
Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit zwei Mobilitäts-Fachleuten, die sagen, was die Schweiz von Israel lernen könnte; dem Bund, der sich über eine Entlastung durch den neuen Gubristtunnel freut und einem Ständerat, der eine Sabotage des Grimsel-Bahntunnels vermutet.
von Stefan Ehrbar
12. Juli 2023
Die Zitate der Woche
Wer einen SUV kaufen will, entscheidet sich nicht plötzlich für einen Kleinwagen. Und wenn, dann findet ein Autokäufer mit Garantie auch einen noch effizienteren Kleinwagen mit Elektroantrieb. Man muss Gleiches mit Gleichem vergleichen, also einen Elektro-SUV mit einem SUV mit fossilem Antrieb. […] Es genügt nicht mehr, zu sagen: Hauptsache, ein Auto fährt elektrisch, weil es das Klima weniger belastet als ein Auto mit Verbrennungsmotor
Christoph Schreyer, Leiter Sektion Energieeffizienter Verkehr beim Bundesamt für Energie, zur neuen Energieettikette, mit der viele Elektroautos ihre Best-Bewertung verlieren werden (tagesanzeiger.ch)
Bei diesen Preisen überlegt man sich’s dreimal, ob man wirklich den Zug statt das Auto nehmen will. […] Es braucht einen Befreiungsschlag. […] Wenn wir unsere Klimaziele wirklich ernst nehmen, dann braucht es eine Verkehrsverlagerung. Und da ist der Preis ein wichtiger Faktor.
Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter fordert in einem Vorstoss die Abschaffung des Halbtax und damit eine Preissenkung im ÖV für alle (blick.ch)
Bei den Zügen durch den Gotthardbasistunnel kommt es bei 1 von ungefähr 850 Zügen vor, dass Passagiere aus Sicherheitsgründen aussteigen müssen.
Erneut konnte am Samstag ein Zug von Zürich nach Bern nicht losfahren wegen Überfüllung. Laut SBB-Sprecher Jürg Grob kommen ähnliche Vorfälle selten vor (tagesanzeiger.ch)
Das Bundesamt für Verkehr hat die Bahn 2000 plus nicht einmal geprüft, wie der Vizepräsident der Vereinigung Swissrailvolution kürzlich schrieb. Statt dessen ist von 6 bis 8 zusätzlichen Autobahnspuren pro Abschnitt die Rede. Einen Kosten-/Leistungsvergleich zwischen dem Bahn- und dem Autobahnausbau verlangt von den grünen und roten Parteien niemand.
Der frühere Eisenbahner und NZZ-Redaktor Hans Bosshard fordert die Realisierung der Neubaustrecken nach dem Konzept «Bahn 2000 plus» (epaper.aargauerzeitung.ch)
Natürlich ist es viel einfacher, auf der grünen Wiese anzufangen. Volkswagen ist ein grosses Unternehmen mit langer Tradition, 670 000 Mitarbeitern, viel Infrastruktur und gewachsenen Prozessen. Wir werden dieses Jahr über 8,3 Millionen Autos auf die Strasse bringen. Bei dieser Grössenordnung kann man die Richtung nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Deshalb investiert Volkswagen rund 120 Milliarden in den Umbau.
Die Schweizer VW-Managerin Yvonne Bettkober zum Wandel hin zur Elektromobilität in ihrem Konzern (blick.ch)
Der optische Eindruck bestätigt unsere Erwartungen. Unter dem Strich sind es 50 Prozent mehr Kapazität, welche dem Verkehr durch den Gubrist in Richtung Bern jetzt zur Verfügung stehen. Das war schon direkt nach dem Knopfdruck erkennbar. […] Ein paar Tage reichen nicht aus, um die Auswirkungen abschliessend beurteilen zu können», gibt man zu bedenken. […] Wir gehen von einem anhaltenden Entlastungseffekt aus.
Das Bundesamt für Strassen (Astra) beobachtet nach der Eröffnung der dritten Spur im Gubrist-Tunnel der Autobahn A1 in Fahrtrichtung Bern deutlich weniger Stau (zuonline.ch)
Das Bundesamt für Verkehr wollte die Frequenzen, die in einer Studie ursprünglich bei 400’000 lagen, ohne weitere Begründung auf 150’000 Fahrten senken. Das gilt es im Auge zu behalten. Ich glaube fest daran, dass uns dies gelingt.
Hans Wicki, Ständerat und Verwaltungsratspräsident der Grimselbahnen, glaubt fest an eine Realisierung des Grimseltunnels für die Bahn und kritisiert das BAV (pomona.ch)
Die Menschen fliegen in die Ferien, um sich für ihre Leistungen zu belohnen. Es ist ein Ausbrechen in fremde Kulturen. […] Da das Berner Oberland vom Ferntourismus lebt, sieht man das Reisen mit dem Flugzeug hier wohl etwas gelassener. Dass ich selbst Flugreisen ankurble, ist für mich kein Problem. Wäre es eines, so müsste ich meine Firma sofort aufgeben
Paul Gosteli führt Reisebüros in Wabern, Spiez, Interlaken und Thun und könnte dieses Jahr einen neuen Rekord verzeichnen (bernerzeitung.ch)
Das grösste Hindernis für den Mobilitätswandel ist jedoch unser Denken: Taucht irgendwo ein Engpass bei der Verkehrsinfrastruktur auf, der womöglich zu Staus und Wartezeiten führt, besteht unser Reflex darin, eine zusätzliche Fahrspur oder eine weitere Bahn- oder Busstrasse vorzuschlagen. Wir bauen stets aus, statt die neuste Technologie zu nutzen. So könnte man beispielsweise die Parkplätze im Innenstadtbereich mit Sensoren ausstatten, die dem herannahenden Verkehr signalisieren, ob sie besetzt oder frei sind. Damit liessen sich bis zu 30 Prozent des Autoverkehrs in Innenstädten reduzieren.
Andreas Herrmann von der Universität St. Gallen und Dominique von Matt von der Jung von Matt AG zum Mobilitätswandel in der Schweiz (tagblatt.ch)
Es wird für Autoverkäufer anspruchsvoller, da sie vermehrt auf Kunden treffen, die zu Hause nicht so leicht an eine Lademöglichkeit für ihr Elektroauto gelangen.
Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener glaubt, dass das rasche Wachstum der Elektromobilität nun abflachen wird (tagesanzeiger.ch)
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