«Die ÖV-Branche hat das Verhältnis zu Geld verloren»: Peter Füglistaler tritt ab – was er erreicht hat und wo er erfolglos blieb (Abo)

BAV-Direktor Peter Füglistaler geht im Juli in Pension. Bild: BAV/Béatrice Devènes

Peter Füglistaler geht in den Ruhestand. Vorher legt sich der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV) noch einmal mit der ÖV-Branche an, kritisiert ihre «Wohlfühlkultur» und ärgert sich über die Gewerkschaften als «Gehilfen der SVP». Seine Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn er nicht alle Kämpfe gewonnen hat.

von Stefan Ehrbar
23. April 2024


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Den Bürohund mochte Peter Füglistaler nicht auch noch regulieren. Als der Vierbeiner einer Angestellten zum ersten Mal in den Büros seines Bundesamts für Verkehr auftauchte, wollten Mitarbeitende gleich eine Arbeitsgruppe einrichten. «Das musste ich stoppen», sagt der abtretende Direktor. Und so schläft das Tier beim Termin mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, aber friedlich in seinem Nachbarsbüro.

Der 64-Jährige ist kein Amtschef wie jeder andere. Er schreckt nicht vor der öffentlichen Auseinandersetzung zurück. Bekannte und Politiker, mit denen Mobimag gesprochen hat, sehen in ihm einen «Provokateur», aber auch einen schnellen Denker mit feinem Humor. Doch was hat er erreicht?


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Sein Amt schüttete zuletzt sechs Milliarden Franken pro Jahr an den öffentlichen Verkehr und den Güterverkehr auf der Schiene aus, so viel wie noch nie. Davon profitieren 250 Transportunternehmen. Die ÖV-Branche aber habe ob dem stetig anschwellenden Subventionsregen «das Verhältnis zu Geld verloren», sagt er. Nur noch das Beste vom Besten sei gut genug, bei der zweitbesten Lösung werde schnell mal der Untergang prophezeit.

In seiner Amtszeit seien die Ausgaben «steil aufwärts» gegangen. Als der Bund letztes Jahr bekannt gab, sie aus Spargründen auf dem Niveau des Vorjahres zu belassen, warnte SBB-Chef Vincent Ducrot vor «deutschen Verhältnissen». Solche Aussagen ärgern Füglistaler ungemein. «Kommt bitte wieder auf den Boden der Realität herunter!», habe er sich gedacht. Die Vertreter des regionalen Personenverkehrs hätten sich gar geweigert, neue Offerten einzureichen. «Sie sagten mir, dass sie sich via Parlament das Geld holen, wenn wir nicht spuren.» So kam es auch: National- und Ständerat strichen den Sparbeitrag, den der ÖV hätte leisten müssen – ein Kunststück, das nur noch der Landwirtschaft gelang.


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