Das Medienarchiv


Montag, 7. Juni 2021

Zimmerberg-Basistunnel wird teurer: Der Zimmerberg-Basistunnel II wird teurer als gedacht. Das berichtet die «Zürichsee-Zeitung» mit Verweis auf entsprechende Informationen der «NZZ am Sonntag». Demnach werden für den Bahnausbau 2035 rund 1,2 Milliarden Franken mehr benötigt als die 13 Milliarden Franken, welche das Parlament 2019 bewilligte. Hauptgrund für die Kostensteigerung ist der Zimmerberg-Basistunnel II, der 730 Millionen Franken mehr kosten soll als geschätzt, wie eine erste Machbarkeitsstudie zeigt. Das Bundesamt für Verkehr hat nun eine Strategie definiert, um die Kosten für die fast 200 Projekte zu reduzieren. Im äussersten Fall sind Redimensionierungen möglich. Die SBB müssen nun auch eine Variante für den Zimmerberg prüfen, die im Rahmen der finanziellen Vorgaben liegt.

Alstom braucht SBB-Auftrag: Ohne neue Bestellungen der SBB droht dem Werk von Alstom in Villeneuve VD die Arbeit auszugehen. Das schreibt die NZZ in einem Porträt der neuen Alstom-Schweiz-Chefin Cora Hentrich-Henne. Alstom hat per Ende Januar 2021 die Eisenbahnsparte von Bombardier übernommen. Zurzeit arbeiten 400 Beschäftigte in Villeneuve für die Fertigung des FV-Dosto der SBB, weitere 370 Mitarbeiter sind in Zürich-Oerlikon angestellt, wo sie sich etwa mit der wassergekühlten Traktion für den Antrieb grosser Lokomotiven auseinandersetzen. Chancen erhofft sich Alstom in der Ausschreibung von knapp 200 Zügen für den Regionalverkehr auf den Linien der SBB, von Region Alps und Thurbo. Neben Alstom haben sich auch Siemens und Stadler Rail beworben.


Sonntag, 6. Juni

Bund will ÖV-Anteil verdoppeln: Nach dem Ausbauschritt 2035 wird der öffentliche Verkehr ein neues Ausbauprogramm erhalten. Einer der acht Kernsätze der Perspektive «Bahn 2050», die das Bundesamt für Verkehr (BAV) dafür erarbeitet, ist die Verdoppelung des Anteil des öffentlichen Verkehrs bis ins Jahr 2050. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». Das würde bedeuten, dass statt heute knapp 21 Prozent der Personenkilometer künftig 42 Prozent in Zug und Bus zurückgelegt würden. Das Ziel wird laut der Zeitung vom BAV als «sehr ambitioniert» beschrieben, stagniert doch der Anteil des ÖV seit einigen Jahren. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) will laut Direktor Ueli Stückelberger bis Ende Monat eine eigene Studie dazu vorlegen, wie die Ziele erreicht werden könnten. Ideen sind etwa ein flächendeckender Ausbau, mehr Nachtzüge, moderne Verkehrsdrehscheiben in den Agglomerationen und bessere Freizeitverbindungen. Laut dem VöV ist aber auch Mobility Pricing eine Massnahme, etwa die Verknappung von Parkplätzen in Orten mit gutem ÖV-Angebot.

Stürzt das CO2-Gesetz ab? Das CO2-Gesetz, über das in einer Woche abgestimmt wird und das unter anderem eine Flugticketabgabe, die finanzielle Förderung von Nachtzügen und Klimaabgaben für Benzin und Diesel vorsieht, steht auf der Kippe. Wie der «Sonntagsblick» berichtet (noch nicht online), kämpfen nun die Bundesräte Viola Amherd (Mitte), Ignazio Cassis (FDP) und Karin Keller-Sutter (FDP) für ein Ja. Sie hätten sich diese Woche auf den parteiinternen Kanälen an die eigene Basis gewendet. Amherd habe sich etwa an die Bewohner der Bergregionen gewandt und betont, dass diverse Interessensvertretungen der Bergregionen und die betroffenen Kantone sich für das Gesetz aussprechen. Derzeit ist die Zustimmung zum Gesetz je tiefer, je ländlicher eine Region ist.

Airbus-Chef rechnet mit Flug-Comeback:
Guillaume Faury ist seit zwei Jahren Chef des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» gibt er sich optimistisch. Im Markt für Kurzstreckenflugzeuge sehe er klare Erholungstendenzen. Bei den Langstreckenmaschinen rechne er zwar nicht vor Sommer 2022 mit einer Besserung der Situation. Längerfristig aber gehe er nicht davon aus, dass Firmen auf Geschäftsreisen verzichteten. Das sehe Airbus bei der Bestellung von neuen Flugzeugen durch Airlines: «Sie planen gleich viele Businessclass-Sitze ein wie vor der Pandemie». Viele Unternehmen hätten gemerkt, dass sie ihre Kunden und Lieferanten wieder persönlich treffen müssten und dass sie einen Wettbewerbsnachteil hätten, wenn sie das nicht tun würden. «Auf Geschäftsreisen verzichten funktioniert nicht», so Faury. Die Menschen wollten wieder fliegen: «Kaum mehr, aber wohl auch nicht weniger als vor der Pandemie».

Samstag, 5. Juni

St. Gallen stellt 80 Massnahmen vor: Im Rahmen der 4. Generation der Agglomerationsprogramme hat St. Gallen 80 Massnahmen mit einem Volumen von 130 Millionen Franken vorgestellt. Sie sollen von 2024 bis 2028 umgesetzt werden. Zu den grössten Projekten gehören die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen auf die Höhe des Bahnhofs Haggen, neue Bahnhofplätze in Gossau und Wittenbach und zwei Veloschnellrouten vom Zentrum der Stadt St. Gallen in den Westen und nach Teufen, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Mit den Massnahmen soll das Wachstum in den Agglomerationszentren und den Bahnhofsgebieten konzentriert werden, das Bahn- und Busangebot optimiert werden, der Fuss- und Veloverkehr gefördert werden und die Bahnhöfe sollen zu attraktiven Umsteigeorten werden. Die Agglomerationsprogramme werden zu einem grossen Teil vom Bund finanziert.

Keine Autos mehr am Zürcher HB? Mit dem «Masterplan HB/Central 2050» entwickelt der Zürcher Stadtrat Visionen für die Umgestaltung des Areals rund um den grössten Schweizer Bahnhof. Gestern wurden Zeichnungen und Pläne online gestellt, wie die NZZ berichtet. Die beteiligten Teams hätten demnach Zukunftsbilder gestaltet, die den «vom Motorfahrzeugverkehr dominierten öffentlichen Raum neu verteilen und eine Qualität schaffen, die dem Hauptbahnhof als Entrée von Zürich gerecht werden». Wohin der heutige Autoverkehr weichen soll, sei aus den Plänen nicht ersichtlich. Laut dem Stadtrat habe in der Echogruppe breiter Konsens bestanden, dass Durchgangsverkehr im Bahnhofsbereich vermieden werden soll. Die Lösungsvorschläge, wie der Verkehr reduziert beziehungsweise wohin er verlagert werden soll, seien aber «für einige Teilnehmende noch zu wenig überzeugend dargelegt».


Freitag, 4. Juni

Flughafen Zürich im Gegenwind: Der Flughafen Zürich will die Piste 28 nach Westen und die Piste 32 nach Norden verlängern. Gestern hat sich auch der Regierungsrat des Kanton Zürich hinter das Projekt gestellt. Mit der Verlängerung um 400 respektive 280 Meter sollen die Flugsicherheit und die Stabilität des Flugplans erhöht werden. Gebaut wird frühestens in zehn Jahren, die Kosten sollen sich auf 250 Millionen Franken belaufen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, dürfte der politische Widerstand gross sein. Die SP teilte bereits mit, er sei weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Die Grünen zeigten sich in einer Stellungnahme «empört», die GLP des Kanton Zürich will der Pistenverlängerung nur zustimmen, wenn es ein Ja zur CO2-Abgabe gibt. Auch Anwohner- und Behördenverbände in den Flugschneisen haben Widerstand angekündigt. Das finale Wort dürften die Stimmbürger des Kantons haben – selbst wenn der Kantonsrat die Verlängerung ablehnen sollte.

Unterstützung für den ÖV: Der Nationalrat hat gestern zwei Motionen der Verkehrskommission bezüglich einer Unterstützung des öffentlichen Verkehrs und des Schienengüterverkehrs an den Bundesrat überwiesen. Dieser wird damit aufgefordert, wie 2020 eine Vorlage auszuarbeiten, um die Ertragsausfälle wegen der Coronakrise zu entschädigen. Der Verband öffentlicher Verkehr begrüsst den Entscheid in einer Mitteilung: Viele Transportunternehmen könnten trotz grosser Anstrengungen die finanziellen Lücken nicht alleine tragen. Damit sie sich nicht überschulden, brauche es auch dieses Jahr eine Lösung in Form einer finanziellen Unterstützung.


Donnerstag, 3. Juni

Mehr Seilbahnen für Zürich: Drei Mitglieder des Zürcher Kantonsrats aus der FDP, der GLP und der Mitte-Fraktion verlangen vom Regierungsrat mittels Postulat einen Bericht, der das Potenzial von Seilbahnen, Hoch- und Hängebahnen im urbanen Raum aufzeigen soll. Zudem soll er konkret aufzeigen, ob eine solche Bahn den ÖV im Bereich der Rosengartenstrasse in der Stadt Zürich ergänzen und stärken könnte. Das berichtet die NZZ. Die Postulanten erinnern an die Ablehnung des Projekts Rosengartentram und Rosengartentunnel durch das Stimmvolk vor einem Jahr. Damit fehle ein zusätzliches Angebot für den ÖV auf der Achse Zürich-West nach Zürich-Nord. Die ersten Reaktionen seien durchweg positiv gewesen, sagt Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel (FDP) der Zeitung.

Cyber-Risiken von Bahnen: Der Schutz vor Cyber-Bedrohungen ist für kleine Bahnunternehmen eine finanzielle und persönliche Herausforderung. Dieses Fazit zieht ein Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle, über welchen cash.ch berichtet. Die Finanzkontrolle prüfte bei vier ausgewählten Bahnen – der Zentralbahn, der Rhätischen Bahn, den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF und der Lausanne-Echallens-Bercher-Bahn – , wie gut sie ihre Steuerungsanlagen gegen Cyber-Angriffe schützen. Dabei wurden beträchtliche Unterschiede festgestellt. Verbesserungswürdig sei etwa in mehreren Fällen das Zugriffsmanagement. Die Verwaltung der Benutzerkonten und die Vergabe von Rechten wiesen teils erhebliche Mängel auf. Auch Fernzugriffe durch Lieferanten müssten nachvollziehbar dokumentiert werden.


Mittwoch, 2. Juni

Ständerat gegen Motorenlärm: Nach dem Nationalrat hat auch der Ständerat der Kommissionsmotion «übermässigen Motorenlärm reduzieren» zugestimmt. Der Bundesrat muss nun aufzeigen, wie er gegen laute Fahrzeuge und Fahrstile vorgehen will. Die Motion verlangt unter anderem, dass das Verwenden illegaler Bauteile besser sanktioniert werden kann. Neben höheren Bussen soll auch ein Führerausweisentzug oder die Beschlagnahmung von Fahrzeugen geprüft werden. Zudem sollen Lenker, die übermässigen Lärm verursachen, künftig mit vernünftigem Aufwand zur Rechenschaft gezogen werden können. Auch ein generelles Fahrverbot für lärmige Fahrzeuge auf gewissen Strecken ist eine Möglichkeit. Der Städteverband hat sich hinter die Motion gestellt und ihre Annahme gestern begrüsst.

Bundesrat unterstützt SBB: Seit diesem Jahr gilt für den Transport von Velos in den Fernverkehrszügen der SBB eine Reservationspflicht jeweils von Freitag bis Sonntag. Dagegen regt sich Widerstand der Velolobby: Rund 50’000 Personen haben online eine entsprechende Petition von Pro Velo unterschrieben. Wie die Zeitungen von CH Media berichten, hat sich der Bundesrat nun hinter die Regelung der SBB gestellt. Die Reservationspflicht sei zum jetzigen Zeitpunkt unvermeidbar, schreibt er in der Antwort auf eine Interpellation. Sie sei auch gerechter und geordneter als das Prinzip «Der Schnellere ist der Geschwindere». Alleine am Karfreitag und an Auffahrt zählten die SBB je gegen 2000 Reservationen für Velos. Im April wurden 40’000 Velotageskarten verkauft.
Lesen Sie hier das Mobimag-Interview mit Pro-Velo-Präsident Matthias Aebischer


Dienstag, 1. Juni

Luzern will mitreden: Der Kanton Luzern will den Rat des Verkehrsverbund Luzern (VVL) neu ausrichten. Er soll weniger ein politisches und mehr ein fachliches Gremium werden. Derzeit ist das Gremium mit drei Vertretern des Kantons und vier der Luzerner Gemeinden besetzt. Würde die Neuausrichtung umgesetzt, würde die Stadt Luzern ihren Sitz verlieren, weil sie Besitzerin der Verkehrsbetriebe der Stadt (VBL) ist. Deshalb wehrt sie sich gegen die Reformpläne, wie der «Willisauer Bote» schreibt. Die geplante Neuausrichtung komme einer substantiellen Schwächung der Gemeindeinteressen gleich, argumentiert die Stadt. Der ÖV sei aber für die Entwicklung der Gemeinden wichtig und diese leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung. Man könne die Pläne nicht nachvollziehen.

Cargo Sous Terrain im Parlament: Heute berät der Ständerat als Erstrat über das Gesetz zum unterirdischen Güterverkehr. Es soll ermöglichen, Güter künftig auch unterirdisch durchs Land zu transportieren und dient vor allem dem Projekt «Cargo Sous Terrain» (CST). Diese Aktiengesellschaft plant einen unterirdischen Tunnel zwischen wichtigen Logistikzentren im Mittelland und dem Raum Zürich. Eine erste Etappe soll von Härkingen nach Zürich führen und 2031 in Betrieb genommen werden, wie SRF berichtet. Das Gesetz ist nötig, weil damit nur ein einziges Bau- und Plangenehmigungsverfahren auf Bundesebene nötig ist und Gesellschaften wie CST damit nicht mit allen Kantonen und Eigentümern einzeln verhandeln müssen. An CST beteiligt sind etwa die Detailhändler Migros und Coop, aber auch die Post, Swisscom oder die Mobiliar.
Mehr zu CST im Mobimag-Interview


Montag, 31. Mai

Zürich mit wenig Ladestationen: Im internationalen Vergleich müssen Autofahrer in der grössten Schweizer Stadt lange suchen, um eine Ladestation für das Elektroauto zu finden. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» mit Verweis auf Zahlen des International Council on Clean Transportation. In Zürich teilen sich 41 Elektroautos eine öffentliche Ladestation, in Madrid 65. Am besten schneiden Hamburg und Kopenhagen ab, wo 5 respektive 8 Elektroautos auf eine öffentlich zugängliche Ladestation kommen. Auch London, Paris und Bern (8, 10 und 11 Autos) liegen weit vor Zürich, genauso wie Lausanne, Basel und Genf (11, 12 und 13 Elektroautos pro Ladestation). Gleichzeitig ist der Anteil der Elektroautos am Neuwagenpark in Zürich höher als in den genannten Städten.

Meterspurbahnen heiraten: Die Appenzeller Bahnen und die Frauenfeld-Wil-Bahn sollen rückwirkend auf Anfang Jahr fusionieren. Die Generalversammlungen der beiden Bahnen, an denen die Aktionäre über das Vorhaben befinden, finden laut der «Wiler Zeitung» am 11. und 17. Juni statt. Die Bahnen arbeiten bereits seit 20 Jahren zusammen. Mit einer Flotte von 21 Stadler-Zügen und anderen Fahrzeugen bewirtschaften sie ein Streckennetz von 100 Kilometern. Zu den Haupteignern gehören die Kantone Appenzell Innerrhoden, Ausserrhoden, Thurgau und St. Gallen sowie die Städte St. Gallen, Wil und Frauenfeld und weitere Gemeinden. Die Fusion werde vorbehaltlos unterstützt, sagt Thomas Baumgartner, Direktor der Appenzeller Bahnen, der Zeitung. Die Bahnen versprechen sich davon administrative Vereinfachungen und gewisse Einsparungen.


Sonntag, 30. Mai

Firmen stellen Flotten auf Elektroautos um: In drei Jahren dürfte jedes zweite neue Firmenauto ein Batteriefahrzeug sein. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». Der französische Grosskonzern Schneider Electric etwa wolle seine 14’000 Fahrzeuge bis 2030 auf Batterieautos umstellen. Die Schweizer Geschäftseinheit des Konzerns will die Umstellung schon bis 2024 abgeschlossen haben. Die Swisscom hat kürzlich angekündigt, 100 Elektroautos zu kaufen und will bis 2030 nur noch emissionsfrei unterwegs sein. Pascal Seeger vom Full-Service-Leasing-Anbieter Arval sagt der Zeitung, noch vor drei oder vier Jahren seien Firmen zurückhaltend gewesen bei Elektroautos. Das habe sich in den letzten 12 Monaten «grundsätzlich geändert». Eine Umfrage in der Schweiz zeige, dass in drei Jahren fast jedes zweite beschaffte Auto ein Batteriefahrzeug sein werde. Das liege vor allem am grösseren Angebot, höheren Reichweiten und tieferen Kosten.

Scheitert EU-Anerkennung des Impfpass? Nach dem Abbruch der Verhandlungen zu einem Rahmenabkommen mit der Europäischen Union durch die Schweiz drohen laut der «Sonntagszeitung» Probleme im Bereich des Datenschutzes. Damit Schweizer Firmen Personendaten mit EU-Geschäftspartnern problemlos austauschen können, muss die EU das Schweizer Datenschutzniveau als gleichwertig anerkennen. Ob das noch der Fall ist, wird laut der Zeitung nun durch die EU-Kommission geprüft, welche durchblicken haben lasse, dass sie wegen dem Aus für das Rahmenabkommen alle früheren Entscheide neu beurteilen werde. Das würde auch die Mobilität treffen: «Es drohen Probleme bei der Anerkennung des Schweizer und des europäischen Impfausweises», sagt Thomas Bolliger vom Wirtschaftsprüfer KPMG. Um das Problem zu lösen, werde die Schweiz zusätzliche Garantien abgeben müssen. Sonst könnte die Feriensaison für viele Schweizer ins Wasser fallen.

Erste Firmen geben Büros ab: Ab Montag wird die Homeoffice-Pflicht für Firmen, die ihre Mitarbeiter regelmässig testen, in eine Empfehlung umgewandelt. Doch eine Rückkehr zur Vorkrisen-Situation scheint unwahrscheinlich, wie eine Umfrage der «NZZ am Sonntag» unter 20 grossen Arbeitgebern zeigt. Es seien zwei Trends auszumachen: Eine erste Gruppe wolle Büros umbauen und stelle sich darauf ein, dass Mitarbeiter seltener am Arbeitsplatz seien und diesen anders nutzen wollten. Dafür werden etwa Gemeinschaftszonen eingerichtet. Die zweite Gruppe von Firmen geht noch weiter: Sie überlegt sich, den Büroraum zu reduzieren. Eine solche Möglichkeit deuten etwa die Banken Julius Bär und UBS an. Die Versicherung AXA habe unlängst bereits Büroflächen abgebeben. Damit wollen die Firmen auch Mietkosten sparen. An zentraler Lage werde die Nachfrage aber bald wieder anziehen, sagt Michael Schiltknecht, Leiter Immobilienentwicklung beim Bauunternehmen Steiner.

Samstag, 29. Mai

Nachtzug nach Rom schon früher? Die SBB hat letztes Jahr bekanntgegeben, ab Ende 2022 einen Nachtzug Zürich-Rom zu betreiben. Wie die Zeitungen von CH Media berichten, könnte dieser nun schon früher starten. «Frühestens im Frühling 2022» werde die Verbindung aufgenommen, sagt eine SBB-Sprecherin. Gefahren werde mit Rollmaterial von Trenitalia. Der Zug soll laut Informationen im Bahnforum «Drehscheibe Online» dem Tyrrhenischen Meer entlang nach Rom führen und in der Schweiz nicht in Bern, sondern in Zollikofen Halt machen, weil unverpendeltes Wagenmaterial eingesetzt wird. Definitiv sei das noch nicht entschieden, heisst es vonseiten der SBB: Man prüfe derzeit verschiedene Möglichkeiten, darunter auch eine Führung des Zuges über die Lötschberg-Bergstrecke mit Halt in Zollikofen statt Bern.

Tausende an Velodemo: An der Velodemo «Critical Mass», die in über 300 Städten weltweit einmal monatlich stattfindet, haben gestern laut Informationen des «Tages-Anzeigers» in Zürich bis zu 10’000 Personen teilgenommen. An gewissen Stellen zog der Umzug während 25 Minuten durch. Autofahrerinnen und Autofahrer hätten sich teils mit Hupkonzerten geärgert, auch der ÖV habe in dieser Zeit nicht verkehren können. Das Motto der Critical Mass laute «wir sind kein Hindernis für den Verkehr, wir sind der Verkehr». Die Demos sind nicht zentral organisiert, die Route wird spontan organisiert. Ziel ist es laut Angaben auf der Website, «eine kritische Masse zu erreichen, sodass dem motorisierten Verkehr auf Augenhöhe begegnet werden kann». Wer sich mit dem Velo in den Verkehr begebe, setze sich grossen Gefahren aus und werde als minderwertiger Verkehrsteilnehmer marginalisiert. Fänden sich jedoch mehr Velofahrer zu einer gemeinsamen Fahrt, könne der öffentliche Raum «vorübergehend zurückerobert werden».

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren