Das Medienarchiv

Freitag, 31. März:

Abstimmung über Stadttunnel: In der Stadt Rapperswil-Jona (SG) wird im September erneut über das Projekt eines Stadttunnels abgestimmt. Ein solcher würde knapp eine Milliarde Franken kosten. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, kommt es zu einer Variantenabstimmung. Der Stadtrat spricht sich dabei für die Variante Mitte aus. Ein solcher Tunnel würde den Durchgangsverkehr ab dem Seedamm bis zur Autobahnausfahrt A15/Hüllistein unterirdisch leiten und hätte Anschlüsse beim Tüchelweiher und in Kempraten.

Kritik an neuem Eisenbahngesetz: Am Montag diskutiert die zuständige Ständeratskommission über die Revision des Eisenbahngesetzes. Der Bundesrat will diese durchführen, um die Schweizer Regeln an das vierte Eisenbahnpaket der EU anzugleichen und damit weiterhin vereinfachte Bewilligungsverfahren für Schweizer Hersteller und Bahnbetreiber sichern zu können. Wie CH Media berichtet, wehrt sich der Behindertendachverband Inclusion Handicap gegen das Vorhaben. Denn mit ihm könnten Bahnbetreiber ihre Züge statt in der Schweiz bei der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA) zulassen lassen, womit der Verband sein Beschwerderecht in Sachen Behindertengleichstellungsgesetz verlieren würde.


Donnerstag, 30. März:

Weniger Eigentrasses in Basel: Der Kanton Basel-Stadt hat in den letzten Jahren vermehrt Eigentrasses für den öffentlichen Verkehr abgebaut. Das schreibt die «bz basel». Begründet wird das mit verschiedenen Bedürfnissen: Velofahrende wollten breitere Velostreifen, Fussgänger breitere Trottoirs und auch mehr öffentliche Begrünung werde verlangt. Wie die Zeitung schreibt, führt der Abbau gemäss internen Papieren des Kantons zu längeren Fahrzeiten für den ÖV. Der Kanton teilt mit, er prüfe bei jeder Sanierung, wie die Bedingungen für den ÖV verbessert werden könnten.

Swiss rekrutiert externe Piloten: Die Airline Swiss kämpft weiterhin mit Personalmangel – und setzt dafür auf Wet-Lease-Partner wie die Air Baltic oder Helvetic. Doch das reicht nicht. Wie CH Media berichtet, will die Swiss deshalb vermehrt externe Piloten anstellen. Ab Herbst sollen erfahrene Co-Pilotinnen und -piloten, die bei einer anderen Airline tätig sind oder nicht die Swiss-Grundausbildung durchlaufen haben, eingestellt werden. Die Airline begründet den Schritt damit, dass während der Pandemiejahre keine neuen Piloten hätten ausgebildet werden können. Der Pilotenverband Aeropers widerspricht dem allerdings.


Mittwoch, 29. März:

Neues Abend-GA für Jugendliche: Der ÖV-Branchenverband Alliance Swisspass lanciert neue Angebote für unter 25-Jährige: Das «GA Night» ermöglicht für 99 Franken pro Jahr die Fahrt ab 19 Uhr auf dem ganzen Streckennetz bis Betriebsschluss und an Wochenenden bis 7 Uhr. Mit den «Friends-Tageskarten» können bis zu 4 Personen für insgesamt 80 Franken einen Tag lang die Schweiz mit dem ÖV bereisen, mit der «Tandem-Tageskarte» können Besitzer eines GA Jugend für 20 Franken eine weitere Person im Alter bis 25 mitnehmen. Wie CH Media berichtet, will die Branche beim GA Night an die Verkaufszahlen des früheren Gleis 7 anknüpfen, von dem etwa 60’000 Stück verkauft wurden.

Normalbetrieb bei den VBZ: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) heben per 7. Mai die Angebotsreduktionen auf, die wegen hoher Krankheitsstände am 9. Januar (respektive im Fall der Tramlinie 15 bereits im Oktober 2022) eingeführt wurden. Konkret nimmt die Tramlinie 15 ab 7. Mai wieder den Betrieb auf und die Tramlinie 17 verkehrt wieder gemäss regulärem Fahrplan. Die Taktverdünnungen und Streckenkürzungen auf den Buslinien 32, 40, 61/62, 66 und 89 werden gemäss einer Mitteilung ebenfalls auf diesen Zeitpunkt aufgehoben.


Dienstag, 28. März:

Kritik an ÖV-Bericht: Der Luzerner Kantonsrat debattierte gestern den ÖV-Bericht der Regierung. An ihm entzündete sich viel Kritik, wie das Portal zentralplus.ch berichtet. SP-Kantonsrat Hasan Candan sprach von einer «Unzufriedenheit». Auf dem Land seien Haltestellen und Linien abgebaut worden, in der Agglomeration habe der Kanton seine Ziele deutlich verfehlt und in Stosszeiten funktioniere der ÖV unzuverlässig, weswegen die Zufriedenheit gesunken sei. GLP-Kantonsrat András Özvegyi nannte es eine «Kapitulation», dass der Kanton bei den ÖV-Zielen in der Agglomeration nun zurückkrebse.

Verkehr in Bern wächst langsamer: Der Kanton Bern hat sein Gesamtverkehrsmodell bis 2040 überarbeitet. Wie die «Berner Zeitung» schreibt, rechnet er weiterhin mit einer Zunahme des Verkehrs, allerdings einer langsameren als bisher angenommen. Beim motorisierten Strassenverkehr erwartet er zwischen 2019 und 2040 eine Zunahme der Fahrzeugkilometer um 5 bis 10 Prozent, beim öffentlichen Verkehr soll die Zahl der Personenkilometer um 17 bis 20 Prozent steigen.


Montag, 27. März:

Skepsis gegenüber Tempo 30: Eine Mehrheit von 66 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der grössten Schweizer Städte und ihrer Agglomerationen ist gegen die flächendeckende Einführung von Tempo 30. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Link, die vom TCS in Auftrag gegeben wurde und in Zürich, Bern, Basel, Lausanne, Genf, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Sion und Lugano durchgeführt wurde. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, befürchten viele, dass Tempo 30 auf Hauptstrassen zu mehr Verkehr in Quartieren führt und den ÖV und Rettungsdienste ausbremst. Kritiker monieren, dass bei der Umfrage auch Fragen zu Sicherheit und Lärm hätten gestellt werden müssen. 

Streik trifft Schweizer ÖV: In Deutschland werden heute grosse Teile des Bahn- und Luftverkehrs bestreikt. Das trifft auch die Schweiz: So wurden etwa alle Flüge nach Deutschland für heute gestrichen. Die SBB rät heute dringend von einer Reise nach Deutschland ab, wie es auf der Informationsseite heisst. Es bestehe kein Ersatzverkehr. Für grenzüberschreitende Züge würden auf dem Schweizer Abschnitt Ersatzzüge gestellt, das Sitzplatzangebot in diesen könne aber reduziert sein. Der Online-Fahrplan wurde nicht angepasst.


Freitag, 24. März:

Ist das U-Abo in Gefahr?: Der Bund will mit dem Projekt «Grobkonzept integriertes Tarifsystem» (Gita) die Tarife im öffentlichen Verkehr in der Schweiz vereinheitlichen und vereinfachen. Wie die «bz basel» schreibt, könnte dies das U-Abo in der Nordwestschweiz treffen. Die beteiligten Kantone rechnen demnach mit «Abstrichen bei regionalen Bedürfnissen», die gemacht werden müssten. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) wiederum sagt, es sei noch zu früh für Aussagen zu Auswirkungen aufs U-Abo. Aber man könne sich die Frage stellen, ob es in Zukunft nur noch ein paar grössere Markträume gebe.

Dritte Gubriströhre öffnet: Die dritte Gubrist-Tunnelröhre auf der Zürcher Nordumfahrung der Autobahn A1 wird am 22. April eröffnet. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Zunächst können nur zwei, ab Juli dann alle drei Spuren genutzt werden. Die Kapazität auf der Nordumfahrung steigt damit noch nicht merklich an, denn bis 2027 werden nacheinander die beiden bestehenden Tunnelröhren saniert, die dann dem Verkehr jeweils nicht zur Verfügung stehen. Die Nordumfahrung ist mit etwa 120’000 Autos pro Tag und zuletzt 350 Stautagen pro Jahr ein Nadelöhr des Schweizer Autobahnnetzes. 


Donnerstag, 23. März:

Halbstundentakt Bern-Luzern gefordert: Das Luzerner Parlament hat den ÖV-Bericht mit der Forderung eines Halbstundentakts zwischen Bern und Luzern ergänzt und verabschiedet. Das berichtet der «Seetaler Bote». Diese Forderung hat vor allem symbolischen Charakter, denn derzeit liesse sich der Halbstundentakt nur auf Kosten der Verbindung nach Basel realisieren. Ebenfalls hat das Parlament eine Forderung abgelehnt, wonach der Kostendeckungsgrad des öffentlichen Verkehrs von 59 auf 61 Prozent steigen soll.

Werbegeld für Zürcher ÖV: Der Zürcher Gemeinderat hat gestern ein Postulat überwiesen, das die Stadt dazu auffordert, die digitalen Werbeflächen möglichst schnell ausser Betrieb zu nehmen und dann weiterzugeben oder zu entsorgen. Das schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Argumentation von Stadtrat André Odermatt (SP), wonach die digitalen Werbebildschirme 50mal mehr einspielen als analoge Plakatwände und die Stadt 25 Millionen Franken pro Jahr mit Werbung einnehme, was vor allem den Verkehrsbetrieben und damit dem ÖV zugute komme, überzeugte den Rat nicht. 


Mittwoch, 22. März:

Nationalratskommission für Grimseltunnel: Die Umweltkommission des Nationalrats hat sich gestern wie schon jene des Ständerats im Grundsatz hinter den geplanten Grimsel-Bahntunnel gestellt. Sie hat eine Motion der ständerätlichen Kommission aber abgeändert, wie der «Blick» berichtet. So soll der Bundesrat nicht mehr verpflichtet werden, noch dieses Jahr Kredite zur Projektierung zu beantragen. In der Version der Nationalratskommission gibt es keinen verpflichtenden Auftrag für eine Umsetzung mehr. Stattdessen soll das Projekt vertieft geprüft werden. Nun geht das Geschäft in den Nationalrat.

Praxistest für E-Tuk-Tuks: Die Fachhochschule Graubünden, die Gemeinde Disentis und die örtlichen Bergbahnen testen im Rahmen eines Pilotprojekts, ob elektrisch betriebene Tuk-Tuks den öffentlichen Nahverkehr ergänzen könnten. Nach einer ersten Projektphase, in der die Fahrzeuge getestet und modifiziert wurden, beginnt nun der Einsatz mit Kundinnen und Kunden. Das schreibt die «Südostschweiz». Einheimische, Feriengäste oder Zweitwohnungsbesitzer können das neue Sharing-Angebot nun testen. 


Dienstag, 21. März:

Verkehrsstrategie für Luzern: Der Luzerner Kantonsrat hat entschieden, dass die Mobilität im Kanton künftig ganzheitlich betrachtet werden soll. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, ersetzt das Programm Gesamtmobilität ab 2027 die bisherigen Planungsinstrumente Bauprogramm für die Kantonsstrassen, den ÖV-Bericht und die kantonale Veloplanung. Der Kantonsrat hat zudem ein Postulat gutgeheissen, mit dem die Regierung aufgefordert wird, zu prüfen, wie der Wirtschaftsverkehr bevorzugt werden könnte. So wäre etwa denkbar, dass Handwerker separate Busspuren nutzen dürfen.

Test mit velofreundlichem Gleis: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) nehmen ihren Test eines velofreundlichen Tramgleis wieder auf. In der Nacht auf Freitag wird das Gummiprofil, das von Trams weggedrückt wird, wieder beim Tellplatz eingebaut. Das berichtet die «bz basel». Der Vorteil des Systems ist, dass Velos über eine offene Fläche fahren können. Damit soll verhindert werden, dass Velofahrende in den Tramgleisen steckenbleiben.


Montag, 20. März:

Bröckelt U-Abo auseinander?: Das U-Abo ermöglicht die freie Fahrt im Gebiet des Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) für nur 67 Franken pro Monat, Nun kommt es unter Druck, wie TNW-Geschäftsführer Adrian Brodbeck der «bz basel» sagt. Neue, personalisierte Ticketing-Modelle sehen vor, dass Fahrgäste nur noch bezahlen, was sie konsumieren und einen persönlichen Rabatt erhalten. «Das U-Abo als geografisch breites Solidaritätsabo wird es schwer haben, sich gegen ein neues, gesamtschweizerisches Modell zu behaupten. Der Verbund droht auseinander zu bröckeln, weil nur noch jene das Abo kaufen, die das unbedingt benötigen», so Brodbeck.

Ein Kilometer Flüsterbelag: Die Stadt Zürich will innerhalb von 25 Jahren rund 200 Strassenkilometer mit Flüsterbelägen ausstatten. Das hat sie vor einem Jahr kommuniziert. Wie die «Limmattaler Zeitung» berichtet, hat sie mittlerweile auf einem Kilometer Länge solche Beläge verbaut. Lärmarme Beläge sind laut der Stadt eine zusätzliche Massnahme, wo es trotz Tempo 30 noch zu lärmig ist. Etwa 140’000 Menschen in der Stadt Zürich leben an Strassen, an denen es zu laut ist.


Freitag, 17. März:

Werden Ladestationen aus Verkehr gezogen?: Die schwedische Aufsichtsbehörde hat am Mittwoch den Verkauf von Ladestationen des norwegischen Herstellers Easee gestoppt. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, sorgt das auch bei Schweizer Autofahrenden für Verunsicherung, sind doch mehrere Tausend Geräte der Firma auch hierzulande im Einsatz. Laut dem Importeur Simplee können die Geräte weiterhin ohne Sicherheitsrisiken verwendet werden. Das in der Schweiz zuständige Eidgenössische Starkstrominspektorat teilt mit, es stehe mit den schwedischen Behörden in Kontakt, sehe aber momentan noch keinen Handlungsbedarf. Laut einem Artikel dürfte ein Verbot der Ladestationen auch hierzulande übernommen werden.

ÖV-Nachtangebot in Schwyz: Ab dem Jahr 2024 will auch der Kanton Schwyz ein Nachtangebot in den Wochenendnächten anbieten. Der Regierungsrat wurde mit einer Motion zur Erarbeitung eines Angebots beauftragt. Dieses liegt nun vor. Laut dem «Boten der Urschweiz» liege das Hauptziel darin, in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie an Feiertagen ein Angebot für Reisende ab Luzern in den inneren Kantonsteil und ab Zürich in den inneren und äusseren Kantonsteil sowie nach Einsiedeln anzubieten. Bereits bestehende Angebote werden ins Grundangebot aufgenommen.


Donnerstag, 16. März:

156 Millionen Postauto-Passagiere: Im Jahr 2022 hat Postauto über 156 Millionen Fahrgäste transportiert. Das teilte die Firma gestern mit. Die Frequenzen seien damit wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau gelegen, der bisherige Allzeitrekord von 2019 mit über 167 Millionen Fahrgästen sei in greifbarer Nähe. Die 2279 Postautos haben im Fahrplanverkehr 133,7 Millionen Kilometer zurückgelegt, und zwar auf 911 Linien mit einer Gesamtnetzlänge von 18’191 Kilometern und 11’268 Haltestellen. Postauto beschäftigt gut 3100 Mitarbeitende.

Parlament gegen Verbrennerverbot: Der Nationalrat hat gestern eine parlamentarische Initiative von Gabriela Suter (SP) abgelehnt, die ein Verkaufsverbot von neuen Autos und leichten Nutzwagen mit Verbrennermotor ab 2035 forderte. Wie der «Schweizer Bauer» berichtet, ist das Anliegen damit vom Tisch. Eine Abstimmung über ein Verbrennerverbot in Europa ab diesem Zeitpunkt wurde vor kurzem verschoben, weil Deutschland Bedenken anmeldete und eine Ausnahme für synthetische Treibstoffe ins Gesetz aufnehmen will.


Mittwoch, 15. März:

ÖV-Branche will Jüngere gewinnen: Noch nie wurde mit dem Verkauf von Billetten und Abos für den öffentlichen Verkehr so viel Umsatz erzielt wie letztes Jahr. Laut einer Mitteilung der Alliance Swisspass belief sich dieser auf 5,945 Milliarden Franken, 4 Prozent mehr als 2019. Erstmals wurde mit Einzelbilletten mehr Umsatz erzielt als mit dem GA. Nun will die Branche vermehrt jüngere Menschen anlocken, wie Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr dem SRF sagt. Bald werde ein neues Jugendsortiment angeboten.

VBZ-Chauffeure dürfen Musik hören: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) lancieren einen einjährigen Testversuch, während dem das Personal im Führerstand Musik hören darf. Dies, nachdem bereits die Basler Verkehrs-Betriebe dies zugelassen haben. In den Führerständen der Trams und Busse werden Halterungen für Bluetooth-Lautsprecher installiert, wie es in einer Mitteilung heisst. Mitarbeitende könnten zu einem günstigen Preis einen definierten Bluetooth-Lautsprecher erwerben. Das Musikhören müsse bei begrenzter Lautstärke geschehen, nicht erlaubt ist das Hören von Podcasts oder Live-Übertragungen.


Dienstag, 14. März:

SBB rechnet mit höheren Preisen: Die SBB hat im Jahr 2022 einen Verlust von 245 Millionen Franken geschrieben. Das teilte sie gestern mit. Zurückzuführen ist dieser laut einer Mitteilung hauptsächlich auf eine Wertberichtigung bei SBB Cargo und einen Verlust bei der Energie, die teuer Strom zukaufen und weniger eigenen Strom verkaufen konnte. Wie CH Media berichtet, hält SBB-Chef Vincent Ducrot eine Preiserhöhung im ÖV per Ende Jahr für alternativlos. Eine solche solle aber möglichst moderat ausfallen, so der SBB-Chef, der dies vor allem mit den Kosten im Regionalverkehr begründet.

Parcandi wächst: Das 2020 lancierte Startup Parcandi der Versicherung Baloise wächst. Es ermöglicht Besitzern von Parkplätzen in Wohn- und Firmenarealen, diese Autofahrern zur Verfügung zu stellen. Diese können die Plätze entweder im Voraus reservieren oder spontan nutzen. Zugang verschaffen sie sich via App, über die auch bezahlt wird. Wie die «bz basel» berichtet, hat Parcandi nun neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. In Basel stünden derzeit 153 Parkplätze zur Verfügung. Wurden 2021 noch 3635 Buchungen verzeichnet, waren es letztes Jahr 7684.


Montag, 13. März:

Bern für neue Umfahrungen: Die Stimmbürger des Kanton Bern haben gestern zwei Umfahrungsstrassen zugestimmt. Die Umfahrung Aarwangen, die 98 Millionen Franken kosten soll, wurde mit 51,7 Prozent Ja-Stimmen bewilligt, die 314 Millionen Franken teure Umfahrung im Emmental mit 56,3 Prozent. Wie die Berner Zeitung berichtet, zeigte sich dabei ein Stadt-Land-Graben. In der Stadt Bern wurden beide Verkehrsprojekte deutlich abgelehnt, nämlich mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 65,6 respektive 62,7 Prozent. Gegner argumentierten mit Kulturlandverlust und einer veralteten Verkehrspolitik, Befürworter mit einer dringend benötigten Entlastung der Gemeinden.

Kritik an Velo-Vorzugsroute: Die erste Velovorzugsroute der Stadt Zürich, die den Kreis 4 mit Altstetten verbindet, ist noch keine Woche in Betrieb und schon regt sich Widerstand. Wie 20min.ch schreibt, wurde eine Petition gestartet, mit der die alte Verkehrsführung für Autos auf einem Teil der Route zurückgebracht werden soll. Die neue Lösung führe zu Staus und langen Wartezeiten, heisst es zur Begründung. Laut dem Artikel haben bis Sonntagabend bereits knapp 800 Personen die Petition unterschrieben. Die Vorzugsroute führte aber auch zu Kritik, weil die Velofahrenden einen Teil der Route mit Autos teilen müssen und die Bevorzugung der Velos nicht konsequent umgesetzt worden sei.


Freitag, 10. März:

Parlament will Verkehrskreuz: Der Bundesrat soll sich im Rahmen der künftigen Bahn-Perspektive vermehrt auf den Ausbau des Fernverkehrs auf der Schiene konzentrieren und die Realisierung des «Verkehrskreuz Schweiz» in Angriff nehmen: Das fordert eine Motion der Verkehrskommission des Nationalrats, die gestern auch vom Ständerat angenommen wurde. Der Bundesrat muss nun handeln, obwohl er die Motion zur Ablehnung empfohlen hat, wie es in einer Mitteilung heisst. Konkret geht es um Projektierung und Bau aller fehlenden Abschnitte für den Fernverkehr von Grenze zu Grenze sowohl zwischen Süden und Norden als auch zwischen Ost und West.

Weiterer Schritt für Grimseltunnel: Der Ständerat hat gestern einen Vorstoss überwiesen, mit dem der Bundesrat aufgefordert wird, die Projektierung für einen fast 23 Kilometer langen Schmalspurtunnel zwischen Oberwald und Innertkirchen aufzunehmen, so dass dieser allenfalls bereits in den Ausbauschritt 2035 aufgenommen werden könnte. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, gab es am Vorgehen auch im Ständerat Kritik, weil damit die Prozesse des Bahnausbaus umgangen werden und das Geld anderen Regionen fehlen könnte, in denen die Verkehrsprobleme grösser sind. Auch die ÖV-Branche sieht den Grimseltunnel nicht als dringend an.


Donnerstag, 9. März:

Urkundenfälschung bei VBSG?: Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG) respektive einen oder mehrere Mitarbeitende aufgenommen. Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) gestern mitteilte, besteht der Verdacht auf Urkundenfälschung im Zusammenhang mit einer Baubewilligung. Dass eine gefälschte Bewilligung vorliegt, kam laut «St. Galler Tagblatt» ans Licht, weil sich VBSG-Leiter Ralf Eigenmann beim BAV nach dem Stand eines Projekts erkundigt und die Bewilligung mitsandte. Das BAV erkannte, dass die Bewilligung nicht von ihm stammte.

ETH-Professor für Parkplatzabbau: Kay Axhausen, Professor des Lehrstuhls für Verkehrsplanung an der ETH Zürich, führt derzeit eine grosse E-Bike-Studie für Zürich durch. Im Zentrum steht die Frage, wie eine Stadt funktionieren würde, wenn E-Bikes das zentrale Verkehrsmittel wären. Im Interview mit der «Handelszeitung» sagt Axhausen, die E-Bike-City würde bedeuten, dem Autoverkehr 50 Prozent des Platzes wegzunehmen. Hätte er freie Hand, würde er dem Veloverkehr deutlich mehr Platz einräumen und Parkplätze «rational bepreisen». Zudem würde er die Zahl der Parkplätze reduzieren.


Mittwoch, 8. März:

Bundesrat will Autobahnanschluss Wil West: Die Stimmbevölkerung des Kanton St. Gallen hat im letzten Jahr einen Kredit für die Entwicklung des Wirtschaftsgebiets Wil West abgelehnt. Die Regierung prüft jetzt einen Verkauf des Grundstücks an den Kanton Thurgau. Der mit dem Projekt geplante Autobahnanschluss Wil West soll nach dem Willen der SP nun ebenfalls gestrichen werden. Dem widerspricht der Bundesrat. In einer Antwort auf eine Anfrage stellt er sich hinter den Anschluss, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Dieser sei nicht Teil der Volksabstimmung gewesen.

Kein Viertelstundentakt im Unteren Aaretal: Die S27 von Koblenz nach Baden soll auch mit dem Bahn-Ausbauschritt 2035 nicht zu einem Viertelstundentakt ausgebaut werden. Das berichtet die «Aargauer Zeitung». Die Nachfrage habe nicht nachgewiesen werden können, sagte Bundesrat Albert Rösti (SVP) gestern in der Fragestunde des Parlaments. Eine Neubeurteilung der Nachfrage sei für den nächsten vollständigen Planungsdurchlauf vorgesehen. Allfällige Ausbauten würden dem Parlament etwa im Jahr 2030 vorgelegt.


Dienstag, 7. März:

Alstom entschädigt SBB: Der Zugbauer Alstom und die SBB haben sich in einem aussergerichtlichen Vergleich auf eine Kompensation für Lieferverzögerungen der neuen Fernverkehrs-Doppelstockzüge des Typs FV-Dosto geeinigt. Wie es in einer Mitteilung heisst, hat diese einen Gegenwert von etwa sechs Zügen, was etwa 190 Millionen Franken entsprechen dürfte. Alstom wird demnach etwa die Instandhaltung der Züge über die vertraglich vereinbarte Frist hinaus gewährleisten und Ersatzteile liefern. Zudem werde Alstom in die weitere Optimierung des Fahrkomforts investieren.

ZVV schaltet neuen Fahrplan auf: Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hat gestern die öffentliche Auflage der Fahrpläne für das Jahr 2024 gestartet. Die Änderungen sind auf einer Internetseite zusammengefasst. Änderungsbegehren können bis 27. März bei der Wohngemeinde eingereicht werden. Zu den neuen Angeboten per Fahrplanwechsel Ende Jahr gehören etwa ein neuer Früh- und Spätkurs der S11 zwischen Zürich und Aarau und umgekehrt, ein neues Buskonzept in Zürich-Nord oder diverse Einkürzungen wegen einer Baustelle auf dem SBB-Viadukt zwischen Zürich HB und Zürich Wipkingen.


Montag, 6. März:

Mehr Kameras im ÖV: Die SBB betreibt mittlerweile über 24’000 Videokameras. Seit 2015 sind 10’000 dazugekommen, berichtete gestern der «Sonntagsblick». Auch die BLS vervielfachte demnach die Zahl ihrer Kameras von 630 auf 2880, die Rhätische Bahn von 95 auf 1723. Die VBZ haben mittlerweile knapp 2700 Kameras installiert, die Basler Verkehrs-Betriebe 1600 und Postauto rund 1200. Im Jahr 2022 verlangten Staatsanwaltschaften laut dem Artikel pro Monat alleine bei der SBB durchschnittlich 200-mal Videomaterial.

EU macht Druck auf Liberalisierung: Die EU-Kommission möchte, dass die Schweiz den Personenverkehr auf der Schiene liberalisiert, ist aber bereit, den Taktfahrplan und die Integration ins Schweizer Tarifsystem zu akzeptieren. Wie die NZZ berichtet, hat die EU diese Forderung unlängst erneut eingebracht. Laut einem Sprecher des Bundesamt für Verkehr (BAV) erwarte Brüssel, dass die Schweiz diesen Schritt «in absehbarer Zeit» mache. Möglicherweise könnte der Konflikt auch Auswirkungen auf die Fähigkeit Schweizer Transportunternehmen haben, sich auf Ausschreibungen in der EU zu bewerben. Die zuständige EU-Direktion betrachte dies «kritisch».


Freitag, 3. März:

Mehr Passagiere im ZVV: Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr haben sich im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr deutlich erholt. Bei den Verkehrsbetrieben Glattal (VBG) wurden letztes Jahr 35,6 Millionen Fahrgäste gezählt, 24,1% mehr als 2021. Laut einer Mitteilung entspricht das einem Minus bei den Buslinien von 5,8% gegenüber 2019 und einem Minus von 17,4% bei der Glattalbahn. Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) wiederum zählten letztes Jahr 269 Millionen Passagiere, 17,9% weniger als 2019, aber 21% mehr als im Vorjahr. Stadtbus Winterthur wiederum kam auf rund 27 Millionen Fahrgäste, 15% mehr als 2021 und 10% weniger als 2019.

Fernverkehrs-Halt in Dornach?: Ab Dezember 2025 verkehren zwischen Basel und Biel dank des Doppelspur-Ausbaus im Laufental stündlich zwei Fernverkehrszüge statt wie bisher einer. Wie die «Solothurner Zeitung» schreibt, wollen die Kantone Basel-Landschaft und Solothurn deshalb Fernverkehrs-Halte am Bahnhof Dornach-Arlesheim erwirken. Dafür werden sie wohl einen gemeinsamen Antrag beim Bundesamt für Verkehr einreichen. Am Schluss entscheiden allerdings die SBB, ob sie einen solchen Halt einführen.


Donnerstag, 2. März:

Ärger über GA-Rabatte: Dieser Tage erhalten 130’000 Besitzerinnen und Besitzer eines ungekündigten Halbtax-Abos Rabatte für den Kauf eines GA zugesandt. Der Brief, der von der Alliance Swisspass und der SBB unterzeichnet ist, beinhaltet 850 Franken Rabatt für ein 1.-Klasse-GA und 500 Franken für ein 2.-Klasse-GA. Das verärgert treue GA-Kundinnen und Kunden, die von keinen Rabatten in solchen Grössenordnungen profitieren können. Das schreibt CH Media. Sara Stalder, die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz moniert die «Ungleichbehandlung»: Der ÖV als Service Public müsse für alle zu gleichen Konditionen zugänglich sein.

Visana lanciert Telemetrie-Versicherung: Die Versicherung Visana lanciert eine Autoversicherung ohne Bonus oder Malus. Stattdessen kommt eine Telemetrie-Lösung zum Einsatz, wie es in einer Mitteilung heisst. Diese ermögliche eine kilometergenaue Abrechnung mit bis zu 20 Prozent Prämienersparnis. Dafür arbeitet Visana mit AutoMate Insurance und der TSM Versicherungs-Gesellschaft zusammen. Kombiniert mit einem unfallfreien Fahren verspricht Visana dank der neuen Lösung gar Ersparnisse von bis zu 35 Prozent.


Mittwoch, 1. März:

ÖV-Branche gegen generell Tempo 30: Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) hat gestern sein Positionspapier zum ÖV in urbanen Räumen vorgestellt. Dieser sei wegen immer dichteren Nutzung unter Druck, heisst es in einer Mitteilung. Verkehrsberuhigende Massnahmen und Flächenumnutzungen würden ihn verteuern und weniger attraktiv machen. Der VöV lehne solche nicht per se ab, es brauche aber Kompensationen. Und: «Tempo 30 ist nicht in allen Fällen sinnvoll und soll auf Hauptverkehrsachsen die Ausnahme sein.»

Kein Einbahnring in Frauenfeld: Der Frauenfelder Stadtrat empfiehlt eine Motion zur Einführung eines Einbahnrings in der Altstadt zur Ablehnung. Es ist bereits die dritte Motion zu diesem Thema, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Einbahnlösungen seien aber keine dauerhafte Lösung für die Verkehrsprobleme in der Innenstadt, so der Stadtrat. Auch als kurzfristig umsetzbare Zwischenlösung kämen sie nicht in Frage, da sie zu Mehrbelastungen von heute schon überlasteten Knoten führten und die heutigen Probleme verschärften.


Dienstag, 28. Februar:

Shell übernimmt Evpass: Der lokale Ableger des grössten Ölkonzern Europas, Shell, übernimmt das Start-Up Evpass. Das berichtet die «Luzerner Zeitung». Die Schweizer Firma Evpass wurde im Jahr 2016 von Green Motion SA gegründet und betreibt mit 3000 Ladestationen das grösste Netz für Ladestationen von Elektroautos hierzulande. Die Akquisition sei ein wichtiger Baustein und Ausdruck des Willens von Shell, bis 2050 ein Energieunternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden, wird der Leiter des Schweizer Tankstellengeschäfts zitiert.

SR Technics baut aus: Die am Flughafen Zürich beheimatete Firma SR Technics, die aus der Swissair herausgegangen ist und mittlerweile mehrheitlich dem chinesischen Konzern Fangda gehört, sucht 500 neue Mitarbeitende. Das sagt ihr CEO Jean-Marc Lenz zu CH Media. Sein Ziel sei es, den Umsatz in den nächsten fünf Jahren auf zwei Milliarden Franken zu verdoppeln. Die Aviatik wachse wieder rasant. Die Infrastruktur in Zürich werde stark ausgebaut, neue Werkshallen würden eröffnet. Ein Problem sei der Fachkräftemangel: Natürlich suche er in der Schweiz nach guten Leuten, sagt Lenz. SR Technics müsse sich aber in ganz Europa umsehen. Auch hätten gewisse Arbeiten ins Ausland ausgelagert werden müssen.


Montag, 27. Februar:

SBB haftet für Unfälle: Die SBB haftet für charakteristische Risiken der Bahn. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, gilt das laut einem rechtskräftigen Leiturteil des Berner Handelsgerichts auch in einem Fall, in dem eine ältere Frau beim Übergang zwischen zwei Wägen wegen einer ruckartigen Bewegung beim Überfahren einer Weiche stürzte. Die SBB muss in diesem Fall die Behandlungskosten von 84’000 Franken übernehmen. Ein Anwalt rechnet damit, dass die SBB deshalb früher oder später Warnhinweise auf Schildern anbringen dürften, auf denen zum Festhalten während der Fahrt aufgerufen wird. Damit würde es schwieriger, Ansprüche gegenüber der Bahn durchzusetzen.

Widerstand gegen Rad-WM: Im Jahr 2024 soll die Rad-WM in und um Zürich stattfinden. Wie die NZZ berichtet, hat neben dem Kinderspital auch die Hirslanden-Klinik eine Einsprache gegen das entsprechende Verkehrskonzept eingereicht. Mit dem Konzept wäre die Klinik für die Dauer der Rad-WM gänzlich von sämtlichen Zufahrtswegen abgeschnitten, wird eine Sprecherin zitiert. Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten wäre damit erheblich beeinträchtigt. Zwar sollen Ambulanzen immer fahren dürfen, für andere sollen aber viele Wege während neun Tagen gesperrt werden.


Freitag, 24. Februar:

Pilotprojekt ohne Verkauf bei Busfahrer: Die Aargau Verkehr AG (AVA) testet seit November letzten Jahres auf der Buslinie 340 zwischen Wohlen und Meisterschwanden eine neue Bezahllösung. Dabei können Fahrgäste ihr Billett bei Geräten im Bus kontaktlos mit Debit- oder Kreditkarte oder dem Smartphone lösen. Ein Billett in Papierform gibt es nicht, kontrolliert wird das Bezahlmedium. Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, wird ab Ende Monat nun der Ticketverkauf bei den Busfahrern eingestellt. Schon im November sollen andere Linien folgen, sagt ein AVA-Sprecher.

Basel sperrt Innenstadt für E-Trottinetts: Der Kanton Basel-Stadt sperrt die Innenstadt während der Fasnacht für Velos, E-Trottinetts und E-Bikes von Sharing-Anbietern. Das schreibt die «bz basel». Von diesen sind insgesamt rund 1700 Fahrzeuge in Basel unterwegs. Umgesetzt wird die Sperrung mit einer GPS-basierten Lösung, welche die Fahrzeuge automatisch sperrt, sobald sie in eine definierte Zone fahren. Dieses Verfahren wird Geofencing genannt. Für ändere Veranstaltungen seien keine solchen Restriktionen geplant, so der Kanton Basel-Stadt.


Donnerstag, 23. Februar:

Zürich darf Parkplätze abbauen: Die Stadt Zürich ist nicht zum Erhalt einer grossen Zahl von Parkplätzen auf öffentlichem Grund verpflichtet. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig. Die Stadt darf demnach so viele Parkplätze auflösen wie sie möchte, wenn sie etwa Velo-Vorzugsrouten umsetzen will. Markus Knauss, Co-Geschäftsleiter des VCS Zürich, spricht von einem möglichen Leitentscheid, durch den sich Hunderte Rekurse von selbst erledigen könnten.

SBB wehrt sich gegen Überwachungs-Vorwurf: Die SBB hat ein neues Kunden-Frequenzmesssystem ausgeschrieben. Verschiedene Medien berichteten in den letzten Wochen, dass die Bahn eine Videokameras mit Gesichtserkennung installieren wolle, nachdem der «K-Tipp» zuerst über das Vorhaben berichtet hatte. Dagegen wehrt sich nun Alexis Leuthold, der Leiter Bewirtschaftung von SBB Immobilien. Gegenüber CH Media sagt er, diese Vorwürfe seien falsch. «Wir wollen keine Gesichtserkennung einführen, und wir haben kein Interesse an Personendaten, geschweige denn an biometrischen Daten. Wir wollen keine Personen identifizieren und auch keine Daten mit dem Swisspass verknüpfen.» Die Bahn habe kein System ausgeschrieben, das dies könne.


Mittwoch, 22. Februar:

Studie zur Mikromobilität: Angebote zur Mikromobilität – also etwa Velos, E-Bikes und E-Trottinette – haben einen guten Ruf. Das zeigt eine von der Universität St. Gallen durchgeführte Studie. Dafür wurden laut dem «St. Galler Tagblatt» in Kooperation mit der Dienststelle Umwelt und Energie und dem Tiefbauamt der Stadt St. Gallen über 200 St. Gallerinnen und St. Galler befragt. Mehr als zwei Drittel der Befragten sehen solche Angebote demnach als nützliche Erweiterung des ÖV. Ein ähnlicher Anteil ist der Meinung, die Fahrzeuge würden zu einem umweltfreundlicheren Stadtverkehr beitragen.

Neues Ticketsystem in Chur: Das neue Ticketsystem Venda, das bereits in Davos im Einsatz ist, ist seit Montag auch in der Region Chur aktiv. Das schreibt das «Bündner Tagblatt». Die Venda-Automaten ersetzen die bestehenden Geräte in den Bussen und an ausgewählten Haltestellen. An den Automaten können bargeldlos elektronische Tickets gekauft werden, die auf eine Karte wie den Swisspass hinterlegt werden. Es ist aber auch möglich, beim Ein- und Aussteigen eine Kredit- oder Debitkarte an die Geräte in den Bussen zu halten, wobei automatisch das günstigste Ticket berechnet wird.


Dienstag, 21. Februar:

Berner Regierung gegen Grauholz-Tunnel: Der Berner Regierungsrat spricht sich gegen eine Untertunnelung der Grauholz-Autobahn aus, die auf acht Spuren verbreitet werden soll. Das berichtet die «Berner Zeitung». Eine Studie sei schon im Jahr 2012 zum Schluss gekommen, dass ein solcher Tunnel ein ungenügendes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen würde. Eine erneute Prüfung einer Tunnellösung sei nicht zielführend. Zudem würde dies den geplanten Ausbau um mehrere Jahre verzögern – und Kosten für den Kanton Bern mit sich bringen, die dieser nicht tragen könne.

Gratis-Gemeindebus in Hergiswil: Die Gemeinde Hergiswil betreibt seit März 2020 einen Gemeindebus, der die meisten Gebiete im Stundentakt erschliesst. Der Testbetrieb soll nun in einen regulären Betrieb überführt werden, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Kredit von 2,5 Millionen Franken für fünf Jahre. Die Nutzung des Busses soll kostenlos bleiben, auch weil die Infrastruktur für den Kauf von Billetts sehr teuer wäre. Aktuell wird das Angebot laut dem Artikel von wöchentlich gut 1100 Personen genutzt.


Montag, 20. Februar:

VöV gegen flächendeckend Tempo 30: Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV), spricht sich im Interview mit den Tamedia-Zeitungen gegen flächendeckend Tempo 30 aus. Auf vielen Quartierachsen sei dies gut, es gebe aber ÖV-Hauptachsen, auf denen es Kompensationsmassnahmen brauche, etwa eine Bevorzugung bei den Ampeln. Wenn der ÖV langsamer fahre, brauche es unter Umständen mehr Fahrzeuge. Das könne teurer werden und sei für die Kundinnen und Kunden unattraktiv. 

SBB will 5G-Antennen installieren: Die SBB modernisiert ihren Bahnfunk. Dafür braucht sie entlang ihres Netzes 1800 5G-Antennen, wie die «NZZ am Sonntag» gestern berichtete. Diese seien teils heftig umstritten. Die Kosten für die Installation belaufen sich laut dem Artikel voraussichtlich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Bisher basiert der SBB-Bahnfunk auf der 2G-Technologie – eine Mobilfunk-Generation, die etwa von der Swisscom und Sunrise bereits abgeschaltet wurde und für die es immer schwieriger wird, Ersatzteile und Dienstleistungen zu erhalten.


Freitag, 17. Februar:

Wieder mehr Unfälle bei VBZ: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben im Jahr 2022 insgesamt 170 Schadenereignisse mehr als im Vorjahr verzeichnet, wie es in einer Mitteilung heisst. So gab es 579 Unfälle mit Körperverletzung, 149 mehr als 2021. Die Zahl der Fussgängerunfälle stieg um 19 auf 67. Zu Kollisionen mit Fahrzeugen kam es 818 mal, während im Vorjahr 773 verzeichnet wurden. Wie die VBZ schreiben, wurde damit wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreicht. 

Uri will IC nach Zürich: Seit dem Fahrplanwechsel Ende 2022 wird der Bahnhof Altdorf mit Ausnahme eines Zuges am Morgen nicht mehr von den Intercity-Zügen von und nach Zug und Zürich, sondern von jenen von und nach Luzern und Basel bedient. Zwei Parlamentarier wollen das ändern und mindestens morgens und abends zwei Verbindungen nach Zürich mit Halt in Altdorf wieder einführen. Wie die «Urner Zeitung» schreibt, unterstützt nun auch der Urner Landrat diesen Vorstoss. Die Anbindung an Zürich sei für Pendlerinnen und Pendler und Unternehmen von hoher Wichtigkeit.


Donnerstag, 16. Februar:

Initiative für Gratis-ÖV ungültig: Die kantonale Initiative für einen kostenlosen öffentlichen Verkehr der jungen Linken in Genf ist von der Kantonsregierung als ungültig erklärt worden. Das teilte diese gestern mit, wie nau.ch berichtet. Sie sei unvereinbar mit der Bundesverfassung, die den Kantonen vorschreibt, von Nutzern des ÖV einen Kostenbeitrag zu verlangen. Für die Initiative, mit der die kantonale Verfassung hätte geändert werden sollen, wurden mehr als 10’500 Unterschriften gesammelt. 

Erste Flugstreichungen: Die Personalprobleme an europäischen Flughäfen und bei den Airlines sind noch nicht ausgestanden. Wie CH Media berichtet, haben verschiedene Airlines in den letzten Wochen Flüge für den Ende März beginnenden Sommerflugplan gestrichen. Das trifft auch Verbindungen in die Schweiz: So reduziert etwa Eurowings das Angebot ab Zürich nach Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt, während ab Basel weniger Flüge nach Frankfurt oder Belgrad anderer Airlines auf dem Programm stehen. Es gibt aber auch Ausbauten, etwa von Zürich in Richtung Südkorea oder China.


Mittwoch, 15. Februar:

Gericht spricht Journalisten frei: Das Zürcher Bezirksgericht hat zwei Journalisten von Tamedia und einen der NZZ freigesprochen, die von der Staatsanwaltschaft per Strafbefehl zu einer Busse verurteilt worden waren. Sie sollen im Vorfeld der Abstimmung zum Rosengartenprojekt in der Stadt Zürich Informationen aus einem Protokoll der zuständigen Kantonsratskommission veröffentlicht haben. Wie die NZZ schreibt, gewichtete der Richter das Interesse der Öffentlichkeit an einer Diskussion um das Strassen-Tunnelprojekt, das vom Stimmvolk Anfang 2020 abgelehnt wurde, höher als das Geheimhaltungsinteresse. Die Freisprüche sind rechtskräftig. 

Rückgang bei Simplon-Güterverkehr: Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr blieb im vierten Quartal 2022 hoch, wuchs aber gegenüber dem dritten Quartal nicht. Das zeigen gestern veröffentlichte Zahlen des Informationsdienstes für den öffentlichen Verkehr (Litra). Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal war sogar ein leichter Rückgang von 3,6 Prozent zu beobachten. Dieser geht insbesondere auf eine Abnahme des Transitverkehrs am Simplon zurück, während die Gotthardachse stabil blieb.


Dienstag, 14. Februar:

Verband verteidigt E-Trottis: Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter, Präsidentin des Verbands Fussverkehr, will schärfere Vorschriften für E-Trottinetts. Das sagt sie zu «20 Minuten». Ihr Verband erhalte viele Reaktionen wegen falsch parkierter E-Trottinetts. Wenige Fahrende nervten viele Menschen zu Fuss. Matthias Halef, stv. Geschäftsführer des Branchenverbands für geteilte Mobilität, spricht von «gewissen Herausforderungen». Die E-Trottis seien aber eine starke Ergänzung zum ÖV. Sie brächten Jugendlichen viel Freiheit und Flexibilität. Sie könnten dazu führen, dass weniger Bedarf für private Autos bestehe.

BLS reduziert Bürofläche: Die Berner Bahn BLS legt in einem Gebäude im «Forum West» am Europaplatz in Bern die Arbeitsplätze von rund 900 Büromitarbeitenden zusammen. Die Standorte Genfergasse, Bollwerk und Sägemattstrasse in Köniz werden aufgehoben respektive an Dritte vermietet. Damit will die Bahn die Mietkosten reduzieren, wie die «Berner Zeitung» schreibt. Konkret werde die Mietfläche um ein Drittel auf rund 8500 Quadratmeter verringert. Die Mietkosten würden etwa im selben Ausmass sinken. Die Reduktion sei möglich, weil sich Homeoffice etabliert habe.


Montag, 13. Februar:

SBB beschafft über 120 Züge: Die SBB ersetzt auf Anfang der 2030er-Jahre die 113 Doppelstockzüge der S-Bahn Zürich der ersten Generation, die sogenannten DPZ, sowie 9 Hauptverkehrszeit-Kompositionen. Das berichtet CH Media. Der Auftrag dürfte ein Volumen von weit über 2 Milliarden Franken haben. Die neuen Züge könnten auch auf Interregio-Strecken zum Einsatz kommen, wie die Ausschreibung zeigt. Entschieden sei das noch nicht, sagt ein SBB-Sprecher. Die Bahn wolle sich diese Option aber offenhalten, auch weil eine einheitliche Flotte günstiger sei.

RhB-Chef will bessere Vernetzung: Renato Fasciati, der Direktor der Rhätischen Bahn (RhB), hat in einem Gastbeitrag im «Bündner Tagblatt» skizziert, wie sich der Kanton Graubünden auf neue allfällige Krisen vorbereiten sollte. Als positives Beispiel nennt er etwa Halbstundentakte der RhB, die dem Tourismus dienlich seien und die Angebote wie die Schienenkreuzfahrt «Alpine Cruise». «Weiteres Potenzial ergibt sich, wenn in Graubünden wie in anderen Regionen der Schweiz die Skigebiete besser mit dem öffentlichen Verkehr verknüpft werden, indem direkte Umsteigesituationen von Bahn (und Bus) zu Bergbahn geschaffen werden», so Fasciati.


Freitag, 10. Februar:

Neue Gemeinde-Tageskarten: Die bisherigen Gemeinde-Tageskarten für 44 Franken werden per Ende Jahr eingestellt. Gestern hat die Alliance Swisspass das Nachfolgeprodukt vorgestellt, das ab Januar 2024 erhältlich ist. Neu wird es kein Kontingent pro Gemeinde mehr geben, sondern ein schweizweites, wie CH Media berichtet. Die neuen Tageskarten kosten mit Halbtax ab 39 Franken in der 2. Klasse, ohne Halbtax ab 52 Franken. Diese Preise gelten bis 10 Tage vor der Reise. Danach oder wenn das Kontingent bereits zuvor vergriffen ist, kosten die Karten 59 respektive 88 Franken. Sie ermöglichen wie bisher die freie Fahrt im GA-Geltungsbereich.

Gegen mehr Postautos auf dem Land: Der Winterthurer AL-Kantonsrat Manuel Sahli hat in einer parlamentarischen Anfrage den Halbstundentakt für Busverbindungen auf dem Land auch ausserhalb der Stosszeiten gefordert. Wie der «Landbote» berichtet, lehnt der Zürcher Regierungsrat dieses Ansinnen ab. Er will den ÖV dort ausbauen, wo die Siedlungsentwicklung stattfinden soll, also in urbanen Räumen. Zudem gebe es gesetzliche Mindestvorgaben zur Wirtschaftlichkeit, die beachtet werden müssten.


Donnerstag, 9. Februar:

ÖV verliert 60 Millionen wegen Schwarzfahrern: Im letzten Jahr sind der ÖV-Branche wegen Schwarzfahren 60 Millionen Franken entgangen, ein Prozent der Gesamteinnahmen. Das berichtet SRF mit Verweis auf Zahlen der Alliance Swisspass. Dieser Betrag entspreche einem Rekord seit Einführung des Schwarzfahrerregisters im Jahr 2019. Mit ein Grund ist laut einem Sprecher der Alliance Swisspass die technologische Entwicklung. Bei elektronischen Tickets habe man die Möglichkeit, zuerst in das Fahrzeug zu steigen und dann das Billett zu lösen, was aber nicht den Bestimmungen entspreche.

Finger kritisiert Verkehrspolitik: Matthias Finger, ehemaliger Professor für Verkehrspolitik an der ETH Lausanne (EPFL), kritisiert in einem Interview mit der NZZ die Verkehrspolitik des Bundes. Diese sei nicht auf die benötigte Multimodalität ausgerichtet. «Beim Bund kümmert sich das Bundesamt für Verkehr um den öV, aber eben hauptsächlich um die SBB. Das Bundesamt für Strassen wiederum befasst sich vor allem mit den Nationalstrassen», sagt er. «Alle Beteiligten planen in ihrem eigenen Gärtchen und optimieren ihr eigenes Subsystem. Das tun sie generell auch gut, aber eben nicht im Interesse der multimodalen Mobilität der Schweiz als Metropolitanregion.»


Mittwoch, 8. Februar:

Bund überrumpelt Zahnradbahnen: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) verschärft die Vorschriften für Zahnradbahnen. So müssen die Geschwindigkeitsüberwachung und weitere sicherheitsrelevante Funktionen bei neuen Fahrzeugen ab Frühling doppelt vorhanden sein, bei älteren Fahrzeugen bis Mitte 2026. Wie der «Bote der Urschweiz» schreibt, hat das BAV die Bahnbetreiber damit überrumpelt. «Die Umsetzungsfrist ist sehr sportlich», heisst es etwa bei den Rigi-Bahnen. Der Umfang der Forderungen sei «überraschend», teilt die Zentralbahn mit.

17 Monate Verzug bei BVB: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) wollten im Rahmen einer Optionseinlösung 23 Flexity-Trams bei Alstom bestellen. Weil der Hersteller den Preis aber um über 40 Prozent erhöhte, wollen sie davon absehen. An einem Mediengespräch von gestern teilten die BVB mit, stattdessen könnte der Auftrag im Herbst neu ausgeschrieben werden. Die Vergabe ist laut «bz basel» im April 2024 möglich. Die Beschaffung geriete 17 Monate in Verzug. Eine gemeinsame Beschaffung mit der Baselland Transport AG (BLT) schliessen die BVB aus. Diese haben ihre Bestellung 2021 abgeschlossen.


Dienstag, 7. Februar:

Zürich fördert E-Mobilität: Der Zürcher Kantonsrat hat gestern einen Rahmenkredit von 50 Millionen Franken für die Förderung der CO2-armen Mobilität bewilligt. Das berichtet die NZZ. Damit sollen primär die Kosten für die Installation für Lademöglichkeiten für Elektroautos am Wohnort gesenkt werden. Das Angebot richtet sich vor allem an Besitzer von Mehrfamilienhäusern und Stockwerkeigentümer. Auch Eigentümer eines Einfamilienhauses können einen Beitrag von 500 Franken pro Ladestation beantragen.

Autonomer Verkehr stockt: Im Kanton Graubünden haben Projekte für autonom verkehrenden öffentlichen Verkehr einen schweren Stand. Das schreibt die «Südostschweiz». Ein im Dezember 2017 in Maienfeld gestarteter Test mit einem autonomen Shuttle von Postauto wurde etwa aus finanziellen Gründen wieder eingestellt – und weil die Sensoren selbst Schneeflocken als Hindernis taxierten. Auch auf den Schienen ist die Aufbruchstimmung verflogen. Die Bedingungen hätten sich verändert, sagt eine Sprecherin der Rhätischen Bahn. Es würden immer Lokführer mitfahren und die Hauptverantwortung tragen.


Montag, 6. Februar:

Wetzikon verbannt E-Trottinette: Die Zürcher Stadt Wetzikon verbietet nach einem Testbetrieb E-Trottinette auf ihrem Grund. Das berichtet die NZZ. Die derzeit 250 Gefährte der Anbieter Lime und Voi werden per Ende Monat aus dem Stadtbild verschwinden. Das Bedürfnis habe den Ärger nicht aufgewogen, wird Stadtpräsident Pascal Bassu (SP) zitiert. Einwohnerinnen und Einwohner hätten sich vor allem über falsch parkierte oder herumliegende Trottinette beschwert, die das Trottoir versperrt hätten.

BAV für Marktöffnung: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will auch angesichts steigenden Drucks der Europäischen Union den Markt im internationalen Fernverkehr der Eisenbahn öffnen. Das schreibt CH Media. Die Risiken einer Öffnung könnten laut einem BAV-Sprecher minimiert werden, etwa mit der Verpflichtung zur Konzession, einer Verpflichtung zur Akzeptanz hiesiger ÖV-Tickets und Abos sowie einem Vorrang des Taktverkehrs bei der Trassenvergabe. Die SBB hingegen will keine solche Marktöffnung und verweist auf das Kooperationsmodell, das sich bewährt habe.


Freitag, 3. Februar:

Machtkampf im Luzerner ÖV: Der geplante Kauf von grösseren elektrischen Trolleybussen für die Linien 12 und 30 in Luzern durch die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) wurde vom Verkehrsverbund Luzern (VVL) abgeblasen. Er begründete dies damit, dass die neuen Busse erst in Betrieb genommen werden könnten, wenn am Bahnhofplatz ein neuer Perron gebaut sei. Laut der «Luzerner Zeitung» ist dies wenig glaubwürdig: Stattdessen habe der Subventionsstreit der beiden Institutionen zu einer «völlig verfahrenen Situation» geführt. Die Zeitung spricht von einem «peinlichem Machtkampf, der dem ÖV schadet». Dazu passe auch, dass der VVL mit der Ausschreibung einzelner VBL-Linien drohe.

Preise für Occasionen sinken: Der Markt für Occasionen ist am Kippen, schreibt die «Handelszeitung». Die Preise würden nicht mehr steigen, sondern zu sinken beginnen. Wegen der langen Wartezeiten auf Neuwagen in den letzten Jahren habe sich die Nachfrage auf den Gebrauchtwarenmarkt verschoben. Nun normalisiere sich der Automarkt aber wieder. Die globalen Lieferengpässe hätten sich entschärft. In den USA seien die Occasionspreise seit der Spitze vor einem Jahr bereits um 14 Prozent gefallen.


Donnerstag, 2. Februar:

25 Unfälle mit Zugstüren pro Jahr: Nachdem im Jahr 2019 im Bahnhof Baden ein 54-jähriger SBB-Mitarbeiter von einer Türe eines Wagens des Typs EW IV eingeklemmt und mitgeschleift wurde und dabei ums Leben kam, musste die SBB auf Geheiss des Bundes Anpassungen an den Zugmodellen vornehmen. Wie das Magazin K-Tipp berichtet, kommt es aber weiterhin zu rund 25 Unfällen mit Zugstüren pro Jahr. Für den Zeitraum von 2019 bis November 2022 zählt das Magazin 326 Unfälle beim Ein- oder Aussteigen. Es beruft sich auf Meldungen, die die SBB dem Bund vorlegen muss.

Erstes neues Tram in Bern: Die Berner Verkehrsbetriebe Bernmobil haben für 130 Millionen Franken bei Stadler 27 Trams des Typs Tramlink bestellt, welche die Firma in ihrem Werk im spanischen Valencia baut. Das erste hätte eigentlich Ende 2022 ausgeliefert werden sollen, wegen Streiks und der Coronakrise verzögerte sich das aber. Gestern nun ist laut der «Berner Zeitung» das erste der 42 Meter langen und 2,3 Meter breiten neuen Fahrzeug in Bern eingetroffen. Es bietet Platz für 260 Personen. Im Juli sollen weitere Fahrzeuge eintreffen.


Mittwoch, 1. Februar:

Tempo 30 bremst ÖV kaum: Der öffentliche Verkehr wird durch Tempo-30-Zonen in Städten kaum ausgebremst. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS), über welche das Portal «zentralplus.ch» berichtet. Besonders in dicht besiedeltem Gebiet und zu Stosszeiten bewegten sich die Unterschiede im Sekundenbereich. Anders sehe es während Randzeiten aus. Dann könne ein reduziertes Tempo den Fahrplan stören. Es brauche dann mehr Fahrzeuge und Personal.

SBB-App führt Reisende zusammen: In der «SBB Preview»-App, in der neue Funktionen getestet werden, ist seit kurzem das Teilen des eigenen Standorts im Zug möglich. Das berichtet CH Media. Über in den Zügen verbaute Bluetooth-Beacons wird der Standort im Zug automatisch erfasst und kann etwa via Whatsapp mit Mitreisenden geteilt werden. Die App erkennt nicht nur den Wagen und das Abteil, sondern in Doppelstockzügen auch das untere oder obere Deck. Die Funktion ist vorerst in Fernverkehrszügen verfügbar. Wann sie in die SBB-App integriert wird, ist noch offen. 


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