Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit dem Betriebschef der AVA, der sagt, in welcher Region 7 Prozent der Passagiere kein gültiges Billett haben; SBB-Chef Vincent Ducrot, der sich für die Qualität der Nachtzüge entschuldigt und Alber Rösti, der weiterhin Diesel für Bauern subventionieren will.
von Stefan Ehrbar
13. Dezember 2023
Die Zitate der Woche
Die ersten Erfahrungen mit dem Verkauf der Spartageskarten waren positiv. So ist das Portal der Website anwenderfreundlich ausgestaltet und der Verkauf einer Spartageskarte kann mit wenigen ‹Mausklicks› durchgeführt werden. Es ist aber klar darauf hinzuweisen, dass sich eine einlässliche Bilanz zum neuen System erst in einigen Monaten ziehen lässt.
Der Visper Gemeindeschreiber Andreas Seitz sagt, dass die neue Spartageskarte Gemeinde für die Verwaltung einfach zu handhaben sei. Es seien bereits einige Exemplare verkauft worden (pomona.ch)
Wir sprechen hier natürlich von weltweiten grossen Subventionen, die namentlich auch Finanzflüsse betreffen, die die Förderung von Öl noch begünstigen und verbilligen. In der Schweiz haben wir für Diesel-Traktoren oder Diesel-Pistenfahrzeuge noch keine Alternative auf dem Tisch. Eine zusätzliche Besteuerung würde einfach die Betroffenen mehr belasten. Sie hätten dann kein Geld, um etwa eine Solaranlage zu bauen und sich auf diese Weise zu verbessern.
Bundesrat Albert Rösti (SVP) erklärt, warum er trotz Klimazielen weiterhin Bauern und Skiliftbetreibern Benzin und Diesel subventionieren will (srf.ch)
Ich will vorausschicken: Wir sind mit dieser Ausführung auch nicht zufrieden und wollen uns dafür noch einmal bei den Kundinnen und Kunden und beim Kanton entschuldigen. Ich war bei Regierungsrat Kaspar Becker und war vor Ort, um mir selbst ein Bild zu machen. Wir haben in der öffentlichen Ausschreibung viele Anforderungen gestellt. Da geht es um die Qualität, die Behindertengerechtigkeit und die Wirtschaftlichkeit. Aber auch rechtliche Aspekte, das heisst: Der Buschauffeur muss die Berechtigung haben, einen Bus zu führen. Der Bus muss für den Transport abgenommen sein. Der Dienstleister hat dies alles erfüllt. Aber wir haben feststellen müssen: Auf dem Papier hat es gut ausgesehen, in der Wirklichkeit ist es anders herausgekommen. Das bedauern wir sehr. Selbstverständlich sind wir jetzt bei der Aufarbeitung und ziehen Lehren daraus. Dazu können wir uns heute aber noch nicht äussern.
Werner Schurter, Leiter Regionalverkehr bei der SBB, entschuldigt sich für die Qualität des Bahnersatzes während den Baustellen im Glarnerland durch die Firma Domo Reisen (suedostschweiz.ch)
Mittlerweile sind wir sehr stabil unterwegs. […] Wir sind noch nicht zufrieden. Die Bahn muss noch zuverlässiger werden. […] Die Anschlüsse sind für unsere Fahrgäste wichtiger als der reine Taktfahrplan.
Christian Boos, der Leiter Angebotsplanung der BLT erklärt, warum die neue Waldenburgerbahn zuverlässiger geworden ist und warum es in eine Richtung einen 10-20-Minuten-Takt gibt (bzbasel.ch)
Positiv zu erwähnen ist auch die Schwarzfahrerquote bei der Limmattalbahn, die bei 2,5 Prozent liegt. […] Ja, das ist ein sehr guter Wert im Agglomerationsverkehr, wenn man ihn mit anderen Bahnen und Buslinien, die wir betreiben, vergleicht. Die Bremgarten-Dietikon-Bahn hat eine Schwarzfahrerquote von 2,1 bis 2,2 Prozent und die Wynen- und Suhrentalbahn eine von 4,4 Prozent. Der absolute Knaller ist jedoch die Region Zofingen. Dort fahren 7 Prozent der Buspassagiere ohne gültiges Billett. Das Schlimme ist, dass vielen egal ist, wenn sie erwischt werden.
René Fasel, Betriebsleiter der Aargau Verkehr AG (AVA) freut sich über den gelungenen Start der Limmattalbahn – und ärgert sich über die Schwarzfahrer (limmattalerzeitung.ch)
Wir sind an einer Studie mit SNCF und Eurostar. Sie wird nächstes Jahr abgeschlossen sein. Wenn es möglich ist, werden wir einen Zug aus der Schweiz nach London einführen. Die Destination ist sehr beliebt. Es muss aber in unter sechs Stunden machbar sein, darüber nehmen nur wenige den Zug. Wir diskutieren auch mit Trenitalia, ob wir künftig Direktzüge nach Florenz oder Turin anbieten könnten. Die Nachfrage danach steigt stark.
SBB-Chef Vincent Ducrot stellt in einem Interview neue Direktzüge ins Ausland in Aussicht (aargauerzeitung.ch)
Denn wann hat der Mensch mehr Zeit, um zum Beispiel Einkäufe zu erledigen, als auf dem Arbeitsweg?
Die Luzerner Firma Axon hat einen Auftrag der Verkehrsbehörde von New York gewonnen. Geld machen will sie mit Marketingkommissionen, wie Chef Roman Oberli sagt (nzz.ch)
Ich rede nicht über Zahlen. Nur so viel: Vor zwanzig Jahren konnte man in Zürich als Taxifahrer mit etwas Glück und Fleiss monatlich noch 10’000 Franken Umsatz machen. Davon sind wir heute weit entfernt.
Der Zürcher Taxifahrer Iztok Hollinger spricht über 40 Jahre Arbeit in der Stadt (magazin.nzz.ch)
In New York und London führen die Transportbetriebe neue Apps ein. Diese prognostizieren dank künstlicher Intelligenz Verspätungen und schlagen Kunden während der Reise bessere Routen vor. In der Schweiz haben die SBB diese Woche ebenfalls eine Neuheit eingeführt. Leider ist sie nicht sehr intelligent. Beim Angebot namens Halbtax Plus muss man der Bahn zuerst Hunderte Franken überweisen, um danach Rabatte zu erhalten – allenfalls. Die Ironie der Geschichte: Die Software, die in den Weltstädten eingesetzt wird, stammt von einer Luzerner Firma. Doch unser öffentlicher Verkehr arbeitet lieber daran, das System noch komplizierter zu machen, anstatt Instrumente einzuführen, die den Kunden wirklich Nutzen bringen.
Journalist Jürg Meier von der «NZZ am Sonntag» fordert die hiesige ÖV-Branche zu mehr Innovation auf (magazin.nzz.ch)
Dies zeigt sich exemplarisch an den aufkeimenden Diskussionen über eine allfällige Etappierung der Realisierung. Dies wäre ein herber Rückschlag für die Weiterentwicklung der S-Bahn, deshalb muss der Durchgangsbahnhof als Gesamtprojekt realisiert werden. […] Es braucht endlich Planungssicherheit, damit ergänzende Projekte der Zentralschweizer Kantone und Gemeinden geplant und rechtzeitig ausgelöst werden können.
Die Parlamente von Ob- und Nidwalden stellen sich in einer Motion über alle Fraktionen hinweg hinter den Luzerner Durchgangsbahnhof (luzernerzeitung.ch)
Schreiben Sie einen Kommentar