Bruno Stehrenberger leitet die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Im Interview verrät er, was das Problem an Tempo 30 ist, warum eine tramfreie Innenstadt für ihn keine Option ist, wieso das ÖV-Angebot in Basel am Abend nicht attraktiv genug ist und wie er das ändern will.
Von Stefan Ehrbar
4. August 2021
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Herr Stehrenberger, der Chefredaktor der bz Basel plädiert für eine Basler Innenstadt ohne Trams. Diese seien für Fussgänger gefährlich und ihr Verschwinden wäre eine Aufwertung. Was halten Sie von dieser Idee?
Ich sehe das nicht nur anders wegen meiner Funktion als Direktor der BVB, sondern auch aus der Kenntnis, wie Mobilität in dieser Stadt funktioniert. Die Idee ist provokativ, aber nicht realisierbar. Es gibt sehr viele Menschen, die mit dem Tram in die Innenstadt fahren möchten. Dort spielt die Musik, dort sind die Geschäfte, die Menschen aus den Quartieren gehen dort in den Ausgang. Sie wollen nicht noch 400 bis 500 Meter laufen, um einzukaufen. Viele sind auch auf den ÖV angewiesen. Die könnten nicht einfach Velo fahren oder ein anderes Transportmittel nehmen.
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Die Veloförderung ist in aller Munde. Geht der ÖV darob in Vergessenheit?
Man darf die verschiedenen Mobilitätsformen nicht in Konkurrenz zueinander setzen. Der politische Wille, das Velo zu fördern, ist sinnvoll. Es ist ökologisch und gesund. Gleichzeitig ist der Wille in Basel da, den ÖV zu stärken. Wichtig ist es, gute Gesamtlösungen zu finden.
Welchen Platz hat das Auto in dieser Betrachtung?
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