
Schweizer Autohändler verkauften im ersten Quartal etwas mehr Neuwagen als in der Vorjahresperiode. Ein SUV von Hyundai stürmt die Verkaufslisten, und auch die Mercedes A-Klasse ist gefragt. Das schlechte Abschneiden von Tesla sorgt bei Elektroautos nur noch für ein Mini-Plus.
von Stefan Ehrbar
13. April 2021
In den ersten drei Monaten des Jahres verkauften Schweizer Autohändler 56’497 Neuwagen. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als noch 2019. Die exklusive Analyse von Mobimag zeigt, welche Modelle in den ersten drei Monaten besonders gefragt waren, wie viele Ränge sie gutmachen konnten und wie sich der Schweizer Flottenmix bezüglich Emissionen entwickelt.
Am meisten verkaufte sich auch in den ersten drei Monaten des Jahres der Škoda Octavia. Allerdings wurde es eng für den langjährigen Spitzenreiter: Der Abstand zur zweitplatzierten Mercedes-A-Klasse betrug gerade noch 26 verkaufte Fahrzeuge. Am meisten zulegen konnte dieses Quartal der SUV Hyundai Tucson, der letztes Jahr in einer neuen Ausführung auf den Markt kam. Mit 738 verkauften Exemplaren verpasste er die Top 15 nur knapp und machte gegenüber dem ersten Quartal 2020 ganze 36 Plätze gut, gegenüber dem ganzen Jahr 2020 sogar 45 Plätze. Einen ähnlichen Zuwachs verzeichnete in der Top 25 nur noch der Peugeot 208: Er legte gegenüber dem Vorjahresquartal um 38 Ränge auf Platz 22 zu.
Die Top 25 des ersten Quartals präsentiert sich wie folgt:
Modell | Fahrzeuge Q1 | Rang | Rang Q1/20 | Rang 2020 | CO2-Emissionen* |
---|---|---|---|---|---|
Škoda Octavia | 1053 | 1 | 1 (-) | 1 (-) | 53.4 T |
Mercedes Benz A-Klasse | 1026 | 2 | 5 (+3) | 7 (+5) | 58.9 T |
VW Tiguan | 1024 | 3 | 2 (-1) | 3 (-) | 61.4 T |
Škoda Karoq | 991 | 4 | 7 (+3) | 6 (+2) | 54.2 T |
Toyota Yaris | 987 | 5 | 19 (+14) | 19 (+14) | 46.0 T |
Volvo XC40 | 957 | 6 | 8 (+2) | 9 (+3) | 64.6 T |
Audi Q3 | 918 | 7 | 19 (+12) | 5 (-2) | 60.2 T |
Seat Ateca | 918 | 7 | 11 (+4) | 18 (+11) | 59.1 T |
Mercedes Benz GLC-Klasse | 899 | 9 | 3 (-6) | 8 (-1) | 72.0 T |
Fiat 500 | 808 | 10 | 17 (+7) | 10 (-) | 47.3 T |
BMW 1er | 781 | 11 | 18 (+7) | 26 (+15) | 56.8 T |
BMW X1 | 776 | 12 | 21 (+9) | 11 (-1) | 59.8 T |
BMW X3 | 766 | 13 | 9 (-4) | 14 (+1) | 69.3 T |
VW Golf | 760 | 14 | 10 (-4) | 4 (-10) | 49.0 T |
Tesla Model 3 | 740 | 15 | 4 (-11) | 2 (-13) | 28.9 T |
Hyundai Tucson | 738 | 16 | 52 (+36) | 61 (+45) | 67.5 T |
VW Polo | 713 | 17 | 20 (+3) | 17 (-) | 50.2 T |
Škoda Kodiaq | 686 | 18 | 13 (-5) | 12 (-6) | 70.6 T |
Dacia Sandero | 663 | 19 | 39 (+20) | 33 (+14) | 49.3 T |
Seat Formentor | 605 | 20 | – | – | 72.4 T |
Škoda Fabia | 593 | 21 | 57 (+36) | 37 (+16) | 51.1 T |
Peugeot 208 | 574 | 22 | 60 (+38) | 44 (+22) | 47.3 T |
VW T6 | 574 | 22 | 6 (-16) | 13 (-10) | 83.1 T |
Volvo XC 60 | 571 | 24 | 25 (+1) | 21 (-3) | 72.9 T |
BMW 3er | 570 | 25 | 12 (-13) | 22 (-3) | 61.8 T |
*Life-Cycle-Assessment-Werte: CO2-Äquivalente bei Laufleistung von 200’000 Kilometern, inklusive Herstellung, Betrieb und Entsorgung. Jeweils günstigstes Modell der Reihe. Daten: PSI / TCS
Im ersten Quartal stieg der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen nur noch gering – und zwar auf 8,4%. Im Jahr 2020 hatte sich dieser von 4,2% im Jahr 2019 auf 8,2% noch fast verdoppelt. Stark zugenommen hat der Anteil von sogenannten Mild-Hybrid-Fahrzeugen, also Hybrid-Autos ohne externe Lademöglichkeit. Er stieg von 13,6% im Jahr 2020 auf 20,6% im ersten Quartal. Der Anteil der in ihrer Klimawirkung umstrittenen Plug-In-Hybride – diese Fahrzeuge kommen nur dann auf bessere Emissionswerte, wenn sie regelmässig und auch nach kurzen gefahrenen Abschnitten wieder geladen werden – stieg von 6,1% auf 7,6%.
Die meistverkauften 10 Fahrzeugmodelle des ersten Quartals kommen über ihre ganze Lebensdauer auf durchschnittliche Emissionen in der Höhe von 57,7 Tonnen CO2-Äquivalenten. Der Vergleich mit den meistverkauften Elektroautos zeigt, um welchen Faktor die Modelle darüber liegen. Auch im ersten Quartal zeigte sich, dass Schweizer Autokäufer auf schwere, vergleichsweise grosse Autos setzen, die über eine relativ schlechte Klimabilanz verfügen.
Die Schweiz ist das europaweite Schlusslicht bei den CO2-Werten der Neuwagenflotte. Auch letztes Jahr erreichten die Schweizer Importeure die im Vergleich zur EU sanfteren Klimaziele nicht und müssen wohl etwa 100 Millionen Franken Busse bezahlen. Das sagte Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener im Interview mit Mobimag. Die genaue Zahl veröffentlicht der Bund im Juli. Entwickelt sich der Automarkt so weiter wie im ersten Quartal, dürften die Emissionsziele erneut nicht zu schaffen sein. Mit ein Grund ist auch die nach wie vor schlechtere Verfügbarkeit von Elektroautos in der Schweiz, weil die Hersteller diese lieber in Ländern mit einer strengeren Gesetzgebung und mehr Kaufanreizen verkaufen.
Modell | CO2-Emissionen | gegenüber Tesla Model 3 | gegenüber Renault Zoe | gegenüber VW ID.3 |
---|---|---|---|---|
Škoda Octavia | 53.4 T | x1.8 | x2.0 | x1.7 |
Mercedes Benz A-Klasse | 58.9 T | x2.0 | x2.2 | x1.9 |
VW Tiguan | 61.4 T | x2.1 | x2.2 | x2.0 |
Škoda Karoq | 54.2 T | x1.9 | x2.0 | x1.7 |
Toyota Yaris | 46.0 T | x1.6 | x1.7 | x1.5 |
Volvo XC40 | 64.6 T | x2.2 | x2.4 | x2.1 |
Audi Q3 | 60.2 T | x2.1 | x2.2 | x1.9 |
Seat Ateca | 59.1 T | x2.0 | x2.2 | x1.9 |
Mercedes Benz GLC-Klasse | 72.0 T | x2.5 | x2.6 | x2.3 |
Fiat 500 | 47.3 T | x1.6 | x1.7 | x1.5 |
*Life-Cycle-Assessment-Werte: CO2-Äquivalente bei Laufleistung von 200’000 Kilometern, inklusive Herstellung, Betrieb und Entsorgung. Jeweils günstigstes Modell der Reihe. Daten: PSI / TCS
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