Das Medienarchiv

Mittwoch, 29. Juni

BVB kaufen weitere Flexity-Trams: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) wollen 23 weitere Flexity-Trams beschaffen, die die alten Cornichon-Trams ab 2025 ersetzen sollen. Das teilt der Kanton Basel-Stadt mit. Damit werde die Basler Tram-Flotte komplett niederflurig werden. Für die neue Beschaffung machen die BVB von einer Option aus einer früheren Ausschreibung Gebrauch. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat für diesen Zweck ein rückzahlbares Darlehen an die BVB in der Höhe von insgesamt 91,3 Millionen Franken.

Aus der Verbrenners rückt näher: Die EU-Umweltminister haben sich darauf geeinigt, dass neue Autos ab 2035 emissionsfrei sein müssen. Das schreiben die Tamedia-Zeitungen. Rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in der EU rühren vom Strassenverkehr her. Die CO2-Flottengrenzwerte für Autos und Transporter sollen deshalb ab 2035 auf null sinken. Schon zugelassene Fahrzeuge dürfen weiter fahren, geprüft werden Ausnahmen für synthetische Kraftstoffe. Die Regel dürfte sich auch auf die Schweiz auswirken, hat das Land doch bisher die Grenzwerte der EU übernommen. 


Dienstag, 28. Juni

Kritik an Zürcher Velopolitik: Guido Schoch, der frühere Direktor der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), hat in einem Referat mit dem Titel «Der ÖV wird geopfert, und keiner nimmt es wahr» die Velopolitik der Stadt Zürich kritisiert. Das schreibt die NZZ. Er sieht den ÖV durch Spurabbauten, wie sie in der Langstrassen-Unterführung zuungunsten des ÖV geschahen, in Gefahr. In Zürich werde momentan fast alles dem Veloverkehr untergeordnet, sagt er. Dabei seien die Klimaziele ohne ÖV-Ausbau unerreichbar. Dieser sei als Einziger in der Lage, wetterunabhängig und ganzjährig Personen im grossen Stil zu befördern.

SBB schafft preisgünstige Wohnungen: Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), Wohnbaugenossenschaften Schweiz und die SBB regeln mit einem Rahmenvertrag die Abgabe von Land im Baurecht. Damit besteht laut einer Mitteilung eine Grundlage für gemeinnützigen und langfristig preisgünstigen Wohnungsbau auf Arealen der SBB. Die Bahn strebt laut Alexander Muhm, Leiter Immobilien, an, rund die Hälfte ihrer Wohnungen preisgünstig anzubieten, entweder über eigene Wohnungen oder die Abgabe im Baurecht. 


Montag, 27. Juni

Geld für Berner Elektrobusse: Die Verkehrsbetriebe Bernmobil und RBS erhalten für die Elektrifizierung von Buslinien Millionenbeträge vom Bund. Das schreibt die «Berner Zeitung». Die Beträge würden im Rahmen des neuen Agglomerationsprogramms ausgezahlt. Diese Unterstützung für die Beschaffung und für die Ladeinfrastruktur sei wichtig, heisst es bei den RBS. Ein Bernmobil-Sprecher sagt, die Elektrifizierung der Buslinien sei nicht auf einen Schlag machbar: Auf gewissen Linien könnten Elektrobusse noch nicht eingesetzt werden.

TCS-Chef warnt vor Rekord-Reiseverkehr: Der Direktor des TCS, Jürg Wittwer, hat in einem Interview mit der «Sonntagszeitung» vor Rekord-Aufkommen auf den Strassen diesen Sommer gewarnt. «Wir gehen davon aus, dass Ferien mit dem Auto diesen Sommer populärer sind denn je», sagt er. Das liege auch daran, dass öffentliche Verkehrsmittel noch immer eher gemieden würden und dass es zum Teil zu Chaos an den Flughäfen komme. Gleichzeitig würden viele Menschen ihre Ferien wieder im Ausland verbringen. Prekär werde die Situation vor allem in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, aber auch in Kroatien könne es Probleme geben. 


Freitag, 24. Juni

Doch Halbstundentakt im Rheintal: Die SBB wird den Halbstundentakt nach Abschluss der Bauarbeiten für neue Doppelspurstrecken im Rheintal ab Dezember 2024 doch wie ursprünglich geplant einführen. Das schreibt das «St. Galler Tagblatt». Die SBB wollte ihn aus Spargründen auf die Stosszeiten einkürzen, stiess mit diesen Plänen aber auf heftigen Widerstand aus der lokalen Politik. Auch das Umwelt- und Verkehrsdepartement des Bundes (Uvek) teilte mit, es erwarte von der SBB die Umsetzung des Halbstundentakts.

Untersuchung gegen BLS und Bus Ostschweiz eröffnet: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat in den Fällen der BLS und von Bus Ostschweiz Strafuntersuchungen eingeleitet. Das teilte es gestern mit. Dabei geht es um mutmasslich zu viel bezogene Subventionen. «Bei denjenigen Fällen, bei welchen Hinweise auf strafbare Handlungen vorliegen, ist neben der Rückzahlung ein Strafverfahren durchzuführen», schreibt das Bundesamt. Zunächst will das BAV Abklärungen zu möglichen Straftatbeständen und zum Personenkreis treffen. 


Donnerstag, 23. Juni

«Bahn 2050» mit bescheidenen Zielen: Der Bundesrat hat gestern die Langfriststrategie für die Bahn vorgestellt, die unter dem Namen «Bahn 2050» läuft. Das Bahnangebot soll primär auf kurzen und mittleren Distanzen verbessert werden, etwa mit zusätzlichen S-Bahn-Angeboten und einer Aufwertung von Vorstadt-Bahnhöfen mit vermehrter Bedienung durch IR- und RE-Züge oder neue Durchmesser- und Tangentiallinien in Agglomerationen. Das teilte er gestern mit. Von einer Verdoppelung des Modalsplits, wie es zunächst angedacht war, ist nichts mehr übrig: Stattdessen soll der Anteil der Bahn bis 2050 von 21 auf 27 Prozent steigen.

Grünes Licht für Lötschberg-Vollausbau: Bei gleicher Gelegenheit hat der Bundesrat auch über den Stand der Bahnausbauprogramme und Anpassungen informiert. So will er den Lötschberg-Basistunnel durchgehend auf zwei Spuren ausbauen. Mehrkosten fallen ausserdem bei Projekten wie dem Brüttenertunnel, dem Zimmerberg-Basistunnel, dem Ausbau des Bahnhof Zürich-Stadelhofen und beim Knoten Genf an. Mehrkosten in der Höhe von 720 Millionen Franken, die nicht mit Minderkosten bei anderen Projekten kompensiert werden können, will der Bundesrat nun beim Parlament beantragen.


Mittwoch, 22. Juni

Pro Bahn kritisiert SBB: Auf dem Interregio 36 zwischen Basel SBB und dem Flughafen Zürich, dem «Flugzug», sollen ab Ende Jahr neue Triebzüge von Stadler des Typs «Mouette» verkehren. Das kritisiert Pro Bahn, wie die «bz basel» schreibt. Damit würden Züge als Fernverkehrszüge eingesetzt, die für den Regionalverkehr geplant wurden. Es gebe weniger Platz für Gepäck und die Sitze seien weniger bequem. Die SBB teilt mit, dank den neuen Zügen könnten die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetz eingehalten werden. Ab 2025 würden sie auf dieser Strecke durch Doppelstock-Züge abgelöst.

ZVV mit 450-Millionen-Defizit: Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) schliesst das Jahr 2021 mit einem Defizit von 450,4 Millionen Franken ab. Das teilte er gestern mit. Der Kostendeckungsgrad sank auf 57 Prozent. Die Pandemie habe auch das Jahr 2021 geprägt, so der ZVV. Die Fahrgastzahlen seien noch immer rund 30 Prozent unter jenen vor der Krise 2019 gelegen. Insgesamt transportierte der ZVV letztes Jahr 469 Millionen Fahrgäste, drei Millionen mehr als im Vorjahr. Derzeit werden etwa 61 Prozent der Tickets via digitale Kanäle gekauft.


Dienstag, 21. Juni

Ostschweiz will mehr Strassen: Eine Delegation von neun Regierungsvertreterinnen und -vertretern hat im Austausch mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) ihren Unmut über die Stossrichtung des Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen kundgetan. Wie die «Südostschweiz» schreibt, wollen die Ostschweizer Regierungen, dass mehr Vorhaben aus ihrer Region umgesetzt werden, etwa Umfahrungen im Kanton Glarus, die Bodensee-Thurtalstrasse oder der Zubringer Appenzellerland. Der Bund will hingegen künftig vor allem in Zentren und Agglomerationen investieren.

Zürich soll Flüsterbeläge bauen: Der Zürcher Regierungsrat muss aufzeigen, wie eine Lärmsanierung von Strassen mit Flüsterbelägen umgesetzt werden könnte und was das kosten würde. Der Kantonsrat hat einen entsprechenden Vorstoss angenommen, wie die NZZ schreibt. Baudirektor Martin Neukom (Grüne) sagte, die Regierung sei bereit, den Vorstoss entgegenzunehmen, machte aber Vorbehalte geltend. Lärmarme Beläge seien zwar sehr wirksam, aber nur für kurze Zeit. Schon nach fünf Jahren sei ihre Wirkung viel geringer und die Beläge seien nicht gut haltbar.


Montag, 20. Juni

Preiserhöhung beim U-Abo?: Das U-Abo des Tarifverbund Nordwestschweiz, das für 80 Franken im Monat die Benützung des öffentlichen Verkehrs erlaubt, dürfte auf das Jahr 2024 hin teurer werden. Die Beschaffung von Rohstoffen, Strom und weiteren Energien ist deutlich teurer geworden als früher. Zudem habe schon vor Corona eine Stagnation der Passagierzahlen eingesetzt, sagt Andreas Büttiker, Direktor der Baselland Transport AG (BLT) der «Basler Zeitung». Es sei «selbstredend», dass man mittelfristig nicht um Preisanpassungen beim U-Abo und bei Einzelbilletten herumkomme.

Demonstration gegen Bypass: Das Autobahnprojekt Bypass in Luzern sorgt nicht nur für Begeisterung: Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, haben gestern Velofahrende gegen den geplanten Autobahntunnel demonstriert. Begründet wird der Widerstand gegen das Projekt damit, dass die Umsetzung des Tunnels zu 32’000 Autofahrten mehr durch Luzern führen würden. Zudem braucht es laut einer Mitteilung der Organisatoren einen Wandel weg vom Auto hin zu einer «ökologischeren und sozialeren Mobilität».


Freitag, 17. Juni

Gratis-Stadtbus in Kreuzlingen?: Eine Mehrheit des Kreuzlinger Parlaments hat dem Postulat «Freie Fahrt für den Stadtbus» zugestimmt. Der Stadtrat muss nun prüfen, ob der Stadtbus gratis genutzt werden könnte und bei positivem Ergebnis eine Versuchsphase von zwei Jahren in die Wege leiten. Das schreibt das «St. Galler Tagblatt». Der Stadtrat, der das Postulat zur Ablehnung empfohlen hatte, hat nun ein halbes Jahr Zeit, um dem Gemeinderat schriftlich Bericht zu erstatten.

Mybuxi mit 100’000 Passagieren: Der Ridepooling-Dienst mybuxi, der in den Regionen Emmental, Herzogenbuchsee und Andermatt verfügbar ist, wird heute den 100’000 Fahrgast seit dem Start im April 2019 transportieren. Das schreibt er in einer Mitteilung. Während den Hochphasen der Corona-Pandemie seien die Passagierzahlen nur langsam angestiegen. Jetzt habe sich das Wachstum aber deutlich beschleunigt. Bisher ist mybuxi mit fünf Fahrzeugen unterwegs, am 20. August startet mit Belp-Gantrisch eine weitere Region. Darüber hinaus sind zehn weitere Regionen geplant. 
– Zum Mobimag-Interview mit mybuxi-Gründer Andreas Kronawitter


Donnerstag, 16. Juni

Kritik an St. Galler ÖV-Abbau: Um sparen zu können, will die Stadt St. Gallen das Angebot ihrer Verkehrsbetriebe VBSG ab Fahrplanwechsel auf gewissen Strecken und zu gewissen Zeiten ausdünnen (siehe Eintrag vom 2. Juni). Das sorgt nun für Kritik. Ein Abbau sei grundsätzlich falsch, sagt Ruedi Blumer, Präsident des VCS St. Gallen-Appenzell dem «St. Galler Tagblatt». Mit der Ausdünnung laufe die Stadt Gefahr, die Erfolgsgeschichte des ÖV zu unterwandern. Von einer «widersprüchlichen Politik» redet Marcel Aebischer, der Präsident der TCS-Sektion St. Gallen-Appenzell Innerrhoden.

Skyguide-Chef erklärt Panne: Am Mittwochmorgen musste der Schweizer Luftraum zwischen 4 und 8.30 Uhr wegen einer Panne bei der Flugsicherung Skyguide komplett gesperrt werden. Ihr Chef Alex Bristol spricht im Interview, das auf watson.ch zu lesen ist, von einer «peinlichen und historischen Panne». Ein Switch, der für die Datensendung vom einen zum anderen Computer zuständig ist, habe nicht funktioniert. Der zweite, redundante Switch habe das nicht realisiert und die Daten immer wieder zurückgeschickt. 


Mittwoch, 15. Juni

Technische Panne legt Flugbetrieb lahm: Wegen einer technischen Panne bei der Flugsicherung Skyguide können am Mittwochmorgen keine Flugzeuge an den Flughäfen Genf und Zürich starten. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» mit Verweis auf eine Meldung des Unternehmens. Der Schweizer Luftraum wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie lange diese Massnahme andauert, ist noch unklar – am Mittwochmorgen ist diese bis auf Weiteres angekündigt.

Weniger Passagiere in Biel: Die Verkehrsbetriebe Biel weisen für das Jahr 2021 ein negatives Jahresergebnis aus. Die Transporteinnahmen lagen fast 17 Prozent unter den Budgeterwartungen, teilten die Verkehrsbetriebe Biel (VB) laut dem «Bieler Tagblatt» gestern mit. Der Verlust konnte dank einigen positiven Effekten bei 300’000 Franken gehalten werden. Zudem konnten zwei Batteriebusse auf der Linie 9 in Betrieb genommen werden. 


Dienstag, 14. Juni

Klimaziele im Nationalrat: Der Nationalrat debattiert heute über den Entwurf eines Gesetz für den Klimaschutz, der von der Umweltkommission ausgearbeitet wurde. Die Vorlage sieht vor, dass Gebäude und Verkehr ab 2050 kein CO2 mehr ausstossen dürfen. Vertreterinnen und Vertreter von Rot-Grün dürften verbindlichere Ziele fordern, schreibt der «Blick». Zur Ablehnung empfohlen hat der Nationalrat die Gletscher-Initiative, die eine klimaneutrale Schweiz ab 2050 forderte. Ab dann dürften keine fossilen Brenn- und Treibstoffe wie Öl oder Diesel mehr in Verkehr gebracht werden.

Erster Audi-Ladehub: Bisher hat erst Tesla als Hersteller von Elektroautos in der Schweiz eine eigene Ladeinfrastruktur aufgebaut. Das soll sich nun ändern: Audi will seine «Charging Hubs» auch in der Schweiz ausrollen, wie die NZZ schreibt. Ein Pilotprojekt wurde Anfang Jahr im deutschen Nürnberg gestartet. Im September wird der erste Schweizer Standort in der Nähe der Messe in Zürich-Oerlikon eröffnet. Der Hub soll vier Plätze bieten, die bis zu 320 kW Ladeleistung liefern. Die Anlage ist auf maximal 60 Autos pro Tag angelegt, sie könnte aber erweitert werden. 


Montag, 13. Juni

BLT-Chef warnt vor ÖV-Skepsis: Andreas Büttiker, der abtretende Direktor der Baselland Transport AG (BLT), sieht eine zunehmende Skepsis in der Bevölkerung gegenüber dem öffentlichen Verkehr. «Viele Leute sind dem Tram gegenüber inzwischen kritisch eingestellt. Das besorgt mich», sagt er der «Basler Zeitung». In Basel habe das Tram in den letzten zehn Jahren auch an Konkurrenzfähigkeit verloren. «Der Kampf um die Verkehrsflächen hat dem Tram geschadet. Wir wurden etwa von den vielen Velospuren ausgebremst», so Büttiker.

Zürich setzt auf Flüsterbelag: In den nächsten Jahren sollen in der Stadt Zürich auf 200 Strassenkilometern Flüsterbeläge verbaut werden, die weniger Lärm versprechen. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, entspricht das einem Drittel des städtischen Strassennetzes. Die Beläge sollen vor allem dort zum Einsatz kommen, wo eine Geschwindigkeitsreduktion auf Tempo 30 nicht reicht, um die vom Bund geforderte Lärmreduktion zu erzielen . 


Freitag, 10. Juni

VBG zufrieden mit Elektrobus: Die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) testen auf der Linie 759 von Wangen an den Flughafen Zürich den Elektrobus-Betrieb. Es ist mit 27 Kilometern die längste E-Bus-Linie der Schweiz. Die VBG ziehen eine positive Bilanz: Künftig soll jeder neue Dieselbus mit einem Elektrobus ersetzt werden, die Linie 759 soll als erste komplett umgestellt werden. Das schreibt der «Zürcher Unterländer». Für das Pilotprojekt arbeiten die VBG mit Siemens zusammen. Die Firma hat etwa das System für die Ladung an Haltestellen entwickelt, das auch von den VBZ oder Bernmobil genutzt wird.

Graubünden will ÖV ausbauen: Der Kanton Graubünden will sich ein neues Gesetz für den öffentlichen Verkehr geben. Gestern hat Infrastrukturdirektor Mario Cavigelli die Botschaft präsentiert. Demnach sollen künftig Gemeinden und Ortschaften ab 50 Einwohnerinnen und Einwohnern von einer Grunderschliessung profitieren. Bisher lag die Grenze im Kanton bei 60 Personen, der Bund setzt sie bei 100 Personen. Ausserdem soll der Kanton laut der «Südostschweiz» die Möglichkeit erhalten, neue Formen der Mobilität besser zu fördern. Die Vorlage kommt voraussichtlich im August ins Parlament. 


Donnerstag, 9. Juni

Cargo Sous Terrain erreicht «Meilensteine»: Das unterirdische Gütertransport-Projekt Cargo Sous Terrain (CST) beginnt laut einer Mitteilung von gestern mit der Umsetzung. Die erste Teilstrecke zwischen Härkingen und dem Flughafen Zürich soll 2031 eröffnet werden. Vor wenigen Tagen sei mit der Flughafen Zürich AG, die an CST beteiligt ist, ein «Memorandum of Understanding» unterzeichnet worden. CST soll dort die Zufahrtsstrassen entlasten bei gleichzeitiger Steuerung von Logistikströmen. In der Stadt Zürich unterstütze CST die Behörden beim Pilotprojekt «SalüBox» für das Deponieren und Abholen von Paketen.  Damit seien erste «Meilensteine» erreicht worden, so das Unternehmen.

Stadt Zürich will autofreie Blöcke: In der Stadt Zürich sollen autofreie Stadtviertel, sogenannte Quartierblöcke, nach dem Vorbild Barcelonas geschaffen werden. Innerhalb dieser Blöcke soll der Durchgangsverkehr mit Autos und Lastwagen verboten werden. Das Velo soll Vortritt erhalten. Der Gemeinderat hat gestern einem Postulat zugestimmt, welches ein Pilotprojekt fordert. Während Grüne, SP und GLP das Projekt laut der NZZ unterstützten, lehnten es die FDP und die SVP ab. 


Mittwoch, 8. Juni

SBB und Enterprise spannen zusammen: Nach einer einjährigen Testphase haben die SBB und der Autovermieter Enterprise eine Partnerschaft beschlossen. Das teilte Enterprise gestern mit. Mit dem Angebot Enterprise GO können Mietautos über eine Web-App selbständig für individuell bestimmbare Zeiträume gemietet und mit dem Smartphone entriegelt werden. Zurzeit sind 150 Fahrzeuge für den Dienst im Einsatz, nun soll die Flotte ausgebaut werden. Bisher gibt es den Dienst an den SBB-Bahnhöfen Wetzikon, Rapperswil, Uster, Balsberg, Luzern, Zug, Thun, Bern, Genf und Basel SBB. 

Swiss streicht weitere Flüge: Wegen Personalknappheit an den Flughäfen und bei ihr selbst muss die Airline Swiss im Hochsommer Tausende Flüge streichen, unter anderem nach New York, Tokio und .Johannesburg. Das berichteten die CH-Media-Zeitungen Ende April. Dabei bleibt es nicht: Wie der «Blick» schreibt, muss die Swiss weitere Flüge aus dem Programm nehmen. Dabei geht es um einen Flug pro Woche nach San Francisco und Kurzstreckenflüge ab Zürich nach Dresden, Danzig, Warschau und Nürnberg. Die Flüge nach Wien werden zudem an die Lufthansa-Tochter Austrian abgegeben.


Dienstag, 7. Juni

Bau des Gotthard-Tunnels blockiert: Der Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels ist durch ein Gerichtsverfahren blockiert. Ein Unternehmen, das bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt wurde, hat einen entsprechenden Entscheid ans Bundesgericht weitergezogen. Wie die NZZ schreibt, ist noch offen, wie stark sich die eigentlichen Bauarbeiten verzögern. Die für diesen April geplante Vergabe für den Vortrieb des Haupttunnels von Norden nach Süden wurde aber vorerst gestoppt, bis das Bundesgericht sein Urteil gefällt hat. Geplant war ursprünglich, dass der Vortrieb im Jahr 2024 beginnt. 

SBB schafft P+R-Parkuhren ab: Die Parkuhren an den rund 600 Park+Rail-Standorten der SBB können bald nicht mehr mit Bargeld bedient werden. Wie die «Südostschweiz» schreibt, will die Bahn die Anlagen künftig bargeldlos und ohne physische Parkkassen betreiben. Damit soll das Bezahlen der Gebühren vereinfacht werden, aber auch die über 20 Jahre alten Parkautomaten sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Die Umstellung läuft laut der Zeitung bereits seit letztem Sommer.


Freitag, 3. Juni

Kein Fahrverbot in Berner Innenstadt: Der Berner Stadtrat hat eine Forderung nach einem Fahrverbot für den motorisierten Individualverkehr in der Berner Innenstadt abgelehnt. Das schreibt die «Berner Zeitung». Die Forderung kam aus der Fraktion Grünes Bündnis/Junge Alternative und wurde mit den Folgen des Klimawandels begründet. Zudem würde eine autofreie Stadt die Lebensqualität verbessern. Schon die Stadtberner Regierung (also der Gemeinderat) hatte sich gegen die Idee gestellt und ein generelles Fahrverbot für widerrechtlich eingestuft. 

Denkzettel für Bus Ostschweiz: Die Bus Ostschweiz AG steht im Verdacht, zu hohe Subventionsgelder bezogen zu haben. Die Schadenssumme soll gut 9 Millionen Franken betragen. Bus Ostschweiz soll abgeschriebene Busse verkauft und selbst zurück gemietet haben. Gestern fand die Generalversammlung statt. Die Verwaltungsräte und die Geschäftsleitung wurden zwar bestätigt, berichtet der «Blick». Doch die Entlastung wurde nur mit 53 Prozent Ja-Anteil gewährt. Das sei ein Denkzettel, wird der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner zitiert. Der Kanton als grösster Aktionär habe ein Zeichen gesetzt.


Donnerstag, 2. Juni

Stadt St. Gallen will ÖV-Abbau: In der Stadt St. Gallen wird per Dezember mit Taktausdünnungen und Verzicht auf Stosszeiten-Angebote (siehe Eintrag vom 24. Mai) der Busfahrplan ausgedünnt. Dieser Abbau erfolge auf Wunsch der Stadt, sagt Patrick Ruggli, Leiter des Amts für öffentlichen Verkehr des Kanton St. Gallen, dem «St. Galler Tagblatt». Dabei soll es nicht bleiben: Die Ausdünnung des Takts der Buslinien 10 und 11 auf einen 30-Minuten-Takt ausserhalb der Stosszeiten wird für den Fahrplan 2024 geprüft. «Diskutieren kann man es», sagt Ruggli. Die ÖV-Kosten würden in den nächsten Jahren steigen. 

Kritik an Visionen für Zürcher HB: Die Stadt Zürich hat diese Woche zwei Zukunftsbilder für das Gebiet um den Hauptbahnhof Zürich präsentiert, die von zwei Architekturteams im Rahmen einer Testplanung erarbeitet wurden (zu den Details auf der Internetseite der Stadt). Beide Visionen, die von der Stadt nun vertieft ausgearbeitet werden, sehen eine Reduktion des Autoverkehrs im Gebiet vor. Der grüne Gemeinderat Markus Knauss sagt der NZZ, er finde vor allem den Entwurf des Teams Van de Wetering «super». Kritik kommt von den Bürgerlichen: Die Aufenthaltsqualität solle nicht im Zentrum stehen, sagt FDP-Gemeinderat Andreas Egli. SVP-Gemeinderat Derek Richter hält die Ideen für «unpraktisch».


Mittwoch, 1. Juni

Asbest bei der SBB: Die SBB hat festgestellt, dass es bei der Kennzeichnung von Asbest-haltigen Funkenkaminen der Lokomotiven der Typen Re 420, 421, 430 und 620 möglicherweise Fehler gegeben hat. Das könnte zu einer unwissentlichen Asbest-Exposition von Mitarbeitenden des Werks Bellinzona geführt haben. Die SBB geht von einer niedrigen Risikoexposition aus, Messungen laufen aber noch. Die Suva hat laut CH Media eine Untersuchung eingeleitet, die Gewerkschaft SEV fordert die Bahn auf, die Situation vollständig aufzuklären.

St. Gallen wehrt sich: Trotz dem demnächst startenden Doppelspurausbau im St. Galler Rheintal, der Voraussetzung ist für einen Halbstundentakt des Interregio 13, will die SBB diesen nach Fertigstellung nur zu Stosszeiten anbieten. Sie begründet das mit Sparmassnahmen. Zuvor war der ganztägige Halbstundentakt versprochen worden. Der Kanton St. Gallen und die Region haben die SBB bereits dafür kritisiert, nun setzen sich auch die beiden St. Galler Ständeräte Paul Rechsteiner (SP) und Benedikt Würth (Mitte) für den Halbstundentakt ein. Das berichtet das «St. Galler Tagblatt». Man könne den Entscheid der SBB nicht akzeptieren, sagt Rechsteiner.


Dienstag, 31. Mai

Ist Gratis-ÖV erlaubt? In verschiedenen Kantonen wurden Initiativen eingereicht, welche die kostenlose Benützung des öffentlichen Verkehrs fordern. Dabei kommen die Kantone zu unterschiedlichen Einschätzungen, ob solche Vorlagen mit Bundesrecht vereinbar sind. Die Waadtländer Kantonsregierung will über eine Initiative abstimmen lassen, die Freiburger Regierung und der Gemeinderat der Stadt Bern nicht. Auch der Rechtsdienst des Kanton Basel-Landschaft will laut der «Basler Zeitung» keine Abstimmung ermöglichen, während ein Gutachten des Kanton Neuenburg zum Schluss kommt, gemäss dem Grundsatz von Treu und Glauben könne das geschehen.

Basel-Stadt unterstützt Mobility: Nach dem st. gallischen Wil wird auch in Basel-Stadt das Carsharing-Modell von Mobility von der öffentlichen Hand subventioniert. Der Kanton bezahlt laut der «bz basel» interessierten Baslerinnen und Basler einen Drittel der 43 Franken für die Grundgebühr eines viermonatigen Testabos, den Rest übernimmt Mobility selbst. Die Aktion dauert bis 2023 und soll dazu dienen, die Klima- und Mobilitätsziele zu erreichen. Das Teilen von Fahrzeugen macht den Verkehr laut dem Kanton stadtverträglicher und umweltfreundlicher.

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