Die deutsche Regierung spart bei der Bahn. Das könnte die Ticketpreise verteuern. Ausserdem im Blick aufs Ausland mit Links zu spannenden Geschichten: So hängen Lebensqualität in Städten und die Velo-Infrastruktur zusammen – und darum scheitert England an einer neuen Bahnlinie, will aber Flugtaxis bis 2026 einführen.
von Stefan Ehrbar
22. März 2024
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Bahnfahren in Deutschland dürfte teurer werden
Die Ertüchtigung der Deutschen Bahn (DB) und ihres Schienennetzes dürfte länger dauern als bisher angenommen. Das berichtete letzte Woche der «Spiegel». Den Grund dafür ortet das Magazin in den Sparbemühungen der deutschen Regierung.
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Im Artikel wird Bezug genommen auf eine interne Analyse des Konzerns. Demnach könnten nach der aktuellen Finanzplanung des Bundes bis ins Jahr 2030 statt der ursprünglich geplanten 4200 Kilometer Strecke nur noch 2600 Kilometer saniert und statt 750 lediglich etwa 600 Kilometer Gleis neu- und ausgebaut werden.
Die «Zukunftsbahnhöfe» wolle die DB zwar weiterhin bauen, aber nur noch etwa 520 statt wie ursprünglich geplant 1800. Unter diesem Begriff versteht die DB, dass alle Bereiche von Bahnhöfen «zukunftsfit» gemacht werden sollen: «von der Verkehrsstation über das Empfangsgebäude und den Vorplatz bis zur Anschlussmobilität», heisst es auf ihrer Internetseite. «Mit Blick auf die demografische Entwicklung und den Klimawandel gestalten wir die Angebote barrierefrei und nachhaltig.»
Nötig sind diese Umbauten laut der DB, weil «die Bahnhöfe ihrem Anspruch oftmals noch nicht gerecht werden». Jahrzehntelang sei zu wenig in die Bahnhofsinfrastruktur investiert worden, «so dass deren Zustand in Kapazität und Qualität oft unzureichend ist.»
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Aber nicht nur bei den Bahnhöfen, sondern auch bei der Infrastruktur für die Züge will die DB offenbar auf die Bremse treten.
«Von den neu sowie auszubauenden Serviceeinrichtungen, also Stationen zur Wartung und Reinigung von Zügen, bleiben noch circa 18 übrig statt der 150, die dem Konzern ursprünglich vorschwebten», schreibt das Magazin. «Auch die internen Schulnoten für das übrige, sogenannte Flächennetz könnten sich bis 2030 signifikant verschlechtern: von einer 2,8 auf eine 3,2.» In Deutschland ist eine 1 die beste Schulnote und eine 6 die schlechteste.
Gegenüber den Medien spricht die Bahn von einer «Repriorisierung». Gestrichen würden keine Projekte, sie würden einfach später umgesetzt. Doch laut dem Artikel tönt es intern dramatischer: «Die Beschränkung der Investitionsmittel hat signifikante Auswirkungen auf das Trassenangebot», heisse es dort.
Weil gleichzeitig auch die Kosten für die Erneuerung und Sanierung der Infrastruktur steigen, wolle die Infrastruktursparte der DB die Gebühren für die Benützung von Schienen und Bahnhöfen erhöhen. «Das könnte die Fahrscheine im Fernverkehr verteuern, die Einstellung einzelner dann unwirtschaftlicher IC-Linien erscheint denkbar», heisst es im Text.
Der Zusammenhang von Lebensqualität und dem Velo
Gemäss einer repräsentativen Umfrage der EU-Kommission in 83 europäischen Städten ist Zürich die lebenswerteste Stadt Europas. Nirgends sind die Menschen zudem so zufrieden mit dem öffentlichen Verkehr wie in der grössten Schweizer Stadt. Beim Velo allerdings schneidet Zürich schlechter ab (Mobimag berichtete).
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Anders sieht es in Genf aus: Auch die Westschweizer Stadt landete im Ranking weit oben – nämlich insgesamt auf Platz 7. Gleichzeitig schneidet Genf beim Velo besser ab, das Verkehrsmittel wird hier deutlich häufiger genutzt als im europäischen Durchschnitt. Doch gibt es einen Zusammenhang zwischen Velonutzung und Qualität der Infrastruktur einerseits und Lebensqualität in Städten andererseits? Dieser Frage ist die «European Cyclicsts‘ Federation» (ECF) nachgegangen und hat ihre Resultate vor kurzem publiziert.
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