Das Medienarchiv


Donnerstag, 4. März

Kostenloses Mobility-Abo für Zürcher Mieter: Ab März können Mieter, die in einer Liegenschaft der Stadt Zürich wohnen, kostenlos ein Mobility-Abo beziehen. So will Liegenschaften Stadt Zürich (LSZ) die umweltfreundliche Mobilität fördern, heisst es in einer Mitteilung. Voraussetzung ist der Besitz eines Führerausweis der Kategorie B. Die gefahrenen Kilometer und Stunden werden allerdings verrechnet. LSZ und Mobility hätten dafür eine Pauschale von 12’000 Franken jährlich vereinbart. Das Angebot habe keine Auswirkungen auf die Mieten und belaste Steuerzahlende nicht, da die Ausgabe «in einem geschlossenen Rechnungskreis anfällt».

Bis zu 20 Prozent weniger GAs: Wie die «NZZ» berichtet, nahm die Zahl der im Umlauf befindlichen Generalabos im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 440’000 ab. Das reisse ein Minus von 180 Millionen Franken in die Kasse der ÖV-Betriebe. Ein Sprecher der Alliance SwissPass geht davon aus, dass der Rückgang weiter geht und die Zahl Ende 2021 auf unter 400’000 sinken könnte. Das wäre ein Rückgang von 20 Prozent. So viele Abos haben letztes Jahr auch der Tarifverbund Nordwestschweiz, die A-Welle oder der ZVV verloren.

Keine Sparbillette im TNW: Wie die «bz Basel» berichtet, will der Tarifverbund TNW keine Sparbillette einführen. Der Regierungsrat des Kanton Basel-Landschaft räume in einer Stellungnahme zwar ein, dass die Tarife im Gebiet teils als zu kompliziert wahrgenommen würden und die Kombination mit den bestehenden SBB-Sparbilletten zu teils kuriosen Konstellationen führen könne. Er sieht Sparbillette aber kritisch, weil er befürchtet, dass mit einer Einführung Passagiere vermehrt auf ein Abo verzichteten. Dass die Schweizer öV-Tariflandschaft zu kompliziert ist, hat die Branche laut dem Regierungsrat erkannt. Sie arbeite an einer Lösung.

Mehr CO2 durch den Verkehr: In Deutschland stiegen die durch den Verkehr verursachten CO2-Emissionen zwischen 2009 und 2018 um zehn Millionen Tonnen auf 163 Millionen Tonnen jährlich. Das berichtet «nau.ch» mit Verweis auf die «Rheinische Post». Da in den meisten übrigen Sektoren die Emissionen teils deutlich zurückgegangen seien, habe der Anteil des Verkehrssektors an allen deutschen CO2-Emissionen von 16,9 Prozent auf 19,1 Prozent zugenommen. Davon entfallen laut einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums 96,4 Prozent auf den Strassenverkehr.

Neuer Ortsbus: Spreitenbach erhält ab dem Fahrplan 2023 mit der neuen Linie 13 der Regionalen Verkehrsbetriebe (RVBW) einen eigenen Ortsbus. Das berichtet die «Aargauer Zeitung». Hintergrund ist die Inbetriebnahme der Limmattalbahn auf diesen Zeitpunkt und damit verbunden die Einstellung der Linie 303 der VBZ. Der Bus soll tagsüber im Viertelstundentakt und abends und am Sonntag im Halbstundentakt verkehren. Aus finanziellen Gründen erschliesst er das Shoppingcenter Tivoli nicht. Dieses verliert damit seine Bushaltestelle, wird aber von der Limmattalbahn erschlossen.


Mittwoch, 3. März

Stadtzürcher Parlament vertagt Verkehrsentscheide: Auf welchen Strassen werden Velorouten gebaut? Wie viele Parkplätze in der Innenstadt verschwinden? Diese Fragen wollte der Zürcher Gemeinderat bei der Debatte über den Verkehrskomplex im kommunalen Richtplan klären. Doch die findet nun überraschend nicht statt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Der Richtplan sei in den Augen der vorberatenden Kommission so mangelhaft, dass die Debatte auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Ein Grund dafür ist, dass die Fachleute aus dem Tiefbauamt von Stadtrat Richard Wolff (AL) noch nicht bereit seien, um konkrete Pläne für Velorouten in den Richtplan einzutragen.

Tests mit selbst fahrenden Bussen: Bernmobil hat am 1. März den Testbetrieb mit zwei selbst fahrenden Bussen wieder aufgenommen, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Die Busse können mit maximal 6 Kilometern pro Stunde verkehren, nur zwei Personen dürfen mitfahren – inklusive des Bernmobil-Mitarbeiters, der zwingend an Bord sein muss. Einen starren Fahrplan gibt es beim bis Juni laufenden Test nicht, stattdessen können Kunden die Fahrt über eine App buchen. Ein künftiger Einsatz könnte etwa auf einem grösseren Campus oder in Aussenquartieren als Feinverteiler Sinn machen, sagt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer der Zeitung. Peter Affolter von der Berner Fachhochschule glaubt, dass es noch mindestens 15 Jahre geht, bis vollautomatisierte Busse im Regelbetrieb auf öffentlichen Strassen fahren können.

Neuer Bahnhof verspätet sich: Seit fast 19 Jahren wartet die aargauische Gemeinde Seon auf den Bau der SBB-Haltestelle Seon Nord. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, wird nun aber auch aus dem angekündigten Baustart Ende März nichts. Er verschiebe sich bis auf Weiteres. Grund dafür ist, dass der Kanton Aargau, der einen Teil der Kosten übernimmt, eine Finanzierungslücke im Projekt entdeckt hat. Immerhin: Er will diese selbst füllen, für die Gemeinde sollen keine Mehrkosten entstehen. Der neue Bahnhof wird etwa 700 Meter vom jetzigen Bahnhof entfernt gebaut.


Dienstag, 2. März

Historischer Einbruch im Regionalverkehr: Wie SRF berichtet, reisst die Coronakrise ein Loch in die Kassen des ÖV. Der Tarifverbund A-Welle habe im vergangenen Jahr 20 Prozent weniger Abos verkauft als 2019, der Tarifverbund Nordwestschweiz und der ZVV hätten gar einen Rückgang von 25 Prozent zu verkraften. Auch der RBS habe letztes Jahr 25 Prozent weniger Abos verkauft und gar 43 Prozent weniger Einzelbillette. Die Verbunde rechnen mit einer langsamen Erholung – wenn überhaupt. «Die Kunden, die wir verloren haben, kommen nicht so schnell zurück», sagt TNW-Geschäftsführer Adrian Brodbeck. Viele hätten aufs Auto oder Velo umgesattelt. Nun kämpfen die Verbunde gegen eine Ausdünnung des Angebots und von der Politik teils geforderte Preiserhöhungen. Eine solche hat etwa die SVP im Zürcher Kantonsrat zur Debatte gestellt.

Doch kein Gratis-ÖV? In Basel sammelt ein Komitee seit fast 18 Monaten Unterschriften für eine Initiative, die Menschen im Alter bis 20 Jahren ein kostenloses U-Abo verspricht. Wie «Telebasel» berichtet, stockt die Unterschriftensammlung aber: Es seien erst 1091 beglaubigte Unterschriften zusammen gekommen. 3000 sind benötigt. Wegen der Coronakrise wurde die Sammelfrist nun bis zum 5. Juni verlängert.

Protest gegen Einstellung des Autoverlads: Die Gemeinde Tujetsch protestiert laut dem «Bündner Tagblatt» gegen die Einstellung des Autoverlads am Oberalppass. Die scheinbar schlechten Frequenzen, die als Begründung für das Aus angeführt würden, seien auch darauf zurückzuführen, dass das Angebot nicht den Bedürfnissen entspreche. Der Verlad sei wegen der ungünstigen baulichen Infrastruktur auf beiden Seiten nicht kundenfreundlich. Da seien die tiefen Frequenzen nicht verwunderlich. Es dürften nicht nur wirtschaftliche Aspekte im Zentrum stehen, heisst es im Schreiben ans Bundesamt für Verkehr.


Montag, 1. März

Hotelierpräsident reklamiert bei BLS: Zwischen 15.22 und 17.22 Uhr verkehren zwischen Brig und Domodossola derzeit keine Personenzüge. Das führt dazu, dass in den Zügen danach praktisch alle Sitzplätze belegt sind, berichtet der «Walliser Bote». Der Walliser Hotelierpräsident Markus Schmid zeigt der Zeitung gegenüber kein Verständnis dafür: Das sei «skandalös». Auch in Richtung Bern gebe es wieder mehr Pendler. Laut der BLS weisen die Züge zwischen Brig und Domodossola morgens und abends eine Auslastung von bis zu 90 Prozent auf. Ab 1. März verkehren nun wieder ein Zug um 17.02 Uhr.

Lösung für den Bahnhof Luzern? Das Verkehrschaos rund um den Bahnhofplatz Luzern liesse sich bereits heute lösen, berichtet das Magazin «Hochparterre». Das zeige eine Testplanung der Stadt Luzern. Diese soll aufzeigen, wie die Zeit bis 2040, wenn der neue Durchgangsbahnhof in Betrieb gehen soll, überbrückt werden kann. Zu den Ideen, die eingebracht wurden, gehören etwa eine Umleitung des motorisierten Individualverkehr, neue und aufgewertete Veloverbindungen, eine Quartierverbindung durch eine breitere Personenunterführung Süd oder ein freier Bahnhofplatz Nord.


Sonntag, 28. Februar

Tesla verliert Marktanteile: Im Januar wurden in den acht grössten europäischen Märkten nur noch 1432 Tesla-Fahrzeuge zugelassen, berichtet die «NZZ am Sonntag». Das sind deutlich weniger als im Dezember 2020, als alleine in der Schweiz 1800 Fahrzeuge abgesetzt wurden. VW habe im Januar in Deutschland zehnmal mehr Stromautos abgesetzt als Tesla, so die Zeitung. Tesla stecke in der Wachstumsfalle, wird der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zitiert. Das Unternehmen investiere, doch gleichzeitig sänken Marktanteile und Verkäufe. Es bestehe die Gefahr, dass Tesla teure Überkapazitäten aufbaue. Schon im vergangenen Jahr waren die Tesla-Werke in Kalifornien und Schanghai laut Dudenhöffer nur zur Hälfte ausgelastet. Sorge bereiten sollten Tesla laut der Zeitung nicht nur die angekündigten Elektrooffensiven von BMW mit drei neuen Modellen dieses Jahr oder von Daimler mit vier angekündigten neuen Stromern, sondern auch die Tatsache, dass im wichtigen Markt China Startups wie Nio oder Leapmotor Marktanteile gewinnen. So habe der Billigwagen Mini EV letztes Jahr in China Tesla bei den Stückzahlen überholt.

«Fliegen bleibt billig»: Das verspricht Easyjet-Chef Johan Lundgren im Interview mit dem «Sonntagsblick». Derzeit fliege Easyjet nur zehn Prozent der früheren Flüge. Die Impfung sei aber der «Game Changer»: «Ich erwarte eine riesige, aufgestaute Nachfrage», sagt Lundgren. Eine Umfrage in der Schweiz habe ergeben, dass 72 Prozent der Easyjet-Kunden planten, im Sommer zu fliegen. «Die Leute wollen fliegen, sobald es wieder möglich ist!» Es werde allerdings zu Insolvenzen kommen. Kurzstreckenflüge würden schneller zurückkehren als Langstreckenflüge und Privatreisen schneller als geschäftliche. 2023 wolle Easyjet wieder auf dem Niveau von 2019 sein. Anzeichen dafür, dass die Menschen aus Klimagründen weniger fliegen werden, gebe es nicht. Das Fliegen werde auch billig bleiben, denn es handle sich um eine wettbewerbsintensive Branche. Lundgren: «Wir sind stolz darauf, dass wir den Leuten attraktive Tarife anbieten können, und sich hart arbeitende Familien, Studenten, Rentner das Fliegen leisten können.»

Seltsame Buspassagiere: Nach einer Sturzgeburt in einem Linienbus in Aarau beschäftigt sich die «Aargauer Zeitung» mit den Erlebnissen der Busfahrer im Aargau. Sie berichten von Familienvätern, die ihr Kind samt Kinderwagen vergessen haben, Shetland-Ponys im Bus und selbständig mitfahrenden Hunden, liegen gelassenem Bargeld in der Höhe von 15000 Franken und jungen Passagieren im Nachtbus, die ihren Mageninhalt nicht bei sich behalten können. Zu der unangenehmeren Sorte von Passagieren gehören auch die Exhibitionisten, die in der Region Aargau «ein bisschen im Trend» sind, wie es der Geschäftsführer der Busbetrieb Aargau sagt.

Öko-Siegel für Airlines: Die EU will, dass die Luftfahrtbranche transparent über ihre Schadstoff- und Lärmemissionen berichtet. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, wird auch die Schweiz mitziehen. Airlines sollen eine Art «Öko-Label» erhalten. Es soll laut den Plänen der Flugsicherheitsbehörde Easa «zuverlässige, vergleichbare und überprüfbare Informationen» bereitstellen. Damit wolle die EU auch ein Gegengewicht zu möglicherweise übertriebener Werbung für umweltfreundliches Fliegen schaffen. Bis Ende 2022 sollen die technischen Details stehen, ein Einführungstermin ist noch nicht definiert. Sicher ist laut der Zeitung, dass das Label auch in der Schweiz verpflichtend sein wird, weil das Land üblicherweise die EU-Regeln im Luftverkehr übernehme. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hatte nicht auf eine Anfrage der Zeitung reagiert.

Samstag, 27. Februar

Mobility Pricing wird konkret: Der Bundesrat will Versuche zu Mobility Pricing während maximal vier Jahren erlauben. Im März will er entscheiden, welche Projekte von Gemeinden, Kantonen und Verbänden berücksichtigt werden. Ab 2024 könnten Versuche laut der aktuellen Planung starten. Nun gibt es erste Informationen zur konkreten Ausgestaltung: Biel plant etwa eine Innenstadtmaut, von der Fahrten in Parkhäuser auf erwünschten Routen und Fahrten von Innenstadtbewohnern ausgenommen sein sollen. Das berichtet die «Schweiz am Wochenende». Mitte 2024 könnte es losgehen. Der Kanton Genf hat ähnliche Pläne, will aber zusätzlich zu einer Maut in Stosszeiten auch den ÖV in nachfragearmen Zeiten verbilligen. Gelöst werden könne das fast automatisch, etwa mit Kameras, die Nummernschilder auslesen, sagt ein Sprecher der Zeitung. Die Stadt Zürich hingegen will erstmal einen runden Tisch mit Interessensvertretern lancieren.

Bergbahnen verschieben Projekte: Wie SRF berichtet, macht die Coronakrise den Ausbauplänen von Bergbahnen einen Strich durch die Rechnung. So wird etwa der Neubau der Seilbahn aufs Brienzer Rothorn um mindestens ein Jahr auf 2023 verschoben. Die Titlisbahnen haben die Ausschreibung für eine neue Bergstation gestoppt, und in Laax wird ein Projekt nun umorganisiert: Statt einer Grosskabine soll es kleinere Kabinen geben.


Freitag, 26. Februar

Der Bund macht Druck: Die Zufahrtsstrecken zur Neat sind noch nicht vollumfänglich ausgebaut – insbesondere in Deutschland. Gut 15 Jahre betrage der Rückstand auf dem 180 Kilometer langen Abschnitt Karlsruhe – Basel, berichtet «CH Media». Nun wolle das Verkehrsdepartement von Bundesrätin Simonetta Sommaruga genauer hinsehen und im jährlichen Standbericht darüber informieren, wie weit die Nachbarn beim Ausbau sind. Damit könne die Schweiz künftig «den Deutschen öffentlich ihre Versäumnisse vorführen».

Die kostenpflichtige Veloreservierung kommt: «Die SBB bietet Kundinnen und Kunden mehr Platz und Sicherheit beim Velo-Transport», überschreibt die Bahn ihre Medienmitteilung zur Velosaison 2021. Dahinter verbergen sich allerdings weniger gute Nachrichten, als der euphemistische Titel vermuten lässt. Zwar wird die Kapazität für den Veloverlad laut der SBB auf den Linien Bern-Brig und Zürich-Chur ab 21. März zu den nachfragestärksten Zeiten verdreifacht. Allerdings gilt neu auf Intercity-Zügen eine Reservationspflicht für Velos. Der Preis einer Reservation beträgt zwei Franken. Reservationen können auch in der App getätigt werden. Auf Interregio-Zügen kann das Velo weiterhin ohne Reservation mitgenommen werden. Die genauen Details finden sich in der Medienmitteilung der SBB. Keine Freude an der neuen Lösung hat eine breite Allianz aus Velo- und Umweltorganisationen. Sie hat bereits eine Petition lanciert.

Viel weniger Verkehrstote: In Deutschland ging die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 2724 Menschen verloren auf deutschen Strassen ihr Leben – das sind 322 weniger als 2019 und so wenige wie nie seit Einführung der Statistik vor 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten ging um 14,7 Prozent zurück. Wegen der Corona-Pandemie waren weniger Menschen auf den Strassen unterwegs. Die Zahlen für die Schweiz liegen noch nicht vor.


Donnerstag, 25. Februar

Mehr Bestellungen von Linienbussen: Trotz der Coronakrise wurden letztes Jahr 22 Prozent mehr Linienbusse in Verkehr gesetzt als im Jahr 2019. Das sei das zweitbeste Resultat der Zulassungen in den letzten zehn Jahren, berichtet die «Handelszeitung» (nicht online). Insgesamt seien 462 Einheiten in Verkehr gesetzt worden. Geprägt gewesen seien die Verkäufe beim Marktführer Evo Bus von Bestellungen von Postauto, aber auch Schweizer Städte hätten ihre Flotte erneuert. Mit 196 Exemplaren hatte Hersteller Mercedes-Benz/Setra den höchsten Marktanteil.

Pflicht für Assistenzsysteme: Für Lastwagen, die auf alpenquerenden Strassen unterwegs sind, soll eine «Ausrüstungspflicht für unfallvermindernde Assistenzsysteme» gelten. Das schlägt die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen, wie die «Urner Zeitung» schreibt (noch nicht online). Sie habe einen entsprechenden Gesetzesentwurf an den Nationalrat überwiesen. Diese Systeme warnen etwa beim Abbiegen von Fussgängern, regeln automatisch den Abstand zu anderen Fahrzeugen oder verhindern das Lenken des Lastwagens in angetrunkenem Zustand.


Mittwoch, 24. Februar

Der Berner Nachtzuschlag soll fallen: Die Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission des Berner Grossen Rates will den Nachtzuschlag abschaffen. Ab 2022 soll das Nachtangebot im Kanton Bern zur Grundversorgung gehören, berichtet die «Berner Zeitung». Damit folgt die Kommission den Antrag des Regierungsrats. Zum Angebotsbeschluss gehören auch der Neubau der Luftseilbahn Stechelberg-Mürren oder der Erhalt der Schynige Platte-Bahn.

Personalsorgen in Luzern: Das Personal der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) sei verunsichert, berichtet die «Luzerner Zeitung». Deshalb forderten der Personalverband und die Gewerkschaft VPOD eine Personalvertretung im Verwaltungsrat. Dieser wird derzeit neu konstituiert. «Für alle Mitarbeitenden, insbesondere für die Chauffeure in den Bussen, war die Subvention-Geschichte eine Belastung. Sie mussten sich im privaten Umfeld oder gegenüber den Fahrgästen für ihr Unternehmen rechtfertigen und waren entsprechend verunsichert», sagt VPOD-Vorstandspräsident Urban Sager. Der Stadtrat ist allerdings skeptisch.


Dienstag, 23. Februar

Kritik an SBB-Doppelrollen: Am Wochenende hatte CH Media darüber berichtet, dass SBB-Manager Markus Jordi Verwaltungsrat einer IT-Firma ist, die regelmässig Aufträge der Bahn erhält. Nun berichtet das Medienhaus, dass es bereits früher zu ähnlichen heiklen Verwicklungen gekommen sei – etwa bei Ex-Immobilienchef Jürg Stöckli oder der früheren Personenverkehrs-Chefin Jeannine Pilloud.

Der Riesen-ICE kommt: Am 13. Juni 2021 fährt der bisher grösste ICE der deutschen Bahn, ein dreizehnteiliger ICE 4 mit 918 Sitzplätzen und einer Länge von 375 Metern, erstmals in die Schweiz. Er soll dann auf der Strecke von Hamburg nach Chur unterwegs sein, berichtet die «Frankfurter Neue Presse». Dabei handle es sich allerdings um einen einmaligen Einsatz. Regelmässig fahren soll der XXL-ICE ab September zwischen Nordrhein-Westfalen und München.

Neue Nightjet-Züge: Die ÖBB haben heute ihre neuen Nightjet-Züge vorgestellt, die ab 2022 in den Einsatz kommen sollen – zunächst auf Verbindungen zwischen Deutschland, Österreich und Italien. Wann sie in die Schweiz kommen, ist noch nicht klar. Zunächst erhalten die ÖBB 13 Garnituren, 20 weitere sollen folgen. Bilder der neuen Züge von Hersteller Siemens gibt es unter anderem beim ORF.


Montag, 22. Februar

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) widerspricht: Die «Sonntagszeitung» hatte darüber berichtet, dass das BAV im Bild war über die Umorganisation von Postauto in eine Holding. Die ermöglichte den Skandal um überhöhte Subventionen erst. Nun wehrt sich das BAV in einer Mitteilung: Weder sei die Organisation in einer Holding ein grundsätzliches Problem, noch sei es neu, dass das BAV darüber informiert gewesen sei. Es gebe keine «Ungereimtheiten», wie das die Zeitung berichtete (Link zur Stellungnahme).

Strassensanierungen blockiert: In der Stadt Zürich werden kaum mehr Strassen saniert, schreibt der Tages-Anzeiger. Einerseits habe das Departement gewechselt. Andererseits plane die Stadt Sanierungen, ohne Tempo 30 einzuführen, was zu Einsprachen etwa des VCS führe. Diese blockierten dann die Umbauten für längere Zeit. Dass sich der Zürcher Stadtrat trotz links-grüner Mehrheit so verhalte, liege auch am Fakt, dass der ÖV mit Tempo 30 ausgebremst würde, was Mehrkosten in Millionenhöhe zur Folge hätte.


Die Sonntagspresse vom 21. Februar

Postauto-Skandal: Was wusste der Bund?
Über Jahre soll Postauto Dutzende Millionen Franken unrechtmässig erschlichen haben. Die Post-Tochter soll ihren Gewinn klein gerechnet haben. Über 78 Millionen Franken Subventionen zu viel soll der Bund ausbezahlt haben. Entdeckt wurde das 2017 durch das Bundesamt für Verkehr bei einer Revision. Dem vorangegangen war eine Änderung der Unternehmensstruktur bei Postauto. Das Bundesamt erstattete Anzeige, die Postauto-Spitze trat zurück. Zu einer Verurteilung kam es bisher nicht. Wie die «Sonntagszeitung» nun berichtet, sei der Bund detailliert über die Pläne der Post informiert worden, unter dem Projektnamen «Impresa» eine Holdingstruktur mit Transferpreisen einzuführen. Schon 2013 habe Postauto die Behörde darüber informiert. «Das ominöse Projekt Impresa war somit kein geheimes Gewinnverschleierungsprojekt, sondern eine über Jahre vorbereitete und innerhalb der Post und Verwaltung breit diskutierte und abgestützte Neuorganisation des Postauto-Bereichs», schreibt die Zeitung.

Maskenpflicht für Nichtgeimpfte? Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» wartet Bundesrat Guy Parmelin SVP mit einem brisanten Vorschlag auf. Im öffentlichen Verkehr brauche es eine Maskenpflicht für Nichtgeimpfte, sagte er. «Im öffentlichen Bereich müssen Massnahmen generell aber so milde wie möglich sein. Ich gehe deshalb davon aus, dass auch ein negativer Test ausreicht, um Zutritt zu erhalten. Aber der Test muss vom gleichen Tag stammen.»

Teureres Nachladen: Im Wirtschaftsteil berichtet die «NZZ am Sonntag» über ein Problem, das der Boom der Elektroautos mit sich bringt. Wenn künftig alle Besitzer ihr Auto zur gleichen Zeit abends in der eigenen Garage nachladen wollen, könnte das die Netze an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit bringen. Wenn 2050 80 Prozent der Autos elektrisch unterwegs seien, erhöhe das den Strombedarf zwar nur um 10 bis 15 Prozent, sagt Andreas Beer von der Verteilnetz-Organisation Smart Grid Schweiz. Zum Problem wird das aber wegen der erwähnten zeitlichen Akzentuierung, die einen teuren Ausbau der Netze nötig machen würde. In einem Grundsatzpapier schlägt Smart Grid Schweiz deshalb vor, das Nachladen preislich zu differenzieren. Wem es reichen würde, sein Auto bis am nächsten Morgen geladen zu haben, der soll einen tieferen Preis bezahlen als jemand, der es innert einer Stunde geladen haben will. Der Grundtarif für dieses Express-Laden könnte verdoppelt werden, eine schnelle Ladung würde beispielsweise 30 statt 15 Franken kosten. Erste Erfahrungen zeigen laut der Zeitung, dass das Modell akzeptiert wird und kaum jemand die Express-Ladung bevorzugt.

Widerstand gegen CO2-Gesetz bröckelt: Wie der «Sonntagsblick» berichtet, stellen sich immer mehr Firmen hinter das neue CO2-Gesetz, das unter anderem eine Flugticketabgabe vorsieht und die Möglichkeit, Nachtzüge finanziell zu fördern. Zu den Unterstützern gehörten etwa Novartis, Swiss Re oder die Mobiliar. Viele dieser Firmen hätten sich selbst das Ziel gesetzt, bis zu einem gewissen Zeitpunkt klimaneutral zu werden – der Pharmariese Novartis etwa bis ins Jahr 2030.

Samstag, 20. Februar

Begrenzung des Pendlerabzugs? Der Kanton Solothurn prüft, den Pendlerabzug zu begrenzen – etwa auf 3000 Franken, wie das schon auf Bundesebene der Fall ist. Das könnte dem Kanton und Gemeinden fast 30 Millionen Franken einbringen, berichtet die «Solothurner Zeitung».

Heikler Interessenskonflikt bei der SBB: Markus Jordi ist Konzernleitungsmitglied der Bahn – und Verwaltungsrat der Informatik-Firma TI&M, die Aufträge in Millionenhöhe von der SBB erhält. Die Bahn sieht darin kein Problem, berichtet CH Media.


Freitag, 19. Februar

Popup-Velowege jetzt! Das fordern die Vereinigten Velo-Organisationen vom Zürcher Stadtrat. Mit einem temporären, starken Ausbau der Veloinfrastruktur könne der ÖV entlastet werden. Nun sammeln die Organisationen Geld für einen offenen Brief in einem Medium.

«Paint is not infrastructure»: Mit einem Video auf Twitter zeigt ein Nutzer am Beispiel von Paris, warum es nicht reicht, nur Spuren für Velos aufzumalen. Die Szenen wirken teils gefährlich. Link zum Video.

Scheitert die Umfahrung Uznach? Die seit Jahrzehnten geplante Umfahrung von Uznach im Kanton St. Gallen könnte am Bundesrecht scheitern, berichtet die «Linth-Zeitung». Ein Riet wäre gefährdet.


Donnerstag, 18. Februar

Das GA gibt es mit Mietauto: Hertz lanciert mit «Minilease Plus» ein Angebot mit einem GA und einem Mietauto für unter 1000 Franken pro Monat, berichtet CH Media. Auch Sixt mischt nun im Abo-Geschäft mit.

Weniger Ozon dank Lockdown: Wie der «Schweizer Bauer» berichtet, sind die Stickoxid-Emissionen dank den Corona-Lockdowns deutlich zurückgegangen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Wetterdiensts.


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