Das Medienarchiv


Mittwoch, 30. November:

TPG beschaffen Elektrobusse: Die Genfer Verkehrsbetriebe TPG wollen bis ins Jahr 2030 eine zu 100 Prozent elektrische Flotte betreiben. Der Schweizer Hersteller Hess und Partner Hitachi Energy wurden gemäss einer Mitteilung von gestern beauftragt, die Fahrzeuge und die Infrastruktur für diesen Energiewandel zu liefern. Insgesamt werden 119 Busse bei Hess bestellt, davon 65 Elektro-Gelenkbusse und 54 Elektro-Doppelgelenkbusse. Die Auslieferung soll ab 2025 erfolgen. Beim Laden haben sich die TPG für ein Opportunity Charging System entschieden.

Sollen Ältere Fahrausweis abgeben? Am Montagmittag fuhr in Zürich ein 81-Jähriger mit seinem Auto rückwärts in einen 46-jährigen Fussgänger, der noch auf der Unfallstelle verstarb. Nun wird Kritik an der lockereren Regelung für ältere Autofahrer laut, wie Tamedia berichtet. Seit 2019 muss alle zwei Jahre zu einer Kontrolluntersuchung, wer 75 Jahre oder älter ist und weiter Auto fahren will. Zuvor galt eine Alterslimite von 70 Jahren. Im letzten Jahr mussten rund 1200 70- bis 74-Jährige ihren Ausweis aufgrund von Fahruntauglichkeit abgeben. Diese Personen seien nun fünf Jahr länger im Verkehr unterwegs und würden eine zusätzliche Gefahr darstellen, kritisiert die Stiftung Roadcross. 


Dienstag, 29. November:

SBB erhöht Bahnstrompreis: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) genehmigt der SBB eine Erhöhung des Bahnstrompreises auf das nächste Jahr hin. Er steigt von 10,5 auf 13,5 Rappen pro Kilowattstunde. Ursprünglich hatte die SBB eine Erhöhung um 10 Rappen gefordert (siehe Presseschau vom 24. November). Im Fernverkehr wird die Erhöhung laut einer BAV-Mitteilung vollständig überwälzt, im Regional- und Güterverkehr mit einem Rappen nur teilweise. Damit steigt der Trassenpreis je nach Verkehrsart um 2 bis 3 Prozent. Über weitere Preisanpassungen entscheidet das BAV Ende nächstes Jahr.

Luzern baut Strassen aus: Der Luzerner Kantonsrat hat gestern dem Strassenbauprogramm 2023 bis 2026 zugestimmt. In den nächsten vier Jahren sollen laut der «Luzerner Zeitung» 99 Projekte im Strassenbau umgesetzt und ähnlich viele geplant werden. Im nächsten Jahr sind dafür 77 Millionen Franken vorgesehen, in den Folgejahren jeweils über 100 Millionen Franken. Der Kantonsrat hat zudem einen Antrag angenommen, wonach auf Hauptverkehrsachsen grundsätzlich Tempo 50 gelten soll. Damit sollen Tempo-30-Strecken auf Kantonsstrassen verhindert werden.


Montag, 28. November:

Das bringt umweltfreundliches Pendeln: Mit dem Projekt «Amigo» haben der Kanton St. Gallen, das Fürstentum Liechtenstein und das Land Vorarlberg die aktive und gesunde Pendlermobilität gefördert. Daran beteiligten sich verschiedene Firmen. Mittlerweile ist das Programm ausgelaufen. Laut dem «Werdenberger & Obertoggenburger» hatte es im Fürstentum zur Folge, dass rund 40 Prozent der Teilnehmer auch drei Monate danach öfters umweltfreundlich zur Arbeit kommen, etwa mit dem Velo, zu Fuss oder dem ÖV. Teilnehmende berichten von Verbesserungen für die körperliche und psychosoziale Gesundheit und fühlten sich etwa weniger ängstlich und eingeschränkt.

Nein zu Entlastungsstrasse: Die Stimmbevölkerung des Kanton Nidwalden hat gestern mit 52,7 Prozent Nein-Anteil den Kredit über 18,8 Millionen Franken für den Bau einer Entlastungsstrasse im Westen von Stans abgelehnt. Die rund ein Kilometer lange Strasse hätte laut der «Obwaldner Zeitung» eine schnelle Verbindung zwischen Ennetmoos und der Autobahnausfahrt Stans-Nord dargestellt und so das Zentrum von Stans vom Verkehr entlastet. Dagegen hatten sich Vertreter aus der FDP, der Mitte, der GLP, der SP und der Grünen gestellt. Die Dörfer und Räume seien nicht mit einbezogen worden, kritisieren sie.


Freitag, 25. November:

Velo-Initiative im Wallis: Vier Walliser Veloverbände und 15 öffentliche Persönlichkeiten haben im Kanton Wallis 4000 Unterschriften für eine Volksinitiative für das Velo gesammelt und diese im November eingereicht. Das schreibt der «Walliser Bote». Die Initiative hat zum Zweck, den Bau von Velowegen auf Arbeits- oder Schulwegen zu forcieren. Es solle ein gerechteres Miteinander mit dem Auto entstehen, sagt Lucien Barras, der Koordinator der Initiative. Der kantonalen Gesetzgebung zum Langsamverkehr fehlten präzise Ziele.

Auto-Tunnel für Wolhusen? Die Luzerner Gemeinde Wolhusen will mit einer Umfahrung ihr Stauproblem zu Stosszeiten lösen. Gestern wurden Ergebnisse einer ersten Phase des Prozesses des Kantons vorgestellt. In die engere Auswahl geschafft haben es drei südliche Umfahrungsvarianten und eine Variante mit Massnahmen auf dem bestehenden Strassennetz, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Je nach Variante würden bis zu 950 Meter der neuen Umfahrung in einem Tunnel verlaufen. Noch keine Angaben machte der Kanton zu den Kosten..


Donnerstag, 24. November:

SBB wollte Strompreis verdoppeln: Die SBB wollte den Preis für Bahnstrom fast verdoppeln – von heute 11 auf 21 Rappen pro Kilowattstunde. Ein entsprechendes Gesuch hatte sie beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht, wie der «Blick» heute berichtet. Das hätte direkte Folgen für die Kosten des öffentlichen Verkehrs gehabt. Mittlerweile hat die SBB ihre Forderung nach unten korrigiert. Wie die Zeitung berichtet, werde ihr das BAV nächste Woche eine kleinen Preisanstieg zugestehen. Die Bahn begründete die Forderung mit der Trockenheit im Sommer, die das Zukaufen von externem Strom erfordert habe.

«Green-Class»-Abo nicht erhältlich: Das Auto-Abo «Green Class», das ursprünglich von der SBB lanciert wurde und neben einem Elektroauto im Abo auch einen Parkplatz am Bahnhof und ein GA beinhaltet, ist derzeit nicht erhältlich. Das berichtet die «Handelszeitung». Die SBB hatte das Produkt per Anfang Jahr an den Auto-Anbieter Carvolution verkauft. Dieser lanciert es derzeit neu und will Verbesserungen bei der modularen Mobilität berücksichtigen. Wann das Abo wieder erhältlich ist, ist laut der Zeitung derzeit noch nicht klar.


Mittwoch, 23. November:

ETH testet E-Bike-Stadt: Sieben Lehrstühle der ETH Zürich beteiligen sich am Projekt «E-Bike-City», das heute beginnt. Ausgangspunkt der Studie ist die Vorgabe, dass 50 Prozent der Verkehrsfläche in Zürich nur Mikromobilen wie E-Bikes, Velos oder E-Trottinetts zur Verfügung stehen. Untersucht wird laut den Tamedia-Zeitungen, welche Folgen das für die Erreichbarkeit verschiedener Orte hätte und wie sich das tägliche Leben ändern würde. Die Stadt Zürich beteiligt sich nicht am Projekt. Deren Fokus liege zwar auf dem Veloverkehr, aber nicht dem E-Bike-Verkehr, sagt Stadträtin Simone Brander (SP). Ihr hohes Tempo sei konfliktträchtig.

Steigender Güterverkehr: Der Gütertransport ist in der Schweiz im letzten Jahr um 4 Prozent gewachsen. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) gestern mit. Insbesondere die Schiene konnte zulegen: Dort betrug das Plus der Transportleistungen 6,2 Prozent. Insgesamt wurden auf hiesigen Strassen und Schienen 27,8 Milliarden Tonnenkilometer verzeichnet. Laut dem BFS liegen die Zahlen höher als 2019 – nämlich um 3 Prozent auf der Schiene und um 1,7 Prozent auf der Strasse. Besonders stark ist die Verlagerung auf die Schiene im alpenquerenden Verkehr zu beobachten.


Dienstag, 22. November:

Luzerner Ärger über Bahn-Baustopp: Wegen der hohen Baustellendichte und negativen Auswirkungen auf die Kundschaft kann die SBB bis mindestens 2033 keine weiteren Baustellen eröffnen. Das teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) letzte Woche mit. Das sorgt für Ärger in der Innerschweiz, die auf die rasche Umsetzung des Luzerner Durchgangsbahnhof hofft. Das BAV teilt mit, dass der Entscheid zu dessen Realisierung vom Parlament gefällt wird. Gegenüber dem Portal zentralplus.ch sagt der Nidwaldner Ständerat und Präsident des Komitees Durchgangsbahnhof Hans Wicki, er sei irritiert. «Dass der Bund diese Dringlichkeit plötzlich nicht mehr sieht, kann ich nicht nachvollziehen.»

Autofreier Zürcher HB: Die Plätze rund um den grössten Schweizer Bahnhof Zürich HB sollen künftig den zu Fuss Gehenden vorbehalten sein. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» mit Verweis auf den soeben veröffentlichten Schlussbericht zur Testplanung zum Masterplan HB/Central. Der Autoverkehr soll in eine verlängerte Unterführung am Bahnhofquai verlegt werden. Auch Velorouten sollen teils unterirdisch verlaufen. Tramstationen wiederum sollen besser an den Hauptbahnhof angeschlossen werden und zum Teil auf die Bahnhofbrücke verlegt werden. Nächstes Jahr will die Stadt einen Maserplan für das Gebiet vorlegen.


Montag, 21. November:

Kaum Velohochbahnen in Basel: Der Kantonsplaner Martin Sandtner des Kanton Basel-Stadt glaubt nicht an den Bau von Velohochbahnen zwischen der Stadt und dem Kanton Basel-Landschaft. «Velohochbahnen, das heisst für mich mehr bauen», sagt er dem Portal primenews.ch. «Es würde mehr Sinn machen, den vorhandenen Raum umzuverteilen. Auch in kleinen Schritten, so wie das in der Verkehrswende in Basel bereits geschieht. Also zum Beispiel Velowege dort platzieren, wo einmal Parkplätze waren.» Velo-Schnellrouten seien daher «immer wieder ein Thema».

Auto-Abo für Smart kommt: Ab Juni 2023 werden auch Fahrzeuge von Smart hierzulande im Auto-Abo angeboten. Das sagt Marc Eichenberger, der CEO des Kenny’s Auto Center, der «Handelszeitung». Abos würden zwar das Kauf- und Leasing-Geschäft in naher Zukunft nicht ausbremsen, «aber sie dürften künftig einen relevanten Teil ausmachen». Es gebe Kunden, die eine gewisse Flexibilität wünschten, und diese Nachfrage dürfte steigen, so Eichenberger. Weniger gross als gedacht sei das Potenzial hingegen beim Auto-Teilen, auch weil die Kaufkraft hierzulande noch immer hoch sei.


Freitag, 18. November:

Tieferes Tempo auf Osttangente: Auf der Basler Osttangente der Autobahn A2 soll künftig mindestens für Lastwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 statt bisher 80 Kilometern pro Stunde gelten. Das fordern Anwohner im Sinne des Lärmschutz. Der Bund hingegen will auf Lärmschutzwände setzen. Weil eine Einsprache gegen das Projekt des Bundes durch die Anwohner abgelehnt wurde, ziehen sie diese nun weiter vor das Bundesverwaltungsgericht. Das berichtet die «bz basel». Unterstützung erhalten sie vom Kanton Basel-Stadt: Wenn das Gericht die Einsprache ablehne, werde er die Bewerbung eines Pilotversuchs für die Temporeduktion prüfen, teilt er mit.

ÖV-Ausbau in Biel: Die Stadt Biel und die regionale Verkehrskonferenz Biel-Seeland-Berner Jura haben gestern das ÖV-Konzept 2035 für Biel, die Agglomeration und das Seeland vorgestellt. Wie das «Bieler Tagblatt» schreibt, sollen im Bieler Stadtkern die Busse künftig im 7,5-Minuten-Takt verkehren. Ab Vingelz soll es Verbindungen im 15-Minuten-Takt geben. Auch aus der Agglomeration sind umsteigefreie Verbindungen im Viertelstundentakt geplant, ebenfalls soll zwischen Lyss, Orpund, Bellmund und Biel der 15-Minuten-Takt gelten. Der Berner Jura soll alle 30 Minuten mit Biel verbunden werden. Der Idee eines Trams erteilen die Verantwortlichen allerdings eine Abfuhr.  


Donnerstag, 17. November:

Bargeldpflicht für Luzerner ÖV?: Postauto prüft die Abschaffung des Billettverkaufs beim Fahrer und der Bezahlmöglichkeit mit Bargeld in den Fahrzeugen, wie CH Media berichtete. Im Kanton Luzern regt sich nun Widerstand. Die SP hat im Kantonsrat einen Vorstoss eingereicht, in dem gefordert wird, dass ÖV-Billette auch künftig zugänglich für alle bleiben. Es werde im Kanton auf absehbare Zeit Menschen geben, die auf die Bezahlung mit Bargeld angewiesen seien, heisst es zur Begründung. Die Idee sei nicht, dass Bargeld «für alle Zeiten» im Gesetz verankert werde, sagt Kantonsrätin Anja Meier der «Luzerner Zeitung». Je nach demografischer Entwicklung könne sich das später wieder ändern.

Neue Veloplätze: Die SBB zählte in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge mehr Reisende mit einem Velo. Von Januar bis Oktober wurden laut einer Mitteilung 404’920 Velo-Tageskarten verkauft. Die Bahn geht von einer weiteren Zunahme aus, weshalb sie im Rahmen von Modernisierungen und Umbauten der Intercity-Steuerwagen und der Eurocity-Flotte 500 zusätzliche Veloplätze schaffen will. Zudem will sie per Frühling 2024 Verbesserungen bei der Reservation umsetzen und etwa die Annullierung ermöglichen. Bereits per Dezember wird der Gültigkeitsbereich der Velobillette ausgeweitet und der Kaufprozess vereinfacht. Das System gibt neu automatisch das günstigste Billett für Velofahrer aus.  


Mittwoch, 16. November:

VBSG verlieren Busfahrer: Bei den Verkehrsbetrieben St. Gallen (VBSG) haben im laufenden Jahr 28 Fahrerinnen und Fahrer aufgehört. Das sind mehr als 10 Prozent des Bestands, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Kritisiert werden unter anderem die vergleichsweise tiefen Löhne. «Bei den Einstiegslöhnen sind wir momentan wohl nicht wettbewerbsfähig», sagt VBSG-Unternehmensleiter Ralf Eigenmann. Es gebe aber auch andere Gründe für die hohe Fluktuation, etwa den hektischen Stadtverkehr. Die VBSG wollen nun bei der kommenden Lohnrunde die tiefen Stufen etwas stärker anheben und die Einstiegslöhne höher ansetzen.

BLS wird ausgebremst: Die Berner Bahn BLS darf mit ihren neuen Regio-Express-Zügen des Herstellers Stadler nicht bis Italien fahren. Eigentlich wollte sie die Züge ab dem Fahrplanwechsel im Dezember auf der Linie von Bern über die Lötschberg-Bergstrecke und Brig bis nach Domodossola einsetzen. Doch wegen des gescheiterten Rahmenabkommens zwischen der Schweiz und der EU ist das vorerst nicht möglich, schreibt die NZZ. Die Mika-Triebzüge müssten nun ein längeres Zulassungsverfahren durchlaufen, als eigentlich vorgesehen gewesen sei. Nun müssen Reisende in Brig umsteigen.  


Dienstag, 15. November:

Ignoriert Bund Klima-Problematik?: Die Gemeinde Zollikofen BE hat gegen den geplanten Achtspurausbau der Autobahn A1 beim Grauholz Einsprache eingereicht. In einem Interview mit dem Portal hauptstadt.be begründet Gemeindepräsident Daniel Bichsel (SVP) die Kritik am Projekt. «Wir haben in den Unterlagen des Bundesamtes für Strassen zum Bauprojekt keine Ausführungen zu den Auswirkungen des Spurausbaus auf das Klima gefunden. Das hat den Gemeinderat sehr irritiert», sagt er. Die Gemeinde befürchte zudem eine Mehrbelastung für Landwirtschaft und Natur, so etwa bei der Biodiversität, auch wenn sie sich positiver Effekte auf den Durchgangsverkehr bewusst sei.

Tempo 30 auf Erfolgskurs: In Schweizer Gemeinden werden immer häufiger Tempo-30-Zonen eingeführt. Dagegen kämpft der Automobilclub der Schweiz (ACS). Dessen Präsident und SVP-Nationalrat Thomas Hurter sagt nun der NZZ, Tempo 30 sei «zur Lawine geworden»: «Sie lässt sich nicht mehr aufhalten». Das Thema bringe verschiedene Interessensgruppen zusammen, die dem Auto nicht wohlgesinnt seien. Vor kurzem hat als jüngstes Beispiel der Genfer Staatsrat seine Pläne präsentiert, auf 294 Strassenabschnitten rund um die Uhr und auf 139 während der Nacht Tempo 30 zu verfügen. Die Pläne sind aber wegen Rekursen noch blockiert. 


Montag, 14. November:

VBZ mit Personalproblemen: Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben laut der «NZZ am Sonntag» grosse Personalprobleme. Trotz der Einstellung der Tramlinie 15 und der Verdünnung des Takts der Buslinie 83 fielen derzeit viele Kurse ersatzlos aus. Pro Tag fehlen bis zu sechzig Leute. Laut dem Artikel seien die Vorgaben der VBZ für neues Personal sehr streng, und Neueinsteiger verliessen das Unternehmen häufig. Das liege auch an der zunächst verpflichtenden Arbeit auf Abruf. Das System soll im Dezember deshalb geändert werden – und um Absenzen aufzufangen, sollen künftig alle Fahrer drei bis fünf Tage im Monat auf Abruf arbeiten müssen.

ÖV im Engadin fast erholt: Im Engadin ist der öffentliche Verkehr fast wieder so voll wie vor der Pandemie im Jahr 2019. Das sagt Ruedi Burger, Geschäftsführer von Transreno, der «Südostschweiz». Bei Chur Bus hingegen habe das Minus im Oktober noch 13 Prozent betragen. Die Rhätische Bahn wiederum teilt mit, sie habe wieder 95 Prozent der Frequenzen von 2019 erreicht. Sie sei zuversichtlich, bald das Niveau von damals zu erreichen, so eine Sprecherin. Preiserhöhungen gibt es auch wegen der Erholung der Passagierzahlen im Kanton Graubünden per Ende Jahr nicht. 


Freitag, 11. November:

HSG-Professor will neues Bundesamt: Andreas Herrmann (57) ist Professor für BWL an der Universität St. Gallen (HSG) und leitet dort das Institut für Mobilität. In einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen plädiert er für die Schaffung eines Bundesamts für Mobilität. «Ich störe mich daran, dass es in der Schweiz ein Bundesamt für Verkehr und ein Bundesamt für Strassen gibt und alleine damit schon die beiden Verkehrsträger in Konkurrenz zueinander gesetzt werden», sagt er. So eine Trennung verhindere Fortschritt: «Für progressive Lösungen sollte es viel mehr ein Bundesamt für Mobilität geben.»

Winterthur verschärft Regeln: In der Stadt Winterthur gelten ab 2023 strengere Regeln für Anbieter von E-Scootern. Neu sind sie bewilligungspflichtig, schreibt der «Landbote». Zudem müssen Anbieter Auflagen erfüllen und Gebühren berappen. Ab dem 31. Fahrzeug werden 5 Franken pro Gerät pro Monat fällig. Zudem müssen lokale Parkier- und Betriebsverbote eingehalten werden. Ansammlungen von Trottinetts im öffentlichen Raum sind verboten: Pro Standort sind maximal zwei Fahrzeuge pro Anbieter erlaubt. Die Stadtregierung argumentiert, die stationslosen Sharing-Systeme entsprächen einem gesteigerten Gemeingebrauch des öffentlichen Grunds. 


Donnerstag, 10. November:

Autobahn-Abstimmung in St. Gallen?: Das St. Galler Stadtparlament hat diese Woche ein Postulat überwiesen, das einen Planungsstopp beim neuen Autobahnanschluss des Areal Güterbahnhof fordert. Der zuständige Stadtrat Markus Buschor denkt, dass es zu einer Volksabstimmung kommt. Das sagt er dem «St. Galler Tagblatt». Man müsse kein Hellseher sein, um davon auszugehen, dass es zum Ratsreferendum komme. Im Februar 2016 hatte die Stimmbevölkerung der Stadt eine Volksinitiative mit 63 Prozent der Stimmen abgelehnt, die einen Verzicht auf den Autobahn-Anschluss forderte.

SBB erleichtert WC-Zugang: Wer in den Bahnhöfen Olten, Schaffhausen, Uster, Regensdorf und Luzern auf das WC wollte, musste bisher bargeldlos bezahlen. Nun führt die SBB WC-Zutrittskarten ein, die an Selecta-Automaten in der Nähe der WC-Anlagen gekauft werden können. An den genannten Standorten wurden neue WC-Anlagen getestet, mit denen die SBB zufrieden ist. Besonders die berührungslose Bedienung von Wasserhahn und Spülung werde geschätzt, schreibt das «Oltner Tagblatt». Zudem seien die neuen WC-Anlagen hell ausgeleuchtet und in den WC-Kabinen gebe es neu auch Kindersitze. 


Mittwoch, 9. November:

Planungsstopp für Autobahnanschluss: Das St. Galler Stadtparlament will einen Planungsstopp beim Autobahnanschluss Güterbahnhof. Das hat es gestern entschieden, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Eine Mehrheit stimmte einer Erheblichkeitserklärung eines Postulats zu, welches fordert, dass sich der Stadtrat künftig gegen den geplanten Autobahnanschluss der A1 beim Kanton und beim Bundesamt für Strassen wehren soll. Zudem muss die Stadtregierung aufzeigen, wie das Areal auch ohne Autobahnanschluss weiterentwickelt werden könnte.

Autolobby gegen Velospur: Der Automobil-Club der Schweiz (ACS) kämpft gegen ein neues Verkehrsregime auf der Basler Münchensteinerbrücke. Er hat dagegen Rekurs eingelegt, schreibt die «Basler Zeitung». Der Kanton wollte nach einem Testversuch eine 2,6 Meter breite Velospur einrichten, die auf Kosten einer Spur für den Autoverkehr umgesetzt würde. Der ACS wehrt sich unter anderem mit dem Argument von «künstlich verursachten Staus» und Sicherheitsbedenken gegen das Projekt. Er will, dass die Autospur nicht abgebaut wird, schlägt aber eine Alternative vor. 


Dienstag, 8. November:

Langstrasse wird autofrei: Ab November 2023 soll die Langstrasse in der Stadt Zürich für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die Arbeiten dafür beginnen im Juni. Das teilte die Stadt gestern mit. Autofrei wird die Strasse auf einer Länge von etwa 60 Metern. Auf diesem Abschnitt dürfen nur noch Velos, Busse und Taxis verkehren. Die Sperrung gilt allerdings nur tagsüber, wie die NZZ schreibt. Ab 22 Uhr kann die Langstrasse neu sogar in beide Richtungen befahren werden – mit negativen Folgen für den ÖV, denn die Busspur wird aufgehoben. Auch eine separate Spur für Velofahrende wird es in der Nacht nicht geben. 

Nachfolge der Gemeinde-Tageskarte: Der öffentliche Verkehr wird ab Ende 2023 keine Gemeinde-Tageskarten mehr verkaufen. Dieses Angebot ermöglicht es Einwohnern bisher, für den Preis von meist etwa 42 Franken eine Tageskarte für den gesamten Schweizer ÖV zu erwerben. Vertrieben werden die Karten von den Gemeinden. Wie die «Limmattaler Zeitung» schreibt, zeichnet sich nun ab, wie das Nachfolge-Angebot aussehen wird. Es sieht offenbar den physischen Verkauf der etablierten ÖV-Spartageskarten an den Gemeindeschaltern vor. Gemeinden kritisieren das, weil sie nicht zur Verkaufsstelle von regulären Tickets für den ÖV werden wollen. 


Montag, 7. November:

Neuhaus verteidigt Autobahn-Ausbau: Der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) verteidigt den geplanten und unter anderem von der Stadt Bern kritisierten Ausbau der Autobahn A1 beim Grauholz auf acht Spuren. Gebe es dort einen Unfall, dauere es heute bloss wenige Minuten, bis es in Zollikofen staue. Die Agglomerationsgemeinden könnten froh sein, wenn die Autobahn den Verkehr aufnehme, sagt er der «Berner Zeitung». Heute steckten die Autos jeden Tag fest. Ein weiterer, späterer Ausbau auf zehn Spuren stehe aber nicht zur Debatte: «Die Verkehrszunahme flacht allmählich ab», so Neuhaus. 

SBB will Bahnhöfe zum Arbeiten: Die Bahn will ihre Bahnhöfe wieder attraktiver machen. Sie müssten «entrümpelt und instandgesetzt» werden, sagt Bewirtschaftungs-Chef Alexis Leuthold in einem Beitrag auf der SBB-Internetseite, über den CH Media berichtet. Ziel sei auch, dass Pendlerinnen und Pendler vermehrt in den Bahnhöfen arbeiten. Denkbar sind laut einem Sprecher etwa kleine, spontan buchbare Arbeitsplätze. Die Bahn prüfe derzeit die Zusammenarbeit mit Anbietern von Coworking-Spaces. Zudem will sie vermehrt auf bediente Gastronomie setzen, weil diese die Verweil- und Aufenthaltsqualität steigert und Mehrsumsätze generiert.


Freitag, 4. November:

SBB gegen Playoffs: Die Swiss Football League (SFL) entscheidet Ende der nächsten Woche, ob der Spielmodus in der Super League auf ein Playoff-System umgestellt werden soll. Damit sollte der Fussball attraktiver werden. Nun regt sich Widerstand – neben einzelnen Clubs und Fanvereinigungen auch von der SBB. Diese erwartet laut der NZZ im Fall einer Playoff-Einführung eine signifikante Zunahme von Fanfahrten. Für Playoffs in der zweiten Saisonhälfte sind laut einer Sprecherin die Planungszeiten unzureichend. Es werde vermehrt zu Konflikten mit anderen Events oder Bauarbeiten kommen. Der ÖV werde kein adäquates Angebot für Fans bieten können, was ein Sicherheitsrisiko darstelle, da diese auf Regelzüge ausweichen könnten.

Bus Ostschweiz gibt nach: Im Streit um zu viel bezogene Subventionen der Bus Ostschweiz mit dem Besteller, dem Kanton St. Gallen, zeichnet sich eine Einigung hat. Die Bus Ostschweiz AG hat laut dem «St. Galler Tagblatt» ein Vergleichsangebot des Kantons angenommen. Das bedeutet, dass der Busbetrieb dem Kanton Forderungen in der Höhe zwischen fünf und 9,4 Millionen Franken zurückzahlen wird. Noch offen sind Fragen zu den Zahlungsmodalitäten. Der Kanton will als nächstes seine 40-Prozent-Beteiligung am Unternehmen abstossen.


Donnerstag, 3. November:

Verbände für Schienengüterverkehr: Der Bundesrat hat die Vernehmlassungsvorlage zur künftigen Ausrichtung des Schienengüterverkehrs verabschiedet. In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben der Informationsdienst des öffentlichen Verkehrs (Litra), der Nutzfahrzeugverband Astag, die IG Kombinierter Verkehr, der Verband der verladenden Wirtschaft und der Verband des öffentlichen Verkehrs mit, dass sie die Stärkung des Schienengüterverkehrs in der Fläche und insbesondere des Einzelwagenladungsverkehrs begrüssen. Zentral seien die Versorgungssicherheit, die Leistungsfähigkeit und Robustheit der Infrastrukturen, die Redundanz des Systems und faire Wettbewerbsbedingungen. Dafür brauche es auch anreizbasierte finanzielle Förderungen.

Auto-Markt wächst: Der Markt für neue Personenwagen in der Schweiz ist im Oktober zum zweiten Mal in Folge wieder gewachsen. Das berichtet der Verband auto-schweiz. Mit 17’185 Neuimmatrikulationen wurde ein Plus von 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. Der Oktober 2021 war allerdings der schwächste Oktober des laufenden Jahrtausends. Die Zeichen mehren sich laut dem Verband, dass der Tiefpunkt der Lieferschwierigkeiten überwunden sein könnte und dass der kumulierte Rückstand von 7,9 Prozent auf das Vorjahr noch deutlich verringert werden könnte.


Mittwoch, 2. November:

Wil muss ÖV-Konzept sistieren: Weil die SBB auf die Wankkompensation (Wako) der Züge des Typs FV-Dosto verzichtet, die schnellere Fahrzeiten ermöglicht hätte, kann der Bahnknoten in Wil SG nicht wie geplant mit dem Ausbauschritt 2035 umgesetzt werden. Dafür bräuchte es zusätzliche Ausbauten, die der Bund erst noch prüfen will. Diese Unsicherheit führt dazu, dass das ÖV-Konzept 2035 für den Grossraum Fürstenland sistiert wurde. Das sagt Sarah Hug, die Projektleiterin der Geschäftsstelle Regio Wil dem «St. Galler Tagblatt». Das Konzept hätte den nächsten grösseren Ausbauschritt im regionalen Busnetz bedeutet. Nun seien die Hände zu stark gebunden und «Bastellösungen» müssten es richten. 

Parkplatz-Streit in Uster: Der Stadtrat von Uster lehnt eine Initiative der lokalen SVP ab, die bezweckt, alle öffentlichen Parkplätze auf dem Stadtgebiet zu erhalten. Das teilte er gestern via nau.ch mit. Bei einer Annahme der Initiative wären sämtliche Strassenbauprojekte der drittgrössten Zürcher Stadt betroffen, argumentiert die Regierung. Das würde zu Mehrkosten in der Höhe von mehreren Millionen Franken führen, ohne Verkehrs- und Parkplatzprobleme zu lösen. Zudem habe es im Stadtzentrum über 1000 Kundenparkplätze, die meist nur zur Hälfte belegt seien.


Dienstag, 1. November:

FDP will Critical Mass einschränken: Jeden letzten Freitag im Monat fahren in Städten weltweit Velofahrende unter dem Titel «Critical Mass» (CM) durch die Strassen. Gegen den Zürcher Ableger will nun die FDP der Stadt vorgehen. Präsident Përparim Avdili hat eine Aufsichtsratbeschwerde an den Statthalter verfasst. Er fordert, dass die Stadtpolizei die Gesetze durchsetzt und gegen die CM einschreitet. Laut NZZ heisst es im Schreiben, bei der CM würden Verkehrsregeln verletzt. Velofahrende dürften nicht nebeneinander fahren, ausser wenn dadurch der übrige Verkehr nicht behindert wird. Auch kritisiert die FDP, dass die CM den öffentlichen Verkehr jeweils stundenlang behindert. Befürworter entgegnen, dass die CM Teil des Verkehrs sei und es sich um spontanes Verkehrsaufkommen handle.

Keine billigen ÖV- Tickets: Der Zürcher Kantonsrat hat einen Vorstoss der SP, der günstigere ÖV-Tickets für Menschen mit tiefem Einkommen fordert, nicht für dringlich erklärt. Die SP wollte angesichts der Kostensteigerungen in vielen Bereichen des Lebens Bezügern von Prämienverbilligungen Gutscheine für den ÖV ausstellen, um damit den Zugang zur Mobilität zu fördern. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, lehnten nicht nur die Bürgerlichen, sondern auch grösstenteils die Grünen eine bevorzugte Behandlung dieser Idee ab.


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