Das Medienarchiv


Montag, 17. Januar

Schon 2030 fast nur Elektroautos? Erstmals waren zuletzt über eine Zeitdauer von mehreren Monaten hinweg mehr als die Hälfte der Neuzulassungen im Schweizer Strassenverkehr Autos mit einem alternativen Antrieb. Über die Monate September bis November 2021 hinweg betrug der Anteil der reinen Elektroautos 18,3 Prozent. Laut dem Portal fmy1today.ch könnten damit schon im Jahr 2030 etwa 90 Prozent aller Autos im Verkehr mit Strom fahren. Das Portal erwähnt das Modell des Soziologen Everett Rogers, nachdem bei einer Schwelle von 13,5 Prozent über einen längeren Zeitraum eine Innovation den Schritt vom Nischen- zum Massenprodukt gemacht hat.

Mehr Unfälle mit E-Trottinette: Eine Hochrechnung des Schweizer Unfallversicherers Suva zeigt: In den Jahren 2020 und 2021 ist es zu einem deutlichen Anstieg der Unfälle mit Elektrotrottinette gekommen. Im vergangenen Jahr rechnet die Suva mit 2400 Unfällen. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2019, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. In diesen Unfallzahlen gebe es noch eine zusätzliche Dunkelziffer. Vor allem Personen zwischen 25 und 44 Jahren verunfallen, wobei Männer häufiger involviert sind. Wenn E-Trotti-Fahrer einen Unfall selbst zu verschulden hatten, war in 36 Prozent der Fälle Alkoholkonsum der Fall.


Freitag, 14. Januar

St. Gallen stoppt Subventionen: Wer in der Stadt St. Gallen wohnt und ein Elektroauto kauft, erhielt bisher aus dem städtischen Energiefonds einen Unterstützungsbetrag von bis zu 5000 Franken. Damit ist per Juli Schluss, berichtet das «St. Galler Tagblatt». Die Stadt begründet die Einstellung des Programms damit, dass das Ziel der Förderung, nämlich die Markteinführung, bereits erreicht sei. Zudem habe die Zahl der Gesuche für Förderbeträge noch einmal stark zugenommen, womit die Fortführung den Energiefonds stark belastet hätte und rund die Hälfte seiner Einlagen nur für Elektroautos in Anspruch genommen hätte.

Bern will SUVs stärker besteuern: Am 13. Februar wird im Kanton Bern über eine neue Ausrichtung der Steuern für Motorfahrzeuge abgestimmt. Künftig soll neben dem Gewicht der Autos auch der CO2-Ausstoss ausschlaggebend sein, schreibt die «Berner Zeitung». Davon erhofft sich der Kanton eine Lenkungswirkung hin zu umweltfreundlichen Autos. Die Mehreinnahmen sollen für eine Senkung der Einkommenssteuern verwendet werden. Mit dem neuen Modell würden Besitzer von Sportwagen mit 500 PS und entsprechenden Emissionen mit mindestens 300 Franken mehr pro Jahr zur Kasse gebeten, bei vielen schweren SUVs dürfte der Aufpreis gut 200 Franken betragen.


Donnerstag, 13. Januar

Kanton St. Gallen fördert Elektroautos: Der Kanton St. Gallen ist nicht auf Kurs, was die Erreichung seiner Klimaziele angeht. Bis 2030 will er den CO2-Ausstoss halbieren. Wegen dem Bevölkerungswachstum und zunehmenden Emissionen im Verkehr ist die bisherige Gesamtbilanz durchzogen. Darum hat der Kantone eine neue Plattform namens energie2030.ch lanciert. Zudem ist ein Aktionstag geplant. Auch der Verkehr kommt nun ins Visier, schreibt die «Linth-Zeitung». St. Gallen plant neue Mobilitätskonzepte, von denen es schon erste Pilotprojekte im Kanton gebe. Die Elektromobilität, die rascher wachse als erwartet, helfe bei der Erreichung der Klimaziele.

Flughafen Zürich mit 10 Mio. Passagieren: Der Flughafen Zürich wurde im Jahr 2021 von 10,2 Millionen Passagieren genutzt. Das sind 22,7 Prozent mehr als im Jahr 2020, aber deutlich weniger als vor der Krise. Im Jahr 2019 hatte der grösste Schweizer Flughafen seinen bisherigen Rekord geknackt und 31,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Die Zahl der Transferpassagiere stieg gegenüber dem Vorjahr um 21,7 Prozent auf 2,4 Millionen, jene der Lokalpassagiere um 23,1 Prozent auf 7,7 Millionen, teilt der Flughafen mit. Er lebte 2021 vor allem von Kurz- und Mittelstreckenflügen: 82,2 Prozent der Passagiere nutzten Flüge von oder nach Europa.


Mittwoch, 12. Januar

Feuerwehren gegen Tempo 30: Mehrere Verbände haben sich gestern gegen eine allgemeine Einführung von Tempo 30 innerorts ausgesprochen. Eine solche ist etwa in Zürich oder Winterthur geplant. Generell Tempo 30 könnte die Einsatzzeiten von Blaulichtorganisationen verlängern, sagte laut der «Linth-Zeitung» Tomas Widmer, Direktor des Schweizerischen Feuerwehrverbands. Der Präsident des Informationsdiensts für den öffentlichen Verkehr Litra und Mitte-Nationalrat Martin Candinas sagte, der ÖV könne mit Tempo 30 an Attraktivität verlieren, wenn Busse weniger schnell unterwegs seien. Ebenfalls gegen generell Tempo 30 hat sich der TCS ausgesprochen.

SBB versteckt Sparbillette: Im Onlinefahrplan der SBB werden nicht immer die günstigsten Tickets angezeigt. Wie das Onlineportal watson.ch berichtet, werden etwa günstige Sparbillette in der 1. Klasse in der Preisangabe nicht berücksichtigt, selbst wenn das günstigste Ticket in der 2. Klasse teurer ist. Das habe technische Gründe, an deren Lösung die Bahn arbeite, teilt die SBB dem Portal mit. Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz spricht hingegen von einer «Verschleierungstaktik», die unbegreiflich sei. Andere Anbieter in Europa hätten diese Probleme längst gelöst.


Dienstag, 11. Januar

SBB lässt Züge ausfallen: Die krankheitsbedingten Ausfälle bei der SBB nehmen zu und die Lage wird angespannter. Das schreibt die Bahn in einer Mitteilung. In einigen Einheiten gebe es keine Personalreserven mehr. Nun muss der Fahrplan in der Region Genf ausgedünnt werden. Die Linien L2 und L4 des Léman Express werden bis zum 25. Januar gestrichen. Die Léman-Express-Züge zwischen Coppet und Annemasse verkehren halbstündlich statt viertelstündlich. Mit dieser Massnahme sollen kurzfristige Zugausfälle vermieden werden. Weitere Massnahmen sind laut der SBB allerdings nicht ausgeschlossen.

Mobility setzt auf Elektroautos: Zum ersten Mal platziert der Car-Sharing-Anbieter Mobility in einer Stadt nur Elektroautos. In Wil stehen neu am Bahnhof, dem Waagplatz und an der Speerstrasse insgesamt acht E-Fahrzeuge bereit, schreibt Mobility. Sowohl die Stadt Wil als auch Mobility wollten klimaneutral werden. Deshalb sei der Entscheid zur Zusammenarbeit leichtgefallen, so Mobility. Wil sei eine «Spielwiese, auf der wir Mobilität neu denken und ausprobieren können». Das Pilotprojekt sei Teil des Programms Monamo Wil, das vom Bundesamt für Energie mitgetragen wird. Auch in Rapperswil-Jona und Flawil stellt Mobility bald weitere Elektroautos zur Verfügung.


Montag, 10. Januar

Eurocity-Züge nach München verspätet: Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember verkehrten nur ein Drittel der direkten Eurocity-Züge zwischen Zürich und München pünktlich. Das berichtet CH Media mit Verweis auf Zahlen der SBB. Seit dann werden pro Tag nur drei Direktverbindungen angeboten, die dafür schneller sind und für die Strecke nur noch dreieinhalb statt vier Stunden benötigen sollten. Es seien verschiedene Gründe, die zur aktuellen Situation führten, sagt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg im Bericht. Unter anderem gebe es Bauarbeiten auf verschiedenen Abschnitten. Meistens führe eine Kumulation von kleineren Verspätungen zu einer grösseren Verspätung.

Kritik an neuem Fahrplan: Seit dem Fahrplanwechsel fahren auch die Postauto-Linien in der Region Olten nach einem neuen Fahrplan. Die zuvor angebotene Direktverbindung von Wolfwil, Fulenbach und Boningen nach Olten mit der Linie 127 gibt es nicht mehr. Stattdessen muss in Aarburg-Oftringen auf den Zug umgestiegen werden. Das sorgt für Kritik, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt. Damit werde Lebensqualität weggenommen, wird etwa eine Anwohnerin zitiert. Beim Kanton heisst es, Handlungsbedarf sei erforderlich gewesen. Wirtschaftlich gesehen habe die Linie nicht weiter betrieben werden können.


Freitag, 7. Januar

Landverkehrsabkommen verlängert: Das Landverkehrsabkommen der Schweiz mit der EU wurde vor Weihnachten verlängert. Das schreibt die NZZ. Die EU-Kommission und der Bundesrat haben demnach der Weiterführung der Zusammenarbeit des Bundesamt für Verkehr (BAV) und der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA) um ein Jahr zugestimmt. Das ist wichtig, weil die ERA im grenzüberschreitenden Verkehr seit dem vierten Bahnpaket der EU für die Zulassung von Lokomotiven und Wagen zuständig ist. Rollmaterial der SBB kommt im Fern- und grenzüberschreitenden S-Bahn-Verkehr auch in angrenzenden Ländern zum Einsatz.

VBZ stellen Tramlinie ein: Die hohe Zahl der Corona-Infektionen hat nun auch Einfluss auf das Angebot der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). Sie stellen den Betrieb der Tramlinie 15 zwischen dem Bucheggplatz und dem Bahnhof Stadelhofen ab Montag bis auf Weiteres ein. Damit kann laut einer Mitteilung die Verfügbarkeit des Fahrpersonal hochgehalten werden. Die Linie 15 bietet sich laut dem Tages-Anzeiger an, weil auf der ganzen Streckenlänge parallel auch andere Linien geführt werden. Der Betrieb der anderen Linien soll so lang wie möglich aufrechterhalten werden.


Donnerstag, 6. Januar

Blackbox wird obligatorisch: Neuwagen müssen ab Juli einen Unfalldatenschreiber verbaut haben. Dieser zeichnet Geschwindigkeit, Beschleunigung und andere Funktionen wie Airbags, Licht und Blinker auf, berichtet der Tages-Anzeiger. Die Daten würden im Fahrzeug selbst verbleiben. Nach einem Verkehrsunfall sollen die Blackboxes helfen, herauszufinden, ob und wie verschiedene Ausrüsten funktioniert haben. Gespeichert werden nur Daten ab fünf Sekunden vor einem Unfallereignis bis zu dessen Ende. Ausgelesen werden sie von den Untersuchungsbehörden.

S10 fährt wieder normal: Die S10 der Sihltal Zürich Üetliberg Bahn (SZU) verkehrt ab kommendem Montag wieder nach dem normalen Fahrplan. Das schreibt die «Limmattaler Zeitung». Die personelle Situation habe sich entspannt. Wegen Krankheitsausfällen und Quarantänen musste die SZU ab Mitte Dezember das Angebot auf der Linie zwischen Zürich HB und dem Triemli reduzieren.


Mittwoch, 5. Januar

SBB warnt vor Ausfällen: Bei der SBB fallen immer mehr Lokführerinnen und Lokführer aus, weil sie an Corona erkrankt oder in Quarantäne sind. Die Situation sei angespannt, teilt die Bahn dem SRF mit. Aktuell könne das Angebot aufrechterhalten werden, aber in den nächsten Tagen seien Zugausfälle wegen kurzfristigen Krankmeldungen nicht ausgeschlossen. Im Regionalverkehr im Tessin und in der Westschweiz kam es bereits zu Streichungen von Verbindungen. Der Ausfall von Zügen sei die letzte Massnahme, so die SBB. Zuvor würde etwa fahrkundiges Personal aus anderen Abteilungen oder Vorgesetzte in den Führerstand berufen.

Edelweiss baut aus: Die Schweizer Ferienairline und Lufthansa-Tochter Edelweiss erhält auf den Sommer hin zwei zusätzliche Airbus A320 für die Kurz- und Mittelstrecke. Das berichtet das Portal «Aerotelegraph». Es handelt sich dabei um Flugzeuge, die von der Schwesterairline Swiss ausgeflottet wurden. Mit dem Zugang betreibt die Airline im Sommer mehr Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge als vor der Pandemie, aber weniger Langstreckenflugzeuge (vier statt sechs). Laut der «Hotel Revue» stellt Edelweiss ausserdem 150 neue Cabin Crew Members ein.


Dienstag, 4. Januar

Tachopflicht für E-Bikes: Der Bundesrat reagiert auf steigende Unfallzahlen mit E-Bikes: Neu soll auch für schnelle Elektrovelos, die eine Tretunterstützung bis 45 Kilometer pro Stunde bieten und mit einer gelben Fahrzeugnummer beim Strassenverkehrsamt angemeldet sind, eine Tachopflicht gelten. Das berichten die Tamedia-Zeitungen. Damit können künftig Geschwindigkeitsüberschreitungen auch bei diesen Modellen geahndet werden. Die Pflicht soll ab 1. April 2024 gelten, bestehende Modelle müssen bis zum 1. April 2027 nachgerüstet werden. Die Zahl der Schwerverletzten bei Unfällen mit E-Bikes stieg von 201 im Jahr 2016 auf 521 im Jahr 2020.

SBB baut in Basel aus: Das ÖV-Angebot zwischen Basel und Liestal soll ab Dezember 2025 auf den Viertelstundentakt ausgebaut werden. Dafür sind zusätzliche S-Bahn-Züge nötig, die abgestellt werden müssen. Ab nächster Woche setzt die SBB laut der «Aargauer Zeitung» deshalb das Projekt «Ausbau Abstellanlagen Basel Süd» um, mit dem bahnhofnahe Abstellanlagen und Abstellgleise für längere Fernverkehrszüge geschaffen werden sollen. Dafür werden Gebäude und Strassen abgerissen und 45 Millionen Franken investiert.


Montag, 3. Januar

E-Scooter schaden dem Klima: Elektro-Trottinette sind in Sachen Klimabilanz schlechter als ihr Ruf. Das zeigt eine Studie der ETH Zürich, über welche die «NZZ am Sonntag» gestern berichtete. Die Forscher untersuchten das Verkehrsverhalten von 500 Personen in Zürich und kamen zum Schluss, dass Elektro-Trottinette kaum Autofahrten ersetzen, aber dafür Fahrten mit dem Velo, dem ÖV oder Fusswege, die allesamt eine bessere Klimabilanz aufweisen. Das auch, weil E-Trottinette heute etwa alle zwei Jahre ersetzt werden. Die Studie kommt zum Schluss, dass eine Förderung des privaten Trottinett-Besitz und eine bessere Integration in bestehende ÖV-Angebote sinnvoll wäre.

Benedikt Weibel im Interview: Der frühere SBB-Chef Benedikt Weibel kritisiert in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen die heutige Verkehrspolitik. Er ärgere sich darüber, dass es zwischen Bern und Luzern keinen Halbstundentakt gibt und Politiker stattdessen «einen milliardenteuren Durchgangsbahnhof» fordern, bei dem das Verhältnis von Kosten und Nutzen nicht stimme. «Da gäbe es Gescheiteres», sagt Weibel. Ausserdem fordert er, dass im städtischen Rum der Platz vor allem für den ÖV, Velos und Fussgänger reserviert werden soll.
– Zum Mobimag-Interview mit Benedikt Weibel (Teil 1 und Teil 2)

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren