
Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit der Co-Präsidentin von Pro Velo Luzern, die eine bessere Ausbildung fordert, dem neuen BLT-Chef, der eine bessere Infrastruktur für seine Angestellten will und der Berner Segelfluggruppe, die den Kampf gegen den Flughafen aufnimmt.
von Stefan Ehrbar
6. September 2023
Die Zitate der Woche
Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, braucht die SBB einen Jahresgewinn von 400 bis 500 Millionen Franken. Der Anstieg der Nettoverschuldung konnte zwar gebremst werden, die Schulden von 11,4 Milliarden Franken führen jedoch weiterhin zu einer deutlichen Überschreitung des vom Bund vorgegebenen Schuldendeckungsgrades, dadurch bleibt der Spar- und Effizienzdruck hoch. Die SBB hält am bereits früher kommunizierten Ziel fest, noch effizienter und produktiver zu werden und bis 2030 rund sechs Milliarden Franken weniger auszugeben.
Die SBB hat im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinn von 99,0 Millionen Franken geschrieben. Das sei aber zu wenig, weshalb sie weiter sparen müsse (news.sbb.ch)
Das Halbjahresergebnis der SBB ist erfreulich: Die Kundinnen und Kunden sind zurück und es resultiert ein Gewinn von 99 Mio. Franken. Da es in der zweiten Jahreshälfte eher mehr ist, darf sich die SBB auf ein schönes Jahresergebnis freuen. Und doch ist die SBB nicht zufrieden: Es sollen 400 bis 500 Mio. Franken Gewinn pro Jahr werden. Da der Gewinn durch die Kundinnen und Kunden der SBB im Personen- und Güterverkehr mit höheren Preisen bezahlt werden muss, stellt sich die Frage: Wollen wir eine hoch rentable SBB? Oder wollen wir einen kostengünstigen und wettbewerbsfähigen Schienenverkehr mit zufriedenen Kundinnen und Kunden? Meine Antwort dazu ist klar.
Der Direktor des Bundesamt für Verkehr (BAV) Peter Füglistaler hingegen sieht keine dringende Notwendigkeit für höhere Gewinne, wie er auf LinkedIn schreibt (linkedin.com)
Der Berner Medizinalstandort auf dem Insel-Campus ist von überregionaler Bedeutung für die Hauptstadtregion, und er braucht für seine Weiterentwicklung zwingend eine qualitativ hochstehende und kapazitätsmässig ausreichende ÖV-Erschliessung. Langfristig erreicht nur ein S-Bahn-Anschluss dieses Ziel.
Das Berner Inselspital plädiert weiterhin für eine unterirdische Verlängerung der RBS vom Bahnhof Bern nach Köniz – obwohl eine Studie im Auftrag des Kanton Bern davon abrät (derbund.ch)
Wer ab Quinto auf die Cupra-Spur gefahren ist, kann mit seinem Ticket nicht einfach wieder auf die A2 fahren. Der Fahrende kommt in eine Warteschlange. Damit soll verhindert werden, dass Verkehrsteilnehmende den Stau auf der Cupra-Spur umfahren können.
Jérôme Jacky, Sprecher des Bundesamt für Strassen, erklärt die neue «Cupra»-Spur auf der A2 vor dem Südportal des Gotthard-Strassentunnels, die für Passfahrer gedacht ist (20min.ch)
Man will uns hier weghaben. Und zwar unabhängig davon, was mit der Fläche überhaupt passiert. Wir wissen nicht genau, warum, aber so ist es. [….] Wenn man die Hälfte aller Dächer in Belp mit Solarpanels bestücken würde, hätten wir den gleichen Effekt wie mit dem Solarpark. Aber dann würde der Flughafen nichts daran verdienen.
Stefan Graf, Sprecher der Segelfluggruppe Bern, kritisiert an einer Medienkonferenz den Flughafen Bern: Dieser wolle die Segelflieger loswerden – möglicherweise wegen seinem Solarprojekt (bernerzeitung.ch)
Wir sind der Meinung, dass das Geld sinnvoller investiert werden können in die Förderung von nachhaltigen Verkehrsarten wie Velos und ÖV. In dieser Hinsicht gibt es in Rapperswil-Jona sicher noch grosses Verbesserungspotenzial. […] Ich kann mir nicht vorstellen, dass wesentlich mehr Grünflächen entstehen dank dem Tunnel. Wenn man die 50% Durchgangsverkehr von diesen Strassen weg bringt, hat man auf einer Strasse, auf der heute 20’000 Autos am Tag durchfahren, immer noch 10’000 Autos. Das ist immer noch keine grüne, verkehrsberuhigte Strasse, sondern das ist immer noch ein verkehrsorientierte Strasse.
Manuel Bleiber wirbt stellvertretend für das Nein-Komitee für eine Ablehnung des Projekts eines Strassentunnels in Rapperswil-Jona (srgssr.ch)
Der Verkehr ist ein Abbild der Gesellschaft. Es gibt in allen Situationen Menschen, die sich rücksichtsvoll oder eben daneben benehmen. Ich beobachte auch Fussgänger, die bei Rot über die Strasse laufen oder Autofahrer, die die Sicherheitslinien überfahren. Genauso gibt es Velofahrende, die bei Rot durchfahren. Die Frage ist, wie man dem entgegnet. […] Eine wichtige Rolle spielen die Schulen. Doch nur die Veloprüfung in der 5. Klasse reicht nicht. Das sieht man auch daran, dass sich die Kinder oft korrekter verhalten als ihre Eltern. Mit «DEFI Velo» betreut Pro Velo Schweiz ein Projekt, das sich an 16- bis 20-jährige Berufsschüler richtet. Mit Praxisübungen werden sie zum Velofahren animiert, ebenso werden Verkehrsregeln aufgefrischt.
Korintha Bärtsch, Co-Präsidentin von Pro Velo Luzern, will Velofahrende besser ausbilden (luzernerzeitung.ch)
Mein Fazit: Mit dem Velo ist man in Basel wahnsinnig schnell unterwegs. Allerdings traue ich mir nach dieser kleinen Einführung die unübersichtlichen Strecken allein noch nicht zu. Wirklich sicher würde ich mich nur fühlen, wenn ich Kreuzungen mit Autos, Tram(gleisen) und Fussgängern nicht mehr mitten im Verkehrsgewusel überqueren müsste.
Eine Mitarbeiterin der «Basler Zeitung» testet die Veloinfrastruktur von Basel, der Stadt mit dem schweizweit höchsten Anteil von Velofahrern am Verkehr (bazonline.ch)
Dann stand man eines Morgens in einem fernen Bureau der Bundesbahnen und gab das grüne Wunderheftchen mit blutendem Herzen zurück. Sogar der Beamte hinter dem Schalter begriff den Kummer und drückte einem verständnisinnig einen blanken Fünfliber in die Hand – als Schmerzensgeld.
Das GA wird 125 Jahre alt. Schon 1938 wusste der Schriftsteller und Journalist Paul Altheer das Abo zu schätzen – und hatte Mühe damit, es abzugeben (luzernerzeitung.ch)
Was mich fasziniert, ist das grosse Herzblut, die hohe Identifikation mit dieser Firma und mit dem öffentlichen Verkehr. An einem meiner ersten Arbeitstage sagte mir ein Mitarbeiter mit Stolz: «Wir sind eine Chrampfer-Bude». Das hat mir gefallen. Die tägliche Arbeit wird hier als etwas Positives wahrgenommen. […] Die Infrastruktur für den Fahrdienst – Garderobe, Pausenräume, Ruheräume – ist aus meiner Sicht ungenügend. Hier muss die BLT besser werden, das ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung den Mitarbeitenden gegenüber, die täglich vollen Einsatz leisten.
Frédéric Monard, der neue Chef der Baselland Transport AG (BLT), zu den ersten Eindrücken nach seinem Amtsantritt (bzbasel.ch)
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