Die Zitate der Woche: «Wenn wir die 1,15 Milliarden nicht erhalten, müssen wir Investitionen schieben oder kürzen»

Die SBB kämpft für Bundesgelder zur Entschuldung des Konzerns. Bild: SBB

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit Planer der Region Oberaargau, der sich für den direkten Zug nach Zürich einsetzt, einem Demografie-Forscher, der die Folgen der Zuwanderung auf die Mobilität untersucht und einer Velo-Lobbyistin, die einen Umbau der Stadt Zürich kritisiert.

von Stefan Ehrbar
24. Januar 2024

Die Zitate der Woche

Was bringt es, wenn das Perron erhöht ist, aber der falsche Zug einfährt? […] Diese vielen Wechsel (mit Shuttle-Angeboten für Menschen mit Behinderung, Anm.) sind jedoch extrem mühsam und verlängern die Reisedauer um Stunden.

John Steggerda, Geschäftsleiter von Pro Infirmis im Kanton Solothurn zu den erst 40 Prozent der behindertengerecht umgebauten Bahnhöfe im Kanton (solothurnerzeitung.ch)

Der Bus ist kräftiger, hat mehr Drehmoment. […] Am Abend ist man weniger müde als bei der Fahrt mit einem Verbrennungsmotor.

Busfahrer Pascal Burgener von Postauto im Oberwallis zur Fahrt mit neuen Elektrobussen im Saastal (pomona.ch)

Die Situation ist tatsächlich unbefriedigend. […] Ausserdem wurde behauptet, die Junglenker würden nach bestandener Prüfung mehr Erfahrung im Strassenverkehr mitbringen, weil sie ja bis zur Zulassung mindestens ein Jahr Fahrpraxis haben. Das Gegenteil ist der Fall.

Marco Vidale, Präsident der TCS Sektion Thurgau, zur Herabsetzung des Mindestalters auf 17 Jahre für Fahrschülerinnen und -schüler (tagblatt.ch)

Ziel ist nachhaltige Entwicklung; es geht um Lebensqualität für alle. […] Wir haben sehr viele Strategien und Konzepte, die den Superblock-Ansatz auch unterstützen – im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, bei der es um Lebensqualität für alle geht.

Catherine Heinzer, Co-Projektleiterin in der Abteilung Stadtentwicklung im Kanton Basel-Stadt, zur Einführung von Superblocks (srf.ch)

Für uns entscheidend sind die Wochenenden im Januar und Februar. Die vergangene Saison hat gezeigt, dass in diesem Zeitraum das Potenzial am grössten ist.

Conradin Knabenhans, Sprecher der Südostbahn, zu Spezialangeboten für Langläuferinnen und -läufer während der Wintersaison (tagesanzeiger.ch)

Wir machen keine Nachfragepolitik, sondern wollen die Verkehrsflüsse auch lenken. Baden wird in den kommenden Jahren bevölkerungsmässig weiter stark wachsen. Dieses Wachstum können wir nur bewältigen, wenn wir den Velo- und Fussverkehr aktiv fördern

Fritz Bosshard vom linksliberalen Team Baden zu einer Zunahme des Autoverkehrs in der Stadt und der Verkehrspolitik (aargauerzeitung.ch)

Wir erwarten die entsprechende Verfügung (vom Bund zum Plangenehmigungverfahren, Anm.) im Frühjahr. […] Noch in diesem Jahr sollen kleinere Vorbereitungsarbeiten durchgeführt werden. Der eigentliche Baustart wird 2025 erfolgen. […] Es ist eine grosse Herausforderung, den Gästeverkehr und die Bauarbeiten so gut wie möglich aneinander vorbeizubringen.

Michael Wehrli, der technische Leiter der Säntisbahn, zur neuen Bahn, die im Spätherbst 2026 eröffnet werden soll (appenzellerzeitung.ch)

Sollten die SBB die Verluste in der Höhe von 1,15 Milliarden, die sie im Fernverkehr während der Pandemie eingefahren haben, nicht als Einmalzahlung vom Bund erhalten, müssten wir notwendige Investitionen nach hinten schieben oder kürzen. […] Wir lagen bei der Prognose für den Gesamtkonzern bloss fünf Millionen daneben – bei einem Konzernumsatz von 11,5 Milliarden Franken. Das ist eine Punktlandung! […] Bis letzten Sommer war eine Prognose, die nur den Fernverkehr umfasst, nicht notwendig. Deshalb fehlen hier die Erfahrungen. Zudem kam es als Folge der Zugentgleisung im Gotthardtunnel zu Sondereffekten. Weil wir nicht mehr durch den Basistunnel fahren konnten, entfielen beispielsweise Kosten für Fahrzeugmieten. Wichtig ist: Wir selbst haben uns mit der Bitte ans BAV gewandt, die fast 35 Millionen zurückzahlen zu dürfen.

Franz Steiger, der Finanzchef der SBB, zur Milliarde Franken, die das Parlament der SBB nun vielleicht doch nicht geben will und zu einem Streit um 35 Millionen Franken (blick.ch)

Die Situation nachts spricht eben gerade nicht für ein Massenverkehrsmittel, nicht für den öV – sondern für den Individualverkehr, auch in der motorisierten Form. Nur verteufelt Rot-Grün das Auto. Die Folge sind solch unausgegorene, unverhältnismässige und sündhaft teure Vorschläge wie der 24-Stunden-ÖV. Die Folgen für die Verkehrsbetriebe Zürich wären gravierend. Schon heute suchen sie verzweifelt nach Personal und haben wegen Engpässen den Fahrplan für 2024 ausgedünnt. Und gemäss Mitarbeiterbefragung sind gerade die Schichten nachts unbeliebt. Wer also soll die weitgehend leeren Fahrzeuge durch die Nacht kutschieren?

Die VBZ müssen prüfen, wie ein Nachtnetz unter der Woche betrieben werden könnte, beschloss das Parlament der Stadt. Die NZZ hat in einem Kommentar wenig dafür übrig (nzz.ch)

Kein Kommentar.

Der frühere Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern Norbert Schmassmann auf die Frage, ob er zu den fünf Ex-Kadermitarbeitern gehört, gegen die Anzeige wegen des Subventionsskandals erstattet wurde (luzernerzeitung.ch)

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