Die Zitate der Woche: «Der Vorwurf des Greenwashing bei der Swiss ist deplatziert, aber ohne Kompensation geht es nicht»

Greenwashing? Nicht bei der Swiss, sagt ihr Chef. Bild: Swiss

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit dem Swiss-Chef, der sich gegen Greenwashing-Vorwürfe an seine Airline wehrt, dem ZVV, der sich in Sachen Ticket-Integration dem Willen des Bundes fügen muss und einer Geschäftsleitern von Inclusion Handicap, die sich über Tests mit dem FV-Dosto ärgert.

von Stefan Ehrbar
20. September 2023

Die Zitate der Woche

Es ist jedoch essenziell, dass sich – mit Blick auf den Nutzen des Durchgangsbahnhofs Luzern für die ganze Zentralschweiz und dank den neuen Durchbindungsmöglichkeiten auch auf nationaler Ebene – nicht nur unser Rat, sondern Bevölkerung, Parlamente und Regierungsräte der ganzen Zentralschweiz sowie namentlich die Zentralschweizer Wirtschaft öffentlich für das Projekt Durchgangsbahnhof Luzern einsetzen und dieses sichtbar machen.

Der Luzerner Regierungsrat will keine Etappierung des neuen Durchgangsbahnhofs, wie er in einer Antwort auf einen Vorstoss aus dem Parlament schreibt (lu.ch)

Eine Nachfolgelösung liegt auf dem Tisch, aber: In Zug wird sie nicht eingeführt. Sämtliche Zuger Gemeinden sind sich einig: Das neue System ist zu kompliziert. Somit fällt ein geschätztes Angebot ohne Ersatz weg. Das ist in erster Linie schade. Vor allem für ältere Menschen oder solche mit geringem Einkommen.

Die «Zuger Zeitung» stellt fest, dass kaum eine Gemeinde in der Region ab Ende Jahr die neue Gemeinde-Tageskarte einführt – und sieht Fehler bei der Alliance Swisspass und den Behörden (luzernerzeitung.ch)

Es besteht grundsätzlich kein Zwang, Haltestellen in den Nationalen Direkten Verkehr zu integrieren. Es besteht hingegen die gesetzliche Vorgabe, dass für eine Reise ein Ticket angeboten werden muss. Diese ist auch mit der Kombination eines Streckenbilletts mit einem City-Ticket gewährleistet.

Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) integriert auf Geheiss des Bundes bis Ende Jahr alle Haltestellen in der Stadt Zürich in den direkten Verkehr. Dieser stützte seine ablehnende Haltung nämlich nicht (infosperber.ch)

Es handelt sich um eine Handlungsoption, dass künftig noch mehr internationale Züge in Basel enden. Unvermeidlich wäre, dass die Passagiere in die Schweiz dann umsteigen müssten.

Michael Müller vom Bundesamt für Verkehr äussert sich zu Plänen, die ICE-Züge wegen vieler Verspätungen planmässig nicht mehr über Basel SBB hinaus in die Schweiz fahren zu lassen (bazonline.ch)

Obwohl es mit Blick auf die Umwelt sinnvoll wäre, gibt es in einem laufenden Mietverhältnis kein Recht darauf, dass die Vermieterin den Parkplatz mit einer Ladestation ausrüstet. Ausser dies wurde zu Beginn des Mietverhältnisses tatsächlich und ausdrücklich zugesichert.

Die Zahl der Ladestationen zuhause ist das Nadelöhr der Elektromobilität und entscheidet über deren Akzeptanz. Der Mieterverband klärt über die rechtlichen Rahmenbedingungen auf (zofingertablatt.ch)

Obwohl der Treno Nord schon beim Start in Lugano um 11.02 fünf Minuten Verspätung eingefangen hat, vertraue ich ihm seit Corona. Ja, der Regionalzug ­Lugano–Mailand ist oft pünktlicher als der Eurocity. Und sollte an einem Karfreitagmorgen der Schnellzug ab Lugano ausgebucht sein, ist hier immer Platz. O. k., manchmal auch nur ein Stehplatz. Der Glamour-Faktor liegt allerdings bei 0. Die WC-Türe geht dauernd auf und zu, die gefälschten Gucci-Taschen liegen auf den Sitzen, Kontrolleure gibt es an diesem Tag wie so oft keine mehr. Dafür kostet das 2.-Klasse-Ticket ab Chiasso (die zwei 1.-Klasse-Wagen sind immer überfüllt) nur 6 Euro.

Ein Journalist und Opernkritiker von CH Media sinniert über die Bedeutung des Gotthard-Basistunnel für die Schweiz und die Alternativen zum direkten Eurocity nach Mailand (luzernerzeitung.ch)

Das heisst, dass man hier konkret beim BAV, aber auch bei anderen Behörden noch nicht begriffen hat, dass man nicht ohne Personen mit Behinderungen vorgehen kann, um gewisse Fragen zu klären, bei denen es im Kern um Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen geht. Nur sie haben gewisse Erfahrungen und Erkenntnisse, die zur Klärung beitragen können. […] Personen mit einer Behinderung, die im Rollstuhl sitzen, haben im Gegensatz zu Menschen ohne Behinderung gewisse Körperfähigkeiten nicht. Wenn zum Beispiel der Rollstuhl nach hinten zu kippen droht, können sie je nachdem nicht einfach mit dem Oberkörper nach vorne kippen, um das Gleichgewicht zu halten.

Caroline Hess-Klein von Inclusion Handicap ärgert sich über Tests des Bundesamts für Verkehr, das mit nicht behinderten Menschen im Rollstuhl den FV-Dosto der SBB inspiziert hat (srf.ch)

Solche Spannungsumlagerungen können ein natürliches Ereignis sein. Aber auch Bauarbeiten im Berg können diese verursachen. Stösst man beim Vortrieb auf ungünstig verlaufende Gesteinsschichten oder Klüfte, könnten infolge der Entspannung im Gebirge kleine Beben entstehen – und ein Bauwerk in der Nähe beschädigen.

Der Geologe Hans Rudolf Kneusen äussert sich zur möglichen Ursache für die Risse im Gotthard-Strassentunnel, die nun einen Baustopp der zweiten Röhre zur Folge hatten (tagesanzeiger.ch)

Bei uns kann von Greenwashing keine Rede sein. Wenn man Millionen in neue Technologien und nachhaltige Treibstoffe investiert, ist der Vorwurf des Greenwashings deplatziert. Das Problem ist: Wenn man sämtliche heute verfügbaren technologischen Möglichkeiten ausschöpft, lässt sich nur ein Teil des CO2 einsparen. Wir wollen die Emissionen bis 2030 aber um 50% reduzieren. Das kann man nur mit Kompensation erreichen. Wir brauchen sie, um die Lücke zu schliessen. Diese Lücke wird kleiner werden, je besser die Technologien für nachhaltigeres Fliegen werden.

Swiss-Chef Dieter Vranckx äussert sich zum Vorwurf, wonach die Klimakompensation mittels MyClimate deutlich geringere Wirkung hat als versprochen (magazin.nzz.ch)

Dieses System für Rückerstattungen stellt eine klare Massnahme zur Verhinderung von Rückerstattungen dar, die wir klar kritisieren. […] Es ist offensichtlich, dass diese Rückerstattung in vielen Fällen keinen Sinn macht, da der Ticketpreis tiefer ist als die Bearbeitungsgebühr.

Sara Stalder, Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, ärgert sich darüber, dass in der SBB-App Tickets nur gegen eine Gebühr von 10 Franken rückerstattet werden können (nau.ch)

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