Das Medienarchiv


Freitag, 16. Juni:

Berner Regierungsrat äussert sich zu Fahrplan 2025: Ab dem Jahr 2025 sollen mit wenigen Ausnahmen keine direkten Züge von Biel, Neuchâtel und Yverdon nach Genf mehr verkehren. Diesen Entscheid hat die SBB gefällt, um trotz vieler Bauarbeiten in der Region einen stabilen Fahrplan zu bieten. Dagegen wehren sich Berner Grossratsmitglieder aus der Region Biel. Nun hat sich auch der Regierungsrat geäussert, wie das «Bieler Tagblatt» schreibt. Er spricht vom «am wenigsten schlechten Fahrplan». Er unterstütze Bestrebungen zur Verbesserungen des Fahrplans 2025. Konkreter wird der Regierungsrat allerdings nicht.

Hunderte fahren zu nah auf: Seit gut einem halben Jahr ist bei der St. Galler Kantonspolizei ein neues Messsystem im Einsatz, das die Einhaltung des Mindestabstandes auf Autobahnen kontrolliert. Wie die «Linth-Zeitung» schreibt, seien bisher knapp 700 Verkehrsteilnehmende bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht worden. Bei einer kürzlich im Sarganserland durchgeführten Kontrolle hätten sieben Autofahrer den Mindestabstand nicht eingehalten. Diese Kontrollen würden einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten, so die Polizei.


Donnerstag, 15. Juni:

Mehrheit befürwortet Autobahn-Ausbau: Eine Mehrheit von 54 Prozent der Menschen in der Schweiz befürwortet den Ausbau der A1 zwischen Lausanne und Genf und Zürich und Bern auf durchgehend sechs Spuren. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts DemoScope zusammen mit dem Newsportal watson.ch. Dagegen oder eher dagegen sind demnach 45 Prozent – Frauen stärker als Männer. Ebenfalls eine Mehrheit finden Autobahn-Ausbauten an neuralgischen Punkten, die von 55 Prozent der Befragten befürwortet werden.

Kein billiger ÖV in Schwyz: Vier Schwyzer Kantonsratsmitglieder fordern die Regierung auf, die Preise des öffentlichen Verkehrs mittels Einführung eines Abos in Anlehnung an das österreichische Klimaticket zu senken. Diese hält davon allerdings wenig, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt. In ihrer Antwort schreibe die Regierung, dass es im Kanton ein gutes ÖV-Angebot gebe, das seinen Preis haben dürfe. Zudem sei die Preissensitivität in der Schweiz beim ÖV eher gering und wenn der Preis gesenkt würde, wäre es schwer, ihn später wieder anzuheben, um Finanzierungslücken zu stopfen.


Mittwoch, 14. Juni:

Schaffhausen lanciert E-Trottinetts: Die Stadt Schaffhausen lanciert einen Test mit E-Trottinetts. Ab Juli werden 200 Fahrzeuge in der Stadt angeboten. Das berichtet das «SRF Regionaljournal». Die Stadt begründet dies damit, dass es sich bei den Sharing-Angeboten um eine umweltverträgliche Art der Fortbewegung handle. Zudem will sie mit 70 fixen Abstellorten arbeiten, um Klagen über wild parkierten Trottinetts zuvorzukommen. In Fussgängerzonen werden zudem die E-Trottis auf Schritttempo gedrosselt. Ebenfalls neu eingeführt wird ein elektrischer Kleintransporter zum Mieten des TCS und die Stadt vergibt 100 Gratis-Jahresmitgliedschaften von Mobility.

Keine Priorität für BTS: Der Ständerat will die Realisierung der Bodensee-Thurtal-Strasse (BTS) beim Ausbau der Nationalstrassen nicht priorisieren. Er hat gestern eine entsprechende Standesinitiative des Kanton Thurgau abgelehnt, wie toponline.ch berichtet. Als Nächstes ist der Nationalrat am Zug. Die BTS soll von Arbon über Amriswil und Weinfelden bis zum A7-Zubringer östlich von Frauenfeld führen. Mit ihr sollen die Dorfkerne vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Die Stimmberechtigten des Kanton Thurgau haben die BTS bereits 2012 bewilligt, der Bund hat das Vorhaben zuletzt allerdings zurückgestellt.


Dienstag, 13. Juni:

Taxito wird verlängert: Seit drei Jahren wird der Mitfahrdienst Taxito zwischen Maladers und Chur getestet. Ein kostenloses SMS aktiviert das System, das darauf basiert, dass private Autofahrer die Kundinnen und Kunden mitnehmen. Wie die «Südostschweiz» schreibt, nutzen allerdings nur wenige Leute das System. Es sind demnach zwei bis drei Personen täglich. Nun wurden neue analoge Anzeigen gebaut und der Test um zwei Jahre verlängert bis zum 30. April 2025. Die Kosten teilen sich Stadt und Kanton Graubünden. 

Sorge um Gleichstellung: Heute berät der Ständerat über eine Änderung des Eisenbahngesetzes. Anlass dafür ist, dass eine Vereinbarung mit der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA) zur gegenseitigen Zulassung von Rollmaterial Ende Jahr ausläuft und erneuert werden sollte. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, warnen Behindertenverbände nun allerdings vor dieser Änderung. Sie könnte laut ihnen dazu führen, dass die Standards des hiesigen Behindertengleichstellungsgesetz abgesenkt werden, weil die EU weniger strenge Regeln kennt. Das Bundesamt für Verkehr nennt diese Bedenken allerdings «unbegründet».


Montag, 12. Juni:

BVB verstossen gegen Gleichstellung: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) und der Kanton Basel-Stadt testen seit November 2021 und noch bis im November dieses Jahres bei der Haltestelle Bruderholzstrasse ein velofreundliches Gleis für mehrere hunderttausend Franken. Wie die «bz Basel» schreibt, können deshalb auf den Tramlinien 15 und 16 keine Anhänger mit Niederflureinstieg bei älteren Tramwagenzügen eingesetzt werden. Diese wären zu leicht und könnten entgleisen. Damit verstossen die BVB laut dem Artikel gegen das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), laut dem bis 2023 alle Haltestellen und Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr behindertengerecht sein müssen.

SBB testet ferngesteuerten Zug: Zwischen November und Februar soll ein ferngesteuerter Zug einfache Rangiermanöver für die SBB fahren. Das schreibt CH Media mit Verweis auf eine entsprechende Ausschreibung. Geplant sind Manöver mit Zügen ohne Passagiere. Lokführer können das Fahrzeug ausserhalb des Führerstands an einem Fahrpult mit Bildschirm steuern. So will die SBB prüfen, ob im Störungsfall künftig Fahrzeuge von einer zentralen Stelle aus bewegt werden könnten, was helfen könnte, Verspätungen zu minimieren.


Freitag, 9. Juni:

Bern verteidigt neuen Fahrplan: Ab 2025 gilt in der Westschweiz ein neuer Fahrplan. Er hat zur Folge, dass es vom Jurasüdfuss keine direkten Züge nach Genf mehr gibt. Dies, um die Stabilität zu erhöhen. Dagegen wehren sich Berner Grossräte mit einer Motion (siehe Medienschau vom 6. Juni). Das Berner Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination verteidigt nun gegenüber dem «Bieler Tagblatt» den neuen Fahrplan. Er sei die bestmögliche von verschiedenen schlechten Lösungen, sagt Vorsteher Christian Aebi. Zudem gebe es auch Verbesserungen, etwa den Halbstundentakt Biel-Lausanne.

Flughafen erklärt Warteschlangen: In den vergangenen Wochen kam es vor der Sicherheits- und der Passkontrolle am Flughafen Zürich immer wieder zu langen Warteschlangen. Nachdem dies bereits der Swiss-Operationschef gegenüber CH Media kritisiert hatte, äussert sich nun der Flughafen-Chef Lukas Brosi. Das Ziel sei, dass 90 Prozent der abfliegenden Passagiere vor der Sicherheitskontrolle nicht länger als zehn Minuten warten müssen, sagt er dem «Tages-Anzeiger». Allerdings werde dies zurzeit nicht erreicht. Das liege an der Kantonspolizei Zürich, die von Gesetzes wegen mit der Sicherheitskontrolle betraut sei. Diese teilt mit, die Ausbildung neuer Sicherheitskräfte sei im Gang, aber die Situation auf dem Arbeitsmarkt angespannt.


Donnerstag, 8. Juni:

SBB kauft Cargo-Anteile zurück: Im Jahr 2020 verkaufte die SBB 35 Prozent der Anteile von SBB Cargo an die private Swiss Combi. Diese besteht aus der Planzer Holding AG, der Camion Transport AG, der Galliker Holding AG und der Bertschi AG. Nun kauft die Bahn diese Anteile zurück und übernimmt SBB Cargo wieder zu 100 Prozent. Das teilte sie gestern mit. Zudem löst Alexander Muhm als Leiter Güterverkehr die bisherige CEO Désirée Baer ab. Damit wolle die Bahn den Güterverkehr verstärkt und aus einer Hand führen und ihn auf eine mögliche staatliche Förderung beim Einzelwagenladungsverkehr vorbereiten.

Doppelspur an Goldküste kommt: Die SBB nimmt die Arbeiten für den Doppelspurausbau zwischen Herrliberg und Meilen in Angriff. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Doppelspur soll zusammen mit dem vierten Gleis im Bahnhof Stadelhofen ab etwa 2037 den durchgehenden Viertelstundentakt am rechten Seeufer ermöglichen. Bereits ab 2032 soll die S16 nicht mehr in Herrliberg-Feldmeilen enden, sondern nach Meilen weitergeführt werden. Zusammen mit der S6 erhält Meilen deshalb schon früher den Viertelstundentakt Richtung Zürich.


Mittwoch, 7. Juni:

Mobility-Chef will Parkplätze in Städten: Roland Lötscher ist Geschäftsführer der Carsharing-Genossenschaft Mobility. Im Interview mit der NZZ sagt er, dass der Parkplatzabbau in den Städten ein Problem für Mobility sei. Er habe zwar Verständnis für den Abbau, doch Carsharing sei Teil der Lösung, nicht des Problems. «Die Städte sollten bewusst exklusive Parkplätze für das Carsharing anbieten. Das ist eine effiziente Lösung, weil geteilte Fahrzeuge weniger Platz brauchen», fordert Lötscher. Wachstumspotenzial sieht er vor allem im ländlichen Raum.

Kritik an S-Bahn im Fernverkehr: Auf der Interregio-Strecke Luzern-Zürich werden an Wochenenden zum Teil ältere Kompositionen der S-Bahn Zürich statt des Fernverkehrs eingesetzt. Das berichtet die «Luzerner Zeitung» mit Verweis auf die «Eisenbahn-Revue». Grund dafür ist, dass an Tagen mit starkem Aufkommen in Richtung Tessin teilweise eine IC2000-Komposition von der Strecke Luzern-Zürich-Konstanz abgezogen wird. Kritik daran gibt es etwa von Pro Bahn Zentralschweiz: «Im Fernverkehr sollen Fernverkehrszüge eingesetzt werden, S-Bahn-Kompositionen haben hier nichts verloren», sagt Präsident Martin Stuber.


Dienstag, 6. Juni:

Rekordhoher Velo-Anteil in Zürich: Im Jahr 2021 betrug der Anteil des Velos als Hauptverkehrsmittel auf Wegen auf Stadtgebiet in der Stadt Zürich 8,6 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Beginn dieser Erhebungen im Jahr 2010, wie die Stadt gestern mitteilte. Im Jahr 2015 hatte der Wert noch 7,9 Prozent betragen. Der Anteil des ÖV sank hingegen von 40,8 auf 33,8 Prozent, jener des Autos stieg von 25,5 auf 28,5 Prozent. Allerdings sind diese Werte mit Vorsicht zu geniessen, wie es in einer Analyse der Stadt heisst. Denn das Jahr 2021 war noch von Corona-Massnahmen geprägt, die dem Velo- und Autoverkehr in in die Hände spielten. Zudem nahm der Verkehr in absoluten Zahlen bei allen Verkehrsmitteln ab. 

Biel für Züge nach Genf: Im Juni hat die SBB angekündigt, die direkten IC-Züge von Biel nach Genf ab 2025 zu streichen. Grund dafür sind neue Fahrpläne in der Westschweiz, die den Betrieb stabiler machen sollen, aber diverse Abbauten zur Folge haben. Nun wehren sich Grossräte aus der Region gegen das Vorhaben, wie das «Bieler Tagblatt» schreibt. In einer dringlichen Motion fordern sie den Berner Regierungsrat auf, sich gegen den «kontinuierlichen Attraktivitätsverlust» der Jurasüdfusslinie zu wehren. Die Behörden müssten sich für eine stündliche Verbindung nach Genf einsetzen.


Montag, 5. Juni:

Gotthardmaut rückt näher: Heute wollen drei Nationalrätinnen und -räte aus GLP, Mitte und FDP gleichlautende Motionen einreichen, in denen sie eine Tunnelgebühr bei Alpenübergängen wie dem Gotthard und dem San Bernardino fordern. «Mit einer Maut würden viele den Weg über Frankreich und Österreich in den Süden wählen und damit unser Nationalstrassennetz entlasten», sagt FDP-Nationalrat Matthias Jauslin zu CH Media. Allerdings könnte ein solches Vorhaben nicht mit dem Landverkehrsabkommen mit der EU vereinbar sein. 

Tausende an Velodemo: Am Samstag haben laut dem «Tages-Anzeiger» «mehrere Hundert, vielleicht etwa 2000 Velofans» an einer zweistündigen Protesttour durch Zürich teilgenommen. Die Organisatoren schätzten die Teilnehmerzahl auf rund 5000, weil viele entlang der Route hinzugestossen seien. Anlass der Veranstaltung war der 50. Jahrestag der ersten Zürcher Velodemo. Die Organisatoren fordern eine schnellere Realisierung der geplanten Velorouten und eine bessere bauliche Trennung vom restlichen Verkehr.


Freitag, 2. Juni:

Kein Spurabbau in Zürich: Die Stadt Zürich wollte nächstes Jahr im Rahmen eines Versuchs eine Spur stadteinwärts auf der stark befahrenen Bellerivestrasse entlang dem rechten Seebecken aufheben. Dies, weil die Strasse saniert werden muss und es mit heutigen Normen nicht mehr erlaubt ist, auf dieser Breite zwei Fahrspuren pro Richtung zu führen. Die Kantonspolizei Zürich hat den Versuch nun allerdings untersagt, weil er weitreichende Folgen über die Stadt hinaus hätte und nicht bewilligungsfähig sei. Das schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Stadt will gegen diesen Entscheid voraussichtlich Rekurs einlegen. 

Velo holt in St. Gallen auf: In der Stadt St. Gallen werden relativ wenige Wege mit dem Velo zurückgelegt. Schlechter schneidet unter den grösseren Städten nur noch Lausanne ab. Doch wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, war die Zunahme seit 2010 mit 4,7 Prozent auf 7,3 Prozent relativ stark. Zum Vergleich: In Basel wurden laut Zahlen des Bundes im Jahr 2021 etwa 21 Prozent der Wege mit dem Velo zurückgelegt, in Bern 19,2 Prozent. In Zürich hat das Velo einen Anteil von 11,4 Prozent, in Luzern einen von 8,7 Prozent, in Genf einen von 8,4 Prozent der Wege.


Donnerstag, 1. Juni:

Durchgangsbahnhof Luzern einen Schritt weiter: Die SBB hat das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof Luzern abgeschlossen und zusammen mit Stadt, dem Kanton und dem Bund gestern den Medien vorgestellt. Der neue Tiefbahnhof mit einer 44 Meter breiten Perronhalle für vier Gleise soll künftig von täglich rund 100’000 Passagieren benutzt werden. Zum Projekt gehört laut Mitteilung auch der 3,8 Kilometer lange Dreilindentunnel zwischen Ebikon und Luzern, der auf einer Länge von 400 Metern das Seebecken unterquert, sowie der 2,1 Kilometer lange Neustadttunnel. Die Kosten werden auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt. Das Projekt soll in den nächsten Ausbauschritt aufgenommen werden.

Navis gegen Gotthard-Stau: Der Urner Ständerat Josef Dittli (FDP) will vom Bundesrat wissen, wie er das Problem mit dem Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel an Feiertagen zu lösen gedenkt. Laut der «Urner Zeitung» sieht er in den Navigationssystemen ein Problem, die die Kantonsstrasse als Alternative bieten. Deshalb soll der Bundesrat nun aufzeigen, ob er bei den Betreibern dieser Systeme Einfluss nehmen kann, damit sie bei Stau nicht mehr auf die Kantonsstrasse als Alternative verweisen.


Mittwoch, 31. Mai:

Fast 40’000 Staustunden: Im Jahr 2022 verzeichnete das Bundesamt für Strassen (Astra) 39’863 Stunden Stau auf Schweizer Nationalstrassen. Das gab es gestern bekannt, wie der «Blick» schreibt. Damit wurde der höchste je gemessene Wert erzielt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 22,7 Prozent. Auch das Verkehrsaufkommen nahm um 6,7 Prozent zu und erreichte wieder das Vorkrisenniveau. Mehr als die Hälfte der Staustunden wurde in den Regionen Zürich/Aargau, Basel, Bern/Solothurn, Luzern, Tessin und Genfersee gemessen.

Nationalrat für Autobahn-Ausbau: Der Nationalrat hat gestern 8,8 Milliarden Franken für den Unterhalt der Nationalstrassen und 5,3 Milliarden Franken für punktuelle Ausbauten bewilligt. Das berichtet SRF. Ausgebaut werden sollen unter anderem die A1 zwischen Wankdorf und Kirchberg im Kanton Bern oder die A2 mit einem neuen Tunnel unter dem Rhein zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. In der Westschweiz soll die Autobahn zwischen Le Vengeron und Nyon ausgebaut werden, in Schaffhausen ist eine zweite Röhre des Fäsenstaubtunnel geplant, in St. Gallen eine dritte Röhre des Rosenbergtunnel.


Dienstag, 30. Mai:

Keine grossen Solothurner Verkehrsausbauten: Der Kanton Solothurn, die Regionalplanungsgruppe Repla Espace Solothurn und fünf Gemeinden haben die Anforderungen an Raum und Mobilität analysiert. Wie die «Solothurner Zeitung» schreibt, haben die Untersuchungen gezeigt, dass grosse Ausbauten wie die Umfahrung Gerlafingen Nord, der Tunnel Bleichenberg oder ein Vollautobahnanschluss Solothurn Süd nicht zweckmässig sind und deshalb nicht weiterverfolgt werden sollen. Stattdessen soll das Gesamtverkehrssystem optimiert und nachhaltig weiterentwickelt werden.

Luzern nimmt Stellung zu Ampelkritik: Seit etwas weniger als einem Jahr sind in der Stadt Luzern sogenannte Dosierampeln im Einsatz, die den Autoverkehr in die Stadt hinein regulieren. Sie stossen etwa beim TCS auf Kritik, weil sie für Stau sorgen sollen. Nun hat der Kanton mit einer Mitteilung reagiert. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, betont er darin den Zweck der Ampeln: die Verkehrsflüsse besser steuern und den ÖV zu bevorzugen. Dazu müsse die Verkehrsmenge auf Hauptachsen zu Stosszeiten reduziert werden. Davon profitierten alle, die darauf unterwegs seien. Im Herbst sollen detaillierte Daten zur Wirkung der Ampeln vorliegen.


Freitag, 26. Mai:

Keine Gondelbahn für Braunwald: Der autofreie Ort Braunwald im Kanton Glarus wird weiter mit einer Standseilbahn erschlossen. Das berichtet SRF. Die Kantonsregierung hat sich demnach für einen Neubau der 100-jährigen Bahn entschieden. Die Idee einer Gondelbahn aus dem Tal, die von den Sportbahnen favorisiert wurde, hat die Regierung verworfen. Diese wäre sowohl im Bau als auch im Betrieb teurer gewesen. Die Planungs- und Bauzeit für die neue Standseilbahn dürfte mindestens sechs Jahre dauern.

Mehr jugendliche Töfffahrer sterben: Seit zwei Jahren dürfen 16-jährige stärkere Motorräder fahren, nämlich solche der 125er-Klasse mit maximal 15 PS. Wie der «Beobachter» schreibt, hat dies zu einer Zunahme von schweren Unfällen in dieser Altersgruppe geführt. Die Zahl der tödlich verletzten Personen bei Unfällen mit einem Motorrad ist bei den 16-Jährigen von 18 auf 61 pro Jahr gestiegen und bei den 17-Jährigen von 31 auf 53. Die Stiftung Roadcross, die sich für Sicherheit im Verkehr einsetzt, fordert deshalb eine Rückkehr zur alten Regelung.


Donnerstag, 25. Mai:

VVL will mehr Geld: Auf den Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen die Preise für den ÖV – auch in der Region Luzern. Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) baut gleichzeitig das Angebot ab. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» teilt der Verbund mit, dass die Teuerung, die Personalkosten und die Energie- und Treibstoffkosten, aber auch die Sparrunde des Bundes dafür verantwortlich sei. Deshalb brauche es mittelfristig höhere Kantons- und Gemeindebeiträge für den ÖV. Der Stadtluzerner Mobilitätsdirektor Adrian Borgula (Grüne) hält den Abbau für «knapp verkraftbar» und «schmerzhaft». Es sei unmöglich, mit Kürzungen Kundinnen und Kunden zurückzugewinnen, sagt er.

Skepsis gegenüber Elektroautos: In der Schweizer Bevölkerung herrscht keine Euphorie in Sachen Elektroautos: Laut einer Umfrage des Online-Vergleichsportals bonus.ch, für die 2900 Schweizerinnen und Schweizer mit einer Autoversicherung befragt wurden, wollen 71 Prozent der Bevölkerung aktuell kein rein elektrisch betriebenes Auto kaufen. 22 Prozent planen den Kauf eines solchen, 7 Prozent besitzen bereits eines. Das schreibt der «Blick». Auch im Ende November 2022 publizierten Barometer E-Mobilität des TCS sei ein sinkendes Interesse an Elektroautos auszumachen.


Mittwoch, 24. Mai:

BLT warnt vor Hackerangriffen: Die Baselland Transport AG ( BLT) betreibt mit der Waldenburgerbahn eine der modernsten Meterspurbahnen Europas. Sie soll dereinst vollständig automatisiert fahren. Doch die hochgerüstete Bahn ist auch ein potenzielles Ziel für Cyberkriminelle, wie die «Basler Zeitung» schreibt. Im BLT-Jahresbericht seien die digitalen Attacken als «Kernrisiko» aufgeführt. Ein Cyberangriff könne aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung der Infrastruktur und Fahrzeuge zu erheblichen Personen- und Sachschäden und längeren Betriebsunterbrüchen führen.

Fast 20 Prozent Velo-Anteil in Bern: Im Jahr 2021 betrugt der prozentuale Anteil der Velofahrenden am gesamten Verkehrsaufkommen in der Stadt Bern 19,2 Prozent. Im Jahr 2015 waren es noch 14,8 Prozent gewesen. Das schreibt der «Bund». Damit wurde das 20-Prozent-Ziel, das sich die Stadt für das Jahr 2030 gesetzt hat, bereits fast erreicht. Michael Sutter, der Präsident von Pro Velo Bern, fordert nun, dass sich die Stadt das Ziel von 30 Prozent Anteil bis 2030 setzt und die Infrastruktur weiter ausbaut.


Dienstag, 23. Mai:

Luzern gegen autofreie Sonntage: Die Grünen des Kanton Luzern wollen, dass vereinzelte Abschnitte von Kantonsstrassen an bestimmten Sonntagen autofrei werden. Davon hält die Regierung wenig, wie die “Luzerner Zeitung” schreibt. Sie empfiehlt dem Parlament, das Postulat abzulehnen. Der Sperrung von Strassen für Veranstaltungen stehe der Regierungsrat zwar offen gegenüber, autofreie Sonntage müssten aber auf Bundesebene koordiniert werden.

Schaffhausen will billigeren ÖV für Jugendliche: Der Schaffhauser Stadtrat will Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, die in der Stadt ihren Wohnsitz haben, das ÖV-Abo vergünstigen. Sie sollen laut den “Schaffhauser Nachrichten” ab 2024 einen Gutschein für ein um 200 Franken günstigeres Jahresabo der Ostwind-Zone 810 erhalten. Das Abo kostet derzeit 468 Franken. Damit soll die Stadt familienfreundlicher werden und der ÖV gestärkt. Über die Vorlage entscheiden muss das Parlament. Profitieren könnten voraussichtlich jeweils rund 2000 Kinder und Jugendliche.


Montag, 22. Mai:

Abstimmung über Umfahrung Beromünster: Derzeit fahren 9500 Fahrzeuge täglich durch Beromünster. Deshalb ist eine 1400 Meter lange neue Umfahrungsstrasse mit beidseitigem Velostreifen geplant. Der Kantonsrat Luzern hat den Kredit von 70,6 Millionen Franken bereits bewilligt. Am 18. Juni entscheiden nun die Stimmberechtigten des Kantons, wie der «Schweizer Bauer» schreibt. Die neue Strasse soll mit maximal 50 Kilometern pro Stunde befahren werden dürfen, im Ortskern soll Tempo 30 eingeführt werden. Für die Umfahrung werden etwa 11’700 Quadratmeter Landwirtschaftsland benötigt.

Gesamtverkehrskonzept Glarus Nord: Die Gemeinde Glarus Nord hat ein neues Gesamtverkehrskonzept erarbeitet. Das schreibt die «Südostschweiz». Darin ist festgelegt, wie sich der Verkehr in den nächsten 15 Jahren entwickeln soll. Ausgebaut werden soll vor allem der öffentliche Verkehr. Derzeit werden in Glarus Nord schätzungsweise nur 11 Prozent der Wege mit dem ÖV zurückgelegt. Erhöht werden soll dieser Anteil etwa mit einer Busverbindung im 15-Minuten-Takt von Mollis via Näfels nach Ziegelbrücke. Eine solche Taktverdichtung könnte auch nur während Stosszeiten umgesetzt werden.


Freitag, 19. Mai:

Tempo 60 auf der Autobahn?: Der Mobilitäts-Experte Vincent Kaufmann von der ETH Lausanne plädiert für eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen. Das sagt er im Interview mit dem «Blick», über das watson.ch berichtet. «Bei 60 km/h würde die Strecke Genf–Lausanne eine Stunde und zehn Minuten dauern statt 45 Minuten», sagt er. «Eine Senkung der zulässigen Geschwindigkeit auf der Autobahn auf 60 km/h würde also dazu führen, dass die Menschen im Alltag weniger fahren würden». Das würde auch zu flüssigerem Verkehr führen.

Marieke Kruit zu Wankdorf-Ausbau: Der Autobahn-Knoten Wankdorf in Bern soll ausgebaut werden. In einem Interview mit dem «Bund» verteidigt die Stadtberner Verkehrsdirektorin Marieke Kruit das Projekt. Zwar sei es langfristig keine Lösung, auf mehr Beton und mehr Spuren zu setzen. Das sei angesichts der Klimaproblematik «völlig aus der Zeit gefallen». Auch der Wankdorf-Ausbau habe Schattenseiten. Es seien aber flankierende Massnahmen geplant und nötig, die Mehrverkehr in der Stadt verhindern sollen und Verbesserungen für Velofahrerinnen und-fahrer und Fussgänger mit sich bringen.


Mittwoch, 17. Mai:

Postauto-Ausbau am Brienzersee: Die südkoreanische Dramaserie «Crash Landing On You», die auf Netflix gezeigt wird, wurde teilweise am Brienzersee gedreht. Eine Schlüsselszene spielt am Steg von Iseltwald. Seit Frühsommer 2022 ist die Nachfrage auf der Postauto-Linie 103 dorthin deshalb laut einer Mitteilung von Postauto «ausserordentlich hoch», besonders von Gästen aus Asien. Deshalb bietet Postauto ab 1. Juni zehn tägliche Expresskurse mit einem Doppelstock-Postauto an. An Wochenenden stehen neu 34 Verbindungen pro Tag zur Verfügung – mehr als doppelt so viele wie vor dem Boom.

Städtekonferenz für Tempo 30: Die Städtekonferenz Mobilität, in der 20 Städte zusammengeschlossen sind, spricht sich in einem neuen Positionspapier dafür aus, dass Tempo 30 künftig auch auf Hauptstrassen zur Norm und Tempo 50 zur Ausnahme wird. Das helfe in Sachen Lärmschutz, Sicherheit, Raum, Verkehrsfluss, Koexistenz oder Luftqualität. Der Vorrang des ÖV könne systematisch erhöht oder mit baulichen Massnahmen verbessert werden. Zudem sollen Ausnahmen möglich sein. Eine harmonische Koexistenz zischen Tempo 30 auf Hauptachsen und einem gut funktionierenden ÖV sei möglich.


Dienstag, 16. Mai:

VVL optimiert Fahrplan: Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) hat heute die geplanten Änderungen per Fahrplanwechsel vom 10. Dezember bekannt gegeben. In der Agglomeration Luzern wird der Takt der Linie 24 nach Meggen in der morgendlichen Stosszeit auf den 10-Minuten-Takt verdichtet. Auf der Linie 12 wird der 7,5-Minuten-Takt abends verlängert. Auf den Linien 5, 6, 7 und 8 kommt es in Nebenverkehrszeiten zu Taktanpassungen. Die Taktintervalle werden leicht verlängert. Die Postautolinie 241 nach Sörenberg verkehrt im Winter zeitweise im 30-Minuten-Takt. Die Nachtbuslinie N9 wird neu im Stundentakt ins Seetal geführt.

TPG fast auf 2019er-Niveau: Die Genfer Verkehrsbetriebe Transports publics genevois (TPG) zählten im Jahr 2022 mit über 197 Millionen Fahrgäste wieder fast so viele wie im Jahr 2019. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Gegenüber 2021 entspricht das einer Zunahme von 20,8 Prozent. Zu Jahresbeginn 2023 habe sich der Aufwärtstrend fortgesetzt, auch dank der Verlängerung der Tramlinie 15 bis zum Industriegebiet Plan-les-Ouates. Man stelle in den letzten Monaten trotz Homeoffice eine nachhaltige Rückkehr der Kundinnen und Kunden fest, wird Direktor Denis Berdoz zitiert.


Montag, 15. Mai:

SBB enttäuscht Initianten der Bahn 2000: Mit dem letzte Woche vorgestellten Fahrplankonzept für die Westschweiz ab dem Jahr 2025 enttäuscht die SBB Initianten der Bahn 2000. Der umsteigefreie Halbstundentakt zwischen Zürich und Genf via Bern und Jurasüdfussstrecke sei ein wichtiger Grund gewesen, warum Westschweizer Parlamentarier damals der Bahn 2000 zugestimmt hätten, sagt Mitinitiant Hans Meiner der NZZ. Zudem würden diverse Verbindungen ab 2025 schlechter, etwa in dem sie deutlich länger dauern werden (siehe Medienschau vom 8. Mai). Der neue Fahrplan dürfte mindestens zehn Jahre dauern.

Tiefe ÖV-Nutzung im Wallis: Der Kanton Wallis hat auf den Fahrplanwechsel Ende Dezember den «Pass 13*» lanciert, ein Guthaben-Abo für den öffentlichen Verkehr mit drei Kategorien und Rabatten von 20 Prozent. Doch statt je 500 Abos pro Kategorie wurden insgesamt nur 480 verkauft, wie der «Walliser Bote» berichtet. Stefan Burgener, der Chef der Sektion öffentlicher Verkehr beim Kanton, sagt, er sei deswegen nicht enttäuscht. Er glaube an das «enorm hohe Potenzial» des ÖV im Wallis. Die Zahl sei «recht zufriedenstellend». Im Wallis sei die Nutzung des Autos «sicher noch mehr im Trend», in den letzten Jahren hätten die Frequenzen im ÖV aber zugenommen.


Freitag, 12. Mai:

Mehrheit für Klimaschutzgesetz: Am 18. Juni wird unter anderem über das Klimaschutz-Gesetz abgestimmt. Dieses hält das Ziel fest, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral werden muss und enthält Richtwerte für die Sektoren Industrie, Verkehr und Gebäude. Der Verkehr darf bis 2050 laut der Vorlage keine Treibhausgase mehr ausstossen, muss bis dann also vollständig elektrifiziert sein. Laut der ersten SRG-Umfrage, über die SRF berichtet, stellen sich derzeit 72 Prozent der befragten Stimmberechtigten hinter die Vorlage. 25 Prozent sind eher oder klar dagegen.

Luzern hat mehr Zu- als Wegpendler: Zum ersten Mal pendeln mehr Personen in den Kanton Luzern als umgekehrt aus dem Kanton Luzern weg. Das berichtet das Portal zentralplus.ch mit Verweis auf Zahlen des Kanton Luzern für das Jahr 2021. Das bedeute, dass Luzern insgesamt mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer habe, so das Portal. Im Jahr 2021 pendelten demnach 38’700 im Kanton Luzern wohnhafte Menschen in einen anderen Kanton und 39’700 von ausserhalb in den Kanton Luzern. Dominantes Arbeitsplatz- und Ausbildungszentrum ist die Stadt Luzern, die 44’200 Zupendelnde und 20’000 Wegpendelnde verzeichnet.


Donnerstag, 11. Mai:

Rösti doch für Bahntunnel Zürich-Aarau: Zwischen Rupperswil und Zürich-Altstetten ist für einen nächsten Bahn-Ausbauschritt ein 30 Kilometer langer Tunnel geplant. Verschiedene Medien berichteten basierend auf einer SRF-Sendung, dass Bundesrat Albert Rösti (SVP) als Verkehrsminister dieses Projekt stoppen wolle (siehe Medienschau vom 10. Mai). Dem widerspricht nun sein Departement in einer Richtigstellung. Die Information sei falsch: «Ein Ausbau der Bahnstrecke zwischen Olten bzw. Aarau und Zürich wird wie geplant als vorrangiges Projekt geprüft. Der Bundesrat wird dem Parlament im Jahr 2026 die Botschaft zum nächsten Bahn-Ausbauschritt unterbreiten.»

U-Abo wird günstiger: Die Benützung des öffentlichen Verkehrs für Basler Jugendliche wird günstiger. Wie die «bz basel» schreibt, hat der Grosse Rat gestern einen Gegenvorschlag zu einer Initiative beschlossen, die Gratis-ÖV fordert. Der Vorschlag sieht vor, dass Jugendliche während zehn Jahren ein Jahres-U-Abo für einen Franken pro Tag respektive 365 Franken im Jahr beziehen können. Der Gegenvorschlag würde in Kraft treten, wenn die Initiative zurückgezogen wird. Der Rat hat dafür 24,1 Millionen Franken bewilligt.


Mittwoch, 10. Mai:

Streit um Bahntunnel Zürich-Aarau: Zwischen Rupperswil und Zürich-Altstetten ist für einen nächsten Bahn-Ausbauschritt ein 30 Kilometer langer Tunnel geplant. Eine erste Konzeptstudie wurde bereits erstellt, derzeit wird die Vorstudie erarbeitet. Doch wie watson.ch berichtet, gibt es bereits grössere politische Differenzen. Der neue Verkehrsminister, Bundesrat Albert Rösti (SVP) ist demnach gegen den Ausbau, der wohl etwa 7 Milliarden Franken kosten dürfte. Stattdessen wolle er das Geld in die Autobahn investieren, wo die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Zug nicht gegeben sei.

Zentralschweiz gegen Fahrplanwechsel: Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember verlieren Luzern und Zug ihre direkten Fernverkehrszüge an den Flughafen Zürich. Dies, weil auf der Wipkinger-Linie für ein Jahr gebaut wird und die Züge in Zürich HB gebrochen werden. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, sorgt dies nun auch für politischen Widerstand. «Es reicht mit der systematischen Benachteiligung der Zentralschweiz», sagt Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger. Solche Unterbrüche seien nur noch akzeptierbar, wenn sie im Zusammenhang mit dem Bau des Luzerner Durchgangsbahnhofes stehen. Auch Pro Bahn Zentralschweiz und die Zentralschweizer Hotels kritisieren den Schritt.


Dienstag, 9. Mai:

Halbstundentakt nach Engelberg verzögert sich: Die Zentralbahn plant die Einführung des Halbstundentakts nach Engelberg. Doch weil eine dafür notwendige Doppelspur bei Oberdorf Verspätung hat, wird nichts aus der geplanten Eröffnung Ende 2025. Das schreibt die «Luzerner Zeitung». Frühestens im Juni 2026 kann laut der Bahn der Halbstundentakt eingeführt werden. In einer ersten Phase soll dies während der touristischen Rushhour morgens zwischen 8 und 10 Uhr und abends zwischen 16 und 18 Uhr der Fall sein.

Fliegen wird teurer: Im März waren Flugtickets gemäss dem Vergleichsdienst Comparis noch 10 Prozent günstiger als im April. Das schreibt das Portal watson.ch. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien Flugtickets im April sogar 35 Prozent teurer gewesen. Das liege an einer Kombination zwischen Inflation, einem knappen Angebot und einer hohen Nachfrage. Die Swiss rechnet auch wegen Investitionen in die Nachhaltigkeit damit, dass die Preise weiter steigen. So kosteten heute verfügbare synthetische Treibstoffe vier bis sechs Mal mehr als fossiler Treibstoff.


Montag, 8. Mai:

Westschweiz gegen Fahrplan 2025: Am Freitag hat die SBB den neuen Fahrplan für die Westschweiz ab Ende 2024 kommuniziert. Er sieht längere Reisezeiten und den Verlust von Direktverbindungen auf vielen Relationen vor. Dagegen regt sich Widerstand: Die Westschweizer Städte Genf, Neuenburg, Yverdon und La Chaux-de-Fonds bekämpfen den Fahrplan gemeinsam mit dem Flughafen Genf. Heute wollen sie einen Appell lancieren, wie watson.ch schreibt. Der SBB-Vorschlag sei inakzeptabel und bringe eine wesentliche Verschlechterung der Verbindungen.

SBB-Chef verteidigt höhere Preise: SBB-Chef Vincent Ducrot hat die geplante Preiserhöhung im öffentlichen Verkehr per Ende Jahr gegenüber SRF verteidigt. Die Branche will die Preise um durchschnittlich 4,3 Prozent anheben. Laut blick.ch sagte Ducrot, die Preise kämen bei den Bahn-Gästen erst an vierter Stelle. Das hätten Umfragen gezeigt. Zudem müsse die SBB Schulden abbauen. Dass die Preise in der 2. Klasse stärker erhöht werden, rechtfertigt er mit dem neuen Guthaben-Abo, das zwischen GA und Halbtax liegen werde und eine Lücke fülle.


Freitag, 5. Mai:

Bernmobil mit dünnerem Takt am Freitag: An Montagen und Freitagen sind mit dem vermehrten Einsatz von Homeoffice weniger Menschen im öffentlichen Verkehr unterwegs. Die Berner Verkehrsbetriebe Bernmobil reagieren darauf, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Die Buslinie 10 zwischen Ostermundigen und Köniz wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember am Freitagmorgen im Drei- statt Zweieinhalb-Minuten-Takt betrieben. Denkbar ist laut Bernmobil, dass der Takt später auch am Montag ausgedünnt wird oder dass ähnliche Massnahmen auf anderen Linien umgesetzt werden.

Grimseltunnel wird geprüft: Das Projekt eines Grimseltunnels, eines 22 Kilometer langen Eisenbahntunnel sauf dem Schmalspurnetz zwischen dem Goms und dem Kanton Bern, wird vertieft geprüft. Das hat nach dem Ständerat diese Woche auch der Nationalrat entschieden. Die Idee ist aktuell, weil die Netzgesellschaft Swissgrid sowieso einen Tunnel für ihre Stromleitungen bauen muss und sich Promotoren Synergien erhoffen. Eine Aufnahme in den nächsten Ausbauschritt ist damit allerdings noch nicht sicher. Wie der «Walliser Bote» schreibt, gibt es im Nationalrat Skepsis, dass ein solcher Tunnel die Finanzierung anderer Grossprojekte wie dem Durchgangsbahnhof Luzern gefährden würde.


Donnerstag, 4. Mai:

CO2-Sanktionen verfehlen Wirkung: Das Sanktionssystem, mit dem Autoimporteure in Richtung möglichst emissionsarmer Flotten gelenkt werden sollen, verfehlt seine Wirkung. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Eidgenössischen Finanzkontrolle, wie CH Media berichtet. Mehr noch: Die Ausgestaltung des Systems begünstigt sogar den Import von schweren Autos mit mehr Verbrauch, weil das Leergewicht für die Berechnung der Sanktionen berücksichtigt wird. Zudem können sich Importeure zusammenschliessen und so Verbrenner-Fahrzeuge ohne Sanktionierung einführen.

Fairtiq knackt Rekord: Der Anbieter der Check-in-Check-Out-Lösung Fairtiq verzeichnet über 100 Millionen Fahrten, die mit seiner Technologie im öffentlichen Verkehr unternommen wurden. Das schreibt CH Media. Fairtiq kann als eigene App genutzt werden, steckt aber auch hinter der Easyride-Funktion in der SBB-App oder der ZVV-App. Das Berner Unternehmen zählt 140 Mitarbeitende und ist in mehreren europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und Frankreich tätig. Auch in Belgien und Dänemark will sich Fairtiq etablieren. Ein durchschnittlicher Nutzer gibt laut dem Artikel pro Jahr 500 Franken aus.


Mittwoch, 3. Mai:

Sorge um Bahnhof Dättnau: Beim Winterthurer Stadtteil Dättnau soll die Autobahn A1 in einen Tunnel verlegt werden. Das würde Entwicklungschancen für das Gebiet schaffen. Geplant ist auch ein neuer S-Bahnhof, hinter den sich neben der Stadt auch der Kantonsrat und sämtliche Verkehrsverbände gestellt haben. In einem gemeinsamen Brief äussern vier Verbände nun aber ihre Sorge, dass der Bahnhof im Zug des Ausbaus der Bahnstrecke Zürich-Winterthur von der SBB nicht mitgeplant wurde und so die Option verbaut wird. Das schreibt der «Landbote». Die SBB hingegen teilt mit, es sei eine Lösung gefunden, die auch mit dem neuen Brüttener Tunnel funktionieren würde.

Swiss mit starkem Jahresauftakt: Die Airline Swiss hat das erste Quartal mit operativen Erträgen von 1,1 Milliarden Franken abgeschlossen – 55 Prozent mehr als im Vorjahresquertal. Das operative Ergebnis lag bei 78,4 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal war noch ein Betriebsverlust von 47,4 Millionen Franken in den Büchern gestanden. Zwischen Januar und März hat die Airline über drei Millionen Passagiere transportiert. In einer Mitteilung spricht sie von einem «ausserordentlich starken Jahresauftakt». Die Swiss habe die im Zug der Coronakrise notwendig gewordene Finanzierung durch die Eigentümerin Lufthansa vollständig zurückführen können und sei damit schuldenfrei. Eine der wichtigsten Prioritäten der kommenden Monate bleibe, grösstmögliche Zuverlässigkeit im Flugbetrieb sicherzustellen.


Dienstag, 2. Mai:

Kursausfälle bei den VBZ: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) kehren am 7. Mai zwar zum Normalbetrieb zurück, in dem die Tramlinien 15 und 17 wieder nach üblichem Fahrplan verkehren und auf diversen Buslinien wieder der übliche Takt gefahren wird. Doch weil laut einer Mitteilung die Personalsituation weiterhin angespannt ist, kommt es dafür zu geplanten Kursausfällen. Bis auf weiteres wird an den Wochentagen und samstags jeweils ein Kurs auf den Tramlinien 3, 4, 9 und 15 sowie auf den Buslinien 32 und 46 gestrichen. Es wird laut VBZ darauf geachtet, dass keine ersten und letzten Kurse betroffen sind. So soll eine grössere Anzahl von ungeplanten Kursausfällen vermieden werden.

ÖV-Branche will effizienter werden: Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) hat gestern seine aktualisierte Energiestrategie vorgestellt. Bis 2050 soll die Energieeffizienz im ÖV um 30 Prozent gesteigert werden. Bereits ab 2040 soll der gesamte ÖV auf der Schiene und Strasse emissionsfrei unterwegs sein. Zudem soll die Produktion von erneuerbarer Energie durch die Unternehmen des ÖV deutlich steigen, wie es in einer Mitteilung heisst. Ebenfalls setzt sich der VöV das Ziel, dass sich der Modalsplit «deutlich zugunsten des ÖV» entwickelt.


Freitag, 28. April:

VBZ stellen Pikmi ein: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben den Testversuch ihres On-Demand-Angebots Pikmi abgeschlossen. Unter diesem Namen verkehrten während 18 Monaten abends Kleinbusse, die über eine App bestellt werden konnten. Diese bündelte die Fahrten. Zwar nutzten durchschnittlich fast 100 Fahrgäste täglich das Angebot. Doch auf eine Weiterführung wird verzichtet, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Potenzial eines On-Demand-Angebots in der Stadt Zürich werde als zu gering erachtet, selbst schwach ausgelastete Quartierbusse seien kostendeckender. Anders sieht es der Carsharing-Anbieter Mobility: Er hat gestern seinen Ridepooling-Dienst i&any in der Stadt Zürich lanciert. Von Donnerstag bis Sonntag von 18 Uhr bis 4 Uhr morgens sind laut Mitteilung sieben elektrische Kleinbusse unterwegs, die per App gebucht werden können.

Rufbus im Toggenburg: In den Obertoggenburger Gemeinden Wildhaus-Alt. St. Johann und Nesslau wird im Herbst ein zweijähriges Pilotprojekt mit einem Rufbus gestartet. Dahinter stehen neben den Gemeinden die Ferienregion Toggenburg, die Energieagentur St. Gallen, das Energietal Toggenburg und die Südostbahn. Angedacht sind laut dem «Toggenburger Tagblatt» Systeme, welche die Transportmöglichkeit unter anderem via App anfordern, allenfalls auch fixe Fahrpläne. Es gehe darum, dass jemand, der sein Haus am Morgen verlasse und im Lauf des Abends zurückkehre, dies auch ohne eigenes Auto tun könne.


Donnerstag, 27. April:

Tracking-App soll Billette ablösen: Die Alliance Swisspass testet mit einem Pilotprojekt einen «intelligenten Digitaltarif» namens «myride». Das schreibt CH Media. Die Idee dahinter ist, dass sich Kundinnen und Kunden nicht vor der Reise für ein Billett oder Abo entscheiden müssen. Eine App zeichnet stattdessen ihr Reiseverhalten auf und berechnet im Nachhinein den besten Tarif. Der Unterschied zu bereits bestehenden Check-In-Systemen ist, dass myride über längere Perioden abrechnet und deshalb auch Abos berücksichtigt, Vielfahrer belohnt und höhere Transparenz bei Preisen schafft.

Kritik an Flughafen Zürich: Der Flughafen Zürich spendet Geld an Parteien, «die sich zu einer wettbewerbsfähigen Schweizer Luftfahrt und Flughafeninfrastruktur bekennen». Das machte der «Tages-Anzeiger» gestern publik. Davon profitieren etwa die FDP und wohl auch die SVP, während die EVP eine entsprechende Spende zurückgegeben hat. Dieses Vorgehen sorgt für scharfe Kritik: Mit dem Geld wolle der Flughafen die Unterstützung der Parteien sichern und durchs «Hinterkämmerlein» die Bevölkerung beeinflussen, kritisiert der Verein Fair in Air. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagt der Geschäftsführer des Vereins Flugschneise Süd, die Spenden zeigten, wie «verzweifelt» der Flughafen in Hinblick auf die Abstimmung zu den geplanten Pistenverlängerungen sei.


Mittwoch, 26. April:

Züge nach München sehr unpünktlich: Die NZZ hat mit einer Datenanalyse die Verspätungen von internationalen Zügen analysiert. Besonders prekär ist die Situation auf den Eurocity von München nach Zürich und umgekehrt. Im März erreichten 45 Prozent der Züge aus München Zürich nicht pünktlich, in den Vormonaten waren es teils fast 60 Prozent. Laut SBB liegt die Pünktlichkeit Richtung Zürich derzeit bei rund 50 Prozent, Richtung München bei rund 75 Prozent. Oft zu spät sind Züge auch auf der deutschen Rheintalstrecke Richtung Basel und weiter in die Schweiz. Hier hat sich die Situation laut dem Artikel allerdings etwas verbessert.

Widerstand gegen vier Spuren am Gotthard: Die GLP des Kanton Uri lehnt die Erweiterung des Gotthardstrassentunnels auf vier Spuren ab, die mit dem Bau der zweiten Röhre möglich wäre. Dies widerspreche dem Alpenschutzartikel, so die Partei laut der «Urner Zeitung». Stattdessen plädiert die Partei für eine elektronische Vignette mit einem variablen Preis je nach Verkehrsprognose, um dem Stauproblem auf der Nord-Süd-Achse Herr zu werden. Wichtig seien jedoch Spezialtarife für die Anrainerkantone Tessin und Uri.


Dienstag, 25. April:

6 Mio. Franken weniger für ÖV: Der Bundesrat nimmt Haushaltskürzungen vor, um das Defizit in den Griff zu bekommen. Dabei kürzt er auch die Gelder für den ÖV. Der Kanton Wallis erhält beispielsweise ab nächstem Jahr 6 Millionen Franken weniger, wie der “Walliser Bote” schreibt. Laut der kantonalen Dienststelle für Mobilität könne das Angebot aber nicht einfach reduziert werden, weil langfristige Verträge eingegangen worden seien. Deshalb müsse anderswo eingespart werden. So könnten Budgetkürzungen für die Kantonsstrassen unumgänglich werden.

Bernmobil schreibt Gewinn: Der Berner Verkehrsbetrieb Bernmobil hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 23,2 Millionen Franken geschrieben. Das teilte er gestern mit. Das sei auf Sondereffekte zurückzuführen. “Der Hauptgrund dafür ist die zusätzliche Abgeltung von 21,2 Millionen Franken, die Bund und Kanton Bern Ende 2022 an Bernmobil als Unterstützung in der Coronakrise für das Fahrplanjahr 2021 ausbezahlt haben”, heisst es. Diese Abgeltung habe erst 2022 verbucht werden können. Mit 87,4 Millionen Passagieren lagen die Zahlen noch gut 15 Prozent unter dem Niveau von 2019.


Montag, 24. April:

Streit um IC-Halt in Aarau: Die Aargauer Mitte-Nationalrätin Marianne Binder wehrt sich gegen die mit dem Ausbauschritt 2035 geplante Aufhebung des Halts von Fernverkehrszügen nach Bern in Baden. Stattdessen ist ein Intercity-Halt in Aarau geplant. Diese Konzentration schafft laut Binder keine Vorteile für den Ostaargau und das Freiamt. Dem widerspricht nun Reto Widmer, Präsident der Kommission ÖV der Freiämter Regionalplanungsverbände, in der «Aargauer Zeitung». Der Ausbauschritt bedeute für Reisen aus dem Freiamt Richtung Westen den «besten Angebotsausbau aller Zeiten». Die Fahrt von Wohlen nach Bern etwa werde keine Stunde mehr dauern.

Wird Fliegen wieder exklusiv?: Langstreckenreisen mit dem Flugzeug haben sich laut André Lüthi, Gründer und Präsident des Reiseanbieters Globetrotter, seit der Coronakrise zwischen 30 und 45 Prozent verteuert. Nach Kathmandu habe sich der Flugpreis gar verdoppelt, sagt er der «NZZ am Sonntag». Airlines profitierten davon, dass Corona den ruinösen Preiswettbewerb beendet habe. Für die Kundschaft habe das aber Folgen: «Der Mittelstand hat jetzt bei Langstreckenreisen ein Problem».


Freitag, 21. April:

Ex-VBZ-Chef kritisiert Bahnausbau: Guido Schoch, der frühere Chef der Verkehrsbetriebe Zürich und der Südostbahn und heutige Vizepräsident von Swiss Railvolution kritisiert in einem Interview mit der NZZ die Pläne für den Bahnausbau. Anders als bei Bahn 2000, als man sich zuerst gefragt habe, welches Angebot der Kunde in Zukunft brauche und daraus die Investitionen abgeleitet habe, fehle heute eine Strategie. Ausser dem Kanton Zürich habe beim Bahnausbau keiner ein langfristiges Konzept. «Nach der Bahn 2000 schaute man nur noch, wer welche Infrastruktur will», so Schoch. «Das gibt nie ein Gesamtkonzept, sondern ein regionales Flickwerk, das unendlich viel Geld kostet.»

Erste Winterthurer Veloschnellroute: Die Stadt Winterthur hat gestern ihre erste Veloschnellroute im Tössfeld eingeweiht. Das schreibt der «Landbote». Ab sofort haben die Velos zwischen der Strasse Zur Kesselschmiede und der unteren Briggerstrasse Vorfahrt. Offiziell heissen die Routen in Winterthur nur noch Velorouten, weil das Wort «schnell» die Leute laut Stadträtin Christa Meier (SP) abgeschreckt hat. Die Veloroute solle für alle sein, von Kindern bis zu den Senioren. Bis im Sommer soll auch der zweite Teil der Veloroute bis zum Schwimmbad Töss eröffnet werden.


Donnerstag, 20. April:

St. Galler Hauptstrassen sind zu laut: Die Regierung des Kantons St. Gallen hat eine Anfrage von bürgerlichen Parteien zu Tempo 30 beantwortet. Diese forderten sie auf, sich für eine Lockerung der Lärmschutzverordnung einzusetzen, damit auf Hauptstrassen nicht Tempo 30 signalisiert werden müsste. Das will die Regierung nicht tun, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Sie werde sich aber für eine verhältnismässige Regelung einsetzen. Der Regierungsrat schreibt, die geltenden Grenzwerte würden an vielen Kantonsstrassen nicht oder nur knapp eingehalten. Eine auf Bundesebene diskutierte Verschärfung der Grenzwerte hätte zur Folge, dass fast überall entlang bewohntem Gebiet an Kantonsstrassen die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit geprüft werden müsste.

Reservationssystem am Gotthard: Der Bund soll den Kanton Uri von den Nebenwirkungen des Staus am Gotthard entlasten. Der Urner Landrat hat gestern einstimmig eine Standesinitiative angenommen, die etwa ein elektronisches Buchungssystem für Gotthard-Durchfahrten fordert. Das schreibt der «Blick». Dem Ideengeber, Landrat Ludwig Loretz (FDP), schwebt demnach vor, dass eine der beiden Spuren auf der A2 nur für Fahrer mit Reservation offenstehen soll. Das Bundesamt für Strassen hingegen teilt mit, es sehe in der Praxis «grosse Probleme für ein solches Slot-System».


Mittwoch, 19. April:

Kritik an Bahnanschluss des Euroairport: Der geplante Anschluss des Basler Euroairport an das Schienennetz sorgt für Kritik. Eine Expertengruppe kommt in einer in der «Eisenbahn-Revue» vorgestellten Arbeit zum Schluss, dass das 2021 vorgestellte Projekt die Anreisesituation für neun von zehn Fluggästen aus der Schweiz sogar verschlechtert. «Das Projekt ist aus unserer Sicht ungenügend durchdacht», sagt Mitautor Marc-André Eschenbacher von der Firma Otimon GmbH der «bz basel». Hauptkritikpunkt ist die fehlende Anbindung an den Fernverkehr der SBB. Die Fachstelle Trireno hingegen teilt mit, das Projekt sei bewusst als regionale Erschliessung konzipiert.

Rückschlag für BTS: Das Projekt der Bodensee-Thurtal-Strasse (BTS) erfährt einen weiteren Rückschlag. Wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt, sieht die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats keine Notwendigkeit, das Thurgauer Projekt zum Strassenausbau-Paket des Bundes hinzuzufügen. Einer Petition aus dem Thurgau leistet die Kommission damit keine Folge. Eine ähnlich lautende Standesinitiative wurde hingegen noch nicht im Parlament behandelt.


Dienstag, 18. April:

Streit um Basler Rheintunnel: Die SP des Kanton Basel-Stadt stellt sich hinter das Strassenprojekt eines Rheintunnels, wenn dafür die oberirdische Osttangente zum Teil rückgebaut wird. Das sorgt für Streit im linken Lager, wie die «Basler Zeitung» schreibt. So sagt der Co-Präsident der Basler Grünen, seine Partei sei gegen jeglichen Ausbau der Autobahninfrastruktur. Solche Ausbauten basierten auf einem veralteten Mobilitätskonzept. Basta-Grossrätin Tonja Zürcher sagt, sie sei « erstaunt» und «enttäuscht» von der Haltung der Basler SP.

Widerstand gegen Pistenverlängerungen: Der Flughafen Zürich will zwei Pisten verlängern, damit der Betrieb sicherer abgewickelt werden kann. Die vorberatende Kommission des Kantonsrats hat sich dafür ausgesprochen. Doch der Widerstand aus Anrainergemeinden ist gross. Ihm hat sich nun auch die Gemeinde Bassersdorf angeschlossen, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt. «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die geplanten Anpassungen ein Kapazitätsausbau und die Ausweitung der Nachtflugsperre zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden», heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde.


Montag, 17. April:

Widerstand gegen Kürzungen: Der Bund will sparen und deshalb die Bundesgelder für den regionalen Personenverkehr im ÖV per nächstes Jahr kürzen. Das sorgt für Kritik. Diese Kürzung «gehe gar nicht», schreibt VCS-Präsident Michael Töngi dem Portal zentralplus.ch. Sollte das durchgehen, werde es zu einem Abbau statt Ausbau im ÖV kommen, während die Preise erhöht werden. Die ÖV-affinen Parteien im Parlament würden alles tun, damit im Budget genügend Mittel eingesetzt werden. Auch das Umweltdepartement des Kanton Luzern hält die Kürzungen für «nicht nachvollziehbar»: Aufgrund der Klima- und Verlagerungsziele sei die Sparrunde beim ÖV unverständlich.

Bahnen investieren in Schutzbauten: Wegen des Klimawandels müssen die Bahnen immer mehr Geld in Schutzbauten investieren. Das berichtete gestern der «Sonntagsblick». Laut einer Sprecherin der Rhätischen Bahn werden Naturgefahren ein immer wichtigeres Thema. Die Bahn rechne deshalb damit, dass sie künftig durchschnittlich sieben Millionen Franken pro Jahr in den Unterhalt und Neubau von Schutzmassnahmen investieren muss. Vor allem mit Steinschlägen muss sich die Bahn auseinandersetzen. Die SBB wiederum investierte zuletzt jährlich 15 Millionen Franken in den Bau und Unterhalt von Schutzmassnahmen.


Freitag, 14. April:

Bern streicht Autospur: Die Stadt Bern streicht eine Autospur auf der Monbijoubrücke, um Verspätungen von Bussen des öffentlichen Verkehrs zu vermeiden. Das schreibt der «Bund». Die Linien 28 und 31 bleiben demnach heute oft stadtauswärts im Autoverkehr stecken. Die gestrichene Autospur soll deshalb zu einer Busspur umfunktioniert werden. Zudem wird nach der Brücke eine neue Lichtsignalanlage eingerichtet, die den Autoverkehr dosieren soll. Die Massnahmen sollen per Mitte Mai umgesetzt werden.

Mobilisk wird vorerst eingestellt: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) beenden den Testbetrieb ihres Ridepooling-Systems Mobilisk wie geplant per Ende Monat. Mobilisk hatte ein Jahr lang das TNW-Nachtnetz in der Stadt Basel in den Wochenendnächten ergänzt. Die BVB ziehen eine positive Bilanz, wie es in einer Mitteilung heisst. Bereits in den ersten sechs Monaten hätten rund 2000 Fahrgäste das Angebot genutzt. Mehr als die Hälfte der Fahrten habe gepoolt stattgefunden. Wenn der Kanton das wünsche, könnten die BVB auch künftig ein solches Angebot bieten, heisst es weiter.


Donnerstag, 13. April:

Petition gegen ÖV-Preise: Die Alliance Swisspass will die ÖV-Preise per Dezember um durchschnittlich 4,3 Prozent erhöhen, wobei die Erhöhung in der 2. Klasse mit 4,8 Prozent höher ausfallen soll als in der 1. mit 1,9 Prozent. Die Kampagnenorganisation Campax hat dagegen eine Petition lanciert, die sie dem Verband und stimmberechtigten Mitgliedern vorlegen will. Bis am Donnerstagmorgen haben 14’600 Menschen unterschrieben. Gegenüber CH Media teilt Campax mit, die ÖV-Organisationen müssten den öffentlichen Druck wahrnehmen. Die Alliance Swisspass verteidigt die höhere Preissteigerung in der 2. Klasse mit laufend sinkenden Einnahmenanteilen der 1. Klasse.

Anzeige gegen MOB und SOB: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Strafanzeigen gegen die Montreux-Oberland-Bahn (MOB) und die Südostbahn (SOB) eingereicht. Das teilte es gestern mit. Es bestehe der Verdacht, dass beide Unternehmen Eisenbahn-Bauten errichtet haben, ohne über die dafür nötige Bewilligung zu verfügen. Bei der MOB handelt es sich um Anpassungen im Bahnhof Schönried, bei der SOB um eine Stützmauer bei Krummenau. Die SOB teilte gestern mit, sie habe einen Anwalt mit der Bearbeitung des Falls beauftragt. Die Mauer sei zwischen 2017 und 2019 geplant und realisiert worden.


Mittwoch, 12. April:

Auto auch in Städten Nr. 1: Bei den zurückgelegten Distanzen war das Auto im Jahr 2021 auch in städtischen Gemeinden der Schweiz das wichtigste Fortbewegungsmittel. Damit wurden dort 63 Prozent der Distanzen zurückgelegt. In ländlichen Gebieten waren es 80 Prozent. Das berichtet das Portal nebelspalter.ch mit Verweis auf die letzte Woche veröffentlichten Daten des Mikrozensus Mobilität. Die Daten unterscheiden allerdings nicht nach Grösse der Städte, sondern beinhalten alle Gemeinden mit über 10’000 Einwohnern. Sie beziehen sich auf das Jahr 2021, in dem das Mobilitätsverhalten noch stark von der Coronakrise geprägt war.

Preise steigen auch bei Passepartout: Der Tarifverbund Passepartout erhöht seine Preise per 10. Dezember um durchschnittlich 3,7 Prozent. Das teilte er laut dem «Boten der Urschweiz» gestern mit. Er umfasst die Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden. Als Grund werden steigende Energie- und Treibstoffkosten genannt. Einzelfahrausweise werden durchschnittlich 4,5 Prozent teurer, Abos um 2,7 Prozent. Überdurchschnittlich betroffen ist etwa der Kurzstreckentarif im Vollpreis. Der Rabatt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren wird hingegen erhöht.


Dienstag, 11. April:

Glarus gegen On-Demand: Der Kanton Glarus hat Stellung genommen zu Forderungen des Netzwerks zukunftsfähige Mobilität Glarus. Wie die «Südostschweiz» schreibt, will er etwa neue Velorouten bauen und eine flächendeckende Grunderschliessung aller Ortschaften mit dem ÖV ohne Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien sicherstellen. Darüber hinaus sind auch neue Strassenbauprojekte geplant, etwa die Umfahrung Näfels. Eher ablehnend steht der Kanton Angeboten wie Carsharing oder On-Demand-Angeboten gegenüber. Gemäss einer aktuellen Studie seien diese im Kanton nicht alltagstauglich.

Firmen bremsen Elektrifizierung: Etwa 40 bis 50 Prozent der Neuwagen hierzulande sind Teil einer Firmenflotte. Das wird zum Problem bei der Elektrifizierung des Strassenverkehrs, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Denn laut einer neuen Umfrage setzen die meisten Firmen auf Fahrzeuge mit fossilem Antrieb. Von gut 8600 Autos, die letztes Jahr von den befragten Firmen gekauft wurden, waren 73 Prozent mit Diesel betrieben, 15 Prozent mit Benzin und nur 7 Prozent elektrisch. Zum Vergleich: Insgesamt waren letztes Jahr 17,8 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos.


Donnerstag, 6. April:

BLS will mehr Fernverkehr: Der Chef der Berner Bahn BLS, Daniel Schafer, will mehr Fernverkehrslinien betreiben. «Selbstverständlich haben wir gewisse Ambitionen, im Fernverkehr noch mehr zu machen», sagt er im Interview mit der «Berner Zeitung». Die BLS wolle weitere Synergien mit dem Regionalverkehr nutzen. Bei neuen Fernverkehrslinien spreche er von einem Perimeter westlich von Zürich und östlich von Genf. «Als bernisches Unternehmen haben wir aber natürlich einen geschärften Blick in die Westschweiz», so Schafer.

App für grünes Licht: Der Baselbieter Grünen-Landrat Marco Agostini hat einen Vorstoss eingereicht, in dem er eine App für Velofahrer fordert, die Ampeln ein Signal schickt und diese auf Grün stellt – ähnlich den Bevorzugungsmechanismen für den ÖV. Das berichtet das Portal baseljetzt.ch. Wenn Velofahrende an Ampeln bevorzugt würden, würden auch mehr Menschen umsteigen, sagt Agostini. Zudem würden dann weniger Velofahrende bei Rot über die Ampeln fahren, was die Sicherheit verbessere. Die App soll via GPS funktionieren. Lösungen mit Sensoren am Boden seien hingegen bei Velos weniger zuverlässig.


Mittwoch, 5. April:

Preise im ÖV steigen per Ende Jahr: Die ÖV-Branche will die Preise per Dezember um durchschnittlich 4,3 Prozent erhöhen. Das teilte die Alliance Swisspass gestern mit. Einzelbillette werden um 4,2 Prozent verteuert und das GA 2. Klasse um 5,7 Prozent auf neu 4080 Franken. In der 1. Klasse sollen die Preise mit durchschnittlich 1,9 Prozent weniger stark steigen als in der 2. Klasse mit 4,8 Prozent. Ebenfalls gestern haben verschiedene Verbünde Preissteigerungen bekanntgegeben: Der ZVV will die Preise per Ende Jahr um 3,4 Prozent erhöhen, die A-Welle um 4,5 Prozent, der Tarifverbund Zug um 4,0 Prozent und der Tarifverbund Libero um 4,3 Prozent. Auch der TNW will die Tarife erhöhen, nennt aber noch keine Zahlen.

Kein Express-Shuttle mehr an den Euroairport: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) haben den Express-Shuttle vom Bahnhof Basel SBB zum Euroairport im Januar eingestellt – und zwar «klammheimlich», wie die «bz basel» schreibt. Die Einstellung sei nie kommuniziert worden. BVB-Sprecher Matthias Steiger begründet den Schritt gegenüber der Zeitung mit den neuen E-Doppelgelenkbussen. Diese verfügten über eine höhere Kapazität, womit auf die Express-Busse verzichtet werden könne. Die BVB bitten um Entschuldigung, weil dies nicht kommuniziert wurde.


Dienstag, 4. April:

Forderung nach Berner ÖV-Offensive: Der Verkehrs-Club VCS und die Interessensgemeinschaft öffentlicher Verkehr Bern und Oberaargau (IGÖV) haben einen Katalog von 13 Vorschlägen vorgelegt, mit denen der Anteil des ÖV inklusive Fuss- und Veloverkehr im Kanton Bern von 27 auf 50 Prozent steigen soll. Dazu gehören laut «Berner Zeitung» Nonstop-Züge zwischen Thun und Biel, die den Berner Hauptbahnhof umfahren sollen, Fernverkehrshalte in Wankdorf und Europaplatz, alle zwei Stunden ein Zug von Bern nach Mailand, ein täglicher Direktzug von Bern nach Brüssel oder ein Tram in Biel.

Kantone mit den meisten Elektroautos: Im Kanton Zug machen elektrisch betriebene Autos mit 4,6 Prozent den höchsten Anteil am Fahrzeugbestand aus. Das schreibt der «Blick» mit Verweis auf eine Studie des Online-Vergleichsportals Hellosafe. Dahinter folgen die Kantone Zürich mit 3 Prozent, Waadt mit 2,6 Prozent sowie Schwyz und Thurgau mit je 2,5 Prozent. Den tiefsten Anteil weisen die Kantone Neuenburg mit 1,5 Prozent, Uri mit 1,6 Prozent sowie Glarus, Genf und Jura mit je 1,8 Prozent aus.


Montag, 3. April:

A13-Ausbau wird Thema: An Feiertagen und an Ferienwochenenden ist die Autobahn A13 zwischen Reichenau und Rothenbrunnen oft überlastet. Das führt zu Ausweichverkehr in die Dörfer, die deswegen Massnahmen ergriffen haben. Wie das «Bündner Tagblatt» schreibt, prüft das Bundesamt für Strassen (Astra) mit einer Projektstudie nun, ob die Autobahn auf dem Abschnitt auf vier Spuren ausgebaut werden könnte. Dabei handelt es sich laut dem Astra allerdings um ein «Projekt mit sehr langen Zeithorizont». Eine Realisierung ist nicht vor 2040 zu erwarten.

Südostbahn mit eigenem Tram: Die Südostbahn (SOB) hat am Samstag ein im Stile ihres Traverso-Zug beklebtes Tram eingeweiht, das bis Ende Jahr auf dem Netz der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) unterwegs ist. Im Innern wird auf die Angebote «Voralpen-Express», «Treno Gottardo» und «Aare Linth» aufmerksam gemacht. Wie es in einer Mitteilung heisst, verfolgten sowohl SOB als auch die VBZ das Ziel, ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot zu schaffen. Das Tram soll laut SOB-Chef Thomas Küchler dazu inspirieren, den nächsten Ausflug mit der Bahn zu machen.

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