Die Zitate der Woche: «Das Gleichstellungsgesetz ist bald 20 Jahre alt. Im ÖV liegt man klar hinter den Vorgaben zurück»

Das Behindertengleichstellungsgesetz wird im ÖV nicht überall eingehalten. Bild: SBB

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit deutlicher Kritik am Stand der Behindertengleichstellung im öffentlichen Verkehr, den Basler Verkehrsbetrieben, die hohe Ausfallzahlen verteidigen und dem GLP-Präsidenten, der Elektromobilität jetzt stärker fördern will.

von Stefan Ehrbar
14. September 2022

Die Zitate der Woche

Was wir wirklich verhindern müssen, sind regionale Strom-Abschaltungen, wie sie der Bund als ultima ratio vorsieht. Würde das kommen, könnten wir keinen Fahrplan mehr aufrechterhalten. Das würde quasi die Einstellung des Betriebs bedeuten. […] Auch Fahrgäste würden das nicht verstehen, wenn sie irgendwo auf dem Weg von Chur nach St. Moritz in Bergün einfach vier Stunden warten müssten, bis dann wieder Strom kommt.

Christian Florin, Leiter Infrastruktur der Rhätischen Bahn, zu einer möglichen Strommangellage im Winter (srf.ch)

An der Forderung, dass die zu Unrecht bezogenen Abgeltungen zurückzuerstatten sind, hat sich nichts geändert. […] Weil viele Parteien involviert sind, hat man erst im Oktober einen Termin gefunden. Doch an uns hat es nicht gelegen. […] Ob wir einvernehmlich eine Lösung finden oder eine Verfügung zu erlassen ist, wird sich Anfang Oktober weisen.

Der St. Galler Regierungsrat Beat Tinner (FDP) zum Streit mit der Bus Ostschweiz um zu viel bezogene Subventionen (tagblatt.ch)

Das kantonale Recht steht über jenem der Gemeinden. Das gilt auch, wenn die Stadt Bewilligungsinstanz ist. […] Es gibt keinen Anspruch, zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort auf eine bestimmte Weise zu demonstrieren.

Der Staatsrechtler Patrice Martin Zumsteg zur verhinderten Sperrung der Zürcher Hardbrücke für 50 Stunden (tagesanzeiger.ch)

Allgemein fehlt es bei der Barrierefreiheit oft an der nötigen Augenhöhe. […] Das Behindertengleichstellungsgesetz ist bald 20 Jahre alt. Gerade im öffentlichen Verkehr liegt man klar hinter den gesetzlichen Vorgaben zurück.

Martin Abele vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband zur Barrierefreiheit des ÖV (zentralplus.ch)

Was in 20 bis 25 Jahren sein wird, wissen wir nicht. Vielleicht wird Wasserstoff die E-Mobilität ersetzen. Aber im Moment ist sie ein wichtiger Zwischenschritt in der Evolution der Nachhaltigkeit, nicht die finale Lösung.

Der Zuger Stadtrat Urs Raschle zur Entwicklung der Elektromobilität (bote.ch)

Die Ausfallzahlen sind hoch, wir haben grundsätzlich aber genügend Leute. Selbstverständlich analysieren wir unter anderem auch, inwiefern wir bei der Planung noch nachjustieren müssen. […] Die aktuell hohen Krankheitszahlen im Fahrdienst sind kein BVB-spezifisches Problem. Die Verkehrsbetriebe Zürich weisen ähnliche Zahlen auf, wie auch andere operativ tätige Unternehmen wie Sanität, Polizei oder Spitäler.

Benjamin Schmid, Sprecher der Basler Verkehrsbetriebe, zu Krankheitsfällen im operativen Betrieb (onlinereports.ch)

Ein Drittel der gesamten Siedlungsfläche in der Schweiz sind Verkehrsflächen. Nur zehn Prozent dieser Fläche sind für den Langsam- und Schienenverkehr gedacht. […] Neben dem Fussverkehr ist das Velo das einzige Verkehrsmittel, das keinen Lärm macht und keine CO2-Emissionen emittiert. Zudem ist er platzsparend und lässt sich hervorragend mit dem öffentlichen Verkehr kombinieren.

Simon Gredig, der Geschäftsführer von Pro Velo, zu seinen Ideen einer Verkehrswende (suedostschweiz.ch)

Wir führen den normalen Betrieb so lange wie möglich durch. […] Die Weichen und weiteren Anlagen müssen unbedingt am Netz bleiben. Sonst fährt kein Zug mehr. […] Bei den Weichenheizungen mit Gas wurde die SBB als systemrelevant eingestuft. Dasselbe Ziel verfolgen die Bahnen nun beim Strom.

Ueli Stückelberger, Direktor des Verband öffentlicher Verkehr (VöV), zu einer drohenden Strommangellage (nzz.ch)

Es ist im Gegenteil der richtige Zeitpunkt für eine stärkere Förderung der Elektromobilität. […] So können wir die Abhängigkeit von fossilen Energien senken. E-Autos und Ladestationen sind Teil der Lösung: Seit längerem können einige, in naher Zukunft viele E-Autos die Funktion eines kurzzeitigen Stromspeichers übernehmen und bei Bedarf Energie ans Gebäude oder ins Stromnetz zurückgeben und zu dessen Stabilisierung beitragen.

GLP-Chef Jürg Grossen will trotz drohender Strommangellage die Elektromobilität stärker fördern (tagesanzeiger.ch)

Da die Fahrzeiten zwischen Lausanne und Bern sowie zwischen Zürich und St. Gallen nicht mehr eingehalten werden können, verschlechtern sich die Anschlussangebote in Lausanne und St. Gallen, was sich stark auf die West-und Ostschweiz auswirkt. […] Es überrascht nicht, dass die kommerzielle Geschwindigkeit der Intercitys hier deutlich niedriger ist als im übrigen Fernverkehrsnetz.

Mit einer Motion fordern Politiker um den Waadtländer FDP-Ständerat Olivier Français neue Bahnstrecken (tagblatt.ch)

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