
Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit Matthias Aebischer, der der SBB im internationalen Verkehr Beine machen will, einem Infektiologen, der für die Rückkehr der Maske plädiert und einem Ex-Verwaltungsrat, der sich über ein Strafverfahren des Bundes nervt.
von Stefan Ehrbar
13. Juli 2022
Die Zitate der Woche
Das Rad muss für Bahn 2050 nicht neu erfunden werden. Erste Ansätze für Tangentialverbindungen gab es in der Schweiz mit dem «Gipfeli-Express», einem Pendlerzug von Einsiedeln und Wädenswil nach Zürich Altstetten, und mit dem Flugzug der SBB von Basel und Baden über Zürich Oerlikon zum Flughafen. Doch es blieb bei isolierten Angeboten. Der plumpe Versuch der SBB, einzelne IC-Züge vor dem Konzernsitz in Bern-Wankdorf halten zu lassen, war nicht hilfreich. Doch mit einem Konzept, das auch die nötigen Ausbauten und zeitgemässe Tarifangebote umfasst, haben solche Verbindungen grosses Potenzial.
Die NZZ übt in einer Analyse Kritik am bisherigen Bahnausbau in der Schweiz, der zu wenig zielgerichtet gewesen sei (nzz.ch)
Wir prüfen, ob mit Tempo 60 bei den Geschwindigkeits-Harmonisierungsanlagen der Verkehr noch länger flüssig gehalten werden kann als mit Tempo 80. […] Die bereits öfter angewendete Temporeduktion auf 80 Kilometer pro Stunde hat sich bewährt. Der Verkehr fliesst besser, und es ereignen sich auf den so ausgerüsteten Abschnitten weniger Unfälle als vor der Inbetriebnahme der Anlagen.
Benno Schmid, Sprecher des Bundesamts für Strassen, zu einer möglichen Einführung von Tempo 60 auf Autobahnen (tagesanzeiger.ch)
Eine Bewilligungsverweigerung durch die Kapo würde mich befremden. Wenn man bedenkt, was sonst alles bewilligt wird – vom Triathlon bis zum Formel-E-Rennen – müsste ein Fest alle 25 Jahre möglich sein.
Der grüne Zürcher Gemeinderat Markus Knauss zum Nein der Kantonspolizei zur Hardbrücke-Sperrung für ein Fest (nzz.ch)
Für die nachhaltige Verkehrswende spielen drei effizienzgetriebene Transformations-Pfade eine zentrale Rolle. Zum einen die Entkarbonisierung, die mit Ende des Verbrennungsmotors bei den Autos beschlossen ist. Selbst die Kleinaviatik unterzieht sich der Elektrifizierung – schon heute wird mit elektrischen Jets und Multikoptern der Personentransport erprobt. Der zweite Pfad ist die Entprivatisierung, also die Shared Mobility. Deren Markt ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. […] Die zunehmende Bedeutung der Mikromobilität – wir reden auch von Entmotorisierung – ist ebenfalls ein wichtiger Pfad Richtung Verkehrswende. Hier geht’s um mehr Effizienz durch kleine und leichtere Mobilitätswerkzeuge.
Jonas Schmid, Leiter Neue Mobilität an der Mobilitätsakademie des TCS zum Weg zur Verkehrswende (blick.ch)
Wer mit seiner Familie in Zürich oder Bern in den Zug einsteigen und bis Marseille gemütlich sitzen bleiben kann, wird gerne die Bahn statt den Flieger nehmen. […] Der Bundesrat muss handeln. Es braucht dringend eine Alternative zum Fliegen. […] Wenn wir den Reiseverkehr ohne das beinahe tägliche Chaos bewältigen und unsere Klimaziele erreichen wollen, haben wir keine andere Wahl, als ein europäisches Bahnverbindungsnetz zu organisieren.
SP-Nationalrat Matthias Aebischer zu den Plänen seiner Partei für bessere Bahnverbindungen in Europa (tagesanzeiger.ch)
Wenn Sie sich abmelden, weil sie schlecht geschlafen haben, heisst es: ‹Du musst kommen!›. Viele nehmen lieber Medikamente und erscheinen zur Arbeit, auch weil sie wissen, dass sonst jemand einspringen muss, der eigentlich frei hat. […] Es darf nicht sein, dass sich Mitarbeitende in einer so verantwortungsvollen Position genötigt fühlen, auch müde oder krank arbeiten zu gehen.
Christian Fankhauser, Vizepräsident der Gewerkschaft SEV, zum Gesundheitszustand der Busfahrer (watson.ch)
Ich wäre dafür, dass man die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr wieder einführt. […] Ich würde schon jetzt allen über 65-Jährigen und Personen, die ungeimpft sind oder Vorerkrankungen haben, das Maskentragen empfehlen. Der Aufwand für den Einzelnen ist gering und der Effekt auf den Epidemieverlauf – ich denke da an die zunehmenden Hospitalisationen – ist nachgewiesenermassen positiv.
Der Infektiologe Andreas Cerny auf die Frage nach einer allfälligen Wiedereinführung der Maskenpflicht im ÖV (srf.ch)
Es klingt hart, aber der Mensch am Steuer stört nur – er fährt viel zu hektisch und ruckelig. Das ständige Bremsen und Gasgeben erzeugt Staus und verschmutzt die Umwelt. Der Einsatz von Fahrzeugen ist dann nachhaltig, wenn die Autos autonom fahren und miteinander vernetzt sind.
Mobilitätsforscher Andreas Herrmann über seine Vision der Mobilität der Zukunft (tagesanzeiger.ch)
Das von uns gewählte Modell wurde im Verwaltungsrat und mit der Revisionsstelle besprochen. Im Verwaltungsrat war der Kanton mit einem hochrangigen Beamten vertreten. […] Wir bekamen Jahr für Jahr bestätigt, dass die Rechnung unter subventionsrechtlichen Gesichtspunkten in Ordnung sei. Auch die Revisionsstelle hat sich so geäussert. […] Dem Bund geht es wohl um einen Versuch, nach dem Postautoskandal doch noch irgendwie zu zeigen, dass man Zähne hat. Und der Kanton, der aus nicht verständlichen Gründen seine Aktien abtreten will, hofft vielleicht auf schnelles Geld.
Hans Frei, ehemaliger Verwaltungsratspräsident der Bus Ostschweiz, zum Strafverfahren gegen die Firma (tagblatt.ch)
Im Glatttal hat das Tram für einen massiven Schub gesorgt. […] Wenn wir nichts machen, werden wir in 10 bis 20 Jahren im Verkehr ersticken.
Roland Kuster, Gemeindeammann von Wettingen AG, zu einer allfälligen Weiterführung der Limmattalbahn (handelszeitung.ch)
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