3 zwischen Eiken und Rheinfelden wird es keine weiteren Anschlüsse geben. Weil diese Strecke 15 Kilometer beträgt, bat der Planungsverband Fricktal Regio den Kanton Aargau, mögliche Anschlussstellen zu untersuchen. Das hat dieser nun getan – und kommt laut der «Aargauer Zeitung» zum Schluss, dass ein weiterer Anschluss Gewinner und Verlierer hätte. So könnten zwar Dörfer entlastet werden, in anderen würde der Verkehr aber steigen, auch aus dem grenznahen Deutschland. Der Kanton will die Idee deshalb nicht weiterverfolgen und auch nicht beim Bund vorstellig werden. Der Planungsverband reagiert enttäuscht.

Billigtickets bei der SBB: Derzeit bieten die SBB und ihre europäischen Partnerbahnen auf diversen Strecken ins Ausland Billette zu Günstig-Preisen. Das berichten die Zeitungen von CH Media. So können etwa im Rahmen einer Promotions-Aktion Tickets für 29 Franken von Zürich, Bern oder Basel nach Mailand gekauft werden. Nach Paris wurden im Rahmen einer Winteraktion bis vor kurzem Billette für 31 Franken verkauft, und der neue Nachtzug von Zürich nach Amsterdam ab 12. Dezember kann schon ab 65 Franken für die ganze Strecke gebucht werden.


Donnerstag, 18. November

SBB stellt «via» ein: Das SBB-Kundenmagazin «via» erscheint im März 2022 zum letzten Mal. Wie die Bahn in einer Mitteilung schreibt, werde das Heft aus Spargründen nicht mehr gedruckt. Mit dem Schritt will die SBB über den Zeitraum von drei Jahren 1,35 Millionen Franken einsparen. «Die finanzielle Lage der SBB ist und bleibt wegen der Coronakrise sehr angespannt. Sie muss deshalb selbst einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der finanziellen Situation leisten», heisst es in einem online veröffentlichten Beitrag. Die Bahn wolle künftig stärker auf Social Media setzen.

Velohelmpflicht für Jugendliche: Die Zahl der schwer verunfallten Velofahrerinnen und Velofahrer ab 12 Jahren nimmt laut dem Bundesrat stark zu. Gleichzeitig sinke ab dann die Helmtragequote, heisst es in einer Mitteilung der Landesregierung, über welche die Tamedia-Zeitungen berichten. Der Bundesrat soll deshalb das Recht erhalten, eine Velohelmpflicht für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren verfügen zu dürfen. Die entsprechende Vorlage schickt der Bundesrat im Bündel mit anderen Massnahmen zum Strassensicherheits-Paket «Via Sicura» in die Vernehmlassung. Unter anderem sollen auch Raser weniger hart angefasst werden, etwa indem der Bundesrat auf Blackboxes und Alkoholwegfahrsperren verzichten will.


Mittwoch, 17. November

Verkehr wächst weniger stark als Bevölkerung: In den nächsten 30 Jahren wird der Verkehr auf Strasse und Schiene weiter wachsen – allerdings nicht so stark wie zunächst gedacht. Das zeigen die Verkehrsperspektiven 2050, welche das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) gestern vorgestellt hat. Das Amt geht laut dem «Blick» davon aus, dass der gesamte Personenverkehr bis 2050 nur um 11 Prozent zunehmen wird, während die Bevölkerung um 21 Prozent wachsen soll. Das ARE begründet dies unter anderem mit dem Homeoffice: Rund die Hälfte der Arbeitnehmenden, bei denen das Arbeiten von zuhause aus möglich ist, dürften dies laut der Prognose des Bundes künftig auch tun. 
Mobimag berichtet nächste Woche ausführlich über die Verkehrsperspektiven

Zunahme der Grenzgänger im Tessin: Im Tessin kommt es an den Grenzübergängen und auf der A2 immer häufiger zu Staus. Das berichtet das «Bündner Tagblatt». Mit ein Grund sei die gestiegene Zahl der Grenzgänger. Laut den jüngsten Zahlen des Bundesamt für Statistik hat die Zahl der im Tessin tätigen Personen aus Italien per drittes Quartal 2021 74’199 erreicht, so viele wie nie. Fast jeder dritte Arbeitsplatz im Südkanton ist mittlerweile mit einem Pendler aus Italien besetzt, der Anstieg im dritten Quartal betrug 1,3 Prozent. Obwohl der ÖV im Tessin stark ausgebaut wurde, benutzen laut der Zeitung fast alle Grenzgänger das Auto.


Dienstag, 16. November

Petition gegen Tempo 30: Das «Team Freiheit» hat 10’000 Unterschriften für eine Petition gesammelt, die den Zürcher Stadtrat bittet, von Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen abzusehen. Sie wurde am Montag eingereicht, wie die NZZ berichtet. Der Stadtrat hatte einen solchen Grundsatzentscheid vor den Sommerferien gefällt. Wie die Zeitung schreibt, ist flächendeckendes Tempo 30 auch Teil der Richtplanvorlage, über welche die Stadtzürcher am 28. November an der Urne entscheiden, ist dort allerdings nur ein Teilaspekt. Eine Petition hat keine rechtlich bindende Wirkung.

Basler Klimakommission präsentiert Bericht: Die Spezialkommission Klima des Basler Grossen Rates hat am Montag ihren Bericht präsentiert. Er umfasst 13 Vorstösse, 19 Forderungen und 58 Empfehlungen. Das schreibt die «bz Basel». Im Bereich Verkehr und Raumplanung beurteilt die Kommission den Klimaschutzbericht der Regierung als «wenig visionär» und «ohne spürbare Ambitionen». Es seien weitere Massnahmen nötig. Aktuell würden beispielsweise grosse Flächen im Kanton Basel-Stadt umgenutzt. Das solle gleich für klimatisch sinnvolle Planungen genutzt werden. Der Kanton solle solche Areale nach Anhörung der Bauherrschaft jeweils mit Klimazielen versehen, so die Kommission.


Montag, 15. November

Mehr Aggressionen gegen Zugpersonal: Das Zugpersonal der SBB wird häufiger angegriffen. Das berichten die CH-Media-Zeitungen. In einer internen Analyse der Bahn heisst es, Aggressionen gegenüber dem Personal und Reisen ohne gültigen Fahrausweis stiegen, «jedoch nicht signifikant». Ein SBB-Sprecher sagt, wegen der Maskenpflicht komme es zu diversen verbalen Drohungen gegen das Personal. Die Übergriffe seien zudem gröber geworden. Im Durchschnitt sei das Personal alle zwei bis drei Tage von einer Tätlichkeit betroffen. Laut einer Analyse des Bundes haben Anzeigen, die Vorfälle in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Haltestellen betreffen, in den letzten Jahren zugenommen.

Glarus will eine grosse Umfahrung: Der Kanton Glarus will sich beim Bund für die Realisierung der Umfahrung Netstal und die Kombination der Umfahrungen Glarus und Netstal einsetzen. Das berichtet die «Südostschweiz». Die Finanzierung und Planung der Umfahrung Netstal ist Sache des Bundes, jene der Umfahrung Netstal des Kantons respektive beider Staatsebenen. Die Verkehrsmenge auf der Umfahrung Netstal soll 17’000 Fahrzeuge pro Tag betragen, was in Netstal eine Entlastung um 71 Prozent der Verkehrsmenge bringen würde.


Freitag, 12. November

SBB prüft Fahrzeitverlängerungen: Im überregionalen Verkehr kämpft die SBB derzeit mit unpünktlichen Zügen. Mit ein Grund dafür sind fehlende Reserven etwa im Knoten Bern. Nun prüft die Bahn, auf verschiedenen Linien Fahrzeitverlängerungen umzusetzen. Das berichtet die NZZ. Seit der Einführung des Konzepts Bahn 2000 hätten sich die Fahrzeiten kaum verändert, sagt David Fattebert, Leiter des Programm Kundenpünktlichkeit, der Zeitung. Dabei verkehrten mittlerweile mehr und schwerere Züge und auch die Zahl der Passagiere sei stark gestiegen, was zu längeren Haltezeiten in Bahnhöfen führe.

Grüne wollen schönere Strassen in Luzern: Die Luzerner Grünen und Junge Grünen haben knapp 5000 Unterschriften für eine Volksinitiative gesammelt, die für mehr Lebensqualität in Luzerner Gemeinden sorgen soll. Bisher dominierten laute und zum Teil gefährliche Kantonsstrassen deren Zentren, heisst es. Künftig soll es etwa breitere und sicherere Velowege, mehr Gewerbe und Gastronomie auf den Dorfplätzen und grosszügige Bewegungszonen geben, fordert die Initiative. Das Ziel eines attraktiven Dorfkerns gehöre genauso zur Verkehrsplanung wie die Strassenkapazität oder sonstige Normen, sagt Judith Schmutz, Grüne-Kantonsrätin, dem Portal zentralplus.


Donnerstag, 11. November

Bundesrat lockert Bedingungen für Tempo 30: Um Tempo-30-Zonen auf Nebenstrassen und in Wohnquartieren einführen zu können, soll es künftig keine Gutachten mehr brauchen. Diesen Beschluss hat der Bundesrat laut den Tamedia-Zeitungen gestern in die Vernehmlassung geschickt. Bisher durften Tempo-30-Zonen auf siedlungsorientierten Strassen nur zur Verminderung besonderer Gefahren, zur Reduktion der Umweltbelastung oder zur Verbesserung des Verkehrsfluss signalisiert werden. Die Effekte müssen mit einem Gutachten belegt werden können. Künftig sollen sie aus «in den örtlichen Verhältnissen liegenden Gründen» eingerichtet werden können.

SBB ist unpünktlicher unterwegs: Die Züge der SBB sind derzeit weniger pünktlich unterwegs als in den Monaten zuvor. Das berichten die Zeitungen von CH Media. So weist die SBB für den Oktober eine Zugspünktlichkeit von 90,6 Prozent aus, in der Region Mitte lag sie gar nur bei 89,7 Prozent. Zum Vergleich: 2020 lag die Zugspünktlichkeit im ganzen Netz bei 92,6 Prozent. Generell sei die Lage des Bahnsystems wieder angespannter, wird ein SBB-Sprecher zitiert. Hauptgründe seien die Witterungsverhältnisse mit nassem, stürmischem und kaltem Wetter und Baustellen. Die Bahn sei mit den derzeit tieferen Werten nicht zufrieden und arbeite an einer Verbesserung.


Mittwoch, 10. November

Unterstützung für die BVB: Weil die Passagierzahlen der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) während des Lockdowns zurückgegangen waren, stehen rund 20,8 Millionen Franken weniger Einnahmen in den Büchern. Die Basler Regierung beantragt laut der «bz Basel» nun beim Grossen Rat eine Erhöhung des Globalbudgets ÖV im nächsten Jahr um 5,2 Millionen Franken. Damit sollen Ausfälle ausgeglichen werden. Die BVB erhalten zudem 2,6 Millionen Franken vom Bund, der diese Gelder allerdings nur spricht, wenn sich die Basler Regierung auch beteiligt.

Widerstand gegen Bahnanschluss an Euroairport: Der Euroairport nahe Basel soll einen Bahnanschluss erhalten. Im Rahmen des französischen Mitwirkungsverfahrens wird nun Widerstand gegen das Projekt laut. Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) wendet sich laut «Basler Zeitung» gegen das Projekt, weil der Bahnanschluss «mehr Lärm und Umweltbelastung» bringe. Auch Anwohnerorganisationen und Naturschutzgruppen haben den Aufruf unterzeichnet, genauso wie die Grünen von Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die Baselbieter SP, die Basta und die regionale Greenpeace-Sektion. Ihn irritiere der Widerstand, sagt Sebastian Deininger von der Handelskammer beider Basel der Zeitung. Schliesslich gehe es um eine Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Bahn. 


Dienstag, 9. November

Neue Allianz gegen das Auto in Basel: Die Interessensgemeinschaft öffentlicher Verkehr Nordwestschweiz, Pro Velo Basel und der VCS Basel haben sich zur «Allianz Mobilität und Umwelt» zusammengeschlossen. In einem Positionspapier mit 15 Punkten führt die Allianz auf, wie sie sich die Mobilität der Zukunft vorstellt. Das schreibt die «bz Basel». Die Verkehrsplanung müsse eine tiefgreifende Transformation erfahren, heisst es – mit umweltfreundlichen Verkehrsarten an erster Stelle. Der Trend zur Reduktion des Auto-Individualverkehrs müsse «mit mehr Punch und Power» weitergegangen werden.

Rückzug der Stadtklima-Initiativen: Das Initiativkomitee hat entschieden, beide Stadtklima-Initiativen in St. Gallen zurückzuziehen. Das teilte es gestern mit. Die Initiativen wurden letzten Dienstag vom Stadtparlament abgelehnt. Die verbesserten Gegenvorschläge hätten aber eine Mehrheit im Komitee überzeugt. Sie leisteten einen grossen Beitrag zu mehr Lebensqualität auf den städtischen Strassen. In den nächsten Jahren müssen damit 120’000 Quadratmeter Strasse in Flächen für den Fuss- und Veloverkehr sowie für den ÖV umgewandelt werden. Zudem kommen weitere Velostrassen und Velostreifen. 


Montag, 8. November

Wird der ÖV in der Stadt Zürich reduziert?: In knapp drei Wochen stimmt die Bevölkerung der Stadt Zürich über den neuen Siedlungs- und Verkehrsrichtplan ab. In einem Streitgespräch der NZZ haben sich die Gemeinderäte Marco Denoth (SP) und Severin Pflüger (FDP) dazu geäussert. Der öffentliche Verkehr komme mit dem Richtplan «sehr stark unter Druck», sagt Pflüger. Bisher habe gegolten, dass jeder Punkt in der Stadt mit einem anderen in maximal einer Stunde verbunden werden könne. Das gelte nicht mehr. Zudem werde der ÖV auf Hauptachsen verlangsamt. Marco Denoth hingegen sagt, dass der ÖV vor allem im regionalen Richtplan behandelt werde, der vor vier Jahren verabschiedet worden sei. Die kommunale Richtplanung könne keine Antworten liefern.

Alstom erklärt Widerstand gegen SBB-Vergabe: Die SBB hat vor wenigen Wochen den Auftrag für 286 neue einstöckige Triebzüge für den Regionalverkehr an Stadler Rail vergeben. Dagegen hat der Hersteller Alstom Beschwerde erhoben. «Bei einer Reihe von Punkten hätte die Bewertung unseres Angebots besser sein müssen», sagte Alstom-Schweiz-Chefin Cora Hentrich gestern der «NZZ am Sonntag». «Die SBB konnten uns nach der Vergabe aber nicht auf nachvollziehbare Weise erklären, warum sie zu einem anderen Schluss kamen.» Der Auftrag hat einen Wert von 2 Milliarden Franken und ist auf Jahre hinaus der letzte grosse der Bahn.


Freitag, 5. November

Grüner Zürcher Regierungsrat zum Auto: Der Zürcher Regierungsrat Martin Neukom (Grüne) hat in einem Interview mit der NZZ über das kantonale Energiegesetz, über das Ende November abgestimmt wird, und CO2-Emissionen gesprochen. Der grösste kantonale Hebel liege im Gebäudebereich. Im Verkehr gebe es zwar ebenfalls viel zu tun, «aber das wird sich zu einem grossen Teil über die Elektromobilität lösen lassen». Natürlich könne argumentiert werden, dass das Auto an sich unökologisch sei, schliesslich entstünden auch bei der Batterieproduktion Emissionen. «Aber ich glaube nicht, dass wir politisch vom Auto wegkommen.» Das Auto sei sehr relevant, nicht nur in der Schweiz.

Hohes Volumen für Schweizer Transporteure: Die Schweizer Transportunternehmen suchen nach Mitarbeitern. «Die Nachfrage ist richtig in die Höhe geschnellt und wir wurden volumenmässig fast überfahren», sagt Hans-Peter Dreier von der gleichnamigen Spedition in Suhr (AG) der «Aargauer Zeitung». Es sei eine Herausforderung, gute Leute zu finden, was auch an der Erholung der Wirtschaft liege. Nils Planzer, CEO der Planzer Transport AG sagt, er suche derzeit 20 bis 30 Fahrerinnen und Fahrer. Im Moment müssten seine Fahrer Überstunden leisten. Der wirtschaftliche Aufschwung und das Vorweihnachtsgeschäft bescheren Spediteuren derzeit viel Arbeit.


Donnerstag, 4. November

Zürich lanciert GA für Velostationen: Velofahrerinnen und Velofahrer können künftig für 50 Franken pro Jahr in den Velostationen der Stadt Zürich ihr Zweirad abstellen. Das neue Velo-GA soll Anfang 2023 eingeführt werden und für die Stationen am Bahnhof Oerlikon, am Europaplatz beim Hauptbahnhof, in Altstetten sowie die geplante Station beim Bahnhof Stadelhofen gelten. Der Gemeinderat hat einer entsprechenden Weisung des Stadtrats am Mittwochabend zugestimmt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Der Kostendeckungsgrad dürfte unter 20 Proeznt liegen.
– Mobimag berichtete im Frühling ausführlich über das neue Angebot und Pläne anderer Städte

Neue Velorouten in Bern: Im Grossraum Bern soll ein sternförmiges Velonetz entstehen. Laut dem «Bund» ist die Mitwirkungsfrist für ein Netz mit fünf neuen Velohauptrouten für den Alltagsverkehr vor kurzem abgelaufen. Im Kern gehe es bei der Routenplanung der Regionalkonferenz Bern-Mittelland oft um die Verlängerung bereits existierender Velowege in die Agglomeration. Vertagt ist hingegen eine direkte Route von Münsingen nach Bern via Aaretal, weil der Ausbau der Bahnstrecke durch das Aaretal noch nicht feststeht.


Mittwoch, 3. November

Luzern will Mobilität integral planen: Im Kanton Luzern dürfte der Verkehr weiter zunehmen. Das schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung vom Dienstag. Er führt dies auf das Bevölkerungswachstum, das Freizeitverhalten und die zunehmende Zahl von Gütern zurück. Strassen- und Schienenverkehr seien in den Stosszeiten aber schon heute an den Kapazitätsgrenzen. Mit einem «Programm Gesamtmobilität» will der Kanton die Planung der Mobilität nun laut dem «Willisauer Bote» gesamtheitlicher angehen und verschiedene Themen planerisch unter einen Hut bringen. Infrastrukturmässig braucht es laut der Regierung etwa den Durchgangsbahnhof Luzern und die Umfahrungsautobahn Bypass.  

BAV scheitert vor Gericht: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) erleidet im Strafverfahren um zu hohe Subventionsbezüge der Berner Bahn BLS eine Niederlage. Es wollte die Berner Staatsanwaltschaft mit der Strafverfolgung beauftragen. Das Bundesstrafgericht hat laut dem «Bund» nun allerdings bestätigt, dass diese nicht zuständig ist. Der Bundesrat könne eine andere Verwaltungseinheit des Bundes als zuständig bezeichnen, argumentieren die Richter. Ein Verfahrensabbruch steht laut der Zeitung nicht zur Debatte: Die Erwägungen des Gerichts zeigten, dass die vom BAV vermuteten Straftatbestände nicht abwegig seien, wird ein Sprecher des Amts zitiert. 


Dienstag, 2. November

Starke Zunahme von E-Ridern: Die Polizeikorps und Onlinehändler registrieren nicht nur eine starke Zunahme von E-Scootern auf den Strassen, sondern auch von sogenannten E-Ridern. Dabei handelt es sich um elektrische Zweiräder mit Sitzmöglichkeit und breiten Reifen. Franz-Xaver Zemp von der Fachstelle Verkehr der Luzerner Polizei sagt dem Portal «pilatustoday.ch», problematisch seien sie, wenn sie schneller als 20 Kilometer pro Stunde fahren, mehr Leistung aufweisen oder etwa in der Fussgängerzone unterwegs sind. Bei solchen Fahrzeugen, die nicht den Vorschriften entsprechen, sei eine starke Zunahme zu beobachtet, grob geschätzt um etwa ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. 

Sanierung des Lötschbergtunnels verlängert sich: Der Lötschbergtunnel zwischen Kandersteg BE und Goppenstein VS soll nun doch auf der ganzen Länge von 14,6 Kilometern eine Betonfahrbahn erhalten. Das teilt das Bahnunternehmen BLS mit. Das Sanierungsprojekt, welches sie seit Mitte 2018 durchführt, verlängert sich damit um ein Jahr. Der Entscheid sei nach Gesprächen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) gefallen, so die BLS. Die Bauarbeiten dauern nun bis Ende 2024, die Auswirkungen auf den Zugverkehr und den Autoverlad würden so gering wie möglich gehalten. 


Montag, 1. November

SBB beerdigt App Smartway: Die SBB wollte mit der im August 2019 lancierten App Smartway, einer Mobilitätsplattform, die neben dem ÖV auch E-Trottinetts, Mietautos oder E-Bikes integriert, eine Reiseplanung aus einer Hand ermöglichen. Von einer «weltweit führenden Mobilitäts-App» war damals die Rede. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, wurde das Projekt nun allerdings wieder eingestellt. Das bestätigt ein SBB-Sprecher der Zeitung. Die Bahn wolle sich in Zukunft vermehrt auf das Kerngeschäft Bahn konzentrieren, zudem zwinge Corona zu Sparmassnahmen. Für das Projekt arbeitete die SBB mit der Schweizer Entwicklerin Axon zusammen.

Teurer Tunnelwunsch in Riehen: Mehrere Politikerinnen und Politiker aus Riehen BS wollen den geplanten Ausbau der Bahnlinie durch die Gemeinde verhindern. Sie fordern, das Trassee stattdessen auf der Lange von über einem Kilometer in einen Tunnel zu verlegen. Wie die «Basler Zeitung» berichtet, ist das ein teurer Wunsch. Die Gemeinde und der Kanton Basel-Stadt müssten für die Mehrkosten aufkommen, da der Bund grundsätzlich die wirtschaftlich beste Lösung finanziert. Es gebe Spekulationen, wonach die Mehrkosten 200 Millionen Franken oder mehr betragen würden, so die Zeitung. 


Freitag, 29. Oktober

Befragung im Limmattal: Der Kanton Zürich will im Jahr 2023 von den Einwohnerinnen und Einwohnern des Limmattal wissen, wie ihr Verkehrsverhalten ist. Zudem soll mit einem Monitoring der Verkehr erfasst werden, berichtet die «Limmattaler Zeitung». Zu diesem Zeitpunkt sind Grossprojekte wie die Limmattalbahn bereits abgeschlossen. Es gelte, unvorhersehbare Entwicklungen zu berücksichtigen, wird Projektleiter Werner Toggenburger zitiert – etwa den Einfluss der Coronakrise auf den ÖV und das Velofahren. Der Kanton hoffe, dass das Velo künftig 15 bis 20 Prozent der Gesamtmobilität leisten könne.

ÖV-Drehscheibe in Bremgarten: Die Stadt Bremgarten und die Aargau Verkehr AG (AVA) wollen auf dem Areal des Bahnhof Bremgarten einen Knoten des öffentlichen Verkehr realisieren. Dazu ist eine Nutzungsplanungsrevision nötig, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Diese laufe nun an. Heute beginnt das öffentliche Mitwirkungsverfahren, das bis am 7. Dezember dauert. Das 3700 Quadratmeter grosse Areal soll unter anderem ein neues Gebäude mit einem Bushof erhalten.
– Zum Mobimag-Interview mit AVA-Chef Severin Rangosch 


Donnerstag, 28. Oktober

Bundesrat will Solaranlagen an Bahnlinien: Der Bundesrat will das Potenzial von Solarpanels auf Lärmschutzwänden stärker nutzen. Bei einer systematischen Aufrüstung könnte so der jährliche Strombedarf von 22’000 Haushalten abgedeckt werden, berichtet der «Tages-Anzeiger». Entlang von Nationalstrassen könnten auf solchen Wänden 55 GWh Strom produziert werden, entlang von Bahnstrecken 46 GWh. Dafür braucht es zunächst aber noch rechtliche Anpassungen, welche das zuständige Departement nun vorbereiten will.

ÖV-Ausbaustopp in Graubünden: Eigentlich hätte mit dem Fahrplanwechsel im Dezember auf verschiedenen Bus- und Bahnlinien im Kanton Graubünden das Angebot ausgebaut werden sollen. Daraus wird allerdings nichts, wie die «Südostschweiz» berichtet. Die Pandemie habe auch vor dem ÖV nicht halt gemacht, wird Thierry Müller, Leiter ÖV beim Amt für Energie und Verkehr zitiert. Die Einbussen seien so hoch, dass der Kanton gemeinsam mit dem Bund eine Lösung für den Erhalt des aktuellen Fahrplans habe suchen müssen. Von einer Fahrplanerweiterung könne deshalb nicht mehr gesprochen werden. Diese wird um mindestens ein Jahr verschoben. 


Mittwoch, 27. Oktober

BLS-Manager dürfen Boni behalten: Der Verwaltungsrat der Berner Bahn BLS sieht keine Möglichkeit, Boni vom Management zurückzufordern, die zum Teil auf überhöhten Subventionen beruhen. Das berichtet die «Berner Zeitung». Die Boni seien anhand der Zielerreichung vorgegebener Finanzziele berechnet worden. Die Konzerngewinne seien aber jahrelang zu hoch ausgewiesen worden, weil das Unternehmen zu hohe ungedeckte Kosten ausgewiesen habe und so zu viele Subventionen erhalten habe, so das Blatt. Die BLS musste deshalb 49 Millionen Franken an Bund und Kantone zurückbezahlen. Die Boni belaufen sich in der fraglichen Periode auf durchschnittlich 100’000 Franken pro Jahr für den Konzernchef und 50’000 Franken pro Geschäftsleitungsmitglied.

Corona halbierte ÖV-Nutzung: Wegen der Coronakrise waren Schweizerinnen und Schweizer um knapp ein Drittel weniger unterwegs. Das zeigt ein Vergleich des Zeitraums von Anfang Januar bis Anfang März 2021 mit der Zeit vor der Pandemie, den das Bundesamt für Statistik gestern veröffentlichte. Besonders stark war der Rückgang demnach mit minus 52 Prozent bei den ÖV-Distanzen, deutlich schwächer war er beim motorisierten Individualverkehr mit minus 27 Prozent. Kaum verändert haben sich die Fuss- und Velodistanzen. Folglich hat der Anteil dieser beiden Fortbewegungsarten am Gesamtverkehr zugenommen. 


Dienstag, 26. Oktober

Mit On Demand zu mehr Modalsplit: Die Branche des öffentlichen Verkehr will den Modalsplit erhöhen, der seit einigen Jahren auf dem gleichen Niveau verharrt. An einer Medienkonferenz mit den Chefs von SBB, RBS und Postauto wurden gestern mögliche Wege aufgezeigt. Viel erhofft sich die Branche vom On-Demand-Verkehr, der auch digital angebunden werden soll. Von 90 Gebieten mit Bedarfsverkehr von Postauto sind laut den Tamedia-Zeitungen erst 15 auch online buchbar. «Oft ist die fehlende Digitalisierung ein Grund, warum die Leute nicht mit uns fahren», wird Mirco Mäder, der zuständige Bedarfsverkehrschef von Postauto zitiert. Mit On Demand könnten neue Kunden gewonnen werden, besonders, wenn der Service bis vor die Häuser angeboten wird.
– Mobimag-Artikel zu 38 geplanten Massnahmen der ÖV-Branche 

Mehr Züge zwischen Luzern und Olten: Der Kanton Luzern hat seinen ÖV-Bericht 2022-2025 in die Vernehmlassung gegeben. Er plant Verbesserungen in den Bereichen Kapazität, Zuverlässigkeit und Vernetzung, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Unter anderem soll der Bahnkorridor Luzern-Olten ausgebaut werden. Vorgesehen ist der Einsatz von Doppelstockzügen auf den Regio-Express-Verbindungen zwischen Luzern und Olten. Das Busangebot soll ebenfalls weiterentwickelt werden und Planungen für den Durchgangsbahnhof Luzern und ein neues Verkehrskonzept weiter vorangetrieben werden. 


Montag, 25. Oktober

SOB will neue Linien übernehmen: Die Schweizerische Südostbahn (SOB) führt unter Konzession der SBB seit letztem Fahrplanwechsel den «Treno Gottardo», eine Interregio-Verbindung von Zürich respektive Basel über die alte Gotthard-Bergstrecke nach Locarno. Per Dezember kommt der «Aare-Linth-Express» hinzu, eine Interregio-Verbindung von Chur über Pfäffikon SZ und Zürich nach Bern. Dabei soll es nicht bleiben. Die SOB wollen weitere Fernverkehrsstrecken von der SBB übernehmen, sagt ihr Chef Thomas Küchler der «Sonntagszeitung». Die SOB sei jetzt ein nationales Bahnunternehmen. Sie habe Interesse an Interregio-Strecken, die eine weitere Vernetzung ermöglichten, vor allem im Raum Zentral-, Ost- und Südschweiz. 
– Zum Mobimag-Interview mit Thomas Küchler

Velostrassen erhöhen Tempo für Autos: Die Signalisierung einer Velostrasse im Berner Nordquartier hat die Durchschnittsgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer um 3 Kilometer pro Stunde auf 26 Kilometer pro Stunde erhöht. Das hat die Auswertung eines Pilotversuchs des Bundesamts für Strassen (Astra) ergeben, über welche die «Berner Zeitung» berichtet. Velostrassen sind Tempo-30-Strassen, auf denen der Rechtsvortritt aufgehoben ist. Die Geschwindigkeit der Autos stieg demnach sogar von durchschnittlich 29 auf 35 Kilometer pro Stunde und damit deutlich über das Tempolimit. Die Stadt Bern will nun sechs weitere Velostrassen signalisieren. 


Freitag, 22. Oktober

Bezahlten Autofahrer zu viel?: Die Treibstoffimporteure müssen Klimaschutzmassnahmen finanzieren, um einen Teil der CO2-Emissionen aus Benzin und Diesel zu kompensieren. Dies geschieht mit einem Aufschlag auf den Treibstoffpreis. Wie die Tamedia-Zeitungen berichten, haben die Importeure zwischen 2013 und 2020 mit 11,2 Millionen Tonnen CO2 fast doppelt so viel eingespart, wie es der Bund mit 6,2 Millionen Tonnen vorgeschrieben hat. Diese Übererfüllung habe etwa 650 Millionen Franken gekostet und das Benzin um etwa 1,2 Rappen pro Liter verteuert. Noch unklar ist, ob die Importeure diese Übererfüllung für die nächste Periode anrechnen können. 

Bund warnt vor Verkehrskollaps: Die Kapazität auf der Schiene in der Schweiz ist zum Teil bereits ausgeschöpft: Das schreibt das Departement für Umwelt, Energie, Verkehr und Kommunikation (Uvek) laut «20 Minuten» im neuen Bericht «Mobilität und Raum 2050». Generell stosse das Schienennetz 2030 ans Limit. Auf der Strasse gebe es ebenfalls schon heute Engpässe, die sich noch verschärfen dürften. Der Bund fordert die Kantone und Gemeinden deshalb auf, die Verkehrsnachfrage stärker zu lenken – etwa, in dem Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitverkehr besser aufeinander abgestimmt werden oder Arbeits- und Schulanfangszeiten verschoben werden. 


Donnerstag, 21. Oktober

Neue Verbindung an die Atlantikküste: Die französische Genossenschaft Railcoop will Bahnstrecken in Frankreich wiederbeleben, die von der SNCF aufgegeben wurden. Sie setzt dabei auf periphere Linien, älteres Rollmaterial und günstige Preise (Mobimag berichtete). Davon könnte auch die Schweiz profitieren: Wie die «Basler Zeitung» berichtet, will die Genossenschaft eine Zugverbindung auf der Strecke von Basel über das Burgunderland, das Loiretal und Nantes bis Le Croisic am Atlantik anbieten. Vorgesehen sind zwei Verbindungen pro Tag, die Fahrzeit für die ganze Strecke dürfte etwa 11 Stunden betragen. Die Inbetriebnahme ist frühestens für 2024 geplant. 

Neuer Schub für die Rheintalstrecke: Auf der Rheintalstrecke zwischen Koblenz und Laufenburg verkehren seit über 25 Jahren keine Personenzüge mehr. Das soll sich nun ändern. Das zuständige Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt lässt die Machbarkeit und die Investitionskosten für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke berechnen, schreibt das «Badener Tagblatt». Die Strecke könnte zur Entlastung der Hauptverkehrsachse über den Hauptbahnhof Zürich in Zukunft die Ostschweiz mit dem Raum Basel direkt verbinden, heisst es in einer Mitteilung von Pro Wiba (Winterthur-Basel). 


Mittwoch, 20. Oktober

Bergbahnen gegen Zertifikat: Die Schweizer Bergbahnen wollen, dass das Skifahren auch dieses Jahr ohne Corona-Zertifikat möglich ist. Dafür soll in den Gondeln eine Maskenpflicht gelten. Gestern kommunizierte der Verband zunächst, dass er sich diesbezüglich eine Einigung mit dem Bund geeinigt habe. Kurz darauf pfiff dieser die Bahnen allerdings zurück. Die Ankündigung komme zu früh, sagte Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG, laut Tamedia vor den Medien. Der Bundesrat werde über eine Zertifikatspflicht entscheiden, nicht die Bergbahnen. «Jetzt zu sagen, dass das so sein wird, finde ich ein bisschen vermessen».

Abschied vom Tram 2000: In der Stadt Zürich geht derzeit etappenweise ein Stück Verkehrsgeschichte zu Ende: So beschreibt das «Tagblatt der Stadt Zürich» (Seite 17) die laufende Ausmusterung der Trams des Typ Tram 2000, die durch neue Flexity-Fahrzeuge ersetzt werden. Bis zu 35 ausgemusterte Fahrzeuge der ersten und zweiten Serie wollen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) der ukrainischen Stadt Vinnitsa überlassen. Die Weitergabe ist für die Jahre 2022 bis 2025 geplant. Andere Fahrzeuge werden verschrottet und wiederverwertet. Den regulären Betrieb nahm das erste Tram 2000 im August 1976 auf.


Dienstag, 19. Oktober

Luzerner Stadtpräsident für ÖV: Die Stadt Luzern will nach sechs Jahren Abstinenz wieder zurück in den Verband Luzerner Gemeinden (VGL). Stadtpräsident Beat Züsli sagt in einem Interview mit «zentralplus», auch in Luzern merke er, dass Gemeinden in der Agglomeration zunehmend ähnliche Verkehrsprobleme hätten wie Luzern und auch zu ähnlichen Lösungen kommen. Differenzen gebe es mit Landgemeinden, was die Definition von Erreichbarkeit und des Hauptverkehrsmittels darstelle. «Das wird aus unserer Sicht künftig der öffentliche Verkehr sein, weil er platzsparend ist. Das müssen wir diskutieren», sagt Züsli.

Neue Velostrassen in Bern: Die Stadt Bern richtet in verschiedenen Quartieren sechs weitere Velostrassen ein. Das berichtet der «Bund». Dabei handle es sich um Abschnitte auf Quartierstrassen mit Tempo 30. Die Erfahrungen mit bereits bestehenden Velostrassen im Breitenrain- und Länggassquartier sind laut der Stadt gut. Die neuen Abschnitte befinden sich an der Fabrikstrasse, der Schlösslistrasse, der Freiburgstrasse, der Wabern-/Landoltstrasse, der Seminarstrasse und der Waldmannstrasse. Auf den Velostrassen ist der Rechtsvortritt aufgehoben.


Montag, 18. Oktober

E-Bike-Unfälle steigen stark an: Im Jahr 2020 sind über 50 Prozent mehr Unfälle mit Velobeteiligung geschehen als noch 2011. Dabei ist der Anstieg bei E-Bikes deutlich prägnanter, wie die Zeitungen von CH Media schreiben. Machten verunfallte E-Bikes 2011 noch fünf Prozent an den Velounfällen aus, lag der Anteil letztes Jahr bei über 30 Prozent. Gleichzeitig haben Unfälle mit E-Bikes oft schwerwiegendere Folgen als solche mit normalen Velos. Die Zunahme lässt sich laut dem Bericht nicht alleine mit der Zunahme von E-Bike-Verkäufen erklären, denn bei den normalen Velos gibt es diesen Zusammenhang nicht.

U-Abos mit Trottinetts und Mietautos?: Der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) überlegt sich laut einem Bericht der «bz Basel», ob im U-Abo künftig auch Mobilitätsformen wie Trottinetts, Mietvelos oder -autos integriert werden könnten. «Wir überlegen aktuell, wie wir die verschiedenen Mobilitätsformen kombinieren könnten», sagt Geschäftsführer Adrian Brodbeck. Ein erster Versuch finde im Rahmen der App Yumuv statt, die verschiedene Anbieter integriert und von den SBB, den VBZ, Bernmobil und den Basler Verkehrs-Betrieben gemeinsam betrieben wird.


Freitag, 15. Oktober

Neuer Swisspass ab 2022: Ab Anfang 2022 sollen Pendler einen neuen Swisspass erhalten. Die nächste Generation der roten ÖV-Karte wird derzeit von 300 Mitarbeitenden des öffentlichen Verkehrs getestet, wie die Alliance Swisspass gegenüber CH Media bestätigt. Sie werde über einige neue Funktionen verfügen. Möglicherweise gehört dazu auch die Junior-Karte, die bisher nicht auf den Swisspass geladen werden kann. Darauf deutet laut der Zeitung zumindest ein Eintrag in der SBB-eigenen Internetcommunity, in welcher diese Funktion noch für dieses Jahr versprochen wird.

Bringt der Anti-Stau-Artikel nichts?: In der Zürcher Kantonsverfassung gibt es einen sogenannten Anti-Stau-Artikel. Dieser besagt, dass auf überkommunalen Strassen keine Kapazität abgebaut werden darf, wenn der Abbau nicht im umliegenden Strassennetz kompensiert wird. Die Kantonspolizei Zürich hat mit Verweis auf diesen Artikel auch Zweifel an der geplanten Tempo-30-Signalisierung auf der Zürcher Rosengartenstrasse angemeldet (Mobimag berichtete). Laut der P.S.-Zeitung hat der Anti-Stau-Artikel allerdings noch keines der 50 Projekte in Zürich und Winterthur verhindert, die seit seinem Bestehen umgesetzt wurden. Auch seine Anwendbarkeit im Fall Rosengartenstrasse ist sehr umstritten.


Donnerstag, 14. Oktober

Ist Mobility Pricing ungerecht? Der Bundesrat will Mobility Pricing ermöglichen und damit Preisdifferenzierungen für Haupt- und Randzeiten und verschiedene Verkehrsmittel. In einem Interview mit der NZZ sagt Alexander Eisenkopf, Professor für Wirtschafts- und Verkehrspolitik an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen, schon mit einer Maut von 5 Franken für die Einfahrt in die Stadt Zürich könne der Individualverkehr um 5 Prozent reduziert werden. Diese Fahrten verlagerten sich grösstenteils auf den ÖV. Es sei durchaus realistisch, dass eine Preisdifferenzierung je nach Uhrzeit funktioniere. Auf die Frage, ob es gerecht sei, dass alle gleich viel bezahlen müssten, sagt er, es gehe um die optimale Nutzung knapper Kapazitäten und nicht um Verteilungsgerechtigkeit.

Wann braucht es die Wako?: Die Fernverkehrs-Doppelstockzüge FV-Dosto der SBB von Hersteller Alstom (früher Bombardier) sorgen wegen ihrer Laufeigenschaften für Kritik. Massgeblich dafür verantwortlich ist die Wako-Technologie, welche schnelleres Kurvenfahren erlaubt. Wie die CH-Media-Zeitungen berichten, benötigt es diese allerdings noch längere Zeit nicht. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass auf der Strecke Bern-Lausanne ab Ende 2026 dank Ausbauten und Wako Fahrzeiten von 61 statt 66 Minuten realisiert werden können. Das sei allerdings nun nicht mehr so geplant. Die SBB kann kein konkretes Datum nennen, ab welchem die Wako-Technologie nötig wird.


Mittwoch, 13. Oktober

Forchbahn investiert 325 Millionen Franken: Die Forchbahn, die zwischen Zürich Stadelhofen und Esslingen als S18 des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) verkehrt, rechnet mit steigenden Passagierzahlen. Deshalb will das Unternehmen in den kommenden Jahren 325 Millionen Franken in die Infrastruktur investieren. Aufgeteilt sind die Investitionen in 25 kleinere und grössere Projekte, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Unter anderem sollen alle Haltestellen behindertengerecht umgebaut werden und der Tunnel Zumikon saniert werden. Daneben will die Forchbahn acht neue Züge mit einer Länge von je 75 Metern beschaffen, die etwa 95 Millionen Franken kosten werden.

Doppelspur-Ausbau der S17: Die S17 der Aargau Verkehr AG (AVA) soll in Dietikon ZH einen Doppelspur-Ausbau erhalten. Der Regierungsrat des Kanton Aargau beantragt dem Grossen Rat dafür einen Verpflichtungskredit von 11,85 Millionen Franken, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Der Ausbau sei für den Aargau wichtig, um die Pünktlichkeit und die Anschlusssicherheit zur S-Bahn in Dietikon zu verbessern. Diese sei massgebend für die ÖV-Anbindung an Zürich. Ausserdem sollen mit dem Ausbau gefährliche Situationen im Mischbetrieb von Bahn und Autos eliminiert werden.


Dienstag, 12. Oktober

Kritik an ÖV-Ausbaustopp in Basel: Der Kanton Basel-Stadt will angesichts der wegen der Pandemie eingebrochenen Passagierzahlen gewisse Ausbauten zunächst nicht umsetzen – etwa die Verlängerung der Buslinie 64 oder die Taktverdichtung auf den Bus- und Tramlinien am Abend (Mobimag berichtete). Dieser Ausbaustopp stösst nun auf Kritik. «Ich bin entsetzt. Das ist das völlig falsche Signal», sagt Beat Leuthardt, Grossrat der Gruppierung Basta, der «bz Basel». Es könne nicht sein, dass Basel abends einen ÖV-Takt habe «wie im Hinterland». Den ÖV wegen Corona auszubremsen, sei zu kurzfristig gedacht, sagt auch Lea Steinle, Co-Präsidentin der VCS beider Basel.

Euroairport frühestens 2030 am Schienennetz: Gemäss neuesten Unterlagen soll die Bahnverbindung an den Basler Flughafen im Jahr 2030 in Betrieb genommen werden. Zuletzt war von 2028 die Rede. Das berichtet die «Basler Zeitung». Der neue Zeitplan gehe aus den Unterlagen der öffentlichen Anhörung hervor. Seit Montag und bis am 9. November könne sich die Bevölkerung zum Projekt äussern. Der Euroairport soll künftig von Mulhouse, Basel, Laufen und Liestal aus auf dem Schienenweg erreicht werden können. Derzeit ist er mit dem Bus erschlossen.


Montag, 11. Oktober

Keine Taktverdichtung abends in Basel: Die Pandemie hat Einfluss auf das ÖV-Angebot in der Stadt Basel. Wie die «bz Basel» berichtet, wird einerseits die Buslinie 64 nicht wie geplant an den Bahnhof St. Johann verlängert. Andererseits wird die im ÖV-Programm 2022 bis 2025 des Kanton Basel-Stadt angekündigte Taktverdichtung auf Tram- und Buslinien am Abend nur in Teilen umgesetzt. In Basel gilt derzeit ab 20 Uhr werktags der 15-Minuten-Takt. Der hätte auf den 7,5-Minuten-Takt auf allen Hauptlinien bis 22 Uhr verdichtet werden sollen. In einem ersten Schritt werde das nun allerdings nur auf den wichtigsten Tramlinien erfolgen, schreibt die Zeitung. Denn die Pandemie habe zu einem Einbruch der Passagierzahlen geführt.

Gomore startet in der Schweiz: Das skandinavische Carharing-Unternehmen Gomore expandiert in die Schweiz. Das berichtet das Portal «watson.ch». Gomore ermöglicht Privaten, ihr Auto zu vermieten. «Unsere Plattform ermöglicht es Menschen, private Autos in ihrer Nachbarschaft zu mieten – und zu vermieten», wird Gomore-Sprecherin Burcu Biçer zitiert. Vorerst beschränke sich die Auswahl auf Autos in Zürich und Basel. Innert eines Jahres will Gomore in weitere Schweizer Städte expandieren, 25’000 Kunden gewinnen und 1000 Autos anbieten. Die Schweiz könne zum Hotspot für Carshainrg werden, sagt Biçer.


Freitag, 8. Oktober

Stadler kann in Ukraine mitbieten: Die ukrainische Staatsbahn Ukrzaliznytsia (UZ) plant, 80 neue elektrische Triebzüge im Wert von umgerechnet 1,1 Milliarden Franken zu beschaffen. Sechs Hersteller wurden eingeladen, Angebote einzureichen. Dazu gehört neben Alstom und Siemens auch der Schweizer Bahnbauer Stadler, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Die Züge sollen für den S-Bahn-Verkehr um Kiew, Charkiw und Dnipro sowie für bestehende und neue Regionalverkehrslinien im Land beschafft werden. Bewerbungen für den Auftrag werden bis November entgegengenommen.

RBS erwartet stärkeres Wachstum: Die Pendlerströme auf der Bahnlinie von Bern über Jegenstorf nach Solothurn werden stärker wachsen als noch vor anderthalb Jahren angenommen. Deshalb will die RBS den Umbau des Bahnhofs Jegenstorf nicht nach den ursprünglichen Plänen vornehmen. So werde für die Zukunft nichts verbaut, begründet die Bahngesellschaft den Schritt laut der «Berner Zeitung». Sowohl der Bund als auch der Kanton Bern gehen laut der Zeitung davon aus, dass der Verkehr weiter zunehmen wird, auf dieser Achse gar besonders stark. Die Bemühungen um den Klimaschutz würden das Auto in Zukunft klar benachteiligen.


Donnerstag, 7. Oktober

Die Gangschaltung stirbt aus: In der Schweiz werden kaum mehr Neuwagen mit Handschaltung verkauft. Im SUV-Segment wurden letztes Jahr fast 92 Prozent aller Neuwagen mit einem Automatikgetriebe ausgeliefert, berichtet die NZZ mit Verweis auf Zahlen von Eurotax. Über den ganzen Schweizer Automarkt betrug der Anteil der Neuwagen mit Handschaltung noch 17 Prozent. Mit der Elektrifizierung des Autoverkehrs werden Handschaltungen ganz verschwinden, denn reine Elektroautos fahren meistens mit einem Ein-Gang-Getriebe. Das klassische Getriebe verliert laut der Zeitung damit an Bedeutung.

Doppelspur durch Riehen nicht zu verhindern: Die Gemeinde Riehen will keine Doppelspur durch den Ortskern. Letzte Woche hat sie das Vorhaben, mit dem die S-Bahnlinie zwischen Lörrach und dem Badischen Bahnhof in Basel ausgebaut und auf den 15-Minuten-Takt verdichtet werden soll, heftig kritisiert. Doch verhindern wird die Gemeinde den Ausbau nicht können, berichtet die «Basler Zeitung». Alle Partner seien sich einig, dass der Ausbau nötig sei, wird Emanuel Barth, Leiter des Projektes Trieno bei Agglo Basel, zitiert. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) verweist darauf, dass der Ausbau in den vom Parlament beschlossenen Ausbauschritt 2035 aufgenommen worden ist.


Mittwoch, 6. Oktober

Stadler schnappt sich Grossauftrag: Die SBB beschafft mit ihren Tochterunternehmen Thurbo und RegionAlps 286 einstöckige Triebzüge für den Regionalverkehr beim Thurgauer Bahnbauer Stadler. Das teilte sie gestern mit. Von den drei zur Ausschreibung zugelassenen Anbietern Alstom, Siemens und Stadler sei jenes der Schweizer Firma qualitativ und wirtschaftlich am besten gewesen. Die neuen Züge für 2 Milliarden Franken bieten laut der SBB zahlreiche Verbesserungen. So verfügen die Züge gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und grosse Gepäckstücke. Zudem bieten sie guten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen.

Doch kein Tempo 30 auf Rosengartenstrasse? Der Zürcher Stadtrat hat vor wenigen Wochen bekanntgegeben, dass er auf der Rosengartenstrasse, einer wichtigen Achse der Stadt Zürich, Tempo 30 signalisieren will. Diese Kompetenz liege bei ihm. Daran kommen nun Zweifel auf. Wie die NZZ berichtet, hat die Zürcher Kantonspolizei dem Stadtrat mitgeteilt, dass sie Verkehrsanordnungen auf der Rosengartenstrasse ohne ihre Zustimmung als unzulässig erachtet. Der Knackpunkt ist die Leistungsfähigkeit: Die Zürcher Verfassung verbietet nach einem Volksentscheid von 2017 einen Leistungsabbau auf Staatsstrassen ohne Kompensation im umliegenden Strassennetz. Neben der Kantonspolizei hat auch die kantonale Volkswirtschaftsdirektion Vorbehalte gegenüber Tempo 30 auf der Strasse und zweifelt die Wirkung auf den Lärmschutz an.


Dienstag, 5. Oktober

SBB vergibt Grossauftrag: Die SBB vergibt mit ihren Tochterunternehmen Thurbo und RegionAlps den Auftrag für die Beschaffung von 286 neuen einstöckigen Triebzügen für den Regionalverkehr. Zugelassen wurden die drei Anbieter Alstom, Siemens und Stadler, die im September 2020 zur Einreichung einer Offerte eingeladen wurden. Heute wird die Bahn nun bekannt geben, wer den Zuschlag erhält. Das schreibt sie in einer Mitteilung von gestern. Der Entscheid wird zwischen 11 und 12 Uhr kommuniziert.

Die Unfall-Hotspots in Luzern: In der Stadt Luzern gibt es sieben Unfall-Hotspots, bei denen es in den letzten zehn Jahren zu mindestens 15 Unfällen mit der Beteiligung einer Velofahrerin oder eines Velofahrers gekommen ist. Das berichtet die «Luzerner Zeitung» mit Verweis auf Zahlen des Bundesamt für Strassen. Dazu gehören Kreisel und Kreuzungen wie Steghof, Eichhof, Luzernerhof, Kreuzstutz oder der Bundesplatz und mehrspurige Strassen wie der Schweizerhofquai. «Kreuzungen führen per se zu Verflechtungen im Verkehr und sind deshalb heikler als Strecken und Geraden», wird Milena Scherer, Co-Leiterin Mobilität der Stadt Luzern, zitiert.


Montag, 4. Oktober

SZU plant 7,5-Minuten-Takt per 2028: Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) geht davon aus, dass sie auf der S4 zwischen Langnau und Zürich Hauptbahnhof bis Ende 2028 den 7,5-Minuten-Takt in Stosszeiten und den 15-Minuten-Takt tagsüber einführen kann. Das sagt ihr neuer Direktor Mischa Nugent der «Zürichsee-Zeitung». Prognosen der SZU zeigten, dass bis dahin an einem Werktag rund 40’000 Menschen die S4 nutzen werden, 80 Prozent mehr als 2011. Bereits nächstes Jahr werden auf der Linie S10 auf den Uetliberg die älteren Kompositionen ersetzt und durch fünf neue Stadler-Züge ersetzt. Ab 2026 sollen auf der S4 zudem keine doppelstöckigen Züge mehr fahren. 
– Zum Mobimag-Interview mit dem früheren SZU-Chef und heutigen VBZ-Direktor Marco Lüthi

Aargau will möglichst oft Tempo 50: In einer Anfrage an den Regierungsrat des Kanton Aargau schreibt SVP-Grossrat Stefan Giezendanner von seinen Befürchtungen, Tempo 30 werde auf Kantonsstrassen «durch die Hintertür» installiert. In ihrer Antwort hält die Kantonsregierung nun fest, dass auf Kantonsstrassen innerorts weiterhin generell Tempo 50 gelten soll. Das schreibt die «Aargauer Zeitung». Die gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten sollen möglichst flächendeckend eingehalten werden. Kantonsstrassen seien verkehrsorientierte Strassen, welche den Verkehr möglichst rasch überregional weiterleiten sollen.


Freitag, 1. Oktober

Parlament will bei SBB und Co. mitreden: Eine Motion der ständerätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen verlangt ein Gesetz für die bundesnahen Betriebe wie die SBB, die Swisscom oder die Post. Es soll klären, wie in der Grundversorgung mit dem Gewinnstreben und Gemeinwohl umgegangen werden soll und den Service Public stärken. Gestern überwies nach dem Ständerat auch der Nationalrat die Motion – gegen den Willen der zuständigen Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP). Eine Mehrheit im Parlament war der Meinung, dass die politischen Einflussmöglichkeiten zu wenig präzis festgelegt sind, schreibt das «Badener Tagblatt»

VBZ mit hoher Auslastung: In der vergangenen Woche verzeichneten die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) an ihrer Referenz-Haltestelle eine Auslastung von 89 Prozent im Vergleich zur gleichen Zeitperiode vor der Krise. «Ob das ein Ausreisser ist, lässt sich noch nicht sagen», sagt VBZ-Sprecher Tobias Wälti den Zeitungen von CH Media. «Der Trend zu mehr Fahrgästen setzt sich damit allerdings fort.» Die Mobilität in der Stadt Zürich nehme tendenziell zu. Auch Bernmobil und Postauto verzeichnen steigende Passagierzahlen. Bernmobil hofft, dass sich diese bis Ende 2022 vollständig erholen.


Donnerstag, 30. September

Spatenstich für zweite Gotthardröhre: Mit 150 geladenen Gästen hat gestern der symbolische Startschuss zum Bau des zweiten Gotthard-Strassentunnels stattgefunden. Dies, nachdem die Vorarbeiten bereits im Frühling 2020 aufgenommen wurden, wie SRF berichtet. Die Tunnelbohrmaschinen werden ab 2024 auffahren, für das Jahr 2026 ist der Durchschlag geplant. Ende 2029 soll die neue Röhre eröffnet werden. Weil dann allerdings die alte bis spätestens 2035 saniert werden muss, steht eine richtungsgetrennte Durchfahrt erst später zur Verfügung. Im Februar 2016 hat die Schweizer Stimmbevölkerung das 2,14 Milliarden Franken teure Bauprojekt bewilligt. 

Streit um Tempo 30 in Basel-Landschaft: Die Kantonsregierung von Basel-Landschaft will auch auf Kantonsstrassen innerorts Tempo 30 zulassen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Beantragt hatten dies etwa die Gemeinden Bottmingen, Binnigen und Therwil. Erste Umsetzungen sind laut der «bz Basel» frühestens ab dem zweiten Quartal 2022 zu erwarten. An der Massnahme entzündet sich Kritik: Die ÖV-Betreiberin BLT ist laut der Zeitung «nicht glücklich» über das Vorhaben, der Automobil-Club (ACS) beider Basel kündigt gar an, jedes einzelne Projekt bekämpfen zu wollen. Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hingegen begrüsst die Umsetzung von Tempo 30 innerorts, das weniger Lärm und mehr Sicherheit mit sich bringe.


Mittwoch, 29. September

Mehr Automatisierung im Güterverkehr: Vertreter des Bundesamt für Verkehr (BAV) und der Branche des Schienengüterverkehrs haben gestern in Basel eine Absichtserklärung vorgestellt, um die digitale automatische Kupplung im Güterverkehr einzuführen. Das geschieht laut einer Mitteilung der SBB in enger Abstimmung mit den europäischen Partnern. Die digitale automatische Kupplung ermögliche sichere und schnellere Abläufe bei der Zugvorbereitung und Zugbildung, was eine schnellere und günstigere Zustellung mit sich bringt. Alle Wagen und Lokomotiven in der Schweiz sollen damit ausgerüstet werden. 

Kaum Zustimmung für Zertifikat im ÖV: Eine Mehrheit von 67 Prozent der Befragten unterstützt gemäss einer repräsentativen Umfrage von Tamedia und 20 Minuten die Ausweitung des Covid-Zertifikats auf die Gastronomie und Kultur- und Sportangebote, wie sie vom Bundesrat beschlossen wurde. Anders sieht es beim öffentlichen Verkehr aus. Dort stützt laut der Umfrage nur eine Minderheit einen allfälligen Einsatz des Zertifikats. Die ÖV-Branche hatte sich zuletzt deutlich gegen den Einsatz des Covid-Zertifikats im ÖV ausgesprochen, etwa in Form von Wortmeldungen durch SBB-Chef Vincent Ducrot oder VöV-Direktor Ueli Stückelberger (Mobimag berichtete).


Dienstag, 28. September

E-Bike-Verleiher Bond geht Konkurs: Der Leihvelo-Anbieter Bond muss Konkurs anmelden. Das berichtet das Newsportal watson.ch. Die E-Bikes des Anbieters seien nach und nach aus dem Stadtbild von Zürich verschwunden, der Anbieter habe eine «Winterpause» angekündigt und technische Probleme geltend gemacht. In Tat und Wahrheit sei vor einigen Tagen der Konkurs über die Firma eröffnet worden, berichtet das Portal. Bond war aus der 2016 gegründeten Marke Smide hervorgegangen, die 2020 zugunsten des neuen Namens eingestellt wurde. 

Hier verunfallen Velofahrer: Das Bundesamt für Strassen (Astra) stellt eine Karte mit den Daten für jeden Unfall der letzten zehn Jahre mit Beteiligung einer Velofahrerin oder eines Velofahrers zur Verfügung. Die Zeitungen von CH Media haben anhand dieser Daten die Hotspots der Velounfälle in der Schweiz eruiert. Diese geschehen demnach vor allem in städtischen Gebieten: 15 Hotspots liegen alleine auf Stadtzürcher Gebiet. Besonders viele Unfälle ereignen sich etwa auf dem Abschnitt von der Rudolf-Brun-Brücke bis zur Münsterbrücke, der für Autos gesperrt ist. Zudem haben die Zeitungen die Zeitfenster der Unfälle analysiert. Am meisten Unfälle ereignen sich in den Sommermonaten und im Feierabendverkehr.


Montag, 27. September

Ehemalige-BVB-Spitze vor Gericht: Mit dem ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Martin Gudenrath und dem früheren Direktor Jürg Baumgartner und seinem Vize steht ab heute die ehemalige Führungsriege der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) wegen mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung vor dem Basler Strafgericht. Sie hat sich laut der Anklage mit unlauteren Spesenbezügen und Lohnvorteilen selber bereichert, berichtet das Portal nau.ch. So habe sich etwa Baumgartner seinen Lohn mit grosszügigen Nebenleistungen aufwerten lassen, wozu eine Dienstwohnung in Basel und ein Dienstwagen gehörten. Hinzu kommen nicht zu rechtfertigende Spesenabrechnungen und unlautere Entschädigungen von insgesamt über 50’000 Franken. Der Prozess soll fünf Tage dauern.

Winterthur gegen höhere Parkgebühren: Das Parkieren in Zentrumsorten und an Zielorten wie dem Bruderhaus in Winterthur soll nicht teurer werden. Die Stimmbevölkerung der Zürcher Grossstadt hat gestern eine entsprechende Gebührenverordnung hauchdünn abgelehnt. Weil nur 72 Stimmen den Unterschied ausmachten, dürfte der Stadtrat eine Nachzählung anordnen, berichtet der «Landbote». «Wir sind bei diesem Band offensichtlich zu weit gegangen», wird die zuständige Stadträtin Katrin Cometta (GLP) zitiert. Angenommen wurde hingegen eine Vorlage, die vorsieht, dass nur noch dauerhaft in der blauen Zone parkieren darf, wer keinen privaten Parkplatz zur Verfügung hat. Zudem werden Bewilligungen nur noch auf Gesuch erteilt.


Freitag, 24. September

Bremst Tempo 30 die Polizei? Die Versorgung der Bevölkerung mit Notfalldiensten könnte sich bei einer weitgehenden Einführung von Tempo 30 verschlechtern. Das befürchtet der Zürcher Regierungsrat. In einer Antwort auf eine Anfrage aus dem Kantonsrat schreibt er, es sei mit einer Verlängerung der Einsatzzeiten von Blaulichtorganisationen um 1 bis 5 Minuten zu rechnen – weil die Organisationen länger zum Einsatzort benötigen, aber auch weil bei Milizfeuerwehren die Feuerwehrleute zum Depot fahren müssen. Blaulichtfahrzeuge dürfen Tempolimiten überschreiten, aber nur mit gebotener Vorsicht. In Zonen mit Tempo 30 gab es laut dem Regierungsrat bereits Verurteilungen bei Einsatzfahrten mit Geschwindigkeiten von unter 70 Kilometern pro Stunde. Anders sieht es die Stadt Zürich: Sie teilt auf Anfrage der NZZ mit, dass das Tempolimit bei Einsatzfahrten kaum je eine Rolle spiele .

Hoffnung für Stadler: Der Schweizer Zugbauer Stadler könnte einen Grossauftrag der ÖBB verlieren, weil das Angebot mit einer schweizerischen digitalen Signatur gezeichnet wurde, die in der EU nicht gültig ist. Der Fehler fiel einem österreichischen Gericht auf (Mobimag berichtete). Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, besteht allerdings Hoffnung. So sollten in Österreich Signaturen anerkannt werden, die den Anforderungen der entsprechenden EU-Verordnung entsprechen. Das sei nach Einschätzung von Experten bei Stadler der Fall, womit der Bahnbauer beim Auftrag im Rennen bleiben könnte.


Donnerstag, 23. September

Hoher Halbjahresverlust für die SBB: In den ersten sechs Monaten des Jahre 2021 hat die SBB einen Verlust von 389 Millionen Franken eingefahren. Durchschnittlich waren 763’000 Passagiere täglich unterwegs, 41 Prozent weniger als 2019. In der Folge stieg auch die Verschuldung der Bahn stark an, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Generalabos nahm auf 395’000 ab. Ein Jahr zuvor waren es 459’000 gewesen, im Juni 2019 gar 493’000. Nur leicht zurück ging die Zahl der Halbtaxabos: Von diesen waren Ende Juni 0,9 Prozent weniger im Umlauf als noch Ende Juni 2020. Die SBB rechnet damit, dass es noch «einige Zeit» dauern wird, bis die Passagierzahlen wieder auf dem Vorkrisenniveau sind.

Tausende an Zürcher Velodemo: An der Velodemonstration «Ride for your Rights» in Zürich haben gestern nach Angaben des «Tages-Anzeiger» rund 5’000 Menschen teilgenommen. Die Teilnehmer wollten laut den Organisatoren ihre Rechte als Verkehrsteilnehmer aktiv einfordern. Vom Zürcher Stadtrat verlangen sie unter anderem Pop-up-Velowege, autofreie Velorouten in allen Quartieren und ein Bekenntnis der Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) zu Zürich als Velostadt. Das Dossier müsse «Sache der Chefin» werden. Die im Vorfeld angekündigte Teilnehmerzahl von 10’000 konnte laut diesen Angaben allerdings nicht erreicht werden.


Mittwoch, 22. September

Stadler verliert Auftrag wegen falscher Signatur: Es hätte ein Grossauftrag werden sollen: Bis zu 186 Doppelstockzüge wollten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) beim Schweizer Zugbauer Stadler bestellen. Der Auftrag hätte einen Wert von rund 3 Milliarden Euro gehabt – und wurde nun von einem österreichischen Gericht gestoppt. Grund dafür ist laut dem «Standard» ein Formfehler: Stadler habe sein Angebot mit einer digitalen Signatur gezeichnet, aber mit einer schweizerischen, die mit dem System der EU nicht kompatibel und dort deshalb ungültig ist. Stadler kündigt gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» an, sämtliche Rechtsmittel gegen den Entscheid nutzen zu wollen.

Buchungsboom bei der Swiss: Die USA öffnen sich im November wieder für geimpfte Reisende aus dem Schengen-Raum. Zuvor hatte eine Einreisesperre mit wenigen Ausnahmen gegolten. Das schlägt sich nun in den Buchungszahlen der Airlines nieder. Wie die Tamedia-Zeitungen berichten, stiegen die USA-Buchungen bei der Swiss seit der Ankündigung um 40 Prozent. Nordamerika ist das wichtigste Verkehrsgebiet für die Airline. Die Fluggesellschaft spricht laut dem Bericht denn auch von einem «wichtigen Meilenstein» auf dem Weg zur «alten Stärke». 


Dienstag, 21. September

Nationalrat für Cargo Sous Terrain: Der Nationalrat hat gestern die gesetzlichen Grundlagen für den unterirdischen Gütertransport mit Projekten wie Cargo Sous Terrain (CST) geschaffen. Er stimmte mit 137 Ja zu 34 Stimmen Nein einem entsprechenden Gesetz zu. Nun müssen laut der NZZ noch einige Differenzen zwischen National- und Ständerat geklärt werden, was bis Ende Jahr der Fall sein sollte. Das Gesetz tritt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 in Kraft. Die Initianten von CST möchten schon im Jahr 2026 mit dem Bau einer ersten Strecke zwischen Härkingen und Zürich beginnen, 2031 sollen die ersten unterirdischen Güterkapseln unterwegs sein.
– Zum Mobimag-Interview mit CST-Sprecher Patrik Aellig

Zertifikatspflicht im Glacier Express: Im Panoramazug zwischen St. Moritz und Zermatt erhalten neu nur noch Getestete, Geimpfte und Genesene Zutritt, die das mit einem EU- oder Schweizer Covid-Zertifikat belegen können. In einer Übergangsphase werden auch Impfausweise von Drittstaaten anerkannt. Das berichten die CH-Media-Zeitungen. Die Betreiber begründen den Schritt damit, dass der Zug wegen dem Service am Platz als Speisewagen gilt und damit dem Schutzkonzept für die Gastronomie untersteht, welches eine Zertifikatspflicht vorsieht. Auch andere Bahnen verlangen bei Erlebnis- und Charterfahren ein gültiges Covid-Zertifikat. 


Montag, 20. September

BAV-Direktor kritisiert SBB: Der Direktor des Bundesamt für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, kritisiert in einem Interview mit der NZZ die SBB. Der Binnengüterverkehr in der Schweiz werde seit 25 Jahren vernachlässigt und es werde viel zu wenig investiert. «Man hat es nicht geschafft, den Binnengüterverkehr auf ein tragfähiges Fundament zu stellen. Die Schweiz hinkt der internationalen Entwicklung hinterher», so Füglistaler. Die Schweiz sei beim nationalen Güterverkehr definitiv keine Vorreiterin mehr. Er nehme die Haltung der SBB-Spitze im Binnengüterverkehr als ambivalent wahr, so der BAV-Direktor. «Ich erwarte von der grössten Anbieterin ehrgeizige Ziele und mehr Überzeugung für den Güterverkehr», sagt Füglistaler.

ÖV-Branche gegen Zertifikat: Heute entscheidet der Nationalrat über den Kredit von 4,35 Milliarden Franken für den Regionalen Personenverkehr der kommenden vier Jahre. In der Wintersession wird zudem ein weiteres Hilfspaket über mehrere Hundert Millionen Franken beraten. In einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen sagt Ueli Stückelberger, der Direktor des Verband öffentlicher Verkehr (VöV), dieses Loch müsse gestopft werden. Derzeit sei die Branche beim Regionalverkehr wieder bei knapp 80 Prozent des Aufkommens vor Corona. Noch immer fehlten Einnahmen. Stückelberger spricht sich gegen die Zertifikatspflicht im ÖV aus: «Der ÖV ist für alle da», sagt er. Es gebe auch keine Studie, die beweise, dass es im ÖV zu Ansteckungen komme. Dies trifft allerdings nicht zu: So zeigen etwa Zahlen des Contact Tracing des Kanton Zürich, dass sich jede Woche mehrere Menschen alleine dort im ÖV anstecken. Darüber berichtete 20 Minuten


Freitag, 17. September

Höchster Bahnanteil im Güterverkehr: Die Bahn hat im ersten Halbjahr den höchsten Anteil am alpenquerenden Güterverkehr seit 25 Jahren erreicht. Das teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) gestern mit, wie die «Südostschweiz» berichtet. Der Anteil der Bahn lag bei 74,4 Prozent. Das Amt führt dies auf die Eröffnung des Ceneri-Basistunnel und des Viermeterkorridors zurück. Auf der Strasse fuhren im selben Zeitraum 453’000 Lastwagen, was einer Zunahme um 40’000 im Vergleich zum Vorjahressemester entspricht. Dieses war allerdings von Corona-Schutzmassnahmen geprägt gewesen.

Verbesserungen im St. Galler ÖV: Im Kanton St. Gallen werden diverse Angebote des öffentlichen Verkehrs ausgebaut. Darüber schreibt heute das «St. Galler Tagblatt». So werden die Buskonzepte Werdenberg und Obertoggenburg überarbeitet, weil ab Dezember 2025 der Rheintalexpress halbstündlich fährt. Die S4, der Ringzug um den Kanton St. Gallen, wird voraussichtlich 2023 bis Rapperswil verlängert. Damit gibt es für Pendler ab Wattwil stündlich zwei Direktverbindungen nach Rapperswil und das Umsteigen in Uznach entfällt. Das dürfte positive Auswirkungen auf die Stabilität der Anschlüsse zur Zürcher S-Bahn haben. 


Donnerstag, 16. September

83 Millionen für Basler Hafen: Der Bau des Containerterminals Gateway Basel Nord soll vom Bund mit 83 Millionen Franken unterstützt werden. Das hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) laut der «Basler Zeitung» bestätigt. Das Terminal soll auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhof Basel Badischer Bahnhof entstehen. Gegen diesen Entscheid hatte sich zuvor das Logistikunternehmen Swissterminal gewehrt. Die private Firma, die im Rheinhafen in Kleinhünigen tätig ist, würde diesen Standort wegen dem Projekt durch eine Kündigung durch die Rheinhäfen im Jahr 2029 verlieren, teilte das Unternehmen zuvor mit.

Helfen Hubs für E-Scooter? Rotkreuz ist der schweizweit erste Ort, an welchem der E-Scooter-Anbieter Tier seine Gefährte an definierten Ausleihstationen zur Verfügung stellt. Das sagt der für Planung, Bau und Sicherheit zuständige Gemeinderat Patrick Wahl der «Zuger Zeitung» (nicht online). Die Erfahrung mit diesen Hubs sei sehr gut, weil kein wildes Abstellen mehr festgestellt werde. Wenn Nutzer die E-Scooter falsch abstellen, entstehen ihnen Mehrkosten, weil die Mitarbeiter dank der GPS-Ortung der Geräte dem nachgehen könnten. Das sei bisher noch nicht nötig gewesen. Durch die Hub-Strategie für die E-Scooter würden weniger Spassfahrten unternommen – womit sich das Modell auch für andere Gemeinden empfehlen könnte.


Mittwoch, 15. September

SBB-Werkstätten zurück auf Feld 1: Die SBB benötigt für den weiteren Ausbau der Zürcher S-Bahn des Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) neue Service- und Abstellanlagen. In einer Evaluation hatte die Bahn drei Standorte in Eglisau, Hombrechtikon und Bubikon auserkoren. Insbesondere in Bubikon, dem grössten Standort, heftiger Widerstand regte (Mobimag berichtete). Nun hat der Kanton Zürich einen Marschhalt angekündigt: Die neuen Standorte werden vorerst nicht Teil der laufenden Richtplanrevision, teilten die Verantwortlichen gestern mit. Stattdessen werden weitere Varianten geprüft. Der Variantenfächer werde noch einmal geöffnet, sagte der kantonale Baudirektor Martin Neukom (Grüne) gestern laut «Tages-Anzeiger». Eine neue öffentliche Auflage ist in rund zwei Jahren geplant.

Pendlerverkehr erholt sich erst 2024: Der Branchenverband Alliance SwissPass rechnet erst 2024 wieder mit einer Auslastung des öffentlichen Verkehr auf Vorkrisenniveau. Das hat er anhand von Abo-Zahlen, Einzelbillettverkäufen und Fahrgastzählungen errechnet, berichtet «20 Minuten». Es sei sogar denkbar, dass im Pendlersegment das Vorkrisenniveau nicht mehr erreicht werde, sagt Thomas Ammann von der Alliance SwissPass der Zeitung. Daten der ETH zeigten, dass der Corona-Schock die Gewohnheiten der Pendlernation Schweiz tiefgreifend verändert habe. «Ein Teil der Kunden wird wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen.» Dafür würden andere Segmente etwa im Freizeitverkehr oder bei internationalen Reisen wichtiger.


Dienstag, 14. September

BLS-Werkstätte über Autobahn: Die Berner Bahn BLS will im Gebiet Chliforst im Westen der Stadt Bern eine neue Werkstätte auf knapp 15 Hektar Fläche bauen. Dagegen regt sich Widerstand von Anwohnern und Naturschützern. Nun haben Politiker aus dem Sensebezirk Werbung für eine Alternative gemacht: Die Werkstätte könnte über der Autobahn bei Flamatt gebaut werden. Die Idee: Neben dem höher gelegenen Bahntrassee würde ein dämmender Deckel über die parallel laufende Autobahn gelegt, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Er könnte von einer Wand getragen werden, die den Lärm noch besser schlucken würde. Auf der neu entstehenden Fläche könnte die Werkstätte entstehen. Hinter der Idee steht neben lokalen Politikern auch der Freiburger Staatsratspräsident Jean-François Steiert.

Tramstau in Basel befürchtet: Auf den Fahrplanwechsel Ende Jahr sollen in der Stadt Basel die Tram-Doppelhaltestellen Marktplatz, Barfüsserplatz und Bankverein durch Einfachhaltestellen ersetzt werden. Das hat der Kanton 2019 entschieden. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, könnte deshalb regelmässiger Tramstau drohen. Externe Fachleute befürchteten dies, wie es in einer Interpellation des Basta-Grossrat Beat Leuthardt heisst. Der bisherige Takt liesse sich damit nicht aufrechterhalten, befürchtet er. Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) befürworten die Abschaffung der Doppelhaltestellen laut ihrem Direktor Bruno Stehrenberger zwar (zum Mobimag-Interview). Stehrenberger besättigt aber, dass es künftig vermehrt zu Tramstaus kommen werde und damit zu längeren Fahrzeiten.

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