Das Medienarchiv


Dienstag, 13. April

Solothurn steckt mehr Geld in den ÖV: Der Solothurner Regierungsrat will in den nächsten zwei Jahren 78 Millionen Franken für die Abgeltung der Leistungen im Regionalverkehr im Kanton zur Verfügung stellen. Das sind 12 Prozent mehr als im aktuellen Globalbudget, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt. Es sei «unerlässlich», die bisher geltende Plafonierung auf den Stand von 2015 aufzuheben, wenn der öffentliche Verkehr attraktiv bleiben soll, schreibt der Regierungsrat ans Parlament. Der Spielraum mit den bestehenden Mitteln sei ausgereizt. Hinzu komme, dass die Folgen der Coronakrise auch in den nächsten zwei Jahren spürbar sein dürften und die Erlöse erst 2024 wieder auf das Vorkrisen-Niveau zurückkommen. Dementsprechend steige der Abgeltungsbedarf. Hinzu kommen höhere Abgeltungen zur Förderung des Umstiegs von Diesel- auf Elektrobusse.

Dacia bringt Billig-Elektroauto: Die Renault-Marke Dacia bringt voraussichtlich im Herbst das Elektroauto «Dacia Spring» auf den Markt, das hierzulande 18’990 Franken kosten soll. Es ist laut «watson» das günstigste Elektroauto Europas. Erstmals drängten damit Elektroautos ins Budget-Segment vor. Der Mini-SUV sei für kurze Distanzen in der Stadt und als günstiges Carsharing-Auto konzipiert. Er kann ab April online vorbestellt werden. Laut Herstellerangaben kommt der «Dacia Spring» auf eine Reichweite von 230 Kilometern im normalen Messverfahren und auf eine von 305 Kilometer in einem auf städtische Verhältnisse angepassten Verfahren. Der Akku soll innert 50 Minuten zu 80 Prozent geladen werden können. Dacia verspricht zudem, mit dem Auto könne man bis zu sieben Tage ohne Aufladen in der Stadt unterwegs sein (Link zur Internetseite des Modells).

Die SBB setzt auf Alipay: SBB-Billette können neu in einem Programm auf der chinesischen Plattform Alipay gekauft werden. «Die Zahl chinesischer Touristen, die die Schweiz besuchen, ist bis zur Coronakrise von Jahr zu Jahr gestiegen», schreibt die Bahn auf ihrer Internetseite. «Um diesen Kunden ihre Reisen im Öffentlichen Verkehr noch unkomplizierter zu machen, gibt es ab sofort ein Mini-Programm der SBB auf Alipay, der grossen chinesischen E-Commerce-App.» Dort liessen sich nicht nur Billette kaufen, es gebe auch Freizeittipps und den ÖV-Fahrplan. Auch das Halbtax könne direkt im Alipay-Programm gekauft werden – ein Service für Kunden, die gedenken, viele Reisen zu unternehmen.


Montag, 12. April

SOB schafft 15 bis 20 Stellen in Bern: Die Schweizerische Südostbahn (SOB) übernimmt im Dezember den Betrieb des Interregio 35 von Bern über Burgdorf, Herzogenbuchsee und Langenthal nach Zürich von der SBB und verknüpft diesen mit dem bestehenden RegioExpress von Zürich nach Chur. Dadurch entsteht die neue Fernverkehrslinie «AareLinth». Wie die SOB heute mitteilt, schafft sie dafür in Bern 15 bis 20 neue Vollzeitstellen für Kundenbegleiter. Diese seien von Bern aus nicht nur auf dieser Verbindung unterwegs, sondern auch auf dem «TrenoGottardo» und im Regionalverkehr der SOB. Der nächste Ausbildungslehrgang bei der SOB startet im August und dauert ein halbes Jahr. Zudem schafft die SOB zusätzlich zu den bestehenden Standorten in Arth-Goldau, Rapperswil und Herisau auch einen in Chur. Die SOB beschäftigt knapp 800 Mitarbeiter und bewegt jährlich etwa 13 Millionen Passagiere.

Gibt es bald einen Concorde-Nachfolger? Das Startup Boom Supersonic aus dem amerikanischen Denver hat Ende letzten Jahres den ersten Überschalljet aus rein privater Produktion vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine einsitzige Maschine namens «Baby Boom». Wie die NZZ heute schreibt, soll noch dieses Jahr über der kalifornischen Mojave-Wüste ein Testprogramm mit zunächst Mach 1,3 (etwa 1600 Kilometer pro Stunde) beginnen. Ziel sei es, zunächst das aerodynamische Konzept zu validieren «und dann das Gleiche in Gross zu bauen», nämlich einen Überschalljet für bis zu 75 Passagiere namens «Ouverture». Dieses Flugzeug soll ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mit zahlenden Passagieren und Geschwindigkeiten bis 2700 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Von London nach New York würde es noch etwa dreieinhalb Stunden benötigen. Der Hersteller will dafür ausschliesslich CO2-neutral erzeugten Treibstoff einsetzen.


Sonntag, 11. April

Protest gegen Strassenpläne im Aargau: Der Aargauer Regierungsrat will mit dem Verkehrskonzept «OASE» (Ostaargauer Strassenentwicklung) unter anderem die Zentren von Baden und Windisch vom Strassenverkehr entlasten und den Durchgangsverkehr kanalisieren (mehr Infos auf der Internetseite des Kanton Aargau). Dafür soll eine neue Strasse mit einem Tunnel unter der Aare gebaut werden. Dieser Korridor, der auch vom Schwerverkehr genutzt werden soll, soll im Richtplan festgesetzt werden und ab etwa 2040 seine Wirkung entfalten. Dagegen regt sich Widerstand. Am Samstag hat das Komitee «Oasar» («Oase, aber richtig») zu einem Protestspaziergang geladen. Gemäss einer Mitteilung nahmen etwa 300 Menschen daran teil. Der Spaziergang habe vom geplanten Tunnelportal Nord beim Stadion Au bis zum Tunnelportal Süd beim Kabelwerk in Windisch geführt. «Der Lastwagen- und Autoverkehr wird unsere Landwirtschafts- und Gemüseanbauflächen durchschneiden. Die Naherholungszone am Wasserschloss würde zubetoniert», sagte der Aargauer Grossrat Martin Brügger (SP). Neben mehreren Grossräten unterstützen auch der WWF Aargau und der VCS Aargau die Gruppe Oasar.

Heben Flugtaxis schon in wenigen Jahren ab? Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, sind beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) Anfragen für Versuche mit Flugtaxis eingegangen. Diese sollen ohne Personen an Bord absolviert werden. Flugtaxis könnten laut der Zeitung schon in wenigen Jahren abheben. Das deutsche Unternehmen Lilium entwickle etwa ein elektrisch betriebenes Flugobjekt für sieben Passagiere. Dessen Reichweite soll anfangs bei 250 Kilometern liegen. Erste kommerzielle Flüge sind ab 2024 in Florida geplant. Ein Lilium-Sprecher sagt der Zeitung: «Für die Schweiz gibt es Überlegungen für Regionen mit überlasteter Infrastruktur und für Berggebiete, wo Flugtaxis einen Vorteil bieten». Der Schweizer COO des Unternehmens arbeite an entsprechenden Konzepten. Ein Bazl-Sprecher sagt, das Amt verfolge die Entwicklungen in diesem Bereich sehr genau. Von einem Boom könnten auch hiesige Robotik- und Softwarefirmen profitieren. Ob Flugtaxis dereinst verkehren, hänge aber nicht nur von den Bewilligungen ab, sondern auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz.

Swiss und Edelweiss sind plötzlich 6 Milliarden wert: Die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss haben ihre Muttergesellschaft Lufthansa im Jahr 2020 aus einer «misslichen Lage» gerettet, schreibt die «Sonntagszeitung». Dank eines buchhalterischen Kniffs seien sie neu offiziell 5,6 Milliarden Euro wert (umgerechnet 6 Milliarden Franken), während sie zuvor nur mit einem einstelligen Millionenbetrag bewertet worden seien. Lufthansa habe per 31. Oktober stille Reserven aufgelöst. Dafür sei die Schweizer Lufthansa-Tochter Airtrust AG, welche die Swiss- und Edelweiss-Aktien hält, in eine neue Geschäftseinheit umgesiedelt worden. Dadurch hätten die Beteiligungen nach deutschem Aktienrecht neu bewertet werden dürfen. Dadurch habe sich der Verlust der Deutschen Lufthansa AG, der börsenkotierte Teil der Gruppe, von 6,4 Milliarden auf 780 Millionen Euro verringert. Ein Lufthansa-Sprecher begründet den Schritt gegenüber der Zeitung damit, dass so die Eigenkapitalposition habe gestärkt werden können. Ein Abfall des Eigenkapitals wäre laut einem Experten ein «schlechtes Signal an die Kapitalmärkte» gewesen.

Samstag, 10. April

Zug will Verkehr nicht reduzieren: Der Regierungsrat des Kanton Zug hat ein neues Mobilitätskonzept erarbeitet. Ziel des Konzepts sei es nicht, die Mobilität zu reduzieren, wie es in anderen Kantonen der Fall sei, sagt Baudirektor Florian Weber der «Zuger Zeitung». Der Kanton wolle aber effizient mit den Flächen für den Verkehr umgehen. Der Kanton und die Gemeinden sollen flächen- und energieffiziente Mobilitätsformen durch Anreize fördern. Erneuerbare Energien stehen dabei im Vordergrund. Die genaue Ausgestaltung wird den Gemeinden überlassen. Weitere Kernsätze lauten etwa «Zugerinnen und Zuger bewegen sich eigenverantwortlich und multimodal» oder «Kanton und Gemeinden nutzen die Chancen der Digitalisierung». «Der Kanton Zug hat kapituliert», schreibt die Zuger Zeitung in einem Kommentar. Im Konzept schwinge eine «Kapitulation vor dem Mobilitätswachstum» mit. Es liegt bis zum 1. Juni öffentlich auf und kann auf der Internetseite des Kantons eingesehen werden.

2500 Einwendungen gegen SBB-Anlagen: Im Rahmen der Richtplanrevision des Kanton Zürich sollen drei Flächen in Bubikon, Hombrechtikon und Eglisau für neue Service- und Abstellanlagen der S-Bahn reserviert werden. Diese werden nötig, weil der ZVV die S-Bahn im nächsten Entwicklungsschritt deutlich ausbauen will und die bestehenden Kapazitäten nicht mehr ausreichen (Mobimag berichtete ausführlich). Die öffentliche Auflage der Revision ging Ende März zu Ende. In den letzten Tagen sind nun noch einmal viele Einwendungen bei der Baudirektion des Kanton Zürich eingegangen. Insgesamt sind es mittlerweile 2500 Einwendungen gegen die drei Anlagen der S-Bahn-Betreiberin SBB, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Das sei mehr, als erwartet, sagt Rainer Odermatt, der Gemeindepräsident von Hombrechtikon, dem Blatt. Erneut wird Kritik an der SBB geäussert, die in der Vergangenheit Flächen in den Städten für den Betrieb aufgegeben und stattdessen kommerzialisiert habe – ein Vorwurf, den die SBB gegenüber Mobimag heftig dementiert.


Freitag, 9. April

BLS mit grossem Verlust: Die Berner Bahn BLS hat im Jahr 2020 einen Verlust von 50,8 Millionen Franken geschrieben. Das Jahr sei «ausserordentlich herausfordernd» gewesen, teilt die Gesellschaft mit. Sie führt den Verlust auf die Corona-Pandemie und die Korrektur überhöhter Abgeltungen im Regionalverkehr zurück. Für den Regionalverkehr beantragt die BLS Bundeshilfe in der Höhe von 9,7 Millionen Franken. Auch für die Schifffahrt und den Autoverlad am Simplon habe die BLS Gesuche um finanzielle Hilfe eingereicht. Im Jahr 2020 reisten 50,6 Millionen Passagiere mit der BLS. Im Vorjahr waren es noch 67,7 Millionen gewesen. Die Einnahmen aus dem Billettverkauf sanken um 44,1 Millionen Franken. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, nimmt das Bundesamt für Verkehr (BAV) in der Subventionsaffäre derweil einen neuen Anlauf. Die Strafverfolgung gegen die obersten Verantwortlichen bei der BLS und Postauto komme nicht vom Fleck. Mit einer Eingabe beim Bundesstrafgericht wolle das BAV nun offene Verfahrensfragen beantworten. Es gehe insbesondere darum, zu klären, wer für die Strafverfolgung des mutmasslichen Subventionsbetrug zuständig ist.

Mehr Veloförderung in Zürich: Der Zürcher Regierungsrat legt ein zweites Veloförderprogramm auf. Das erste, mittlerweile abgelaufene war 2010 beschlossen worden und hatte einen Rahmenkredit von 20 Millionen Franken beinhaltet. Dieses Programm habe geholfen, eine hohe Akzeptanz für das Velo zu schaffen, so der Regierungsrat. Zudem hätten mit neuen Messtellen konsistente Datengrundlagen geschaffen werden können. Für das zweite Programm beantragt die Regierung laut der «Limmattaler Zeitung» (nicht online) einen Rahmenkredit von 12 Millionen Franken, der vor allem für Infrastruktur-Belange verwendet werden soll. Während der Dauer des Programms wolle der Regierungsrat zudem jährlich mindestens 20 Millionen Franken für die Verbesserung und den Ausbau der Veloinfrastruktur beantragen.


Donnerstag, 8. April

Erster Verlust der Jungfraubahn: Im vergangenen Jahr schrieb die Jungfraubahn-Gruppe einen Verlust von 9,7 Millionen Franken. Es ist der erste in der Geschichte, wie das Unternehmen mitteilt. Noch im Jahr zuvor hatte die Bahn einen Rekordgewinn von 53,3 Millionen Franken verbucht. Die Coronakrise habe nicht nur einen dreimonatigen Lockdown für alle touristischen Bahnen zur Folge gehabt, sondern habe auch für das Ausbleiben fast aller Gäste aus Asien gesorgt. Positiv zu werten sei, dass 2020 ein positives EBITDA von 22,3 Millionen Franken erzielt werden konnte. Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der aktuellen Situation vor, auf eine Dividende zu verzichten. «Die Folgen der Corona-Krise sind bis zum jetzigen Zeitpunkt ausgeprägter und länger anhaltend als bisher angenommen und bleiben weiterhin schwer abschätzbar», heisst es in der Mitteilung. «Es muss davon ausgegangen werden, dass das Ergebnis 2021 nochmals stark durch die Coronakrise beeinflusst sein wird.»

Zürcher stimmen über Gratis-ÖV ab: Die Juso der Stadt Zürich hat genügend Unterschriften für ihre Initiative «Gratis-ÖV für Züri» gesammelt. Diese fordert, dass die Benützung des öffentlichen Verkehrs auf Stadtgebiet kostenlos wird. Dadurch könnten sich Menschen mit wenig Geld freier in der Stadt bewegen und das Klima profitiere, argumentiert die Partei. Allerdings ist noch nicht sicher, ob die Initiative vom Stadtrat für gültig erklärt wird. Der entscheidet das laut der NZZ bis am 9. Juni. Ein negativer Entscheid könnte bis vor das Bundesgericht angefochten werden. Ohne Änderung der kantonalen Gesetze dürfte das Vorhaben nicht umsetzbar sein, so die Zeitung, denn die Tarifhoheit liegt im Kanton Zürich beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). «Ein kostenloser öffentlicher Verkehr in der Stadt Zürich ist aufgrund der übergeordneten gesetzlichen Grundlagen nicht möglich», schrieb der Stadtrat in einer Antwort auf eine Anfrage des Parlaments. Würde das Vorhaben umgesetzt, rechnet die Exekutive mit Mehrkosten von 300 Millionen Franken jährlich – aber nur wenigen Menschen, die dadurch auf den ÖV umsteigen würden.


Mittwoch, 7. April

BVB testen Ridepooling: Die Basler-Verkehrsbetriebe (BVB) planen ein Pilotprojekt mit dem Konzept Ridepooling. Über eine App sollen Nutzer ihren Standort und ihren Zielort angeben können und mit anderen Passagieren zu einer Fahrgemeinschaft gebündelt werden. Ein Kleinbus holt die Passagiere ab und fährt die variable Route. Gefahren wird nur, wenn es Bedarf gibt. Das Projekt koste 750’000 Franken, berichtet die «Basler Zeitung». Es soll vorerst in den Wochenendnächten parallel zum normalen Nachtnetz durchgeführt werden. Neben einem gültigen Billett müssen Nutzer auch einen Zuschlag bezahlen. Wie hoch der sein wird, ist noch nicht klar. Zunächst suchen die BVB nach einer geeigneten Softwarelösung. Der Auftrag wird heute ausgeschrieben. Es sei eine «spannende und zukunftsweisende Ergänzung unseres Angebots», wird BVB-Direktor Bruno Stehrenberger zitiert. Ein ähnliches Projekt führen derzeit auch die VBZ in den Zürcher Quartieren Altstetten und Albisrieden mit «Pikmi» durch.

Erste Arbeiten am Gotthard: Diesen Monat beginnen erste Vorarbeiten für den Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels. Ab Mitte Monat wird der Vortunnel in Fahrtrichtung Norden als Installationsplatz eingerichtet, berichtet die «Urner Zeitung» (nicht online). Dazu muss etwa eine Mittelwand eingebaut werden, um die Fahrstreifen voneinander zu trennen. Die Arbeiten werden während den Nachtsperrungen vom 12. bis zum 16. April jeweils ab 22 Uhr durchgeführt. Die zweite Röhre soll nach aktuellem Zeitplan 2029 in Betrieb gehen (Infos des Astra). Zu diesem Zeitpunkt soll das alte Tunnel für drei Jahre gesperrt und saniert werden. Ab 2032 sollen am Gotthard zwei Tunnels für den Verkehr offen sein. Der Bau der zweiten Gotthardröhre wurde 2016 in einer Volksabstimmung genehmigt.


Dienstag, 6. April

Luzern verzichtet auf Strassenprojekt: Mit der «Spange Nord» hätte das Zentrum der Stadt Luzern vom Autoverkehr entlastet werden sollen. Zudem sollte die neue städtische Hauptachse einen Ausbau des ÖV ermöglichen. Sie hätte vom Schlossberg über die Friedentalstrasse zum Autobahn-Anschluss Luzern-Lochhof und weiter über die Reuss in das Fluhmühle-Gebiet geführt. Der Luzerner Regierungsrat verzichtet nun aber darauf, das auf 200 Millionen Franken veranschlagte Projekt weiterzuführen. Es sei im neu vorgelegten Planungsbericht B 67 nicht mehr enthalten, schreibt die «Luzerner Zeitung». Alternative Massnahmen wolle der Kanton vom Ergebnis des Konzepts «Zukunft Mobilität» abhängig machen, das derzeit erarbeitet wird. Die Interessengemeinschaft Reussport, die Grünen und Jungen Grünen des Kanton Luzern zeigen sich erfreut über diesen Entscheid. Auch die Grünliberalen, die SP, der Stadtrat von Luzern und diverse Gemeinden in der Umgebung lehnten das Projekt in der Vernehmlassung letztes Jahr ab.

Teststrecke für autonome Shuttles? Zwei FDP-Gemeinderäte der Stadt Zürich fordern die Stadt auf, eine Teststrecke für autonom verkehrende Fahrzeuge zu schaffen. Sie schlagen die Strasse zwischen dem Bucheggplatz und der ETH Hönggerberg vor. «Teilautonom und zukünftig ganz autonom operierende Fahrzeuge können als Ergänzung zum bestehenden öffentlichen und privaten Verkehr für ein noch besseres, feingliedrigeres und vor allem nachhaltigeres urbaneres Mobilitätssystem eingesetzt werden», schreiben sie im Vorstoss, über den der «Tages-Anzeiger» berichtet. Wie die Zeitung schreibt, warnen Verkehrsforscher allerdings davor, dass autonome Fahrzeuge im Privatbesitz sogar zu mehr gefahrenen Kilometern führen können.


Montag, 5. April

Neuer Fahrplan im Tessin: Seit heute gilt im Tessin der neue Fahrplan. Er hätte schon im Dezember eingeführt werden sollen, musste aber wegen Verzögerungen auf zwei Baustellen im Rahmen des Ceneri-Basistunnel verschoben werden. Neu fährt etwa der RE80 von Locarno nach Milano Centrale mit Halt in Lugano und Chiasso – auf dem Schweizer Abschnitt im 30-Minuten-Takt, bis Mailand jede Stunde. Die S10/S50 verkehrt neu durch den Ceneri-Basistunnel und verkürzt die Fahrt zwischen dem Sottoceneri und Bellinzona um 15 Minuten, schreibt der Tages-Anzeiger. Zwischen Biasca und Lugano verkehrt neu alle 30 statt alle 60 Minuten ein Zug. Auf der Gotthard-Bergstrecke verkehrt die neue S90. Der «Treno Gottardo» der SOB fährt zudem von Zürich und Basel nach Locarno statt wie bisher nur bis Bellinzona, auch der 20-Minuten-Halt dieses Zuges in Airolo entfällt.

Letzter Tag der Waldenburgerbahn: Heute verkehrt die Waldenburgerbahn zum letzten Mal mit ihrem bisherigen Rollmaterial und auf der fast einzigartigen Spurweite von 750 Millimeter. Ab morgen wird sie bis Dezember 2022 durch Busse ersetzt, die das Tal in Stosszeiten im 7,5-Minuten-Takt bedienen. Die gesamte Bahnlinie wird in dieser Zeit vollständig erneuert: Die Spurweite wird auf einen Meter vergrössert, Haltestellen umgebaut und die Perron- und Gleisanlagen in Liestal werden ausgebaut. Auf der neuen Waldenburgerbahn wird ab Ende 2022 Rollmaterial der Firma Stadler verkehren. Das Investitionsvolumen beträgt 300 Millionen Franken. Mehr Informationen gibt es auf der Seite der Betreiberin BLT.
Lesen Sie hier das Mobimag-Interview mit BLT-Direktor Andreas Büttiker.

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren