Das Medienarchiv

Hier finden Sie ältere Zusammenfassungen von Medienberichten.


Donnerstag, 30. November:

12 autofreie Tage gefordert: Die Vereine Pro Velo, Umverkehr und die Stadtzürcher Grünen haben gestern der Stadtregierung eine Petition mit 4600 Unterschriften überreicht, die zwölf autofreie Tage auf dem Gebiet der Stadt Zürich fordert. Damit wolle man «den Menschen zeigen, welche Chancen sich bieten, wenn die Autos weg sind», wird der grüne Gemeinderat Matthias Probst in der NZZ zitiert. Nun kann der Stadtrat konkrete Vorschläge machen. Überzeugten diese nicht, werde man mit Vorstössen im Parlament weiter Druck machen, so Probst. 

Bundesrat kann Maskenpflicht verordnen: Der Bundesrat hat gestern aufgezeigt, wie er das Epidemiengesetz anpassen will, um besser für künftige Pandemien wie das Coronavirus gewappnet zu sein. Wie 20min.ch berichtet, betrifft das auch den öffentlichen Verkehr: Laut Aussagen der Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) Anne Lévy könnte der Bundesrat künftig bereits in einer normalen Lage eine Maskenpflicht im ÖV anordnen. Dabei soll auch auf kantonale Unterschiede Rücksicht genommen werden können.


Mittwoch, 29. November:

Uber startet in Saas-Fee: Die US-Fahrdienst-App ist per sofort und vorerst während der Wintersaison auch im Walliser Ort Saas-Fee verfügbar. Wie CH Media berichtet, kommen im Ort, in dem keine Autos mit Verbrennungsmotor zugelassen sind, Elektrotaxis von lokalen Hotels oder Anbietern von Ferienwohnungen zum Einsatz. Diese könnten damit die Auslastung steigern. Uber ist laut eigenen Angaben mit weiteren Destinationen in den Bergen im Kontakt, um dort seine Dienste zu lancieren. Bereits seit längerem ist Uber jeweils während des WEF in Davos verfügbar. 

Stadtbus für einen Franken: In der Thurgauer Gemeinde Kreuzlingen kostet die Benützung des Stadtbusses ab 10. Dezember nur noch einen Franken pro Fahrt, wie die “Thurgauer Zeitung” berichtet. Damit soll der öffentliche Verkehr gefördert werden. Die günstigen Tarife gelten zunächst für drei Jahre.. Die Mehrkosten von etwa 388’000 Franken pro Jahr finanziert die Stadt über Einnahmen aus dem Topf, der mit Parkgebühren und Parkbussen gefüllt wird. Die Idee eines Gratis-ÖV wurde zwar ebenfalls geprüft, aber verworfen, weil dies den Austritt aus dem Tarifverbund Ostwind bedeutet hätte.


Dienstag, 28. November:

Zürich plant 100-Millionen-Rolltreppe: Die Stadt Zürich will den Zugang vom Bahnhof Stadelhofen zum Heimplatz und damit dem Hochschulquartier und dem Kunsthaus verbessern. Deshalb hat der Stadtrat 1,9 Millionen Franken für die Projektierung einer unterirdischen Verbindung für Fussgänger auf dieser Strecke bewilligt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Der 400 Meter lange Tunnel soll mit Liften und Rolltreppen ausgerüstet werden und dürfte etwa 100 Millionen Franken kosten. Das Projekt müsste in Koordination mit dem Bau des 4. Gleises im Bahnhof Zürich-Stadelhofen verwirklicht werden. 

Neue Fahrpläne sind online: Gestern haben diverse Bahn- und Busbetreiber ihre Änderungen per Fahrplanwechsel am 10. Dezember kommuniziert, so etwa die SBB. Die Bahn baut vor allem ihre Verbindungen in Freizeitregionen aus, etwa mit vier statt zwei Direktzügen von Genf via Bern und Zürich nach Chur an Wochenenden, «Langlauf-Zügen» während der Wintersaison am Wochenende von Zürich nach Einsiedeln oder einer neuen schnellen Verbindung von Zürich nach Brig via Lenzburg, Thun, Spiez und Frutigen am Samstag hin und am Sonntag zurück.


Montag, 27. November:

Basel sagt nein zu Stadtklima-Initiativen: Die Stimmbevölkerung des Kanton Basel-Stadt hat gestern zwei Stadtklima-Initiativen des Vereins Umverkehr abgelehnt. Die Zukunfts-Initiative und die Gute-Luft-Initiative scheiterten mit je knapp 60 respektive 57 Prozent Nein-Stimmen. Sie forderten, dass mindestens fünf Prozent der Strassenflächen entsiegelt werden müssen und weitere fünf Prozent so umgebaut werden müssen, dass die dem Langsamverkehr und dem ÖV zur Verfügung stehen. Regierungsrätin Esther Keller (GLP) sieht das Resultat laut «bz basel» als Vertrauensbeweis für ihre Politik. Das Tempo, das die Initiativen für den Umbau vorgegeben hätten, sei zu hoch gewesen, 

Luzerner Nein zu Anti-Stau-Initiative: Die Stimmbevölkerung des Kanton Luzern hat gestern die Anti-Stau-Initiative der Jungen SVP mit über 80 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Sie forderte laut der «Luzerner Zeitung», dass der Strassenbau künftig dem Verkehrsaufkommen anzupassen sei, was zu einem massiven Ausbau geführt hätte. Auch ein Gegenvorschlag, der einen Abbau der Kapazität für das Auto und den ÖV erschwert hätte, fiel knapp durch. Auch die Initiative «Attraktive Zentren» der Grünen, die mehr Platz für Langsamverkehr und Velos forderte, fand mit über 70 Prozent Nein-Stimmen keine Mehrheit.


Freitag, 24. November:

Kritik an neuem Basler Nachtnetz: Das Nachtnetz in den Wochenendnächten in der Region Basel wird mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember ausgebaut. Es wird keine separate Streckenführung mehr geben, sondern Verbindungen auf dem Tagnetz. Einige Trams verkehren künftig nachts im Halbstundentakt. Zwei SP-Politiker aus Basel-Landschaft und Basel-Stadt kritisieren laut der «bz basel» aber in Vorstössen in den jeweiligen Parlamenten den Ausbau als ungenügend. Es brauche den 30-Minuten-Takt auf dem gesamten Nachtnetz. Gerade im Baselbiet wird auf vielen Strecken weiterhin der Stundentakt gelten.

Neue Bahnhöfe für Biel: Die Stadt Biel und die regionale Verkehrskonferenz Biel-Seeland wollen den öffentlichen Verkehr in der Region auf das Jahr 2045 hin durch ein neues S-Bahn-Netz ergänzen. Das gaben sie gestern bekannt, wie das «Bieler Tagblatt» schreibt. So soll es etwa eine S-Bahn von Lyss über einen neuen Bahnhof Biel Waldrain nach Grenchen Süd geben und Biel im Viertelstundentakt an Bern angebunden werden. Weitere neu geplante Haltestellen für die S-Bahn sollen in der Altstadt entstehen, bei den Stadien und an der Bernstrasse. Dort führen bereits heute Gleise durch.


Donnerstag, 23. November:

Velorat entscheidet in Zug mit: Der Kanton Zug hat letztes Jahr beschlossen, für eine Million Franken Soft-Massnahmen zur Förderung des Velofahrens umzusetzen. Nicht dazu gehört der Bau von Veloinfrastruktur. Private, Vereine oder Schulen können Gesuche für Projekte einreichen, die Einstiegshürden senken sollen. Wie die «Zuger Zeitung» schreibt, hat der Regierungsrat nun einen aus sieben Mitgliedern bestehenden Velorat gewählt, der die Gesuche beurteilt. Dort sind etwa Pro Velo oder die IG Mountainbike vertreten.

Ständerat will mehr Geld für Bahnausbau: Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates will 250 Millionen Franken mehr für den Ausbauschritt 2025 und 2035 der Eisenbahn ausgeben. Das teilte sie gestern mit. Das Geld soll in die Fortsetzung der Planung für die Entflechtung Pratteln fliessen. Der Ausbau des Bahnhofs Ebikon soll in den Ausbauschritt 2035 aufgenommen werden. Zudem hat sich die Kommission für die Realisierung des Morgartenrings ausgesprochen. Ebenso beantragt sie, die Projektierung des Doppelspurausbaus Tiefenwinkel vorzunehmen und Projekte in der Westschweiz aufzunehmen, damit diese keine weiteren Fahrplan-Verschlechterungen erleidet.


Mittwoch, 22. November:

ÖV-Branche testet Myride: Die Alliance Swisspass will ab März 2024 einen Prototyp des neuen elektronischen Tarifs testen. Beim Projekt mit dem Namen Myride werden die Reisen digital abgerechnet, ähnlich der bereits bestehenden Check-In-Funktion. Diese greift allerdings auf ein starres und begrenztes Ticketsortiment zurück, das im Nachhinein verrechnet wird. Für Myride soll ein flexibleres Sortiment hinterlegt werden. Laut einer Mitteilung ist der Test ergebnisoffen und ohne Vorentscheide. Falle die Resonanz positiv aus, werde der E-Tarif weiterentwickelt.

Zürich will Auto-Anteil senken: Die Stadt Zürich sieht sich auf gutem Weg, ihr Netto-Null-Ziel für direkte Emissionen auf Stadtgebiet bis 2040 zu erreichen. Das gab sie gestern im Rahmen einer Zwischenbilanz bekannt. Wie die «Limmattaler Zeitung» schreibt, macht die Mobilität noch 31 Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamteverkehr in der Stadt soll deshalb von derzeit 25 auf 15 Prozent sinken. Der Anteil elektrisch betriebener Autos soll von 2 auf 81 Prozent steigen. Bis 2040 soll es zudem keine Busse mit Verbrennungsmotor mehr geben.


Dienstag, 21. November:

Kein Bargeld im Postauto ab 2024: Der Luzerner Regierungsrat musste sich nach Widerstand aus der Politik mit der Frage beschäftigen, ob Postauto im Kanton auf den Verkauf von Billetten per Bargeld in den Fahrzeugen verzichten darf. Das bejaht er in einem neuen Bericht, wie das Portal zentralplus.ch schreibt. Zudem gibt er einen Fahrplan vor: Voraussichtlich ab Dezember 2024 soll in den Bussen in der Stadt und Agglomeration Bezahlen beim Fahrpersonal nur noch kontaktlos möglich sein. Auf dem Land soll die Umstellung später erfolgen.

Winterthur verfehlt Ziele fürs Auto: Die Stimmbevölkerung der Stadt Winterthur hat sich vor zwei Jahren für das Ziel von netto null Tonnen CO2 bis 2040 ausgesprochen. Wie der «Landbote» schreibt, ist die Stadt beim Umbau der Wärmeversorgung auf Kurs, aber nicht bei der Mobilität. Diese verursacht 43 Prozent der Treibhausgase in der Stadt. Das Ziel, die Autos auf Winterthurer Strassen um 2 bis 3 Prozent pro Jahr zu reduzieren, wurde bisher verfehlt. Deshalb braucht es nun eine noch stärkere Reduktion.


Montag, 20. November:

Wird Autobahnvignette teurer? Der Bund prüft derzeit laut dem Portal «Verkehrsmonitor», ob die Vignette für die Benützung der Schweizer Autobahnen teurer werden soll. Das gehe aus der Antwort auf einen Vorstoss von FDP-Nationalrat Alex Farinelli hervor. Demnach führt der Bundesrat derzeit eine Auslegeordnung durch, wobei eine Erhöhung des Vignettenpreises ein Bestandteil davon ist. Damit könnte der Bund mehr Geld für Strassenprojekte einnehmen. Der Bericht soll im Frühling fertig sein und dann dem Parlament vorgelegt werden.

Zürcher Regierung gegen Seilbahnen: Die Zürcher Regierung hat als Antwort auf einen Vorstoss aus dem Kantonsrat, der eine Seilbahn zwischen dem Albisriederplatz und dem Milchbuck in der Stadt Zürich forderte, einen Bericht zum Nutzen von neuen Seilbahnen im Kanton Zürich verfasst. Daran gearbeitet haben der ZVV, die VBZ und zwei Ingenieurbüros. Wie die NZZ schreibt, kommen sie zum Schluss, dass Seilbahnen keine Lösung für städtische Verkehrsprobleme bieten. Für die vorgeschlagene Verbindung etwa sei die Machbarkeit zwar «knapp gegeben», doch eine Seilbahn wäre nicht schneller als die Busse, hätte aber Nachteile wie massive Portalstützen und ein negatives Kosten-Nutzen-Verhältnis.


Freitag, 17. November:

Autonomes Fahren kommt später: Daniel Kilcher, der Bereichsleiter Strategie und Forschung, hat am Mittwoch an einem Referat Einblicke in die Planung des Bundesamt für Strassen (Astra) gegeben. Wie die «Limmattaler Zeitung» schreibt, hofft das Astra auf eine Verschiebung vom Autoverkehr zum Velo. Heute seien 46 Prozent aller Autofahrten und 83 Prozent aller ÖV-Fahrten kürzer als fünf Kilometer. Deshalb müsse das Umsteigen mit sicherer Veloinfrastruktur gefördert werden. Die Automatisierung des Strassenverkehrs hingegen verlaufe langsamer als erwartet und auch bis 2050 könnten nicht alle Verkehrsengpässe dank ihr gelöst werden.

Dübendorf kämpft gegen Zoo-Seilbahn: Das Verwaltungsgericht des Kanton Zürich hat im Oktober die Beschwerde der Stadt Dübendorf gegen die geplante Seilbahn zwischen dem Bahnhof Stettbach und dem Zoo Zürich abgewiesen. Das will der Stadtrat von Dübendorf nicht akzeptieren, wie der «Zürcher Oberländer» schreibt. Er zieht den strittigen Gestaltungsplan vors Bundesgericht. Er befürchtet Suchverkehr im Quartier rund um den Bahnhof Stettbach und moniert, die Seilbahn diene lediglich dem Freizeitverkehr und ihr Beitrag zur ÖV-Förderung sei «sehr bescheiden».


Donnerstag, 16. November:

Ausfälle bei Basler Verkehrs-Betrieben: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) leiden weiterhin am Personalmangel. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, heisst es in einem internen Schreiben des Leiter Verkehrs, dass die BVB «leider weiterhin praktisch jeden Tag mit Kursausfällen kämpfen» habe. Seit gut zehn Tagen würden wieder mehrere Kurse ausfallen. Durchschnittlich könnten die BVB 60 von rund 2400 Fahrplanstunden pro Werktag nicht leisten. Ausfallend seien die Ausschläge an den Wochenenden gegeben oben. Die Planer hätten den erwartbaren Abwesenheitsbestand zu optimistisch berechnet.

Regierung braucht mehr Zeit für Rosengarten: Seit die Stimmbevölkerung einen Autotunnel unter der Rosengartenstrasse in der Stadt Zürich im Jahr 2020 abgelehnt hat, prüft die Stadt Zürich Alternativen zur Umgestaltung der vierspurigen Strasse, die das Quartier trennt. Sie will Tempo 30 signalisieren und neue Fussgängerstreifen einrichten sowie eine Busbevorzugungsmassnahme bauen. Allerdings hat die Kantonspolizei Zürich vor kurzem die Signalisierung von Tempo 30 abgelehnt. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, verzögert sich nun die ganze Umgestaltung: Die Stadt beantragte beim Parlament erneut eine Fristverlängerung um ein Jahr, die das Parlament gestern bewilligte.


Mittwoch, 15. November:

Studie für neues Luzerner Busangebot: Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) hat die Studie «Bus 2040» erarbeitet. Sie soll zeigen, wie das Busangebot im Kanton auf das künftige Bahnangebot mit dem Durchgangsbahnhof Luzern angepasst werden soll. Nun liegt der bereinigte Schlussbericht vor, wie der VVL gestern mitteilte. Gestärkt werden sollen unter anderem wichtige Agglomerationsbahnhöfe wie Emmenbrücke, Ebikon und Kriens Mattenhof. Zudem sind neue und schnelle Tangentialverbindungen vorgesehen, etwa zwischen Kriens und Littau oder zwischen Emmenbrücke und Luzern Süd.

Einheitstarif für Liechtenstein?: Im Fürstentum Liechtenstein wird über die Billettpreise im öffentlichen Verkehr diskutiert. Wie die NZZ heute schreibt, stellt eine parteiübergreifende Parlamentariergruppe den Antrag an die Regierung, einen vergünstigten distanzunabhängigen Einheitstarif für Einzelfahrten und ein kostengünstiges Jahresabonnement einzuführen. Für Schüler und Jugendliche in Ausbildung soll das ÖV-Abo künftig kostenlos werden. Der Antrag schaffte laut dem Artikel letzte Woche allerdings im Parlament nur knapp die Überweisung an die Regierung.


Dienstag, 14. November:

Flughafen auf Vor-Covid-Niveau: Am Flughafen Zürich wurden im Oktober 2,867 Millionen Passagiere gezählt. Das sind nur noch 0,1 Prozent weniger als im Oktober 2019. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das einer Steigerung von 18,6 Prozent. Wie der Flughafen gestern weiter mitteilte, wurden im Oktober 55,5 Millionen Franken in den Läden, Restaurants und mit Büromieten umgesetzt – 4,7 Prozent mehr als noch im Oktober 2019. In den ersten zehn Monaten wurde bereits ein Umsatz von über einer halben Milliarde Franken erzielt.

Kontroverse um Musik im Bus: Seit diesem Sommer dürfen Tram- und Busfahrerinnen und -fahrer der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) im Cockpit zu vorgegebenen Bedingungen Musik hören. In Basel wurde dies den Tramfahrerinnen und -fahrern bereits 2021 erlaubt. Bei den meisten Busbetrieben wiederum ist dies schon seit Jahrzehnten Usus. Dennoch ist nun eine Kontroverse ausgebrochen: SP-Nationalrätin Jacqueline Badran schrieb auf dem Dienst X an die Adresse der VBZ von einer «ungefragten Belästigung», die «niemand ausser dem Chauffeur gut findet». Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, weisen andere SP-Politikerinnen wie Samira Marti darauf hin, dass es sich dabei um gewerkschaftliche Anliegen handle.


Montag, 13. November:

Wirtschaft wehrt sich gegen Einschränkungen: In einigen Städten gibt es angesichts des Booms des Onlinehandels Überlegungen, Lieferungen von Paketen zu regulieren, etwa mit der Vergabe von Zeitfenstern oder Lieferbeschränkungen in Quartieren. Dagegen wehrt sich der Wirtschaftsverband Economiesuisse, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Der Güterverkehr in den Städten gerate «überproportional ins Visier von Politik und Verwaltung», heisst es in einem Positionspapier. Häufig komme es zu «Scheinlösungen». Der Wirtschaftsverkehr sei essenziell für das Funktionieren der Städte.

Pläne für neues Dock liegen auf: Der Flughafen Zürich will das Dock A neu bauen und damit auch mehr Kapazität für Flugzeuge bereitstellen. Ebenfalls soll ein neuer Tower erstellt werden. Wie der «Zürcher Unterländer» schreibt, hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Plangenehmigungsverfahren eröffnet. Vom 16. November bis und mit 15. Dezember werden die Unterlagen für die beiden Projekte in der Stadt Kloten öffentlich aufgelegt und im Internet publiziert. Auf der Zuschauerterrasse des Dock B wird zudem eine Visualisierung aufgestellt.


Freitag, 10. November:

Limmattalbahn beliebter als gedacht: Die vor einem Jahr eröffnete Limmattalbahn zwischen Zürich-Altstetten und Killwangen-Spreitenbach wird stärker nachgefragt als gedacht. Wie Severin Rangosch, der CEO des Betreibers Aargau Verkehr AG (AVA) laut der «Limmattaler Zeitung» am Mittwoch sagte, sei die Nutzung rund 25 Prozent höher als ursprünglich prognostiziert. Schon in naher Zukunft könne man mit einem dichteren Fahrplan rechnen: Sechs zusätzliche Kompositionen könnten früher als gedacht bestellt und der Takt vom 15-Minuten-Takt auf den 7,5-Minuten-Takt verdichtet werden.

Regierungsrätin warnt vor günstigerem ÖV: Die basel-städtische Regierungsrätin Tanja Soland (SP) warnt vor Forderungen nach einem günstigeren ÖV. «Immer wenn wir mehr Geld ausgeben müssen, macht mir das Kopfzerbrechen», sagt sie der «Basler Zeitung». Die Kosten der Basler Verkehrs-Betriebe würden wegen höheren Energiepreisen steigen. Dafür sollen auch die Einnahmen über die Tarife steigen. «Gleichzeitig gibt es Forderungen, die Tarife im öffentlichen Verkehr zu senken. Das würde zu einer zusätzlichen Belastung des Staatshaushaltes führen», so Soland.


Donnerstag, 9. November:

Neues Bonusmodell im ZVV: Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) testet ein dynamisches Bonusmodell für Gelegenheitsreisende. Wer ab sofort an drei oder mehr Tagen pro Monat ein Ticket in der ZVV-App kauft, erhält automatisch eine Gutschrift für weitere Fahrten im nächsten Monat. Wie hoch diese ausfällt, ist abhängig von der Zahl der Reisetage. Bei drei Reisetagen pro Monat gibt es laut dem ZVV eine Gutschrift in der Höhe von 3 Prozent, bei dreissig Tagen einen Rabatt in der Höhe von 30 Prozent. Berücksichtigt werden konventionelle Tickets und solche, die über die Check-In-Funktion gekauft werden.

Zweite Chance für Astra Bridge: Die mobile Brücke des Bundesamts für Strassen, die sogenannte «Astra Bridge», wird nächsten Frühling erneut auf der A1 aufgestellt. Die vom Amt als Weltneuheit präsentierte Brücke kann über Baustellen installiert werden, so dass der Verkehr oben über die Brücke geleitet werden und unten gearbeitet werden kann. Wie die «Solothurner Zeitung» berichtet, stellte sich die Brücke bei ihrem Ersteinsatz im Jahr 2022 allerdings als zu steil heraus. Laut eigenen Angaben hat das Astra nun nachgebessert und die Anlage optimiert.


Mittwoch, 8. November:

Bahn mit Passagierrekord: Im dritten Quartal wurden im Personenverkehr auf der Schiene von den Passagieren 5,79 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das sind 10,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und 5,3 Prozent mehr als im selben Quartal des Jahres 2019. Diese Zahl entspricht einem neuen Rekord, wie der Informationsdienst des öffentlichen Verkehrs (Litra) gestern mitteilte. Schwieriger sieht die Situation für den Güterverkehr aus: Dort wurde eine Verkehrsleistung von 2,87 Milliarden Nettotonnenkilometern verzeichnet, was einem Rückgang von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.

Grossbestellung der MGB: Die Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) bestellt 25 weitere Orion-Triebzüge beim Schweizer Hersteller Stadler. Gemäss einer Mitteilung hat der Auftrag einen Wert von 266 Millionen Franken und ist die grösste Bestellung in der Geschichte des Unternehmens. Die Produktion der Triebzüge soll Anfang 2025 starten, bereits für den Herbst des gleichen Jahres ist die Auslieferung des ersten Zugs geplant. Bis 2030 will die MGB eine reine Triebzug-Flotte betreiben.


Dienstag, 7. November:

Bündner ÖV wird teurer: Per Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen auch im öffentlichen Verkehr im Kanton Graubünden die Preise. Das teilte der Zusammenschluss von Transportunternehmen und Verbünden Invia gestern mit. Allerdings steigen sie deutlich weniger stark als im direkten nationalen Verkehr, wo sie um 3,7 Prozent zulegen. Wie die «Südostschweiz» schreibt, liegt das unter anderem daran, dass der Ticketverkauf durch Chauffeure eingestellt wurde, was Prozesse vereinfacht hat. Im Tarifverbund Engadin Mobil wiederum werden die Preise zwar «leicht angepasst», Vielfahrenden wird aber nur die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozent weitergegeben.

Mehr Aggressionen im Zürcher ÖV: In einem Interview mit der NZZ nimmt Marco Lüthi, der Chef der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Stellung zur Ausdünnung des Takts am Abend wegen Personalmangel ab 10. Dezember. Der Personalmangel betreffe vor allem Betriebe in der Stadt und weniger auf dem Land, sagt er. Das könne mit dem hektischeren Verkehr zu tun haben. Er höre von den Mitarbeitenden im Fahrdienst aber auch oft, dass die Aggressivität im Verkehr massiv zugenommen habe. Es gebe etwa mehr Velofahrerinnen und -fahrer, die sich nicht alle an die Regeln hielten oder Busspuren benutzten.


Montag, 6. November:

Mieter sollen Ladestationen bezahlen: Der Bundesrat will den Ausbau von Ladestationen für Elektroautos von 2025 bis 2030 mit 180 Millionen Franken subventionieren. Der Ständerat hat die geplanten Subventionen allerdings im Herbst aus dem CO2-Gesetz gestrichen. Die Mieter sollen demnach selbst für die Kosten aufkommen. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, wollen dort selbst bürgerliche Politiker wie FDP-Nationalrat Matthias Jauslin die Förderung retten. Der Entscheid sei falsch, sagt er und hat deshalb einen Antrag eingereicht, der die Version des Bundesrates verlangt.

Mehr ÖV im Zürcher Unterland gefordert: Die Jungfreisinnigen Zürich Unterland fordern einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Das schreibt der «Zürcher Unterländer». Vor allem im stark wachsenden Ballungszentrum Bülach sei das Angebot ungenügend. Zwischen Bülach und Zürich brauche es von 6 bis 23 Uhr einen 15-Minuten-Takt, für Regensdorf einen täglichen 20-Minuten-Takt. Ebenfalls brauche es eine Nachtbuslinie von Zürich-Altstetten nach Regensdorf, die das Zentrum bediene. 


Freitag, 3. November:

Kante bei neuen Trams zu hoch?: Die neuen Flexity-Trams der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) sorgen für Kritik von Menschen mit Behinderung. Wie es in einer schriftlichen Anfrage an den Gemeinderat heisst, sei der Höhenunterschied zwischen den Kanten der Trams und den Plattformen mit zwei bis vier Zentimeter so hoch, dass Menschen im Rollstuhl diesen leicht nach hinten kippen müssten, um einzusteigen. Das bestätigt auch Martina Schweizer von der Behindertenkonferenz des Kanton Zürich der «Limmattaler Zeitung». Allerdings liege das daran, dass sich das Tram mit der Zeit aufgrund von Abnützungen senke. Wäre es von Anfang an ebenerdig gebaut worden, wäre es mit der Zeit zu tief.

Normalbetrieb am Gotthard ab September 2024: Nach der Entgleisung eines Güterzuges im Gotthard-Basistunnel am 10. August gestalten sich die Aufräumarbeiten als aufwändiger als gedacht. Wie die SBB gestern mitteilte, rechnet sie damit, dass erst im September 2024 wieder der Normalbetrieb gefahren werden kann. Die Schäden betragen rund 100 bis 130 Millionen Franken. Bereits ab Fahrplanwechsel am 10. Dezember will die SBB aber ein Konzept umsetzen, das an Wochenenden mehr schnelle Personenzüge durch die intakte der beiden Röhren erlauben würde. Details werden Ende Monat kommuniziert. 


Donnerstag, 2. November:

Luzern stimmt über Strassen ab: Am 26. November wird im Kanton Luzern über zwei Initiativen abgestimmt, die Anpassungen am Strassengesetz fordern. Wie das «Zofinger Tagblatt» schreibt, hätten sie diametral entgegengesetzte Auswirkungen. Die Initiative «Attraktive Zentren» der Grünen will siedlungsverträgliche Ortsdurchfahrten mit schmaleren Fahrspuren für Autos und mehr Platz für Velofahrer und Fussgänger. Die «Anti-Stau-Initiative» der Jungen SVP hingegen will, dass die Kantonsstrassen im Gleichschritt mit der wachsenden Nachfrage ausgebaut werden müssen.

Glattalbahn-Verlängerung einen Schritt weiter: Die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) haben am Dienstag die Baubewilligung für die Verlängerung der Glattalbahn vom Flughafen Zürich nach Kloten Steinacker beim Bund beantragt. Wie es in ihrer Mitteilung heisst, wird das Gesamtprojekt voraussichtlich ab Januar 2024 ausgesteckt und ab Februar öffentlich aufgelegt. Der Baustart ist frühestens ab 2026 geplant, die Fertigstellung ist für das Jahr 2031 vorgesehen. Das Gesamtprojekt inklusive Velohauptverbindung und Hochwasserschutzmassnahmen soll etwa 550 Millionen Franken kosten. 


Mittwoch, 1. November:

EU erhöht Druck auf Schweiz: Das Parlament hat kürzlich beschlossen, das Schweizer Eisenbahngesetz dem EU-Recht anzugleichen. So sollen Zulassungsverfahren harmonisiert werden. Allerdings müsste dafür noch das bilaterale Landverkehrsabkommen mit der EU angepasst werden. Und die steht auf die Bremse, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Offenbar verlangt die EU von der Schweiz ein Zeichen des guten Willens, nämlich die Wiederaufnahme der Verhandlungen zum Rahmenabkommen. Zudem soll die Schweiz ihren Markt für den internationalen Personenfernverkehr öffnen, wie sie es schon 1999 zusagte.

VBL üben Selbstkritik: Die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) müssen wegen Personalmangel die Buslinie 5 temporär einstellen. Gestern erklärte sich das Unternehmen, wie das Portal zentralplus.ch berichtet. Unter anderem gaben Mitarbeitende Auskunft. VBL-Sprecher Sämi Deubelbeiss sagte, im vergangenen Jahr hätten die VBL einen Personalüberstand mit erfreulich wenigen Kündigungen gehabt. Deshalb habe man es verpasst, die Schraube bei der Rekrutierung anzuziehen. Nun gebe es nämlich wieder vermehrt Kündigungen. Zudem gebe es mehr kurzfristige Absenzen. 


Dienstag, 31. Oktober:

Kritik an Appenzeller ÖV-Konzept: Der Kantonsrat von Appenzell-Ausserrhoden hat gestern das Konzept zum öffentlichen Verkehr für die Jahre 2024 bis 2029 angenommen. Dem voraus ging scharfe Kritik, wie die «Appenzeller Zeitung» schreibt. So habe die zuständige Kommission eine Rückweisung ernsthaft geprüft. Der Bericht sei von mangelhafter Qualität, es fehlten Eckdaten und Querbezüge zu anderen Planungsinstrumenten. Zudem wurde moniert, dass eine Vision und klare Strategie fehle. Das Konzept weise keinen wirklichen Willen aus, den ÖV zu verbessern, hiess es etwa im Plenum.

Schlechte Karten für Umfahrung Wolhusen: Die Luzerner Gemeinde Wolhusen leidet unter starkem Durchgangsverkehr. Der Kanton hat deshalb eine Studie erstellen lassen, die verschiedene Lösungsvarianten vergleicht. Wie zentralplus.ch schreibt, schneidet eine Variante ohne Umfahrung und mit Verbesserungen am bestehenden Strassennetz und am ÖV am besten ab. Die Belastung könne dabei durch Tempo 30 und neue Fuss- und Velowege gelindert werden. Die zweithöchste Punktzahl erhält die Variante Umfahrung-Süd, die allerdings mit 300 Millionen Franken hohe Kosten verursachen würde. Der Kanton Luzern will beide Varianten weiter diskutieren.


Montag, 30. Oktober:

Cargo Sous Terrain nimmt Fahrt auf: Mit dem Infrastrukturprojekt Cargo Sous Terrain (CST) sollen Güter in 20 bis 40 Metern Tiefe mit automatisierten Wagen durch die Schweiz transportiert werden. Entlang der Strecken soll es Verladestationen geben. Eine erste Teilstrecke zwischen Härkingen und Zürich soll 2031 in Betrieb gehen. Wie SRF berichtet, finden seit Anfang Jahr Probebohrungen in bis zu 100 Meter Tiefe statt. Zudem führt das Unternehmen derzeit Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern. Danach soll der genaue Verlauf der ersten Teilstrecke geplant werden.

SBB wehrt sich gegen Kritik von Bund: Der Direktor der Bundesamts für Verkehr (BAV) Peter Füglistaler hat die SBB kritisiert: Sie wolle zu viel Subventionen und sei zu wenig dem Wettbewerbsgedanken verpflichtet (siehe Medienschau vom 20. Oktober). Zudem kritisierte er die Bahn, weil sie keine Preiserhöhung durchsetzen wollte. Nun wehrt sich die SBB in der NZZ. Die Preise hätten in den letzten sieben Jahren nicht zuletzt deshalb stabil gehalten werden können, weil die Bahn immer effizienter geworden sei. Zudem spare die SBB bis 2030 kumuliert sechs Milliarden Franken ein.


Freitag, 27. Oktober:

Kritik an Luzerner ÖV-Ausdünnung: Die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) müssen wegen Personalmangel bis mindestens am 10. Dezember die Buslinie 5 einstellen, die zwischen Emmenbrücke und Kriens fährt. Zudem werden Verstärkungsbusse auf der Linie 1 gestrichen. Daran gibt es Kritik, wie zentralplus.ch schreibt. Grünen-Nationalrat Michael Töngi schreibt, so gehe attraktiver ÖV sicher nicht. Der Krienser Bauvorsteher Maurus Frey schreibt, die Ausfälle sollten über das ganze Netz verteilt werden und nicht nur auf die Achse Kriens-Emmen. Der Emmer Gemeinderat fordert die VBL auf, rasch eine Lösung zu finden.

Rösti will Besserung für München-Eurocitys: Die Eurocity-Züge zwischen Zürich und München sind ein kommerzieller Erfolg. Doch die Stabilität und Pünktlichkeit der Züge ist weiterhin schlecht. Grund dafür sind auch viele Einspurabschnitte auf dem deutschen Abschnitt. Wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, will Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) sich deshalb für einen Ausbau der Strecke einsetzen. Das Anliegen habe er beim deutschen Verkehrsminister deponiert. Zudem will sich die Schweiz für einen Stundentakt auf der Strecke einsetzen.


Donnerstag, 26. Oktober:

Neue Stromkrisenpläne für den ÖV: Um für eine allfällige Stromkrisenlage vorbereitet zu sein, hat die SBB zusammen mit dem Bundesamt für Verkehr und weiteren Akteuren ein Bewirtschaftungsmodell für den Krisenfall vorbereitet. Darüber berichtet heute CH Media. Auf der ersten Stufe würden demnach etwa Werbetafeln abgeschaltet und es würde Einschränkungen geben für touristische Angebote, Freizeitverkehr und Extrafahrten. Auf der zweiten Stufe käme es zu einer Fahrplanausdünnung, Trolleybusse würden auf Dieselbusse umgestellt. Stufe 5 beschreibt zyklische Netzabschaltungen.

Hoher Schaden im Gotthard-Basistunnel: Nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel vom 10. August dauern die Arbeiten zur Instandsetzung weiter an. Wie der «Tages-Anzeiger» heute schreibt, dürfte der Schaden gross sein. Darüber wurden Verkehrspolitiker letzte Woche informiert. Das Schadenausmass sei «viel höher als ursprünglich angenommen», sagt FDP-Verkehrspolitiker Christian Wasserfallen. Angefragte Ingenieure gehen von über 100 Millionen Franken aus. Bis der Tunnel für den Personenverkehr wieder freigegeben werden kann, dürften noch Monate vergehen.


Mittwoch, 25. Oktober:

Mehrkosten für Basler ÖV: Der Kanton Basel-Stadt muss deutlich mehr für den öffentlichen Verkehr bezahlen als bisher geplant. Wie der Regierungsrat gestern mitteilte, steigen die Kosten bei der Leistungsvereinbarung 2023 um 16 Prozent. Laut der «Basler Zeitung» nimmt das Globalbudget ÖV von 138 auf 161 Millionen Franken zu. Die Mehrkosten entstehen vor allem bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) und dort vor allem wegen der höheren Energiepreise. Die Kosten für den Stromverbrauch hätten sich bei den BVB vervierfacht.

Kritik an Zuger Tunnelplanung: Der Kanton Zug will in der Stadt Zug und in Unterägeri zwei Umfahrungstunnel für eine Milliarde Franken bauen. So sollen die Ortszentren vom Verkehr entlastet werden. Nun kommt Kritik am Vorgehen der Regierung auf, wie zentralplus.ch berichtet. In Unterägeri haben sich demnach Gegner des Projekts zu einem Komitee formiert. Es kritisiert, dass der Kanton keine Alternativen geprüft und der Öffentlichkeit gezeigt habe. Zudem führe der Tunnel zu Mehrverkehr. Alternativen könnten etwa ein Zugtunnel oder eine Hochseilbahn sein, so das Komitee.


Dienstag, 24. Oktober:

Polizei gegen Tempo 30: Die Stadt Zürich wollte auf der vielbefahrenen Rosengartenstrasse Tempo 30 signalisieren sowie neue Lichtsignalanlagen mit Busbevorzugung und Fussgängerstreifen bauen. Doch die Kantonspolizei Zürich bewilligt diese Pläne nicht. Eine Senkung der Tempolimite auf der vierspurigen Strasse, über die täglich über 60’000 Autos rollen, sei aus rechtlicher und fachlicher Sicht nicht bewilligungsfähig, begründet sie laut «Tages-Anzeiger». Die Stadt kann innert 30 Tagen rekurrieren.

Swiss setzt weiter auf Air Baltic: Die Airline Swiss braucht noch länger die Hilfe der lettischen Airline Air Baltic. Diese fliegt im sogenannten Wetlease-Verfahren auf bestimmten Strecken für die Swiss. Zunächst war die Partnerschaft bis und mit Frühling dieses Jahres angekündigt. Doch wie CH Media berichtet, wird sie weiter verlängert. Auch im Sommer 2024 dürften die Flugzeuge von Air Baltic demnach für die Swiss unterwegs sein. Sie begründet das mit Triebwerksproblemen bei den Flugzeugen des Typs A320neo.


Montag, 23. Oktober:

Weinfelden gegen neuen Bahnhof: Der Bahnhof in Weinfelden TG hätte für 14 Millionen Franken aufgewertet werden sollen. Doch die Stimmbevölkerung hat sich mit 62 Prozent gegen das Vorhaben ausgesprochen. Wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt, führen das Gegner und Befürworter das unter anderem darauf zurück, dass 70 Parkplätze hätten abgebaut werden sollen und dass die Stadtregierung nicht gut kommuniziert habe. Die SVP, die das Projekt bekämpft hatte, führt das Nein auch auf die Kosten, die Verkehrsführung und neue Veloständer zurück.

Mehr Busse in Uster und Wetzikon: Werner Trachsel tritt als Direktor der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) ab. Im Interview mit der «Zürichsee-Zeitung» sagt er, im Zusammenhang mit dem Ausbau der S-Bahn Zürich mit dem Ausbauschritt 2035 werde geprüft, ob der Takt der Busse insbesondere in Uster und Wetzikon auf einen 7,5-Minuten-Takt verdichtet werden soll. Die Planung dazu habe bereits begonnen. Die VZO rechnen mit einem Wachstum der Passagierzahlen von 30 bis 40 Prozent bis ins Jahr 2030.


Freitag, 20. Oktober:

Uneinigkeit über zweite Tramachse: Die Stadt Bern soll eine zweite Tramachse erhalten. Nun hat sich auch die Berner Stadtregierung in der Vernehmlassung geäussert. Sie hält alleine eine Führung via Bundesgasse-Kochergasse für vertretbar, schreibt der «Bund». Aber auch bei dieser gebe es viele Vorbehalte. Die Verkehrsbetriebe Bernmobil, die der Stadt gehören, bevorzugen hingegen die Variante via Nägeligasse-Speichergasse. Die Diskrepanz begründet Gemeinderätin Marieke Kruit (SP) damit, dass die Stadt zu einer umfassenderen Interessensabwägung verpflichtet sei als Bernmobil.

BAV-Chef will mehr Effizienz: Peter Füglistaler, der Direktor des Bundesamt für Verkehr (BAV) verteidigt das Vorgehen seines Amtes, um Preiserhöhungen im ÖV durchzusetzen. Es habe ÖV-Unternehmen gegeben, die nur eine moderate oder keine Erhöhung der Preise per Ende Jahr gewollt hätten. Deshalb habe das BAV interveniert, denn ohne spürbare Erhöhung lasse sich das System ab 2024 nicht mehr finanzieren. Das sagt er dem «Tages-Anzeiger». Von der SBB, die in Sachen Forderung nach Subventionen mit schlechtem Beispiel vorangehe und anderen Bahnen fordere er mehr Effizienz. «Einfach und günstig wird in der Schweiz aktiv bekämpft», sagt Füglistaler.


Donnerstag, 19. Oktober:

Bund erlaubt automatisiertes Fahren: Der Bundesrat will die Regeln für automatisiertes Fahren lockern. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, macht er in einer Verordnung Vorschläge, was künftig im Strassenverkehr erlaubt sein soll. Entschieden werde nach der Konsultation. Künftig sollen Lenkerinnen und Lenker etwa das Steuer nach der Aktivierung des Automatisierungssystems loslassen dürfen. Sie sollen auch nicht mehr selber den Verkehr und das Fahrzeug dauernd überwachen müssen. In welchen Situationen automatisiertes Fahren erlaubt sein soll, will der Bundesrat aber nicht genau definieren.

Bald 12-Jährige auf dem E-Bike? Eine weitere Lockerung plant der Bund bei den Velos. Er will, dass künftig schon 12-Jährige mit langsamen E-Bikes fahren dürfen, wenn sie von einer erwachsenen Person begleitet werden. Diese erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 25 Kilometern pro Stunde. Heute liegt das Mindestalter bei 14 Jahren. Gegen die Änderung regt sich Widerstand: Die Stadt Luzern lehnt die Pläne in ihrer Vernehmlassungsantwort ab, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Sie macht Sicherheitsbedenken geltend. Mit 12 Jahren seien Kinder zu wenig vertraut mit dem städtischen Verkehr.


Mittwoch, 18. Oktober:

Mehr chinesische Elektroautos?: Die Zahl chinesischer Elektroautos in der Schweiz ist noch bescheiden. Zwischen Januar und August wurden gerade einmal 325 neue chinesische Autos neu zugelassen – wenig im Vergleich zu den üblicherweise etwa 300’000 Neuwagen pro Jahr. Doch ihre Zahl dürfte rasch zunehmen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Das Bundesamt für Energie rechnet demnach mit einer steigenden Anteil von chinesischen Herstellern, was auch die Preise unter Druck setzen dürfte. Bisher ist der Grossteil der hierzulande verkauften Elektroautos im oberen bis mittleren Preissegment.

Kommission gegen Kürzungen im ÖV: Der Bund will die leicht gebundenen Mittel ab nächstem Jahr kürzen. Das soll auch den regionalen öffentlichen Verkehr treffen. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats spricht sich nun gegen die Kürzungsvorhaben aus, wie sie gestern mitteilte. Das Budget im Bereich des regionalen Personenverkehrs soll stattdessen wieder um die eingesparten 60 Millionen Franken erhöht werden. Die Kommission begründet das mit den Klimazielen und parlamentarischen Beschlüssen zur Förderung nichtfossiler Verkehrsträger. Nun geht das Geschäft in die Finanzkommissionen und die beiden Räte.


Dienstag, 17. Oktober:

Neue Trams für Bern: Ab dem 1. November gehen die ersten von 27 neuen Trams des Typs Tramlink in Bern in den fahrplanmässigen Einsatz. Das teilte Bernmobil gestern mit. Am 28. Oktober können die neuen Trams des Hersteller Stadler an einem Tag der offenen Tür im Tramdepot Bolligenstrasse besichtigt werden. Die Fahrzeuge werden bis 2025 die 12 Vevey- und die 9 RBS-Trams auf der Linie 6 ersetzen, andererseits aber auch den Mehrbedarf für die Verlängerung der Linie 9 nach Kleinwabern abdecken.

Kritik an ÖV-Preiserhöhung: Per Fahrplanwechsel im Dezember werden die Preise des öffentlichen Verkehr im nationalen Durchschnitt um 3,7 Prozent erhöht. Das sorgt für Kritik. Gegenüber watson.ch sagt die Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer, der Aufschlag sei «folgenschwer» und gehe in die «völlig falsche Richtung» Würde man beim Auto externe Kosten hinzurechnen, wäre der Kostendeckungsgrad dort tiefer als beim ÖV. Verständnis für die Preiserhöhungen hat hingegen FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. Es sei schade, dass es diesen Schritt brauche, aber Nutzerfinanzierung sei legitim.


Montag, 16. Oktober:

Bund wollte höhere ÖV-Tarife: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Verbünde und Verkehrsbetriebe zu Tarifmassnahmen gedrängt, obwohl diese auf dem Papier über die Tarifhoheit verfügen. Das zeigt ein vom «Sonntagsblick» gestern veröffentlichtes Schreiben, in dem BAV-Direktor Peter Füglistaler im Jahr 2021 schreibt, sein Amt erwarte nationale Erhöhungen und von den regionalen Verbünden «zwingend überdurchschnittliche Tarifmassnahmen auf 2024». Wie es im Artikel weiter heisst, wollte die SBB bis 2030 keine Preisanpassungen mehr vornehmen – auch wegen der unsicheren Entwicklung nach Corona.

Auto wurde teurer, ÖV billiger: Die Preisschere im Verkehr ist in den letzten Jahren weiter aufgegangen. Das schrieb gestern die «Sonntagszeitung». Die Preise im öffentlichen Verkehr steigen demnach schneller als die allgemeine Teuerung, während das Autofahren heute 4 Prozent günstiger ist als noch vor 15 Jahren. In derselben Zeitspanne ist das GA um 18 Prozent teurer geworden, während die allgemeine Teuerung in dieser Zeit nur knapp 5 Prozent betrug. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember steht im ÖV erneut eine Preiserhöhung von national durchschnittlich 3,7 Prozent an.


Freitag, 13. Oktober:

Erfolg für Zoo-Seilbahn: Die geplante Seilbahn für den Zoo Zürich vom Bahnhof Stettbach zum Zoo nimmt eine weitere Hürde. Nach dem Baurekursgericht hat auch das Zürcher Verwaltungsgericht den Gestaltungsplan im wesentlichen bestätigt. Kleinere Änderungen betreffen die Regeln zur Akzeptanz von ZVV-Fahrausweisen (diese müssen laut Gericht anerkannt werden, eine Einzelfahrt darf nicht günstiger sein als ein Ticket der Zone 110 und die Seilbahn darf nicht im Zoo-Eintritt inklusive sein) und ein Verbot für den Transport von Velos, das verhängt werden muss. Die Rekurrenten – unter anderem die Stadt Dübendorf – können diesen Entscheid nun vor das Bundesgericht ziehen.

Mehrheit der Stadtzürcher hat kein Auto: Der Kanton Zürich hat gestern die Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr für das Jahr 2021 veröffentlicht. Das Jahr war von der Coronakrise geprägt. Dementsprechend war der Anteil des ÖV an der durchschnittlichen Tagesdistanz mit 27 Prozent deutlich tiefer als bei der letzten Erhebung im Jahr 2015, aber höher als fast überall im Land. Der Kanton geht davon aus, dass die Marktanteilverluste des ÖV nur temporärer Natur sind. Etwa sieben von zehn Haushalten im Kanton verfügen über ein Auto, in der Stadt Zürich hingegen sind die Haushalte ohne Autos laut der Mitteilung seit einigen Jahren in der Überzahl.


Donnerstag, 12. Oktober:

Ja zu TPF-Kredit: Der Grosse Rat des Kantons Freiburg will das Aktienkapital der Freiburger Verkehrsbetriebe (TPF) durch den Kanton um 60 Millionen aufstocken. Das hat er gestern entschieden, wie die «Freiburger Nachrichten» berichten. Die TPF planen in den nächsten acht Jahren, fast 600 Millionen Franken zu investieren, etwa in die Dekarbonisierung der Busflotte oder neues Rollmaterial. Auch soll die Infrastruktur ausgebaut und optimiert werden, was allerdings mehr Eigenkapital benötigt. Das letzte Wort wird das Stimmvolk haben.

Tempo 30 um Winterthurer Altstadt: Auf den Strassen rund um die Altstadt von Winterthur wird in den laufenden Herbstferien Tempo 30 signalisiert. Das schreibt die «Winterthurer Zeitung». Gegen zwei Verkehrsanordnungen seien noch Rechtsmittel hängig, die restlichen Anordnungen seien mittlerweile rechtskräftig und könnten umgesetzt werden. Die Einführung von Tempo 30 soll die Verkehrssicherheit verbessern, den Verkehrsablauf harmonisieren und die Aufenthaltsqualität aufwerten.


Mittwoch, 11. Oktober:

Widerstand gegen Pistenverlängerungen: Voraussichtlich im nächsten Frühling entscheidet die Stimmbevölkerung des Kanton Zürich über zwei geplante Pistenverlängerungen des Flughafen Zürich. Der Regierungs- und der Kantonsrat befürworten diese. Laut einer Online-Umfrage des «Tages-Anzeigers», die vom Institut Leewas nach demografischen, geografischen und politischen Variablen modelliert wurde, dürfte sich auch die Stimmbevölkerung klar hinter das Ansinnen stellen. Demnach wollen derzeit 64 Prozent der Befragten den Verlängerungen zustimmen oder eher zustimmen.

Unterschriften gegen Autobahnausbau: Das Parlament will die Autobahnen für 5,3 Milliarden Franken ausbauen. Dazu gehören etwa Sechs- und Achtspurausbauten der A1 rund um Bern oder zwischen Lausanne und Genf. Gestern wurde der entsprechende Bundebeschluss publiziert. Die Organisation Umverkehr teilte mit, dass sie nun mit der Unterschriftensammlung beginnt, um ein Referendum zu erzwingen. Co-Präsidentin Franziska Ryser nennt den Ausbau «klimaschädlich, nutzlos und teuer».


Dienstag, 10. Oktober:

Neues Abo für Teilzeitreisende: Im Tarifverbund Passepartout ist ab sofort das «Flexiabo» erhältlich. Damit können laut einer Mitteilung 100 Reisetage innerhalb eines Jahres flexibel und kurzfristig aktiviert werden. Damit werde die Sortimentslücke zwischen Tageskarte und dem Jahresabo geschlossen und auf das veränderte Mobilitätsverhalten mit Home Office und Teilzeitarbeit reagiert. Reisetage lassen sich jeweils bis vor dem Einsteigen im Swisspass-Konto deaktivieren und bis 23.59 Uhr am Vortag deaktivieren. Zudem weitet der Tarifverbund Sparbillette auf weitere Linien aus.

Mehr Tempo 80 auf Autobahnen: Auf den Autobahnen im Mittelland dürfte künftig öfter Tempo 80 als Maximalgeschwindigkeit signalisiert werden. «In ein paar Jahren werden wir nicht umhinkommen, in den Spitzenzeiten im Mittelland flächendeckend Tempo 80 zu verordnen, um Dauerstaus zu verhindern», sagt er dem «Verkehrsmonitor». Üblicherweise seien die Spitzenzeiten zwischen 6 und 9 Uhr und zwischen 16 und 19 Uhr. Einfluss hätten auch Ferien, Feiertage oder Veranstaltungen wie Messen, Konzerte oder Anlässe. Die Anzahl der Staustunden habe sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.


Montag, 9. Oktober:

Zweite Velovorzugsroute in Zürich: Die Stadt Zürich beginnt heute mit der Umsetzung der zweiten Velo-Vorzugsroute durch das Seefeld. Auf einer 2,5 Kilometer langen Strecke sollen Velofahrerinnen und -fahrer weitgehend Vortritt haben, berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Umsetzung wird von der Organisation Pro Velo begrüsst. Für die neue Vorzugsroute werden 132 Parkplätze vor allem in der blauen Zone aufgehoben. Das ist mehr als die Hälfte der momentanen Zahl. Das Statthalteramt schreibt vor, dass Verkehrsmengen gemessen werden müssen.

Neue Flugzeuge für Edelweiss: Die Schweizer Airline Edelweiss erneuert ab 2025 ihre Kurz- und Mittelstreckenflotte. Das schreibt das Portal «Aerotelegraph». Ab dann sollen die bisherigen Flugzeuge des Typs A320 mit Flugzeugen des Typs A320 Neo ersetzt werden. Das sagt der Chef der Swiss-Schwester und Lufthansa-Tochter in einem Interview. Die Airline wolle die Saisonalität reduzieren. Mit den neuen Flugzeugen könne die Reichweite erhöht werden, womit auch Ziele wie die Kapverden, die Azoren oder Ziele im Persischen Golf angeflogen werden könnten.


Freitag, 6. Oktober:

VBZ kriegen Personalprobleme nicht in Griff: Die Verkehrsbetriebe Zürich kriegen ihre Probleme mit dem Personal weiterhin nicht in Griff – und greifen nun zu drastischen Massnahmen. Wie die VBZ gestern mitteilten, wird der 10-Minuten-Takt abends auf allen Tramlinien und den wichtigsten Buslinien abgeschafft und auf einen 15-Minuten-Takt ausgedünnt. Damit streichen die VBZ am Abend einen Drittel ihres Angebots. Die Massnahme gilt für mindestens das ganze Jahr 2024, ein Enddatum darüber hinaus kommunizieren die VBZ nicht.

VVL will pünktlichere Busse: Bei den Verkehrsbetrieben Luzern ist jeder fünfte Bus mehr als drei Minuten verspätet. Der Verkehrsverbund Luzern spricht gegenüber der «Luzerner Zeitung» von einer Situation, die nicht zufriedenstellend sei. Im Stau zu stehen bedeute für den ÖV immer auch mehr Mitteleinsatz. Durch eine verbesserte Situation könnte der Kanton jährlich etwa 1,3 Millionen Franken einsparen. Der VVL will deshalb Busbevorzugungsmassnahmen noch konsequenter umsetzen, etwa mit Dosierstellen.


Donnerstag, 5. Oktober:

Ostschweiz kritisiert Bund: Die Ostschweizer Regierungskonferenz hat gestern in einer Mitteilung den Bund für den Bahnausbau kritisiert. Der Bundesrat vernachlässige wichtige Ostschweizer Bahnprojekte, heisst es. In der neuesten Botschaft zum Stand der Ausbauprogramme fehlten wichtige Bahnprojekte, die vom Parlament bereits beschlossen worden seien, darunter der Ausbau der Infrastruktur zwischen Winterthur und St. Gallen zur Einbindung der Bahnknoten Zürich und St. Gallen. Zudem fehlten Vorinvestitionen für einen künftigen Meilibachtunnel. Hinter dem Schreiben stehen auch der Kanton Zürich und das Fürstentum Liechtenstein.

Zürich bremst E-Trottis aus: Seit Anfang des Jahres können E-Trottinette und E-Velos auf Pausenplätzen der Stadt Zürich nicht mehr abgestellt werden: Die Mietdauer kann nur noch ausserhalb beendet werden. Zudem werden die Gefährte auf diesen Arealen auf Schrittempo abgebremst, berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Massnahme sei auf Wunsch der Schulen getroffen worden. Die Massnahme wurde auf allen Schulplätzen von Primar- und Oberstufenschulen und für alle Anbieter umgesetzt.


Mittwoch, 4. Oktober:

Pick-e-Bike testet Microlino: Die Firma Pick-e-Bike, ein gemeinsames Unternehmen der Baselland Transport AG (BLT), des Energieversorgers Primeo und der Basler Kantonalbank, betreibt in Basel und Region ein Verleihsystem für e-Bikes. Wie die «bz basel» schreibt, testet die Firma intern nun auch einen Microcar von Microlino. Der Testversuch mit dem Zweiplätzer dauert laut BLT-Chef Frédéric Monard bis Ende Februar 2024. Erst dann könnten konkrete Pläne aufgestellt werden, ob die Firma künftig auch Microcars in den Verleih aufnehmen wolle. Normale Autos schliesst Monard hingegen aus.

Solaranlagen entlang der Kantonsstrassen: Der Kanton Bern hat Flächen entlang von Kantonsstrassen und über Raststätten für die Stromproduktion ausgeschrieben. Das berichtet der «Bund». Solarunternehmen und Elektrizitätswerke könnten sich nun dafür bewerben. Ausgeschrieben wurden 90 Objekte wie Stützmauern, Lärmschutzwände, Brücken und Autobahnraststätten im Besitz des Kantons. Bei diesen können die Parkplätze mit Solaranlagen überdacht werden. Solche Panels lassen sich auch mit Ladestationen für Elektroautos kombinieren.


Dienstag, 3. Oktober:

Schleppende Elektrisierung bei Postauto: Bis 2040 sollen alle Fahrzeuge von Postauto elektrisch betrieben sein. Im Moment sind von den 2300 Fahrzeugen allerdings erst 20 Batteriebusse und etwa 50 Hybridfahrzeuge, wie ein Postauto-Sprecher zu SRF sagt. Bis Ende 2024 sollen es 100 elektrisch betriebene Busse sein. Die Post kann laut Chef Roberto Cirillo nicht von sich aus Elektrobusse einkaufen. Die Kantone müssten diese bestellen, was viele aus Kostengründen nicht tun. In den Offerten an die Kantone würden deshalb nicht nur Elektro- sondern immer noch auch Dieselbusse aufgenommen.

Neue Langstrasse behindert den ÖV: Die Stadt Zürich hat Teile der Langstrasse letzte Woche autofrei gemacht – aber nur tagsüber. Ab 22 Uhr dürfen Autos neu in beide Richtungen verkehren, die separate Busspur wurde aufgehoben. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, kommt es deshalb laut den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) auf den Bussen der Linie 32 nun zu Verspätungen von bis zu einer Viertelstunde. Die Stadt stellt aber frühestens nach ein paar Monaten Verbesserungen in Aussicht, wenn eine Wirkungsanalyse abgeschlossen sei.


Montag, 2. Oktober:

Mehrheit für verkehrsberuhigte Städte: In Schweizer Städten soll es in Zukunft weniger Autos geben. Dafür spricht sich in eine Mehrheit der Befragten aus. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Paketdienstleisters DPD zeigt, dass sechs von zehn Personen kurzfristige Massnahmen befürworten, um den motorisierten Individualverkehr in den Städten einzuschränken. Bei den Frauen ist die Zustimmung laut einer Mitteilung besonders ausgeprägt. Mehrheitsfähig seien autofreie Zonen, Parkplatzabbau zugunsten von Grünflächen und abgetrennte Velowege zulasten von Autospuren und Temporeduktionen.

Passepartout mit Preiserhöhung: Der Zentralschweizer Tarifverbund Passepartout erhöht die Preise per Ende Jahr um durchschnittlich 3,7 Prozent – 4,5 Prozent für Einzelfahrausweise und 2,7 Prozent für Abonnemente. Die Preisveränderungen variieren laut der «Luzerner Zeitung» stark je nach Zone, Distanz und Ermässigung. Sie reichen von einer 10-prozentigen Senkung hin bis zu einem Anstieg um 30 Prozent. Besonders die Fahrt auf lange Strecken mit dem ÖV wird teurer.


Freitag, 29. September:

Bernmobil für Tramachse in Nägeligasse: Bern soll eine zweite Tramachse in der Innenstadt erhalten. Die Verkehrsbetriebe Bernmobil favorisieren die Variante via Nägeligasse-Speichergasse, wie sie gestern mitteilten. Dies sei die beste Variante, die für alle Fahrgäste die direkte Anbindung an die Innenstadt und die volle Redundanz bei Störungen sicherstelle. Die anderen zur Diskussion stehenden Varianten etwa via Lorrainebrücke-Viktoriarain und Bundesgasse-Kochergasse wiesen aus Sicht der Fahrgäste und des Betriebs «gravierende Nachteile» auf.

Erster Personenzug durch Basistunnel: Nach der Entgleisung eines Güterzugs am 10. August in einer der beiden Röhren des Gotthard-Basistunnels wird die intakte Röhre nun auch wieder für einzelne Personenzüge freigegeben. Das teilte die SBB gestern mit. Konkret verkehrt ab heute jeweils freitags ein Zug mit Abfahrt um 17.33 in Zürich HB nach Lugano und in Gegenrichtung sonntags um 17.07 Uhr ab Lugano nach Zürich HB durch den Basistunnel. An den nächsten drei Samstagen kommen zwei Züge mit Abfahrt um 7.42 Uhr ab Zürich HB und 9.45 Uhr ab Zürich HB Richtung Bellinzona hinzu, jeweils sonntags fährt ein Zug mit Abfahrt in Locarno um 17.50 Uhr nach Luzern durch den Basistunnel.


Donnerstag, 28. September:

ÖV im Verzug: Bis zum 1. Januar 2024 müssten alle Haltestellen des öffentlichen Verkehrs barrierefrei ausgebaut sein. So verlangt es das Bundesgesetz. Doch trotz 20-jähriger Umsetzungsfrist halten viele Kantone das Ziel nicht ein – etwa der Kanton Zug. Das berichtet das Portal zentralplus.ch. Erst 45 Prozent der 253 Haltekanten im Kanton waren per Ende August barrierefrei. Dabei wurden laut dem Kanton die meist frequentierten priorisiert. Die letzten Umbauprojekte plant der Kanton Zug auf 2031.

Langstrasse ist autofrei: Die Langstrasse in der Stadt Zürich, eine wichtige Verbindung der Kreise 4 und 5, ist seit gestern nicht mehr durchgehend für Autos befahrbar. Dafür ist die Strasse nun für Velofahrerinnen und -fahrer geöffnet. Noch wird das Verbot nicht von allen Lenkern eingehalten, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Das Fahrverbot gilt von 5.30 bis 22 Uhr. Danach ist die Strasse in beide Richtungen für Autos befahrbar. Weil gleichzeitig die Busspur aufgehoben wurde, wollen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) nun analysieren, ob es deswegen zu mehr Verspätungen kommt.


Mittwoch, 27. September:

Hoffnung für Zugverbindung nach Basel: Eine Arbeitsgruppe kämpft seit längerem für die Einführung einer Direktverbindung Winterthur-Basel mit der Bahn. Wie der «Landbote» berichtet, schöpft die Gruppe um den ehemaligen Winterthurer FDP-Gemeinderat Pierre Bocion nun neue Hoffnung. Die Aargauer Mitte-Nationalrätin Marianne Binder-Keller hat eine Motion zum Thema eingereicht. Zudem sei eine Lösung für den Güterverkehr gefunden worden, der auf die Nacht verlegt werden könnte. Die Motion wird frühestens in der Wintersession behandelt.

Mehr Tempo 30 in Freiburg: Ab Oktober gilt auf mehr als der Hälfte des Strassennetzes der Stadt Freiburg Tempo 30. Das schreiben die «Freiburger Nachrichten». Damit wolle die Stadt den Strassenlärm bekämpfen – eine gesetzliche Aufgabe. Das Projekt wurde bereits vor drei Jahren angekündigt, verzögerte sich aber wegen einer Beschwerde. Diese wurde vor einer Woche vom Kantonsgericht als unzulässig erklärt, womit die neuen Tempo-30-Strecken eingerichtet werden können. Bisher galt Tempo 30 auf etwa 40 Prozent des Strassennetzes.


Dienstag, 26. September:

Winterthur will Autoverkehr halbieren: Der Stadtrat von Winterthur will den Anteil des Autoverkehrs bis im Jahr 2040 von heute 42 auf 20 Prozent senken. Das schreibt der «Landbote». Einerseits seien die Strassen schon heute stark ausgelastet, ausserdem habe sich Winterthur an der Urne für netto null CO2 bis 2040 entschieden, sagt Baustadträtin Christa Meier (SP). Dieses Ziel würde selbst verfehlt, wenn eines Tages alle Fahrzeuge elektrisch fahren würden, weshalb es eine Reduktion brauche. Bis dann sollen in Winterthur statt heute gut 120’000 Menschen etwa 135’000 wohnen.

Ständerat bremst bei CO2-Zielen: Das revidierte CO2-Gesetz wurde gestern zum ersten Mal im Ständerat beraten. Es soll konkrete Vorgaben für die Reduktion von Treibhausgasen machen, nachdem das Stimmvolk im Juni das Klimaschutzgesetz angenommen hat. Der Rat geht weniger weit als seine Kommission: Laut den Parlamentsdiensten hat er entschieden, dass ab 2030 neu zugelassene Autos noch 45 Prozent der Treibhausgas-Emissionen von 2021 ausstossen dürfen. Die Kommission hatte für einen Wert von 25 Prozent plädiert.


Montag, 25. September:

Postauto und BLS ab 2035 bargeldlos: Bei Postauto sollen ab 2035 keine Billette mehr mit Bargeld bezahlt werden können. Das hat Postauto-Chef Christian Plüss laut dem «Tages-Anzeiger» angekündigt. Als Gründe nennt er die abnehmende Bedeutung von Bargeld als Zahlungsmittel, der teure und aufwendige Betrieb von Kassen sowie Sicherheitsprobleme, die mit sich kommen, wenn Bargeld in den Fahrzeugen vorhanden ist. Ähnliche Pläne gebe es bei der Berner Bahn BLS: Diese wolle ab 2035 vollständig auf Billettautomaten verzichten und ausschliesslich digitale Tickets anbieten.

Mehr Autos in der Langstrasse nachts: Ab Mittwoch gilt auf der Zürcher Langstrasse ein neues Verkehrsregime. Zwischen 5 und 22 Uhr ist ein Abschnitt für den Autoverkehr gesperrt. In der Nacht aber werde es doppelt so viel Autoverkehr geben wie bisher, weil die Strasse dann in beiden Richtungen befahrbar ist, wie die NZZ berichtet. Das sei auch eine Verschlechterung für den ÖV, denn eine Busspur wird aufgehoben und ab 22 Uhr sei bei den Bussen deshalb mit mehr Verspätungen zu rechnen. Die Zeitung kritisiert deshalb, die Vorteile des neuen Regimes seien nicht ersichtlich.


Freitag, 22. September:

Scheitert Bahnanschluss an Euroairport?: Der Basler Euroairport soll eine Schienenanbindung erhalten. Doch nun droht eine Finanzierungslücke, wie die «bz basel» berichtet. Denn gemäss elsässischen Medien könnte der Bahnanschluss 436 Millionen Euro kosten. Bei der letzten Schätzung im Jahr 2021 wurde noch von 370 Millionen Euro ausgegangen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will die Zahlen nicht bestätigen. Unklar ist laut Fachleuten zudem, ob sich die EU tatsächlich wie vorgesehen mit 30 Prozent beteiligen wird. Bei ähnlichen Projekten hat sie nur 15 bis 20 Prozent bezahlt. Bei der südelsässischen Gebietskörperschaft heisst es, diese Entwicklungen könnten das Projekt zum Scheitern bringen.

GA-Verkäufe ziehen an: Per Mitte September sind in der Schweiz 448’000 Generalabos (GA) im Umlauf, wie CH Media berichtet. Das sind 20’000 mehr als im Vorjahr und 40’000 mehr als im Jahr 2021, als wegen der Coronakrise viele Pendlerinnen und Pendler ihr GA kündigten. Die Branche hofft, die Zahl weiter zu steigern und schreibt dafür etwa Halbtax-Besitzer an, die mit Rabatten zum Kauf eines GA motiviert werden sollen. Für nächstes Jahr kündigt die Alliance Swisspass zudem eine Aktion für treue GA-Kunden an. Am meisten GA waren mit einer halben Million im Jahr 2019 vor der Corona-Krise im Umlauf.


Donnerstag, 21. September:

Treno Gottardo über Erwartungen: Die Südostbahn (SOB) ist zufrieden mit ihrem Angebot über die Gotthard-Bergstrecke. Die Traverso-Züge, die unter dem Namen «Treno Gottardo» seit Ende 2020 zwischen Basel respektive Zürich, der Gotthard-Bergstrecke und Locarno verkehren, haben sich über den damaligen Prognosen der SBB entwickelt. Das sagt SOB-Chef Thomas Küchler dem «Bote der Urschweiz». Er sei mit den Frequenzen «sehr zufrieden». Dank der guten Auslastung seien auch die Beträge gesunken, die die öffentliche Hand sprechen muss. In Arth-Goldau hat die SOB nun einen neuen Standort mit über 100 Arbeitsplätzen bezogen.

Referendum gegen Autobahnausbau: Nach dem Nationalrat hat gestern auch der Ständerat den bundesrätlichen Kredit für den Ausbauschritt 2025 der Nationalstrassen von 4,4 auf 5,3 Milliarden Franken erhöht. Neben Sechs- und Acht-Spur-Ausbauten der A1 in der Region Bern und weiteren Projekten hat er auch einen Sechsspur-Ausbau der A1 zwischen Le Vengeron und Nyon beschlossen. Umweltorganisationen wie Umverkehr haben angekündigt, das Referendum dagegen zu ergreifen. Mit dem Ausbau würden Stauprobleme nicht gelöst, sondern durch induzierten Verkehr noch verschärft, so die Organisation.


Mittwoch, 20. September:

BVB suchen neue Billettautomaten: Die Basler Billettautomaten müssen demnächst ersetzt werden. Das schreibt die «bz basel». Die Geräte, die seit 16 Jahren an verschiedenen Haltestellen des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) stehen, werden 2027 ausgemustert. Laut der Zeitung gelten sie als veraltet, weil sie etwa über keine kontaktlose Zahlmöglichkeit verfügen. Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) haben nun eine Informationsanfrage ausgeschrieben, um sich einen Überblick über die Angebote zu verschaffen. Auch Automaten in den Fahrzeugen sind für die Zukunft eine Option.

Ständerat entscheidet über Autobahnkredite: Heute befasst sich der Ständerat mit dem Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen. Das teilt das Parlament mit. Er muss etwa entscheiden, ob der den vom Bundesrat beantragten Kredit in der Höhe von 4,4 Milliarden Franken um 0,9 Milliarden Franken aufstocken will, um die A1 zwischen Le Vengeron GE und Nyon VD auf sechs Spuren auszubauen. Dies hatte der Nationalrat im Mai beschlossen. Teil des Kredits ist der Acht-Spur-Ausbau der A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl und der Sechs-Spur-Ausbau zwischen Schönbühl und Kirchberg.


Dienstag, 19. September:

Gotthardpass bleibt im Winter zu: Die kürzlich erfolgte mehrtägige Sperrung des Gotthard-Strassentunnels und die aktuelle Sperrung einer Röhre des Gotthard-Basistunnels der Bahn ruft die Politik auf den Plan. Der Tessiner FDP-Nationalrat Rocco Cattaneo wollte gestern von Verkehrsminister Albert Rösti (SVP) wissen, ob der Gotthardpass ganzjährig offen gehalten werden könnte. Der erteilte dem Ansinnen eine Absage, wie CH Media berichtet. Der Pass werde heute schon so lange wie möglich offen gehalten, eine ganzjährige Öffnung würde massive Investitionen bedingen. 

Luzern gegen Etappierung: Der geplante Durchgangsbahnhof Luzern soll in einem Schritt realisiert werden. Wie pilatustoday.ch berichtet, hat die Kantonsregierung in der Antwort auf einen Vorstoss aus dem Parlament bekräftigt, dass eine Etappierung für sie nicht infrage komme. Der Bahnhof müsse als Gesamtprojekt weiter geplant, finanziert und realisiert werden. Eine Aufteilung in Teilprojekte sei keine Option. Eine solche Umsetzung will der Bund allerdings prüfen.


Montag, 18. September:

Fahrplan in Luzern steht fest: Der Verbundrat des Verkehrsverbunds Luzern (VVL) hat das Angebot des öffentlichen Verkehrs ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember verabschiedet. Das teilte er am Montag mit. Es werde Einsparungen und Leistungsverlagerungen geben. Der Regioexpress Luzern-Olten wird künftig punktuell mit Doppelstockzügen geführt, Meggen und Merlischachen erhalten dank neuen Halten der S3 abends den 30-Minuten-Takt. Ab Luzern fallen die Direktzüge an den Flughafen Zürich und ein Eurocity-Paar nach Frankfurt respektive Milano weg. In der Stadt Luzern verkehrt etwa die Linie 7 in Nebenverkehrszeiten in einem weniger dichten Takt, auch die Linien 5,6 und 8 werden ausgedünnt. 

Gateway Basel Nord kommt: Das Bundesamt für Verkehr hat nach gut sechs Jahren die Plangenehmigung für ein Containerterminal auf dem ehemaligen Rangierareal der Deutschen Bahn (DB) in Basel erteilt. Wie die «bz basel» schreibt, wollten die Naturschutzorganisationen Pro Natura und WWF dieses Gateway Basel Nord genannte Projekt verhindern und seien damit gescheitert. Doch die Betreiber hätten viele Konzessionen gemacht, etwa indem auf eine Teilrodung des Prattler Hardwalds verzichtet wird und indem Ersatzmassnahmen umgesetzt werden.


Freitag, 15. September:

Viele beschädigte Strassentunnels: Rund ein Fünftel aller Tunnels in der Schweiz sind in einem beschädigten oder kritischen Zustand. Das schreibt der «Blick» mit Verweis auf den Netzzustandsbericht des Bundesamtes für Strassen (Astra) aus dem Jahr 2021. Demnach weisen 18 Prozent aller Tunnels mittelschwere Schäden auf und müssen verstärkt überwacht werden. Sechs Prozent gibt das Astra gar die Zustandsnote 4 von 5, wobei 5 die schlechteste ist. Solche Bauwerke sind in «schlechtem Zustand» und weisen grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Trag- oder Verkehrssicherheit auf.

Mobility Pricing noch weit weg: In Frauenfeld könnte einer von wenigen Tests zu Mobility Pricing in der Schweiz stattfinden. Doch bis es so weit ist, dürfte noch viel Zeit vergehen. Der Stadtrat von Frauenfeld schreibt laut der «Thurgauer Zeitung» als Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament, die Machbarkeitsstudie sei erst diesen Frühling gestartet worden und werde nächstes Jahr abgeschlossen. Erst dann werde man wissen, ob es überhaupt je ein Pilotprojekt gibt. Bevor es so weit wäre, müssten noch eine oder mehrere Detailstudien erarbeitet und rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden.


Donnerstag, 14. September:

AVA mit positiver Bilanz zu digitalem Ticket: Seit dem März muss auf der Buslinie 340 der Aargau Verkehr AG (AVA) kein physisches Billett mehr vorgezeigt werden. Stattdessen kann kontaktlos ein- und ausgecheckt werden mittels Validatoren in den Fahrzeugen, schreibt «Argovia Today». Diese akzeptieren alle gängigen Debit- und Kreditkarten und Smartphones. Laut einem Sprecher der AVA wird das System sehr gut aufgenommen, kritische Rückmeldungen habe es nur vereinzelt gegeben. Zudem hätten sich die Verspätungen reduziert. Nun wird geprüft, ob das System weitergeführt oder gar ausgeweitet wird.

Kein Baumangel am Gotthard: Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge haben laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) zum Riss in der Zwischendecke im Gotthard-Strassentunnel geführt, weswegen dieser derzeit gesperrt ist. Das schreibt die «Südostschweiz». Solche Spannungsumlagerungen könnten Bauwerke wie Tunnels stark belasten. Weshalb es zu einer solchen Umlagerung kam, ist noch offen. Geklärt wird auch, ob dies in Zusammenhang mit dem Bau der zweiten Röhre steht. Einen Baumangel stelle der Vorfall nicht dar.


Mittwoch, 13. September:

Ausfälle bei den BVB: Bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) fallen seit einigen Wochen vermehrt Trams und Busse aus. Das schreibt die «Basler Zeitung». Laut Direktor Bruno Stehrenberger haben sich die Ausfälle an gewissen Tagen bis zu vier Prozent der Fahrplanstunden belaufen. Das sei klar zu viel. Im Normalfall bewege sich diese Zahl im Promillebereich. Der Krankheitsstand sei zurzeit zwar nur leicht erhöht, aktuell seien aber zu viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ferien. Mit dem damaligen Wissensstand sei die Ferienplanung aber gerechtfertigt gewesen.

RBS mit vollautomatischem Zug: Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) startet in der zweiten Oktoberwoche mit Testfahrten eines Zuges auf dem höchsten Automatisierungsgrad GoA 4. Das bedeutet laut dem «Verkehrsmonitor», dass kein Personal mehr anwesend ist und sei ein Novum in der Schweiz. Unter dem Namen eCab will der RBS damit testen, ob Leerfahrten automatisiert durchgeführt werden könnten. Das System holt sich laut dem Artikel permanent alle Fahrstrasseninformationen und erhält seinen exakten Standort im Streckennetz auf den Meter genau.


Dienstag, 12. September:

Zwei Velounfälle täglich in Zürich: Im letzten Jahr sind in der Stadt Zürich 625 Velofahrerinnen und -fahrer verunfallt. Das ist ein neuer Höchststand und dreimal so viel wie bei den Fussgängern, schreibt die NZZ. Die Statistik erfasse zudem nur die polizeilich registrierten Unfälle. Versicherungen würden von einer Dunkelziffer von über 90 Prozent im Veloverkehr sprechen. Die gefährlichste Stelle ist eine scharfe Linkskurve in Witikon, gefolgt vom Limmatquai und der Langstrasse.

Hardwald-Ausbau verzögert sich: Die nicht richtungsgetrennte Schaffhauserstrasse durch den Hardwald im Kanton Zürich gilt als Unfallschwerpunkt. Nun soll sie für 95 Millionen Franken auf vier Spuren ausgebaut werden. Eigentlich hätten die Arbeiten dieser Tage beginnen sollen, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt. Doch der Kanton habe die Arbeiten stoppen müssen. Grund dafür ist, dass eine Unternehmung nicht mit dem Vergabeentscheid einverstanden ist und eine Submissionsbeschwerde eingereicht hat. Dies sei selten und nicht in den Terminplänen eingerechnet, so der Kanton.


Montag, 11. September:

Rapperswil will Stadttunnel: Die Stimmbevölkerung der Stadt Rapperswil-Jona hat sich gestern mit 59,5 Prozent Ja-Anteil überraschend klar für die Planung eines Stadttunnels ausgesprochen. Dies, nachdem eine frühere Grundsatzabstimmung noch verworfen wurde. Bei den Alternativen schwang in der Stichfrage die längere Streckenführung Mitte obenaus, die neben einem Anschluss beim Tüchelweiher auch einen in Kempraten vorsieht. Der Tunnel soll vom Seedamm bis zur A15 führen und die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten. Der «Linth-Zeitung» sagt der städtische Bauchef Christian Leutenegger, man habe gegenüber dem Kanton St. Gallen ein Zeichen gesetzt.

Busse stecken in Uster im Stau: Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) haben untersucht, wo ihre Busse im Stau stecken bleiben. Das schreibt der «Zürcher Oberländer». Die meisten Problemstellen befinden sich demnach in Uster, Wetzikon und Rüti. In Uster geraten die Busse etwa oft um den Bahnhof herum ins Stocken. Als Massnahmen kommen der Bau von Busspuren oder Lichtsignalanlagen an Kreiseln oder Kreuzungen infrage. Die Problemstellen werden durch die Analyse von GPS-Daten ermittelt.


Freitag, 8. September:

Streit um Rückbau der Osttangente: In Basel wird die Frage diskutiert, wie es mit der Osttangente weitergeht, wenn der Rheintunnel gebaut ist. Dieser knapp 2,4 Milliarden Franken teure Strassentunnel geht zwar frühestens 2040 in Betrieb, doch besonders linke Politikerinnen und Politiker wollen ein verbindliches Bekenntnis der Regierung für mindestens einen Teilrückbau, bevor über dessen Bau definitiv entschieden wurde. Das berichtet die «bz basel». SP-Grossrätin Lisa Mathys plädiert beispielsweise dafür, dass künftig statt vier nur noch zwei Fahrspuren für Autos im Tunnel zur Verfügung stehen.

Rapperswil-Jona entscheidet über Tunnel: Am Sonntag entscheidet die Stimmbevölkerung von Rapperswil-Jona SG über den Bau eine Seetunnels, der die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Der Stadtrat spricht sich für die Variante Mitte aus, welche diesen vom Seedamm bis zur Autobahnausfahrt A15/Hüllistein unterirdisch leiten würde und Anschlüsse beim Tüchelweiher und in Kempraten hätte. Die Abstimmung ist laut «Tages-Anzeiger zweistufig: Die Stimmbürger entscheiden über ein Ja oder Nein zum Tunnel und über die bevorzugte Variante. Es wird mit Kosten von knapp einer Milliarde Franken gerechnet. In der Vergangenheit fielen Tunnelprojekte wiederholt durch.


Donnerstag, 7. September:

Fasciati will Bahn 2000 fertigstellen: Renato Fasciati, der Direktor der Rhätischen Bahn und Präsident des Verbands öffentlicher Verkehr, fordert in einem Gastbeitrag in der NZZ die Fertigstellung des Projekts Bahn 2000. Die Ziele des Angebots, die wegen Kostenüberschreitungen zurückgestellt wurden, sollten nun umgesetzt werden. Zudem fordert Fasciati eine Rückkehr zu den Grundsätzen des Konzepts von Bahn 2000. Die Planung habe Top-Down zu erfolgen, beginnend beim internationalen Verkehr, darauf soll der nationale Fernverkehr folgen und anschliessend der Regionalverkehr.

Gotthard-Aufräumarbeiten dauern an: Nach der Entgleisung eines Güterzugs in der Gotthard-Weströhre am 10. August dauern die Aufräumarbeiten weiter an. Wie die SBB gestern mitteilte, sollten sie Ende September abgeschlossen sein. Danach könne mit den Reparaturarbeiten begonnen werden. Wie lange diese dauern, ist offen, es dürfte sich um mehrere Monate handeln. Derzeit verkehren pro Tag 90 Güterzüge durch die Oströhre. Maximal möglich sind 100. Die SBB sucht mit dem Bund nach einer Lösung, die auch die Führung von Personenzügen durch die Oströhre am Wochenende erlauben würde.


Mittwoch, 6. September:

St. Gallen vor ÖV-Rekord: Im Kanton St. Gallen dürften dieses Jahr mehr Leute die Busse und Züge des öffentlichen Regionalverkehrs nutzen als letztes Jahr. Wie Patrick Ruggli, Leiter des Amts für öffentlichen Verkehr der «Linth-Zeitung» sagt, sehe es für 2023 gemäss den Zahlen des Tarifverbunds Ostwind nach einer weiteren Steigerung aus – möglicherweise mit Rekordzahlen. Ursprünglich sei erwartet worden, dass das Vorkrisenniveau erst 2025 wieder erreicht werde. Auf das kommende Jahr soll das Angebot im Kanton unter anderem mit Verbesserungen in der Region Obersee ausgebaut werden.

VBZ versprechen Klima-Verbesserung: In den neuen Flexity-Trams der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ist es an heissen Tagen teilweise wärmer als draussen. Im Mobimag-Test wurden Temperaturen von teils über 34 Grad Celsius gemessen. Gegenüber dem «Tagblatt der Stadt Zürich» sagt VBZ-Sprecher Fabio Müller nun, man nehme das negative Feedback der Fahrgäste ernst und sei daran, die Situation zu verbessern. Es habe sich gezeigt, dass bei den Flexity-Trams Anpassungen an die Einstellungen vorgenommen werden müssten, um die Innentemperatur bei ausserordentlich warmem Wetter kühler zu halten.


Dienstag, 5. September:

Köniz und Inselspital wollen Metro: Eine Studie im Auftrag des Kantons Bern rät von einer unterirdischen Weiterführung der RBS-Bahnlinie vom Berner Bahnhof zum Inselspital und weiter nach Köniz ab. Der Verkehr in Köniz und im Süden Berns werde nämlich weniger stark zunehmen als erwartet. Wie der «Bund» schreibt, sprechen sich das Inselspital und die Gemeinde Köniz trotzdem weiterhin für eine solche Metro-Lösung aus. Das Inselspital schreibt, der Berner Medizinstandort sei von überregionaler Bedeutung. Eine ausreichende Erschliessung gelinge nur mit S-Bahn-Anschluss.

SBB mit Passagierrekord: Die SBB hat im ersten Halbjahr durchschnittlich täglich 1,33 Millionen Passagiere befördert. Das sind 3,04 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019 und damit so viele wie nie. Der Gewinn stieg nach einem Verlust von 142,3 Millionen Franken in der Vorjahresperiode auf 99,0 Millionen Franken. Wie die Bahn schreibt, braucht sie aber Jahresgewinne in der Höhe von 400 bis 500 Millionen Franken, um die Verschuldung zu senken und langfristig finanziell stabil aufgestellt zu sein. Deshlab will sie bis 2030 rund sechs Milliarden Franken weniger ausgeben.


Montag, 4. September:

Verzögerung bei Basler Tramnetz: Der Kanton Basel-Stadt, der Kanton Basel-Landschaft und die Verkehrsbetriebe BVB und BLT planen unter dem Begriff «Tramnetz 2030» die Weiterentwicklung des Tramnetzes in der Region Basel. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, zeichnen sich nun Verzögerungen ab. Der Kanton Basel-Stadt teilt mit, er sei daran, die Projekte übergreifend zu koordinieren und den Zeitplan zu aktualisieren. Einen Rückschlag mussten die beteiligten Partner schon vor zwei Jahren hinnehmen, als das Baselbieter Stimmvolk eine Verlängerung des Tram 14 nach Salina Raurica ablehnte.

Segelflieger gegen Flughafen Bern: Die Segelfluggruppe Bern hat vom Flughafen Bern per Frühling 2024 die Kündigung erhalten, weil dieser mit den Energieversorgern BKW und EWB eine grosse Solaranlage bauen will. Nun wehrt sich die Gruppe. Wie die «Berner Zeitung» schreibt, habe der Verein einen Kommunikationsberater engagiert und am Samstag eine Medienkonferenz abgehalten. Die Gruppe dränge darauf, mindestens so lange im Belpmoos bleiben zu dürfen, bis die neue Solaranlage auch tatsächlich gebaut wird. Das könnte erfahrungsgemäss noch Jahre dauern.


Freitag, 1. September:

Schwyz erhält Nachtbusse: Der Kanton Schwyz hat positive Rückmeldungen auf zwei Anpassungen im Grundangebot des regionalen öffentlichen Verkehrs erhalten. Deshalb wird ab 2025 ein Nachtbusangebot eingeführt. Die Nachtbusse sollen in den Nächten auf Samstag und Sonntag und an allgemeinen Feiertagen auf den Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs unterwegs sein, berichtet der «Bote der Urschweiz». Sie sollen Heimreiseverbindungen ab Luzern in den inneren Kantonsteil und ab Zürich in den äusseren Kantonsteil sicherstellen.

BLT will pünktlicher werden: Der neue Chef der Baselland Transport AG (BLT) Frédéric Monard räumt in einem Interview mit der «bz basel» Probleme mit der neuen Waldenburgerbahn ein. Die Pünktlichkeit liege bei 92 Prozent und müsse höher werden. Die neue Bahn sei ein Computer auf Schienen und reagiere bei Updates. Das könne dazu führen, dass ein Busersatz nötig werde. Im ersten Halbjahr seien mit 886’000 zwar 1,3 Prozent mehr Fahrgäste auf der Waldenburgerbahn unterwegs gewesen als noch 2019, angesichts des viel attraktiveren Angebots nach der Modernisierung sei aber weitaus mehr möglich.


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