Das Medienarchiv

Montag, 31. Oktober:

Sicherheitsprobleme auf SBB-Baustellen?: Bis Ende September dieses Jahres sind bei Unfällen drei Menschen auf SBB-Baustellen verstorben. Drei weitere wurden schwer verletzt. In den vergangenen zwei Wochen kam es erneut zu vier schweren Unfällen bei Arbeiten in Gleisnähe. Wie der «Sonntagsblick» schreibt, verlangt die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) nun eine sofortige Aussprache mit der SBB-Spitze. Drittfirmen würden häufig völlig unkontrolliert auf SBB-Baustellen arbeiten, schreibt die Gewerkschaft. Zudem würden Firmen ohne Erfahrungen im Bahnbereich auf und neben die Gleise gelassen. Es brauche eine sofortige Überprüfung von Ausschreibungen und Vergaben.

Bund kritisiert SZU: Die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) erreicht die Ziele des Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) nicht im vorgesehenen Zeitrahmen bis Ende 2023. So wird etwa der Umbau des Bahnhofs Uitikon-Waldegg erst 2026 fertiggestellt. Die SZU begründete dies mit verschärften Vorgaben des Bundes. Dieser wehrt sich: Die Vorgaben seien nicht verschärft worden, sagt ein Sprecher des Bundesamt für Verkehr (BAV) der «Limmattaler Zeitung». Das BAV habe die Bahnen bereits 2012 auf ähnliche Probleme hingewiesen. Die von der SZU gemachte Aussage werde gelegentlich auch von anderen Bahnen ins Feld geführt, um selbst verschuldete Verzögerungen zu rechtfertigen.


Freitag, 28. Oktober:

St. Galler Polizei kontrolliert Drängler: Die Kantonspolizei St. Gallen hat ein neues System in Betrieb genommen, das im Kampf gegen Dränglerinnen und Drängler helfen soll. Es zeichnet sowohl den Abstand zwischen zwei Fahrzeugen als auch die jeweilige Geschwindigkeit auf. Das berichtet das SRF. Nach Bern sei St. Gallen erst der zweite Kanton, in dem ein solches «Verkehrs-Kontroll-System» zum Einsatz komme. Es besteht aus drei Kameras, die einen Bereich von etwa 400 Metern abdecken. Es kostete 200’000 Franken.

Die reisefreudigsten Schweizer: Daten der Buchungsplattformen Booking, Expedia, Tripadvisor und Airbnb, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) analysiert wurden, zeigen die Unterschiede in der Reisehäufigkeit der Menschen aus verschiedenen Regionen aus. Im vergangenen Jahr waren gemäss CH Media Menschen aus dem Kanton Zürich mit durchschnittlich 2,42 privaten Reisen mit Übernachtung pro Person am häufigsten unterwegs, gefolgt von Nordwestschweizern mit 2,37 mal (dazu gehören die Kantone Aargau und beide Basel) und den Zentralschweizern mit 2,32 Reisen pro Person. Auch bei den Ausgaben schwingen die Zürcher obenaus: Fast 1000 Franken pro Reise und Person geben sie durchschnittlich aus.


Donnerstag, 27. Oktober:

Luzern verfehlt ÖV-Ziele: Der Kanton Luzern hat das Ziel seines letzten ÖV-Berichts für die Jahre 2018 bis 2021, den ÖV-Anteil in der Agglomeration Luzern zu vergrössern, «deutlich verfehlt». Dieses Fazit zieht der Luzerner Regierungsrat, und zwar unabhängig von den kurz- und mittelfristigen Folgen der Coronapandemie. Das schreibt der «Seetaler Bote». Kurz- und mittelfristig will der Kanton nun seinen letzten knappen Spielraum nutzen, um das Bahnangebot auszubauen und zuverlässiger zu machen. Ein markanter Ausbau sei aber erst mit dem Durchgangsbahnhof möglich, der 2040 in Betrieb gehen dürfte.

«Pop-Up-Zug» in Bern: Mit dem Projekt ÖV42 wollen die BLS, die SOB, Postauto, die Genossenschaft 42hacks und der Kanton St. Gallen den Modalsplit nachhaltig zugunsten des öffentlichen Verkehrs verändern. Dazu werden etwa Handydaten ausgewertet, um Relationen ausfindig zu machen, auf denen der öffentliche Verkehr trotz grossem Potenzial einen kleinen Anteil hat. Als erste Folge aus solchen Analysen wird die BLS ab 31. Oktober für sechs Wochen einen «Pop-Up-Zug» zwischen Ostermundigen und Burgdorf fahren lassen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die SOB, der Kanton St. Gallen und Postauto planen zudem Tests im Skigebiet Flumserberg und mit Arbeitgebern in der Region Linthgebiet.


Mittwoch, 26. Oktober:

Vier Grad kühler in Zuger Bussen: Die Zugerland Verkehrsbetriebe werden die Temperaturen im Fahrgastraum reduzieren: Statt wie bisher auf bis zu 24 Grad Celsius werden die Busse nur noch auf maximal 20 Grad geheizt. Damit wollen die Betriebe Energie sparen. Das berichtet die «Luzerner Zeitung». Auch die SBB und weitere ÖV-Betriebe haben eine Senkung der Temperatur auf 20 Grad beschlossen. Für diese Massnahmen bestehe breiter Konsens, sagt Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr. Zu den weiteren Massnahmen gehören die Reduktion von Beleuchtungen oder die Temperaturbeschränkung von Warmwasser.

Seilbahn in St. Gallen? Die kantonalen Umweltliberalen in St. Gallen schlagen vor, eine Seilbahn vom geplanten Campus der Universität St. Gallen am Platztor zum Hauptgebäude am Rosenberg zu bauen. Das schreibt das «St. Galler Tagblatt». Seilbahnen seien emissionsarm, kostengünstig, flexibel und innovativ. Am Montagabend fand dazu ein Podium statt. Claudio Büchel, Dozent für Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung an der Fachhochschule Ost in Rapperswil-Jona, dämpfte dabei die Erwartungen: Eine Seilbahn müsste Privatgrundstücke überwinden. Das sei eine grosse Hürde, sagte er.


Dienstag, 25. Oktober:

Günstiger ÖV für Jugendliche: Die Preise im öffentlichen Verkehr bleiben per Fahrplanwechsel am 11. Dezember stabil. Das hat die Alliance Swisspass gestern mitgeteilt (PDF-Datei). Für Kinder und Jugendliche soll aber ein stark verbessertes, preislich attraktiveres Sortiment eingeführt werden. Ausserdem hat sich die Branche auf die Einführung eines Guthaben-Abos geeinigt. Details dazu werden später kommuniziert. Vereinfacht werden per Fahrplanwechsel Fahrten mit Velo und Hund: Künftig kann man während des Kaufvorgangs anwählen, dass man mit Velo oder Hund unterwegs ist, und das System gibt das günstigste Billett aus.

Zürich muss Direktzüge prüfen: Der Zürcher Kantonsrat hat gestern einer Motion zugestimmt, wonach der Kanton mit direkten Zugverbindungen an möglichst viele europäische Wirtschaftsräume angebunden werden soll. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Neben Tageszügen sollen auch Nachtzüge angeboten werden. Als Destinationen sind beispielsweise Brüssel, London und Madrid genannt. Der Regierungsrat muss nun eine Vorlage dazu ausarbeiten. Dafür hat er zwei Jahre Zeit. Bekämpft hatte die Motion nur die Fraktion der SVP.


Montag, 24. Oktober:

Baureifes Projekt für Grimseltunnel: Interessensvertreter aus den betroffenen Regionen kämpfen für einen Grimseltunnel der Eisenbahn, der das Haslital mit dem Obergoms verbinden soll. Da die Hochspannungsleitungen im Berg sowieso ausgebaut werden müssen, könnte ein solcher Tunnel für geschätzt 350 Millionen Franken erstellt werden. Es wäre der drittlängste Eisenbahntunnel der Schweiz. Ende Jahr soll das Projekt baureif sein, sagt der Obergomser Gemeindepräsident Patric Zimmermann den Tamedia-Zeitungen. Der Walliser Ständerat Beat Rieder (Mitte) will dem Tunnel im Parlament dank einer Sonderfinanzierung zum Durchbruch verhelfen.

Easyjet wirbt mit teurem ÖV: Die Airline Easyjet wirbt auf einem Tram der Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) damit, dass Flüge mit ihr «günstiger als ein Monatsabo» für den ÖV seien – etwa für 60 Franken nach Sizilien und zurück. Diese Werbung irritiert den Grünen-Nationalrat Michael Töngi. Zu CH Media sagt er, sie sei «höchst problematisch». Flugpreise seien absurd tief. Er fordert eine Flugticketabgabe, eine Kerosinsteuer und eine Verpflichtung der Airlines, wie sie die Pariser Klimaziele erreichen wollen. Bei Easyjet heisst es, man sei sich über das Problem des Klimawandel im Klaren. «Wir sind der Meinung, dass der Preis eines Flugtickets nichts mit den Umweltauswirkungen des Fluges zu tun hat».


Freitag, 21. Oktober:

Vorerst keine Maskenpflicht im ÖV: Der Vorstand der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren sieht keinen Grund für die Wiederaufnahme von Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das hat er gestern entschieden. Der Anstieg der Fallzahlen habe sich zuletzt etwas abgeschwächt. Die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr soll demnach nicht wieder eingeführt werden. Wie die Tamedia-Zeitungen schreiben, hält der Vorstand das Tragen von Masken im ÖV aber auch ohne behördliche Vorgaben sinnvoll. Sie sollten auch getragen werden, wenn man Symptome zeige. 

Obergrenze für Rigi-Gäste?: Die aktuelle Strategie der Rigi-Bahnen, die auf Wachstum und Überseemärkte setze, ist laut einer Studie der Ostschweizer Fachhochschule «nicht klimaverträglich». Die touristische Mobilität sei äusserst klimaschädlich. Deshalb empfehlen die Autoren, Überseegäste durch solche aus der Schweiz und den Nachbarländern zu ersetzen und die Gästezahl auf jährlich 800’000 zu beschränken. Die Studie wurde von den Petitionären der Gruppe «800’000 sind genug!» finanziert. Die Rigi-Bahnen teilen laut dem «Bote der Urschweiz» mit, nur Verzicht sei keine Lösung. Man strebe aber sowieso die Qualitäts- und nicht eine Quantitätsführerschaft an.


Donnerstag, 20. Oktober:

SBB streichen weitere ICE: Weil die Pünktlichkeit der ICE-Züge aus Deutschland zu tief ist, streichen die SBB per Fahrplanwechsel am 11. Dezember weitere Direktverbindungen in die Schweiz. Die ICE 71 und 72 starten respektive enden wie bereits seit Juli in Basel statt in Chur. Neu endet auch ICE 75 von Hamburg nach Chur schon in Zürich und die geplante Verlängerung der ICE 4, 73, 272 und 292 an Wochenenden von Zürich nach Chur wird nicht umgesetzt. Das berichtet CH Media. Dank dem neuen Konzept stehe in Basel ganztägig ein Ersatzzug zur Verfügung, begründet eine SBB-Sprecherin.

Stadt Bern gegen Autobahn-Ausbau: Der Gemeinderat der Stadt Bern erhebt beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) Einsprache gegen den geplanten Ausbau der Autobahn A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl um je eine Spur auf acht Spuren. Das berichtet die «Berner Zeitung». Der Ausbau stehe im Widerspruch zu den Klimazielen des Bundes und der Stadt, begründet die Stadtregierung. Er würde sich demnach negativ auf die Interessen der Stadt und ihrer Einwohner auswirken.


Mittwoch, 19. Oktober:

Nationalratskommission für ÖV-Ausbau: Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats hat zwei Motionen zum öffentlichen Verkehr beschlossen. Das berichten die Parlamentsdienste. Einerseits fordert sie den Bundesrat auf, die Realisierung des Verkehrskreuzes Schweiz mit Priorität aller Abschnitte für den Fernverkehr auf der Nord/Süd-Achse und der Ost/West-Achse zu beschleunigen. Andererseits will sie, dass bis zum Jahr 2030 die Reisezeiten mit dem Zug zwischen Lausanne und Bern und zwischen Winterthur und St. Gallen kürzer werden. Die Motionen dürften im Winter im Rat behandelt werden.

Rorschach will Tempo 30: Der Stadtpräsident von Rorschach Robert Raths will nach Abschluss von Bauarbeiten auf der Hauptstrasse in der Nähe des Seeufers Tempo 30 einführen. Damit soll das Problem der Autoposer bekämpft werden, sagt er dem «St. Galler Tagblatt»: «Bei schönem Wetter geht bei uns der Zirkus mit den Autoposern los. Tempo 30 wäre das tauglichste Mittel, um dieses Problem endlich einzudämmen.» Der Lärm der aufheulenden Motoren mache krank. Der Kanton teilt mit, eine Temporeduktion sei im Rahmen der Sanierung nicht vorgesehen.


Dienstag, 18. Oktober:

ÖV-Branche gegen Maskenpflicht: Die Corona-Fallzahlen in der Schweiz steigen wieder stark an, Notfallstationen wie jene in Winterthur melden zudem eine Überlastung. Nun werden Forderungen nach einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr laut. Dagegen wehrt sich der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) präventiv: Man stehe einer Maskenpflicht «sehr kritisch» gegenüber, sagt Direktor Ueli Stückelberger zu Tamedia. Selbst eine Empfehlung lehnt er ab. Auch Mitte-Nationalrat Martin Candinas sieht keinen Grund für die Einführung der Maskenpflicht. Eine solche gilt als unrealistisch, weil der Bund Massnahmen nur noch bei einer «besonders heftigen Pandemiewelle» ergreifen will.

Occasionen werden teurer: Die Preise für Occasionsautos sind in der Schweiz in den letzten drei Jahren stark gestiegen. Das teilt der Vergleichsdienst Comparis mit. Sie hätten sich seit Beginn der Pandemie um 28 Prozent verteuert. Die Preise von reinen Elektroautos stiegen um 50 Prozent, jene von Hybridfahrzeugen um 26 Prozent. Das Angebot von Gebrauchtwagen sank gleichzeitig um 29 Prozent, was auch an der schlechteren Verfügbarkeit von Neuwagen liegt und an weniger abgewickelten Eintauschgeschäften.


Montag, 17. Oktober:

Viele Bewerbungen für Limmattalbahn: In zwei Monaten nimmt die Limmattalbahn ihren Betrieb zwischen Zürich-Altstetten und Killwangen-Spreitenbach im Kanton Aargau auf. Während andere Verkehrsbetriebe mit Personalproblemen kämpfen, ist dies laut der Betreiberin Aargau Verkehr AG kein Thema. Schon bei der Bewerbungsrunde war das Interesse gross, wie die «Limmattaler Zeitung» schreibt. Für die 32 Stellen, die besetzt wurden, gingen 300 Bewerbungen ein. Nun führt die Betreiberin eine Warteliste mit Kandidatinnen und Kandidaten, die die Prüfungen schon bestanden haben.

Deadline für Bus Ostschweiz: Der Kanton St. Gallen hat der Firma Bus Ostschweiz AG im Streit um mutmasslich zu viel bezogene Subventionsgelder in Höhe von knapp zehn Millionen Franken eine Deadline gesetzt. Er fordert eine Rückzahlung der Summe in Raten. Bis Ende Oktober habe der Verwaltungsrat der Firma Zeit, dem Angebot zuzustimmen, sagt der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner dem «St. Galler Tagblatt». Danach betrachte der Kanton die Verhandlungen als gescheitert und werde die Bus Ostschweiz betreiben.


Freitag, 14. Oktober:

Misstöne in der Romandie: Der Umbau des Bahnhof Lausanne verzögert sich erneut: Das Projekt, das einst bis 2025 geplant und bereits auf 2032 verschoben wurde, wird noch später fertiggestellt. Das gab die SBB diese Woche bekannt. Wohl erst 2034 wird der neue Bahnhof eröffnet. Der Bund hat Pläne der SBB aus statischen Gründen nicht bewilligt. Wie die CH-Media-Zeitungen berichten, verärgert das die Westschweiz: Die Waadtländer Verkehrsdirektorin Nuria Gorrite (SP) spricht von einem «symbolischen Schock für die ganze Romandie». Auch nationale Parlamentarier glauben, darin eine Diskriminierung der Westschweiz zu erkennen. Nun ist ein runder Tisch mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga geplant.

Delta kooperiert mit SBB: Die US-Airline Delta will den Anschluss an die Flughäfen verbessern und arbeitet zu diesem Zweck in der Schweiz mit der SBB zusammen. Kundinnen und Kunden der Fluggesellschaft können neu mit dem Flugticket auch die An- und Abreise an den Flughafen Zürich mit der Bahn buchen und erhalten eine Anschlussgarantie. Dieses «Air+Rail»-Programm wird für Bern, Lausanne, Basel, Chur, Grenchen, Luzern und St. Gallen angeboten. Delta fliegt täglich ab Zürich nach New York. Ab April 2023 verbindet Delta auch Genf mit New York. Das Programm soll dann auf den Bahnhof Genf ausgeweitet werden, so CH Media. Bereits ein ähnliches Programm unterhält die Airline Swiss.


Donnerstag, 13. Oktober:

Benzinpreis führt nicht zu Verhaltensänderung: Die hohen Preise für Benzin und Diesel in den letzten Monaten haben zu keiner Verhaltensänderung der Autofahrerinnen und -fahrer geführt. Das berichtet das SRF. So stellen die Tankstellenbetreiber keinen Rückgang beim Verkauf fest. Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamt für Strassen (Astra) sagt, der Benzinpreis werde offenbar in Kauf genommen. «Die Leute sind unterwegs, sie machen Ferien, sie fahren mit dem Auto». Auch die Vorliebe für PS-starke und schwere Autos mit einem hohen Verbrauch hält an, wie die Zahlen des Astra zeigen.

Neues Guthaben-Abo: Um wieder mehr Kundinnen und Kunden für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen, will die Branche in Form der Alliance Swisspass das Guthaben-Abo einführen. Das Angebot befinde sich auf der Zielgeraden, bestätigt der Verbund gegenüber CH Media. Es richte sich an Halbtax-Nutzer mit Potenzial für zusätzliche Freizeitreisen und soll voraussichtlich Ende 2023 verfügbar sein. Der Strategierat hat sich bereits für das Abo entschieden, ein definitiver Entscheid der Mitglieder folgt Ende Monat. Im derzeit laufenden Markttest funktioniert das Abo so, dass rabattiertes Guthaben gekauft werden kann – etwa 3000 Franken ÖV-Guthaben für 2000 Franken.


Mittwoch, 12. Oktober:

Weniger heizen bringt nur wenig: Die Zentralbahn (ZB) überlegt sich, die Züge weniger zu heizen, um Strom zu sparen. Derzeit sind die Züge auf etwa 20 bis 22 Grad eingestellt. Das zu ändern, sei komplex, sagt Gerhard Züger, Leiter Produktion und Rollmaterial der «Luzerner Zeitung». Die Anlage reagiere automatisch auf die Aussentemperatur. Nun prüfe man die Option, dass Lokführer die Heizung manuell einstellen. Das Einsparungspotenzial ist aber gering: Die Heizung macht 20 Prozent des Strombedarfs eines Zuges aus. Wird sie ein Grad kühler gestellt, werden gesamthaft nur 1,2 Prozent eingespart.

Die gefährlichsten Stellen für Velofahrer: In der Stadt Zürich verunfallen im Durchschnitt zwei Velofahrende pro Tag. Eine Auswertung der Dienstabteilung Verkehr (DAV), über welche «20 Minuten» berichtet, zeigt die gefährlichsten Orte auf, an denen sich in den letzten drei Jahren die meisten und schwersten Unfälle ereignet haben. Es sind dies die Kreuzung Badener-/Seebahnstrasse, wo sich erst letzte Woche ein tödlicher Unfall ereignete, die Kreuzung Hard-/Josefstrasse und die Kreuzung Dörfli-/Schwamendingerstrasse im Kreis 11. Auch am Limmatquai und beim Hardplatz ereignen sich viele Velounfälle.


Dienstag, 11. Oktober:

Personalnot bei BLT: Nach den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) und den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) klagt nun auch die Baselland Transport AG (BLT) über Personal-Engpässe. Beim Fahrdienst-Personal gebe es mehr Ausfälle als üblicherweise zu dieser Jahreszeit, sagt BLT-Vizedirektor Fredi Schödler zu primenews.ch. Die Ausdünnung des Fahrplans sei deshalb ein Thema, das ernsthaft erwogen werde. Die Grenzen der Belastbarkeit seien langsam aber sicher erreicht. In Zürich wurde wegen der Personalkrise bereits die Tramlinie 15 eingestellt und der Takt auf der Buslinie 83 ausgedünnt.

Gericht stoppt Wasserstoff-Anlage: Der Energiekonzern Axpo wollte im zürcherischen Glattfelden eine Anlage bauen, die mit Wasserkraft aus dem Rhein Wasserstoff herstellt. Sie hätte jährlich bis zu 700 Tonnen Wasserstoff herstellen sollen – genug, um 80 bis 100 Brennstoffzellen-Lastwagen zu betreiben. Daraus wird nun aber vorerst nichts: Das Baurekursgericht Zürich hat Anwohnern Recht gegeben, die Einsprache erhoben hatten. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Anlage wäre in einer Landwirtschaftszone zu liegen gekommen. Das Gericht erkannte keine besonders wichtigen Gründe für eine entsprechende Ausnahmebewilligung.


Montag, 10. Oktober:

Glarner ÖV mit Defizit: Der Kanton Glarus beteiligt sich mit knapp 1,3 Millionen Franken an den Defiziten, welche die ÖV-Unternehmen wegen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 eingefahren haben. Das schreibt die «Südostschweiz». An die SBB bezahlt der Kanton 570’000 Franken für 2020 und 397’000 Franken für 2021, die Südostbahn erhält für 2020 gut 6000 Franken und Postauto für das Jahr 2021 knapp 300’000 Franken. Die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf das laufende Jahr sind noch nicht bekannt. Ausserdem teilt der Kanton mit, dass der Bahnhof Bilten 2027 abgebrochen wird. 

Ducrot sorgt sich um Sicherheit: SBB-Chef Vincent Ducrot hat sich letzte Woche an seine Mitarbeitenden gewendet. Er habe dieses Jahr mehrere Beerdigungen von Angestellten erleben müssen, sagte er in einem Video, über das der «Sonntagsblick» berichtet. Mit der Ansprache habe er darauf aufmerksam machen wollen, dass es extrem wichtig sei, nie die Aufmerksamkeit und den Respekt vor Gefahren zu verlieren. Auch das Bundesamt für Verkehr sieht laut dem Artikel bei der Sicherheit auf Arbeitsstellen im Gleisbereich Nachholbedarf. Bezüglich Unfälle auf Arbeitsstellen liege die Schweiz im internationalen Vergleich «weit hinten».


Freitag, 7. Oktober:

Acht Kantone wollen Tunnelabzweiger: Noch bis Ende nächster Woche können Kantone, Parteien und Verbände sich zum Bericht des Bundes zu den Anpassungen bei den grössten Bahninfrastrukturprojekten äussern. Wie der «Thalwiler Anzeiger» schreibt, äussern acht Kantone ihren Unmut über die Pläne zum 1,5 Milliarden Franken teuren Zimmerberg-Basistunnel 2 (ZBT). Der Bund will auf die Vorinvestition für ein Anschlussbauwerk verzichten, das es ermöglichen würde, später den sogenannten Meilibachtunnel an den ZBT anzubauen. Dieser würde den Tunnel mit der Linie am Ufer in Horgen verbinden. Neben Zürich fordern auch sieben Ostschweizer Kantone, dieses Bauwerk wieder in die Planung aufzunehmen. 

Uster setzt auf Tempo 30: Die drittgrösste Stadt des Kanton Zürich will in allen Wohnquartieren, in denen das noch nicht geschehen ist, Tempo 30 einführen. Das steht im neuen kommunalen Richtplan, über den der «Zürcher Oberländer» berichtet. Zudem soll eine neue Fussgängerzone realisiert werden, das künftige Fuss- und Velowegnetz wird definiert und Plätze im Zentrum sollen so gestaltet werden, dass die Sommerhitze vermindert wird. Für die Biodiversität will der Stadtrat Vernetzungskorridore und Querungsstellen für Kleintiere und Amphibien schaffen.


Donnerstag, 6. Oktober:

TPF und TCS spannen zusammen: Die Freiburger Verkehrsbetriebe TPC und die TCS-Sektion Freiburg haben das Pilotprojekt Park To City lanciert. Autolenkerinnen und -lenker können neu über eine App und mit nur einem Schritt einen Parkplatz reservieren und ein ÖV-Ticket lösen, wie die «Freiburger Nachrichten» berichten. Das Angebot wird in den Parkhäusern von Düdingen, Belfaux-Village, Belfaux SBB, Courtepin, Marly Corbaroche, Rosé und Grolley während 12 Monaten getestet. Mit dem kombinierten Kauf soll den Autofahrern der Zugang zum öffentlichen Verkehr erleichtert werden. 

Schon zu viele LTB-Werbetrams?: Noch bevor die Limmattalbahn zwischen Killwangen-Spreitenbach und Zürich-Altstetten im Dezember ihren Betrieb aufnimmt, steht sie in der Kritik. Denn schon vor dem Betriebsstart sind zwei vollbemalte Fahrzeuge unterwegs, die für das Spital Limmattal und das Shoppi Tivoli Werbung machen. Wie die «Limmattaler Zeitung» berichtet, dürfte aber eigentlich laut Vertrag zwischen Betreiberin AVA und den Kantonen Zürich und Aargau nur ein vollbemaltes Werbefahrzeug unterwegs sein. Die Fensterflächen müssten zudem frei bleiben. Ein AVA-Sprecher begründet das zweite Werbetram damit, dass der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) diesem zugestimmt habe, um mehr Einnahmen für den ÖV zu generieren. Für ein Werbetram werden pro Jahr 335’000 Franken fällig.


Mittwoch, 5. Oktober:

Neues ÖV-Konzept für Schwyz: Die Kommission für Raumplanung, Umwelt, Verkehr und Energie des Schwyzer Kantonsrats hat dem neuen Grundangebot für den öffentlichen Verkehr für die Jahre 2024 bis 2027 zugestimmt. Das berichtet der «Bote der Urschweiz». Die Vorlage entspreche einem «Quantensprung». Die Leute sollen besser abgeholt werden, wo grosse Pendelströme stattfinden. Im Mittelpunkt des Konzepts steht ein Angebotsausbau beim Buskonzept in der March, die Einführung eines neuen Buskonzepts in Einsiedeln, Ausbauten in der Innerschwyz und Küssnacht sowie die Wiederaufnahme der Buslinien Schwyz-Oberiberg und Muotathal-Sahli. 

Fahrplan-Ausdünnung in Zürich: Nach den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) müssen jetzt auch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ihr Angebot wegen vielen krankheitsbedingten Ausfällen beim Fahrpersonal ausdünnen. Ab Samstag wird die Tramlinie 15 vom Bucheggplatz an den Bahnhof Stadelhofen eingestellt. Die Buslinie 83 fährt in Stosszeiten nur noch alle 15 Minuten statt wie bisher alle 7,5 Minuten. Fahrgäste müssten mit längeren Reisezeiten rechnen, heisst es in einer Mitteilung. Je nach Entwicklung der Lage müssten weitere Massnahmen umgesetzt werden.


Dienstag, 4. Oktober:

Luzern prüft grüne Welle für Geschäftsverkehr: Der Wirtschaftsverkehr – also etwa Lieferwagen mit Paketen, Lastwagen mit Lebensmitteln oder Abfallwagen – soll künftig im Kanton Luzern priorisiert werden. Das fordert FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp in einem Postulat. Die Luzerner Regierung ist laut der «Luzerner Zeitung» von der Idee angetan: Sie beantragt, das Postulat für erheblich zu erklären. Erste Massnahmen sollen bereits im Herbst 2023 erarbeitet werden. Geprüft werde, wie der Wirtschaftsverkehr mit Mitteln der Digitalisierung priorisiert werden könnte. 

Mietautos auf Bestellung an Bahnhöfen: Der Autovermieter Enterprise und die SBB lancieren ein neues On-Demand-Mietkonzept im Grossraum Zürich. Wie es in einer Mitteilung von gestern heisst, werden an ausgewählten Bahnhöfen Mietfahrzeuge auf Bestellung angeboten. Diese stehen auf den P+Rail-Anlagen der Bahn. Gebucht werden können die Fahrzeuge einen Tag im Voraus über eine App. Ein einzelnes Mietauto ersetzt laut der Mitteilung rund elf Besitzfahrzeuge. Die Autos stehen an folgenden Bahnhöfen: Bassersdorf, Buchs-Dällikon, Bülach, Dietikon, Dietlikon, Dübendorf, Niederweningen, Opfikon, Regensdorf-Watt, Rümlang, Urdorf, Zürich Tiefenbrunnen, Oberwinterthur, Oberglatt und Otelfingen.


Montag, 3. Oktober:

Basel-Stadt will Geld zurück: Vor einem Jahr lancierte die Firma Enuu AG ihre kleinen Carsharing-Autos in Basel. Der Kanton Basel-Stadt sprach einen Unterstützungsbeitrag von 65’000 Franken über zwei Jahre aus dem Pendlerfonds. Kurz danach stellte die Firma das Angebot ein. Wie die «bz basel» schreibt, hat der Kanton bereits 45’000 Franken ausbezahlt. Davon verlangt er nun 15’000 Franken zurück. Ebenfalls teilt der Kanton mit, dass die Nutzungszahlen des Veloverleihsystems Velospot noch nicht im erhofften Bereich liegen. 

Kein Regio-Express für Neuhausen: Die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall erhält auch weiterhin keinen Halt des Regio-Express Zürich-Schaffhausen, den SVP-Einwohnerrat Arnold Isliker gefordert hatte. Wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten, würden mit einem Halt des Zuges Verspätungen entstehen und wichtige Anschlüsse in Schaffhausen und Zürich verloren gehen. Die Vorteile des heutigen Gesamtsystems überwiegen laut einer Antwort der ÖV-Koordinationsstelle die «partikulären Vorteile» eines RE-Halts in Neuhausen.

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