Das Medienarchiv


Dienstag, 31. Januar:

Basel prüft Parkplatz-Förderung: Der Kanton Basel-Stadt will Quartier-Parkings fördern. Wie die «bz basel» schreibt, kann sich der Kanton nach dem Scheitern diverser privater Projekte sogar vorstellen, selbst aktiv zu werden und Projekte zu entwickeln. Zudem könnten private Projekte «proaktiver» unterstützt werden. Ausserdem soll der bestehende unterirdische Parkraum besser genutzt werden. Ziel ist, dass Anwohnende und Arbeitspendler weniger oft mit dem Auto in die Quartiere fahren.

Ostwind und Tier spannen zusammen: Die Zusammenarbeit des Tarifverbunds Ostwind mit dem deutschen Anbieter für E-Trottinetts Tier wird weitergeführt. Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, wurde Abonnentinnen und Abonnenten von September bis Dezember die Aktivierungsgebühr geschenkt. Der Pilotversuch wird nun verlängert. Zudem wollen Ostwind und Tier künftig andauernd zusammenarbeiten. In den drei Monaten sind laut Ostwind rund 5’200 Fahrten gezählt worden, wobei die grosse Mehrheit in der Nähe einer ÖV-Haltestelle und zu Pendlerzeiten startete oder endete. 


Montag, 30. Januar:

Güterverkehr wird ausgebremst: Weil Deutschland zur Energieversorgung auf Kohlekraftwerke angewiesen ist, hat die Bundesregierung Steinkohle-Transporten gesetzlichen Vorrang gegeben. Auf definierten Routen haben solche Güterzüge Priorität. Wie die NZZ schreibt, hat das den übrigen Güterverkehr ausgebremst. So hatte die Schweizer Bertschi-Gruppe im Dezember bei Zügen, für die DB Cargo verantwortlich ist, eine Ausfallquote von über 20 Prozent. Die Zeitung schreibt, das Unternehmen brauche dem Vernehmen nach gelegentlich Slots von Bertschi für Kohletransporte.

Die unpünktlichsten Züge der Schweiz: Eine Analyse von Echtzeitdaten von Zügen in und innerhalb der Schweiz durch CH Media belegt: Der RE7 der Deutschen Bahn von Karlsruhe nach Basel, verschiedene Eurocity-Züge von Zürich nach München und umgekehrt und mehrere Züge des Bernina-Express waren im Jahr 2022 am häufigsten unpünktlich. Am meisten Verspätungsminuten angesammelt haben hingegen diverse Nachtzug-Verbindungen, nämlich die Nightjets 466 (Wien-Zürich), 471 (Berlin-Zürich) und 403 (Amsterdam-Zürich). Ersterer kam im Jahr 2022 durchschnittlich fast 40 Minuten zu spät an. 


Freitag, 27. Januar:

Aufsichtspflicht erfüllt: Die Staatswirtschaftliche Kommission des St. Galler Kantonsrat hat dem Amt für öffentlichen Verkehr und dem Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes im Umgang mit dem Subventionsskandal bei der Bus Ostschweiz ein gutes Zeugnis ausgestellt. Das berichtet das «St. Galler Tagblatt». Sie hätten schnell und aktiv gehandelt und in Abstimmung mit dem Bundesamt für Verkehr die kritischen Punkte durch die kantonale Finanzkontrolle vertieft prüfen lassen. Das Amt sei seiner Aufsichtspflicht und Verantwortung nachgekommen.

Gewerbe gegen Spurabbau: Auf der Bellerivestrasse in der Stadt Zürich soll im Rahmen eines Experiments eine Fahrspur pro Richtung aufgehoben werden. Der Regierungsrat muss das Vorhaben der Stadt noch bewilligen. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, regt sich dagegen Widerstand aus dem Gewerbe an der Goldküste. In einem Schreiben an den Regierungsrat weist der Gewerbeverband des Bezirk Meilen darauf hin, dass der Versuch massive Rückstaus bis nach Zollikon zur Folge hätte, was für viele Handwerker ein Problem sei.


Donnerstag, 26. Januar:

VBSH-Chef will weg von Automaten: Patrick Altenburger ist neuer Chef der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH). Im Interview mit der «Schaffhauser AZ» sagt er, dass er gerne möglichst rasch von der Welt der Automaten wegekommen wolle. «Wer ein Handy hat, hat einen Billetautomaten», so Altenburger. «Alle anderen Vertriebskanäle, die wir zusätzlich betreiben, kosten viel Geld – und bei Automaten besonders, da der Umsatz tendenziell abnimmt, die Kosten aber gleich bleiben oder sogar steigen.»

Postauto teilt Auftrag um: Im Juni 2022 hat Postauto dem Solothurner Busbauer Hess den Auftrag zur Lieferung von bis zu zehn Elektro-Midibussen erteilt. Diese sollen in Flims GR zum Einsatz kommen. Wie CH Media berichtet, wird daraus nichts: Im Dezember entzog Postauto Hess den Auftrag wieder und erteilte ihn stattdessen freihändig an den deutschen Hersteller MAN. Ein Postauto-Sprecher sagt, das liege daran, dass Hess die geforderte Lieferfristen nicht habe garantieren können. Hess teilt mit, bei Abruf der Bestellung sei die Produktion für das ganze Jahr schon ausverkauft gewesen.


Mittwoch, 25. Januar:

Flughafen Zürich soll nicht wachsen: Die Stimmberechtigten des Kanton Zürich sprechen sich laut einer Umfrage des Instituts Sotomo für den «Tages-Anzeiger» für eine Beibehaltung des Status Quo am Flughafen Zürich aus. Nur 23 Prozent sind der Meinung, der Flugbetrieb soll wachsen, während auch nur 28 Prozent diesen reduzieren möchten. Die restlichen 49 Prozent sprechen sich für eine Beibehaltung des heutigen Stands aus, wobei Frauen flughafenkritischer sind als Männer. In einer vorherigen Umfrage der NZZ hatten sich zudem 52 Prozent «sehr einverstanden» oder «einverstanden» gezeigt mit den geplanten Pistenverlängerungen.

Einsprachen gegen Tram Ostermundigen: Für die Teilstrecke beim Bahnhof Ostermundigen des Tramverlängerungsprojekts Bern-Ostermundigen fand Ende letzten Jahres die öffentliche Planauflage statt. Wie es in einer Mitteilung von Bernmobil heisst, gingen dabei neun Einsprachen ein, die hauptsächlich die Installationsplätze betreffen. Derzeit laufen laut Mitteilung die Gespräche mit den Einsprechenden. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2024 starten, die Bauzeit für die gesamte Strecke wird vier bis fünf Jahre dauern.


Dienstag, 24. Januar:

SBB gibt Gateway-Nord-Mehrheit ab: Der Gateway Basel Nord mit einem grossen neuen Hafenbecken soll künftig über 100’000 Lastwagenfahrten durch die Schweiz verhindern. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, wurde mit dem Übertritt von der Planungs- zur Betreibergesellschaft nun auch das Aktionariat neu verteilt. SBB Cargo bit die bisherige 51-Prozent-Mehrheit ab und hält neu wie Hupac und die Rhenus-Tochter Contargo einen Drittel der Aktien. Damit wird die Befürchtung, die SBB wolle sich eine marktbeherrschende Stellung erarbeiten, entkräftet.

Kampagne gegen Pistenverlängerung: Der Flughafen Zürich und der Zürcher Regierungsrat wollen zwei Pisten am Flughafen Zürich um 400 respektive 280 Meter verlängern. Damit sollen Sicherheit und Stabilität des Betriebs erhöht werden. Das Geschäft ist in der Kommission des Kantonsrats hängig. Wie «20 Minuten» berichtet, formiert sich bereits eine Gegenkampagne. Der Verein «Fair in the Air» lanciere diese heute. Vizepräsident Urs Dietschi wird damit zitiert, dass die Pistenverlängerung eine «Mogelpackung» sei und dem Kapazitätsausbau diene – eine Aussage, der der Flughafen widerspricht.


Montag, 23. Januar:

Fairtiq ohne Reka und Postfinance: Die Ticketing-App Fairtiq wechselt ihren Zahlungsanbieter. Das hat Folgen, wie CH Media schreibt. So können Reka-Guthaben und ältere Postfinance-Karten bald nicht mehr genutzt werden, weil der neue Anbieter das Schweizer Zahlungsprotokoll EP2 nicht verarbeiten kann. Davon sind laut dem Artikel Tausende Nutzer betroffen. Weiterhin genutzt werden könne die Reka-Card und ältere Postfinance-Karten bei den Check-In-Funktionen der Apps von SBB, BLS und ZVV, die ebenfalls auf Fairtiq-Technologie setzen.

Flixbus baut Schweiz-Angebot aus: Der Fernbus-Anbieter Flixbus will nach einem Einbruch der Nachfrage durch die Coronakrise wieder ausbauen. Im Vergleich zu 2022 erhöhe Flixbus etwa das Angebot auf der Express-Direktverbindung Zürich-München um bis zu 30 Prozent und fahre siebenmal täglich, sagt ein Sprecher der «NZZ am Sonntag». Dieses Jahr neu angefahren aus der Schweiz werden etwa Warschau, Breslau und Barcelona. Der Anbieter Pinkbus, der ebenfalls zwischen Zürich und München unterwegs ist, wird diese Route allerdings einstellen und führt am 4. Februar seine letzte Fahrt durch.


Freitag, 20. Januar:

Elektrobusse erst später?: Die Elektrifizierung des Busbetriebs im Limmattal könnte sich verzögern. Dort setzen die zuständigen Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) bis auf vier Elektrogelenkbusse derzeit noch 35 Fahrzeuge mit Dieselantrieb ein. In den Jahren 2028 und 2029 stehen grössere Ersatzbeschaffungen an, sagt ein VBZ-Sprecher der «Limmattaler Zeitung». Dann sei eine Elektrifizierung geplant. Diese ist allerdings nur möglich, wenn eine neue Busgarage gebaut werden kann. Die Suche nach einem Standort läuft allerdings schon seit 2016 erfolglos.

Velowege aus Strassenkasse: Der Regierungsrat des Kanton Schwyz will künftig Gelder der Motorfahrzeugsteuer, Mineralölsteuer oder der LSVA auch dem nichtmotorisierten Verkehr zukommen lassen. Das schreibt der «Bote der Urschweiz». Velowege würden für den Alltagsverkehr helfen, den Verkehr zu entflechten und ihn zu verflüssigen. Zudem erhöhten sie die Verkehrssicherheit. Weiterhin über den ordentlichen Staatshaushalt finanziert werden sollen hingegen Velowege, die vor allem dem Freizeitverkehr dienen und weniger zur Entlastung der Strasse beitragen.


Donnerstag, 19. Januar:

Grimseltunnel in entscheidender Phase: Die Netzgesellschaft Swissgrid baut einen Grimseltunnel zwischen dem Walliser Oberwald und Innertkirchen im Berner Oberland für ihre Leitungen. Ein Komitee um den Walliser Mitte-Ständerat Beat Rieder will als «Bündelungsprojekt» gleich auch einen Bahntunnel bauen. Das würde laut «Walliser Bote» 300 Millionen Franken kosten. In den nächsten Wochen entscheide sich, ob das Projekt eine Chance habe: Demnächst soll der Sachplan Übertragungsleitungen des Bundes publiziert werden, in dem steht, ob die Bedingungen erfüllt wären. Danach müsste der Bundesrat noch dieses Jahr ein Bekenntnis zum Projekt ablegen.

Probleme mit Prag-Nachtzügen: Die im Dezember neu in Betrieb genommene Nachtzug-Verbindung Zürich-Prag via Basel lässt viele Passagiere verärgert zurück. Das berichtet CH Media. Zum einen sei ein Zug pro Richtung am 9., 10. und 11. Januar jeweils ersatzlos ausgefallen. Zum anderen fehlten die Liegewagen wegen technischen Defekten noch bis mindestens Februar. Kundinnen und Kunden würden oft nicht im Voraus informiert. Eine SBB-Sprecherin begründet das mit fehlenden Kontaktdaten. Mit der Qualität sei die Bahn noch nicht zufrieden, auch wenn die Buchungsstände gut seien.


Mittwoch, 18. Januar:

Stokholm verteidigt Tempo 30: Anders Stokholm (FDP), der Stadtpräsident von Frauenfeld und Präsident des Städteverbands, verteidigt im Interview mit der NZZ dessen Forderung nach einer einfacheren Umsetzung von Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsachsen. Temporeduktionen seien eine wirkungsvolle und günstige Massnahme, um Gegensteuer etwa bei der Lärmbelastung und Sicherheit zu geben. Von «Heckenschützen» in seiner Partei sei er enttäuscht: Diese würden sich besser ernsthaft mit seiner Forderung auseinandersetzen statt ihn via Medien zu schubladisieren.

Swisspass als Bezahlkarte: Seit Dezember kann der Swisspass auch als Bezahlkarte im öffentlichen Verkehr genutzt werden. Die Bezahlung kann bei genügender Solvenz und Volljährigkeit via Monatsrechnung erfolgen, allen anderen steht eine Prepaid-Funktion zur Verfügung. Das berichtet CH Media. Abgewickelt wird das Zahlungswesen von der St. Galler MF Group. Wer von der Funktion registrieren will, muss sich auf swisspass.ch/pay registrieren. Die Einführung der neuen Funktion steht in Zusammenhang mit dem kontaktlosen neuen Ticketsystem Venda in Davos.


Dienstag, 17. Januar:

VCS droht mit Referendum: Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat sich gestern zum geplanten Strassenbauprogramm für die Nationalstrassen (STEP Strasse 2023) geäussert. In dieses dürfte etwa der A1-Ausbau beim Grauholz, der Rheintunnel Basel oder die 3. Röhre des Rosenbergtunnel in St. Gallen kommen. Die vorgesehenen Ausbauprojekte seien «komplett überdimensioniert und ungeeignet, die bestehenden Verkehrsprobleme zu lösen», heisst es in einer Mitteilung. Der Verlust von wertvollem Kulturland durch Strassenbau dürfe nicht fortschreiten, das Klima verlange eine Verkehrswende. Sollte das Parlament dem Programm zustimmen, sehe sich der VCS veranlasst, das Referendum zu ergreifen.

Weniger Tarifzonen im Weinland?: Drei Zürcher Kantonsräte wollen den öffentlichen Verkehr im Zürcher Weinland günstiger machen. Die Anzahl der Tarifzonen soll deshalb von sechs auf drei sinken. Das schreibt der «Landbote». So könnte der ÖV attraktiver und günstiger gemacht werden. Das Weinland sei als Randregion nicht optimal erschlossen. Zum anderen verteuere die hohe Zahl der Zonen den ÖV übermässig. Der Bezirk Horgen etwa, in dem etwa viermal so viele Menschen leben als im Weinland mit 32’000, komme mit fünf Zonen aus.


Montag, 16. Januar:

Tempo 30 im Stau: Bei der Umsetzung von Tempo 30 im Kanton Bern kommt es zu Verzögerungen. Das berichtet die «Berner Zeitung». Das Tiefbauamt des Kantons werde von Anfragen von Gemeinden «überschwemmt». Die Arbeitslast sei hoch, wird das Amt zitiert. Die Projekte müssten aufgrund knapper personeller und finanzieller Ressourcen streng priorisiert werden. Das führt etwa im Fall der Ortsdurchfahrt in Uettligen dazu, dass ein seit 2019 geplantes Projekt für Tempo 30 erst 2025 an die Hand genommen werden kann, die Umsetzung ist für 2029 geplant.

BVB rollen Busfahrer-Skandal auf: An 246 Tagen hatte ein Fahrer der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) einen Linienbus gelenkt, obwohl ihm sein Fahrausweis entzogen worden war. Eineinhalb Jahre blieb dies den Verantwortlichen verborgen. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, wollen die BVB den Fall jetzt aufarbeiten. Man nehme das Geschehene zum Anlass, die Prozesse intern erneut zu schärfen, wird Sprecher Matthias Steiger zitiert. Hauptsächlich sei aber der Arbeitnehmer verpflichtet, einen Verlust der Papiere zu melden.


Freitag, 13. Januar:

Mehr touristische Helikopterflüge: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat mit einem SIL-Objektblatt die Zahl der erlaubten Rundflüge vom Heliport Pfaffnau im Kanton Luzern deutlich erhöht. Bisher waren 800 pro Jahr erlaubt, neu sind es 3000. Das berichtet das SRF. Kritik daran gibt es vom Verkehrs-Club der Schweiz, der touristische Flüge in Berggebieten aus Umweltschutzgründen als problematisch erachtet. Der CEO von Swiss Helicopters hingegen sagt, Helikopter-Piloten bräuchten sowieso viele Flüge und damit würde man einen wichtigen Beitrag zur Sicherung nationaler Infrastruktur leisten.

Neue Gurtenbahn für Bern: Die Fahrt auf den Gurten soll künftig einfacher und angenehmer werden. Das heisst es in einer gestern verschickten Medienmitteilung. Ein hindernisfreier Zugang, neue geräumige Fahrzeuge und ein einheitliches Informations- und Bezahlsystem würden mit der Erneuerung der Bahn und der Talstation im ersten Halbjahr 2024 Einzug halten. Im Normalbetrieb könne die neue Bahn unbegleitet fahren, in den Abendstunden sei ein vollautomatischer Betrieb ohne Personal geplant. Die Pläne liegen in den nächsten Wochen während 30 Tagen bei der Gemeindeverwaltung Köniz aus.


Donnerstag, 12. Januar:

Stadt Zürich trägt Tempo-30-Mehrkosten: Die geplante grossflächige Einführung von Tempo 30 in der Stadt Zürich sorgt für Mehrkosten für den öffentlichen Verkehr. Um das Angebot aufrechterhalten zu können, werden bei längeren Fahrzeiten mehr Fahrzeuge und Personal benötigt. Die Mehrkosten in der Höhe von bis zu 20 Millionen Franken jährlich wird die Stadt übernehmen. Das hat der Gemeinderat entschieden, wie watson.ch berichtet. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) will die Kosten nicht tragen. Gegen diesen Entscheid hat die Stadt rekurriert.

Keine Perronläden bei der SBB: Die Brezelkönig-Filiale auf dem Perron der Gleise 4 und 5 im Bahnhof Winterthur wurde nach dem Auslaufen des Mietvertrags Ende 2022 geschlossen und nicht ersetzt. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Die SBB begründet das damit, dass es sich um ein schweizweit einzigartiges Pilotprojekt gehandelt habe zur Frage, ob solche Läden auf den Perrons möglich sein sollen. Die Bahn hat sich dagegen entschieden. Die primäre Funktion der Perrons für komfortables Ein- und Aussteigen soll nicht konkurrenziert werden, sagt SBB-Sprecher Oli Dischoe.


Mittwoch, 11. Januar:

Neuer Autotunnel für Schwyz: Drei FDP-Kantonsräte wollen vom Regierungsrat des Kanton Schwyz wissen, ob er die Idee eines Autotunnels von Ausser- nach Innerschwyz prüfen will. Das berichtet der «Bote der Urschweiz». Ein solcher Tunnel soll von Pfäffikon SZ nach Schwyz führen und so zwei Autobahnen miteinander verbinden. Langfristig könne ein solches 19,5 Kilometer langes Bauwerk eine gute, permanente Lösung sein, sagt Kantonsrat Urs Rhyner, der Präsident der Schwyzer FDP. Auch andere Lösungen wären schliesslich teuer.

Tessiner Bahnnetz unter Druck: Der Containerhafen von Genua wird ausgebaut. Mit der Kapazitätserweiterung könnte der Güterverkehr nach und aus Mitteleuropa nicht mehr über die grossen Nordseehäfen, sondern über die Schweizer Bahnachsen ab und zu den Mittelmeerhäfen abgewickelt werden. Damit rechnet das Bundesamt für Verkehr (BAV), wie die NZZ schreibt. Offene Fragen gebe es bei der Bahn-Infrastruktur, etwa den veralteten Südzufahrten der Neat vor allem zwischen Lugano und Chiasso. In der Schweizer Logistikbranche herrsche die Meinung vor, dass einige Engpässe beseitigt werden müssen. Genannt wird auch eine Umfahrungsstrecke für Güterzüge bei Bellinzona. Das BAV hat allerdings keine solchen Pläne.


Dienstag, 10. Januar:

Neue Buslinie in Länggasse: Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland will eine neue Buslinie vom Berner Stadtteil Bümpliz in das Länggasse-Quartier einführen. Das schreibt die «Berner Zeitung». Die Quartiere Länggasse und Bümpliz verfügten über eine hohe Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte. Auch verschiedene Hochschulen seien dort zuhause. Zunächst soll die Buslinie im Viertelstundentakt an Werktagen verkehren. Bis am 27. März können sich Interessierte im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung zur Idee einbringen.

Amag beteiligt sich an Holo: Die Schweizer Amag-Gruppe beteiligt sich am dänischen Unternehmen Holo A/S, dem skandinavischen Marktführer im Bereich Aufbau und Betrieb von autonomen Mobilitäts- und Logistiklösungen. Dazu erwirbt der Autoimporteur 33 Prozent der Aktien. Als führender Implementierer, Integrator und Betreiber von autonomen Mobilitätslösungen in Skandinavien verfügt Holo laut einer Mitteilung über fünf Jahre Erfahrung mit autonomen Shuttles am Boden mit mehr als 100’000 gefahrenen Kilometern auf elf verschiedenen Strecken in fünf Ländern. Zudem arbeite Holo an neuen Lösungen auf der Strasse und n der Luft, etwa mit Drohnen.


Montag, 9. Januar:

Liechtenstein gegen Gratis-ÖV: Im Fürstentum Liechtenstein gibt es mit 785 pro 1000 Einwohner so viele Autos wie kaum sonst wo in Europa. Der öffentliche Verkehr hingegen wird wenig genutzt. Trotzdem spricht sich die Regierung gegen Gratis-ÖV aus, wie die NZZ berichtet. Zwar könnten die Fahrgastzahlen damit ansteigen, aber hauptsächlich im Freizeitverkehr, begründet sie. Zudem fehlten damit Sanktionsmöglichkeiten gegen aufsässige Fahrgäste. Stattdessen will Liechtenstein mit einem vereinfachten Liniennetz und höheren Frequenzen auf den Buslinien auf den Fahrplanwechsel 2025 den ÖV attraktiver machen.

Bus-Streit in Rorschach: In der Region Rorschach wird Kritik am neuen Busangebot geübt und Unterschriften für eine Petition gesammelt. Das Konzept führe zum Teil zu langen Fahrzeiten und weniger Direktverbindungen. Patrick Ruggli, Leiter des Amt für öffentlichen Verkehr des Kanton St. Gallen, sagt nun dem «St. Galler Tagblatt», die Bestvariante sei aus finanziellen Gründen auf Antrag der Stadt Rorschach nicht umgesetzt worden. Dass der Direktbus aus St. Gallen nicht mehr zum Bahnhof Goldach fahre, liege auch daran, dass die S-Bahn für Verbindungen ins Zentrum der Stadt dienen soll. Mit den betroffenen Gemeinden, Bus Ostschweiz und Postauto soll nun im März oder April ein Treffen stattfinden.


Freitag, 6. Januar:

Bern zu langsam bei Velowegen: Seit Anfang Jahr gilt in der ganzen Schweiz ein neues Gesetz, das Kantone zur Planung und Realisierung von Velowegen verpflichtet, die wenn möglich vom Autoverkehr getrennt sein sollen. Im Kanton Bern geht das laut dem Dachverband Pro Velo zu langsam. Er mache nicht genügend vorwärts, sagt Geschäftsführer Jürg Burri zum «Bieler Tagblatt». Seit 2014 habe er nur sechs von 96 Problemstellen behoben. Die Schweiz sei im Vergleich mit anderen europäischen Ländern immer noch ein «Velo-Entwicklungsland», so Burri.

Preisüberwacher will Meldepflicht: Der Eidgenössische Preisüberwacher Stefan Meierhans plädiert in einem Gastbeitrag in der NZZ für eine gesetzliche Preismeldepflicht für Tankstellen. Zwar habe der TCS eine App lanciert, auf der die aktuellen Benzin- und Dieselpreise abgebildet werden. Diese beruht auf Meldungen von Nutzern. Ihm seien aber keine europäischen privaten Anbieter bekannt, die so zu genügend guten Daten kommen. Bei der Datenbeschaffung fahre man mit dem Modell «vollständig und in Echtzeit» besser als mit dem Prinzip «Hoffnung und Goodwill».


Donnerstag, 5. Januar:

TCS gegen Dosierampeln: Die Stadt Luzern hat in den letzten Monaten neue Dosierampeln aufgestellt. Damit wird der Autoverkehr, der in die Stadt hineinkommt, gesteuert. Der TCS hat nun eine Beschwerdestelle eingerichtet, um Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu erhalten. Die Dosieranlagen funktionierten in der Praxis nicht, sagt Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte, der «Luzerner Zeitung». Die Situation habe sich in den letzten Monaten verschlimmert. Die Stadt Luzern teilt mit, die Einschränkungen für den Verkehr seien ihr bewusst. Ziel des Projektes sei es, den ÖV als platzsparendes Verkehrsmittel zuverlässiger und attraktiver zu machen.

Bad Ragaz will weniger Verkehr: Gemeinden wie Bad Ragaz, Vilters-Wangs, Mels und Sargans im Kanton St. Gallen sind vom Ausweichverkehr auf der A13 betroffen. Während der Kanton Graubünden einen Pilotversuch lanciert hat und zum Teil Zufahrten zu Dörfern sperrt, damit Autofahrer so nicht den Stau umfahren, ist im Kanton St. Gallen bisher nichts passiert. Darüber beschwert sich Mitte-Kantonsrat Daniel Grünefelder. Die Situation sei so prekär, dass man nicht mehr aus Einfahrten komme und sich im Dorf nicht mehr bewegen könne, sagt er dem SRF. Auch der Gemeinderat von Bad Ragaz hat den Kanton mit einem Brief zum Handeln aufgefordert.


Mittwoch, 4.Januar:

Rekord bei BVZ: Die BVZ Holding freut sich über zurückgekehrte Touristen. Die zu ihr gehörende Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) verzeichnete bis einschliesslich November mehr Gäste als im Rekordjahr 2019, schreibt sie in einer Mitteilung. Auch im Regionalen Personenverkehr wurden bis November mit 7,29 Millionen mehr Reisende gezählt als im selben Zeitraum des Jahres 2019 (6,59 Millionen). Der Glacier Express, an dem die MGB und die Rhätische Bahn zu 50 Prozent beteiligt sind, sei ebenfalls sehr gut gebucht und nähere sich dem Vorkrisenniveau an.

Behindertengleichstellung im Verzug: Eigentlich sollte der öffentliche Verkehr per Ende Jahr hindernisfrei zugänglich sein. So verlangt es das vor 20 Jahren in Kraft getretene Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG). Im Kanton Schaffhausen sieht die Lage bei den Bahnhöfen zwar gut aus, nicht aber bei den Bushaltestellen. «Es wird noch einige Jahre dauern, bis wir alle Bushaltestellen barrierefrei umgestaltet haben», sagt Dino Giuliani, Leiter Tiefbau des Kantons den «Schaffhauser Nachrichten». Seit einem Jahr sei der Kanton für diese Arbeiten zuständig, unter anderem, weil viele Gemeinden den Ausbau der Haltestellen vernachlässigt hätten.


Dienstag, 3.Januar:

Jeder vierte Neuwagen mit Stecker: Im Jahr 2020 fuhren 17,3 Prozent der in der Schweiz verkauften Neuwagen ausschliesslich mit Strom. Weitere 8 Prozent vereinten die Plug-In-Hybride auf sich, Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker kamen auf 25,2 Prozent. Das berichtet das Portal schweizerbauer.ch mit Verweis auf Zahlen des Verbands Swiss Emobility. Was den Anteil von Elektroautos angehe, sei die Schweiz hinter Deutschland zurückgefallen und belege nun in Europa Rang acht. Das sei wegen dem hohen Mieteranteil und damit schlechten Voraussetzungen für Ladestationen vorhersehbar gewesen.

Uri am gefährlichsten für Velofahrer: Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat eine Karte publiziert, auf der alle Verkehrsunfälle mit Personenschaden erfasst werden. Gemessen an der Zahl der Einwohner verunfallen im Kanton Uri am meisten Velofahrer, schreibt «20 Minuten». Danach folgen die Kantone Ob- und Nidwalden. Fussgänger-Unfälle hingegen gibt es am meisten im Kanton Genf, danach folgen die Kantone Zürich und Nidwalden. Unter den Wochentagen kommt es laut dem Bereicht am Freitag zu den meisten Unfällen, bei den Tageszeiten zwischen 17 und 18 Uhr.


Freitag, 23. Dezember:

Bundesrat verschiebt Bahnausbauten: Der Bundesrat hat eine Interpellation des Innerrhoder Mitte-Nationalrat Thomas Rechsteiner zum Bahnausbau beantwortet. Dieser schrieb, die Regierung bevorzuge Grossprojekte vor allem in Zentrumsregionen und behandle ländliche Räume stiefmütterlich. In seiner Antwort schreibt der Bundesrat laut «St. Galler Tagblatt», neue Baustellen käme erst ab 2032 wieder in Frage. Einen Doppelspurausbau auf der Strecke St. Gallen-Trogen, wie von Rechsteiner gefordert, brauche es nicht. Gleisausbauten auf der Strecke der Frauenfeld-Wil-Bahn wiederum will der Bund wegen massiver Mehrkosten ganz streichen. Der Viertelstundentakt kommt deshalb nicht durchgehend.

Bâloise beteiligt sich an Mobilitäts-Plattform: Die Schweizer Versicherungsgruppe Bâloise baut ihr Geschäft mit Mobilitäts-Dienstleistungen weiter aus. Wie cash.ch berichtet, investiert die Firma in die Mobilitätsplattform Vianova. Das Startup aus Paris ermöglicht den Datenaustausch zwischen Behörden und privaten Anbietern. Gegründet wurde es im Jahr 2019. Zu den Kunden gehören etwa Städte und Mobilitätsanbieter in Europa, Australien und im Nahen Osten. Die cloudbasierte Software von Vianova bietet laut dem Artikel Zugang zu Bewegungsdaten von über einer Million vernetzter Fahrzeuge.


Donnerstag, 22. Dezember:

FDP gegen Tempo 30: Nachdem Anders Stokholm, der Stadtpräsident von Frauenfeld und Präsident des Städteverbands am Wochenende dessen Forderung nach generell Tempo 30 im Siedlungsgebiet präsentiert hatte, wird der FDP-Politiker von Parteikollegen kritisiert. FDP-Präsident Thierry Burkart sagt den Tamedia-Zeitungen, die Partei halte die allgemeine Einführung von Tempo 30 in städtischen Ortschaften für «nicht zweckmässig». FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen spricht von einer «vollkommen ideologischen Forderung». Stokholm sagt, bei der Forderung handle es sich um stringente, faktenbasierte Argumentation.

Flexibler Fahrplan wegen Homeoffice?: Die Auslastung im öffentlichen Verkehr erreicht noch immer nicht die Vorkrisenwerte. Besonders im Fernverkehr fehlen wegen dem Boom des Homeoffice viele Pendlerinnen und Pendler (siehe auch Mobimag-Mobilitätsmonitoring). Wie CH Media berichtet, überlegen sich städtische Verkehrsbetriebe deshalb, ob eine Flexibilisierung des Fahrplans möglich wäre. So könnten etwa montags und freitags, wenn deutlich weniger Menschen den ÖV nutzen, weniger Busse und Trams fahren, dafür mehr an Abenden oder Wochenenden.


Mittwoch, 21. Dezember:

Kritik an Stadtklima-Gegenvorschlag: Die Organisationen «UmverkehR» und «Winti mobil» zeigen sich enttäuscht über die Gegenvorschläge zu ihren Stadtklima-Initiativen in der Stadt Winterthur. Anstatt der dort geforderten 500’000 Quadratmeter Strassenfläche möchte die Stadt innert zehn Jahren nur 90’000 Quadratmeter umwandeln. Bis 2040 sollen 90’000 weitere Quadratmeter folgen. Man werde alles daran setzen, dass die Gegenvorschläge im Parlament substanziell verbessert würden, heisst es in einer Mitteilung. Das ursprüngliche Anliegen sei zu stark verwässert worden.

Umfahrung Uznach verzögert sich: Statt wie geplant diesen Herbst wird das Projekt zu einer Verbindungsstrasse A15-Gaster, welche den Ort Uznach entlasten soll, wohl erst im Herbst 2024 zur Abstimmung gelangen. Das berichtet die «Linth-Zeitung». Statt wie vorgesehen im Winter will der Kanton St. Gallen auch erst im nächsten Frühling Lösungen für den Abschnitt beim geschützten Kaltbrunner Riet präsentieren. Die Strasse dürfte etwa 350 Millionen Franken kosten. Die Verspätungen gehen auch auf ein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission zurück, das mit einer schweren Beeinträchtigung des Riets durch die Strasse rechnet.


Dienstag, 20. Dezember:

«Tap and Ride»-Pilotprojekt: Die Baselland Transport AG (BLT) und die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF testen in den nächsten sechs Monaten ein «Tap and Ride»-Bezahlsystem für Billette im öffentlichen Verkehr. Das berichtet Telebasel. Billette können mit einer herkömmlichen Bankkarte an einem Terminal in den Fahrzeugen bezahlt werden, ein ausgedrucktes Billett erhalten Reisende nicht. Bei der BLT läuft das Projekt auf der Buslinie 66, bei den TPF bei der Funiculaire. Am Projekt beteiligen sich auch der Software-Anbieter Netcetera, der Zahlungsdienstleister Abrantix und der Finanzdienstleister Worldline.

Skyguide anerkennt Schwachstellen: Am 15. Juni wurde der Schweizer Luftraum wegen einer Netzwerkpanne bei der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide für fast 5 Stunden geräumt. Die Firma hatte Fehlermeldungen in den zwei Tagen zuvor falsch interpretiert. Eine externe Untersuchung zeigte zudem, dass die Firma bei Systemupdates zu konservativ und risikoorientiert ist. Skyguide-Chef Alex Bristol sagt nun gegenüber den Tamedia-Zeitungen, er anerkenne die Schwachstellen. Die Überwachung des Netzwerks sei bereits angepasst worden, ein solcher Vorfall könne sich nicht wiederholen.


Montag, 19. Dezember:

Städte wollen Tempo 30 überall: In der Schweiz gilt für Hauptverkehrsachsen generell Tempo 50 – ein Grundsatz, den der Bundesrat diesen Sommer bekräftigt hat. Er soll fallen, fordert nun der Städteverband in einem neuen Positionspapier. Das schreibt die «NZZ am Sonntag». Der Paradigmenwechsel sei nötig, weil immer mehr Menschen entlang der Verkehrsachsen wohnen und arbeiten, sagt der Frauenfelder Stadtpräsident Anders Stockholm. Der Lärm verursache gesundheitliche Schäden und verhindere die Entwicklung im urbanen Raum.

Umfahrungstunnel für Oberägeri? Die lokale FDP von Oberägeri hat eine Motion eingereicht, mit der sie fordert, dass sich die Gemeinde beim Kanton für den Bau eines Umfahrungstunnels einsetzt. Wie zentralplus.ch berichtet, hat die Gemeindeversammlung die Motion letzte Woche mit grosser Mehrheit überwiesen – gegen den Willen des Gemeinderates. Ein solcher Tunnel stehe in keinem günstigen Kosten-Nutzenverhältnis, begründet Gemeindepräsident Marcel Güntert (FDP) die ablehnende Haltung. 


Freitag, 16. Dezember:

Luzerner Kritik an Dosierampeln: Seit diesem Sommer sollen neue Dosierampeln in der Stadt Luzern den Verkehrsfluss verbessern. Wie das Portal pilatustoday.ch berichtet, wächst allerdings die Kritik daran. Der Betreiber des Parkhaus National sagt etwa, wegen der Ampeln seien Autofahrer teils bis zu eine halbe Stunde im Parkhaus stecken geblieben. Eine Umfrage des Quartiervereins Maihof zeigt ebenfalls Unzufriedenheit, weil sich wegen der Ampel der Verkehr ins Quartier zurück staue. Die Stadt und der Kanton wollen vorerst am Konzept festhalten und in der ersten Jahreshälfte 2023 ein Fazit ziehen.

Neue Basler Busse kommen später: Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) beschaffen derzeit beim Daimler-Truck-Tochterunternehmen EvoBus (Schweiz) AG insgesamt 65 Elektrobusse, von denen die ersten bereits abgeliefert wurden. Wie die BVB gestern mitteilten, kommt es allerdings bei der Lieferung von 38 Elektro-Gelenkbussen zu einer Verzögerung. Sie werden deshalb frühestens ab dem dritten Quartal 2023 geliefert. Geplant war eine Lieferung im zweiten Quartal. Das sei auf fehlende Bauteile infolge von Lieferengpässen sowie dem Unterbruch globaler Logistikketten zurückzuführen. 


Donnerstag, 15. Dezember:

Solothurn weibelt für Direktverbindungen: Der Kanton Solothurn will bessere internationale Zugverbindungen vom Bahnhof Olten. So setzt er sich für die Wiedereinführung eines direkten TGV nach Paris mit Halt in Olten und für schlankere Anschlüsse in Basel ein. Leider dürfte sich die Situation in den nächsten Jahren allerdings kaum verbessern, sagt Kjell Kolden, Abteilungsleiter öffentlicher Verkehr beim Kanton, der «Solothurner Zeitung». Auch in Richtung Mailand will der Kanton Verbesserungen, etwa mit einem fünften täglichen Zugpaar. Die SBB planen allerdings derzeit keinen Ausbau.

SBB in Verzug bei BehiG: Ende 2023 müsste der öffentliche Verkehr barrierefrei sein. So verlangt es das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), dem die Stimmbevölkerung im Jahr 2003 zugestimmt hat. Das Ziel wird nicht erreicht werden. Per Ende 2023 werden die SBB 434 von 764 Bahnhöfen umgebaut haben, teilte die Bahn gestern mit. Damit könnten drei Viertel aller Kundinnen und Kunden hindernisfrei und ohne Unterstützung reisen. Bei rund 300 Bahnhöfen erfolge der Umbau später. Beim Rollmaterial sei auf den meisten Fernverkehrsstrecken wie verlangt mindestens ein Zug pro Stunde und Richtung autonom benutzbar, vereinzelt gebe es Einschränkungen. Im Regionalverkehr sei das Ziel praktisch erfüllt. 


Mittwoch, 14. Dezember:

Mobility Pricing kommt kaum voran: In Zug soll ein Pilotprojekt zu Mobility Pricing durchgeführt werden. Der Kanton hat sich beim Bund für die Durchführung eines solchen beworben und wurde als eine von fünf Regionen ausgewählt. Doch zunächst müssen mit einer Machbarkeitsstudie Details geklärt werden, wie zentralplus.ch schreibt. Konkrete Projekte seien noch Jahre entfernt. Kritik daran übt etwa der Luzerner Grünen-Nationalrat Michael Töngi: Der Bundesrat brauche offenbar drei Jahre, um Regionen auszuwählen und wolle jetzt weitere Untersuchungen anstellen. Damit rücke eine Einführung ins nächste Jahrzehnt, sagt er.

Tempo 30 auf 150 Kilometern: Auf 150 Kilometern Strasse will die Stadt Zürich in den nächsten zehn Jahren Tempo 30 einführen – teils ganztags, teils nur nachts. Zudem wird zum Teil geprüft, ob der ÖV ein eigenes Trasse erhalten könnte. Gestern hat die Stadt einen Plan vorgelegt, wie das neue Temporegime realisiert werden soll. Wie die NZZ schreibt, werden Strassenabschnitte priorisiert, an denen eine grosse Zahl Lärmbetroffene entlastet werden können. Vorgezogen werden sollen zudem Abschnitte, auf welchen der ÖV nicht betroffen ist. Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) rechnen mit Mehrkosten von 15 Millionen Franken pro Jahr wegen Tempo 30.


Dienstag, 13. Dezember:

Ja zu Verkehrskreuz: Der Nationalrat hat gestern mit 126 zu 46 Stimmen eine Motion angenommen, welche eine zügige Fertigstellung des «Verkehrskreuz Schweiz» für die Eisenbahn fordert. Besondere Beachtung muss laut Motionstext auf eine Gesamtvision gelegt werden, um alle fehlenden Abschnitte für den Fernverkehr von der Grenze zu Grenze sowohl zwischen Süden und Norden als auch Ost und West zu projektieren und zu realisieren. Das berichtet watson.ch. Ebenfalls angenommen wurde eine Motion zum Bau von Neubaustrecken zwischen Winterthur und St. Gallen und Lausanne und Bern ab 2030.

Flexibler ÖV in Ausserrhoden: Der Kanton Appenzell Ausserrhoden will das ÖV-Angebot für Pendlerinnen und Pendler in Hauptverkehrszeiten verdichten. Zudem soll der ÖV im Tourismussektor ausgebaut werden. Wie die «Appenzeller Zeitung» schreibt, seien dies zwei Schwerpunkte des kantonalen Konzepts öffentlicher Regionalverkehr 2024-2029, das in der Vernehmlassung ist. Laut Oliver Engler, Leiter der Fachstelle ÖV, ist auch eine Flexibilisierung angedacht: So könnten an Wochenenden alle 30 Minuten Busse von Urnäsch nach Schwägalp fahren, wenn das Wetter schön ist. Die Anbieter müssten jeweils bis Mitte Woche entscheiden, die Fahrten würden in den Online-Fahrplänen publiziert.


Montag, 12. Dezember:

Unpünktliche Züge in Westschweiz: Seit Beginn des Jahres treffen in der französischsprachigen Schweiz rund zehn Prozent der Züge mit mehr als drei Minuten Verspätung ein. Das zeigt eine Analyse des RTS, über welche zentralplus.ch berichtet. In der Deutschschweiz beträgt dieser Wert nur sechs Prozent. Die SBB begründet dies damit, dass sich der Takt in den letzten 20 Jahren verdichtet habe und es nicht mehr genügend Zeitreserven gebe. Selbst Regen oder Laub könnten zu Verspätungen führen, weil die Züge dann weniger schnell bremsen und beschleunigen könnten.

Kritik an Preisüberwacher: Der Eidgenössische Preisüberwacher Stefan Meierhans ist gegen höhere Parkgebühren. In seinem Amt setzt er sich dafür ein, dass städtische Parkkarten maximal 400 Franken pro Jahr kosten. Verschiedene Städte haben auf seinen Druck hin ihr Reglement angepasst oder Erhöhungen verschoben. Nun regt sich Kritik an Meierhans: Wie das Portal hauptstadt.be berichtet, sammelt Meierhans in seiner Freizeit und als Politiker der Mitte-Partei Unterschriften gegen das neue Gebührenreglement der Stadt Bern, das die Preise für Parkkarten auf knapp 500 Franken erhöhen würde. Unklar ist, ob er damit seine amtliche Rolle missbraucht.


Freitag, 9. Dezember:

Menschen wollen nahe an Zentrum leben: Über die Hälfte der Menschen will weder mit dem öffentlichen Verkehr noch mit dem eigenen Fahrzeug mehr als 20 Minuten zur nächsten Kerngemeinde oder dem nächsten Zentrum fahren müssen. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsdienst Comparis, über welche Tele Basel berichtet. Gleichzeitig sei das Wohnen auf dem Land die favorisierte Wohnform – bei möglichst tiefen Steuern. Vor allem Personen mit einem tiefen Haushaltseinkommen von brutto bis 4000 Franken wollten einen kurzen Weg ins nächste Zentrum.

Neues Vertriebssystem in Davos: Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag wird in Davos das neue Bündner Verkaufssystem Venda in Betrieb genommen. Das schreibt die «Südostschweiz». An den Venda-Automaten gibt es nur elektronische Tickets für ganz Graubünden. Sie können auf den Swisspass mit Zahlfunktion oder eine Bankkarte wie eine Kredit- oder Debitkarte geladen werden. Daneben gibt es unpersönliche Prepaid-Karten, die gegen Barzahlung in den Bussen erhältlich sind. Bis im Frühling soll das System auch im Churer Rheintal und dem Oberengadin installiert werden, 2024 im ganzen Kanton.


Donnerstag, 8. Dezember:

Luzerner Gemeinden wollen Tempo 30: Seit 2018 prüft der Kanton Luzern auf Antrag von Gemeinden die Einführung von Tempo-30-Zonen auch auf Hauptverkehrsachsen. Daran will er festhalten, auch wenn der Kantonsrat letzte Woche einem Antrag zugestimmt hat, der auf Hauptverkehrsachsen innerorts grundsätzlich Tempo 50 verlangt. Das schreibt die «Luzerner Zeitung». Bisher sind 31 Anträge von 17 Gemeinden eingegangen. Die Kosten für die Umsetzung trägt der Kanton, ausser wenn Massnahmen Gemeindestrassen betreffen.

Blut-Transport mit Drohne: Gestern hat die Laborgruppe Dr. Risch mit dem Schweizer Start-Up Jedsy in Buchs SG ein Pilotprojekt mit einer Transportdrohne vorgestellt. Diese wird künftig Blutproben zwischen den Laboren Buchs und Vaduz transportieren, und zwar bis zu zwanzig Mal am Tag. Das schreibt das «Toggenburger Tagblatt». Für den Flug auf der genehmigten und vorgegebenen Strecke benötigt die Drohne drei Minuten. Die Drohne soll mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Ist der Test erfolgreich, will die Laborgruppe das System auch auf drei weiteren Routen implementieren.


Mittwoch, 7. Dezember:

Limmattalbahn macht Dietikon zur Stadt: Am Sonntag geht die Limmattalbahn (LTB) in Betrieb, die Killwangen-Spreitenbach im Aargau mit dem Bahnhof Zürich-Altstetten verbindet. In einem Interview mit der NZZ (noch nicht online) nehmen Sibylle Wälti, Forscherin für Raumentwicklung, und der ehemalige Dietiker Stadtpräsident Markus Notter Stellung zu den Auswirkungen. Die Kritik an der LTB könne er nachvollziehen, sagt Notter. Sie sei vor allem von jenen gekommen, die Mühe mit der Entwicklung von Dietikon vom Dorf zur Agglomeration gehabt hätten. «Mit der Bahn wird nun offiziell deklariert, dass Dietikon kein Dorf ist und keines mehr werden soll. Und dass die Entwicklung zur Stadt erwünscht ist.»

VBZ reduzieren Angebot weiter: Wegen der angespannten Absenzensituation und der bevorstehenden Grippewelle reduzieren die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ihr Angebot ab 9. Januar weiter. Das Tram der Linie 15 bleibt eingestellt, die Linie 17 wird Montag bis Samstag ab 20.30 und sonntags ganztags eingestellt. Die Linie 13 wird dafür bis Werdhölzli verlängert, wie die VBZ mitteilen. In den Stosszeiten werden die Takte auf den Buslinien 32, 40, 61 und 62 reduziert, ganztags auf der Linie 66 und die Linie 89 fährt ab 21 Uhr und sonntags ganztags nur bis Strassenverkehrsamt. Der Bus 83 fährt dafür wieder normal. Die Angebotseinschränkungen sollen bis Frühling gelten.


Dienstag, 6. Dezember:

Luzern lanciert «Bus 2040»: Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) hat eine gesamtkantonale Studie mit dem Namen Bus 2040 erarbeitet. Sie beinhaltet ein Zielbild mit den langfristigen Angebotsvorstellungen mit dem Durchgangsbahnhof Luzern und ist auf das künftige Bahnangebot abgestimmt. Die Studie soll den Weg zum Zielbild vor und während der Bauphase aufzeigen. Das teilt der VVL am Dienstag mit. Interessierte sind zur Mitwirkung eingeladen. Eingebracht werden können Vorschläge auf einer Internetseite, auf der die Studie und weitere Informationen aufgeschaltet sind.

RhB mit Rekordergebnis: Die Rhätische Bahn (RhB) erwartet für dieses Jahr ein positives Rekord-Unternehmensergebnis von etwa 6 Millionen Franken. Laut einer Mitteilung von gestern ist es getrieben von der unerwartet starken Ertragsentwicklung im Personenverkehr und im Autoverlad. Beide Segmente können die Spitzen-Ertragswerte aus dem Jahr 2019 wieder erreichen. Die Bahn warnt aber: Dies solle nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zeiten sehr anspruchsvoll seien und auf allen Ebenen eine hohe Aufmerksamkeit erforderten.


Montag, 5. Dezember:

Zusatzkosten für Benziner?: Der Kanton Basel-Stadt soll bis 2037 klimaneutral werden. Dies hat die Stimmbevölkerung am 27. November mit der Annahme eines Gegenvorschlags entschieden. SP-Grossrat Daniel Sägesser war an der Formulierung beteiligt. Gegenüber primenews.ch skizziert er den Weg zu diesem Ziel. Im Bereich Verkehr könnten Benzinautos zwar nicht verboten werden, dafür gebe es keine Rechtsgrundlage. Aber: «Wer 2037 noch mit Benzin herumfährt, muss damit rechnen, die Kosten, welche die freigesetzten Emissionen verursachen, auch bezahlen zu müssen. Das ist das Verursacherprinzip.»

St. Galler Polizei kritisiert Tempo 30: Der Verband der St. Galler Stadtpolizei hat sich in einem Schreiben an das «St. Galler Tagblatt» kritisch zur geplanten Einführung von Tempo 30 auf mehreren Strassen der Stadt geäussert. Denn auch Blaulicht-Fahrten, auf denen Retter deutlich schneller als das erlaubte Tempolimit unterwegs sind, können unter das Rasergesetz fallen und empfindliche Strafen zur Folge haben. «Mit dem neuen Temporegime würden die Dringlichkeitsfahrten der Rettung, Feuerwehr und Polizei deutlich länger dauern und erschwert werden», heisst es im Schreiben. Die Garantie der Hilfeleistung mit einem Eintreffen vor Ort in nützlicher Frist stehe auf dem Spiel.


Freitag, 2. Dezember:

Finanzspritze für Bielersee-Schifffahrt?: Die Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee soll mit 1,9 Millionen Franken von Kanton und Gemeinden unterstützt werden. Der Berner Regierungsrat hat das Geschäft beim Grossen Rat beantragt, der es im kommenden Frühling behandeln wird. Das berichtet das «Bieler Tagblatt». Thomas Mühletaler, Geschäftsführer der Bielersee-Schifffahrt (BSG) sagt, ein Grossteil der BSG-Einnahmen komme aus Rückvergütungen aus dem Topf von GA- und Halbtax-Abos. Diese dürften erst 2024 wieder ähnlich hoch sein wie vor der Krise. Wenn die BSG weiterhin negative Ergebnisse schreibe, komme sie in eine meldepflichtige Unterbilanz.

Bund prüft Mobility-Pricing-Projekte: Der Bund vertieft die Abklärungen zu fünf Mobility-Pricing-Projekten. In Genf, Frauenfeld und Biel sollen die Auswirkungen einer Stadt-Maut geprüft werden, berichten die «Freiburger Nachrichten». Weitere Machbarkeitsstudien widmeten sich der Frage der Preissensibilität der Verkehrsteilnehmer sowie dem Passagiermanagement der SBB. Ziel sei es bei allen Projekten, die Vor- und Nachteile von Mobility Pricing zu prüfen und zu eruieren, ob und unter welchen Bedingungen Pilotprojekte möglich wären. 


Donnerstag, 1. Dezember:

Rekord bei Lausanner Metro: Die Verkehrsbetriebe der Region Lausanne (TL) vermelden einen Rekord ihrer Metro-Linie M2: Am vergangenen Freitag waren 134’602 Personen mit ihr unterwegs – so viele wie nie. Das schreiben die TL in einem Beitrag auf Linkedin. Insgesamt seien derzeit wieder etwa so viele Fahrgäste unterwegs wie vor der Coronakrise. Bis und mit Montag seien dieses Jahr 100 Millionen Reisende transportiert worden. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 83,5 Millionen gewesen.

Droht grosser ÖV-Preisaufschlag? Die SBB erhöht per nächstes Jahr den Bahnstrompreis (siehe Medienschau vom 29. November). Weil gleichzeitig die Inflation hoch ist, der Dieselpreis gestiegen ist und viele Verkehrsunternehmen Lohnerhöhungen vorsehen, verteuert sich der ÖV zusätzlich. Der Preisüberwacher Stefan Meierhans rechnet deshalb ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 mit «happigen Preisaufschlägen im Personenverkehr», wie er der NZZ sagt. Die Preiserhöhung des Bahnstroms könnte den Weg für stärkere Tariferhöhungen im gesamten ÖV ebnen, sagt er. 

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