Die Zitate der Woche: «SBB muss sicherstellen, dass Platz vorhanden ist, statt die Probleme auf Bahn-Nutzende abzuwälzen»

Velofahrende sind unzufrieden mit der Bahn. Bild: SBB

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit Velofahrern, die die Reservationspflicht in den SBB-Zügen abschaffen wollen, dem TCS-Präsident, der einen um über 12 Rappen teureren Benzinpreis befürchtet und der Zürcher Stadtpräsidentin, die das Bundesamt für Verkehr kritisiert.

von Stefan Ehrbar
5. Juli 2023

Die Zitate der Woche

Wenn wir sehen, dass es Möglichkeiten zur Optimierung gibt, dann müssen wir auch bereit sein, das Angebot anzupassen.

Der St. Galler Verkehrsdirektor Beat Tinner zu einem neuen Planungsauftrag für den öffentlichen Nahverkehr in der Region St. Gallen-Vorarlberg, der Einschränkungen zur Folge haben könnte (tagblatt.ch)

Nach der Eröffnung der Autobahn Buchrain sind weniger Leute mit Bus und Bahn gefahren. Und dies, obwohl die ÖV-Verbindungen ausgebaut wurden. Das zeigt, dass durch den Ausbau zusätzliche Anreize geschaffen werden, das klimaschädliche Auto zu nutzen. […] In den letzten Jahren nahm der Verkehr auf den Autobahnen nicht mehr zu. […] Wenn das Referendum durchkommt, könnte man stattdessen mehr Geld für den öffentlichen Verkehr oder die Velowege einsetzen.

Grünen-Nationalrat Michael Töngi sagt, wieso sich seine Partei für ein Referendum gegen den Autobahn-Ausbau begeistern könnte (blick.ch)

Bislang gibt es lediglich an 15 Tagen im Jahr keinen Stau am Gubrist. Dem Ziel, weniger derartige Meldungen zu hören, sind wir mit dem heutigen Meilenstein ein grosses Stück nähergekommen.

Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) bei der Eröffnung der dritten Gubrist-Tunnelröhre am Montag (bluewin.ch)

Im Notfall muss eine schnelle Evakuation möglich sein. Wenn die Gänge im Zug mit Gepäck und Reisenden blockiert sind, kann dies nicht gewährleistet werden.

Die SBB begründet die Androhung der Räumung eines Interregio-Zuges in Baden AG am Wochenende, der überfüllt war (aargauerzeitung.ch)

Ich bin zutiefst irritiert, enttäuscht und unzufrieden, dass in einer grossen Stadt eine Hauptachse aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss. Dies in einem Land, in welchem jedes Jahr Milliarden in den Erhalt der Infrastrukturen fliessen. […] Für die Unannehmlichkeiten während dieser Übergangsphase entschuldige ich mich bei allen Fahrgästen. Gleichzeitig bedanke ich mich bei unserem Personal für den unermüdlichen Einsatz.

Der Direktor der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) Bruno Stehrenberger hat wenig Verständnis für die kurzfristig anberaumte Sperrung der Margarethenbrücke in Basel durch die SBB (bazonline.ch)

Das Ziel der Studie ist es, dass alle, welche sich Verbesserungen im langsamen Verkehr oder eine andere Lösung als den Tunnel gewünscht hätten, mit leeren Händen dastehen.

Susann Helbling, Co-Präsident der SP Rapperswil-Jona kritisiert eine Studie im Auftrag der Stadt, die den Nutzen eines Autotunnels untersuchte, über den im Herbst abgestimmt wird (fm1today.ch)

Basel ist eine der anspruchsvollsten Strecken Europas. […] Wir haben einen Bremsweg von rund 500 bis 800 Meter, also eigentlich von Brücke zu Brücke. Einer Schwimmerin oder einem kleinen Boot auszuweichen ist deshalb für ein solch grosses Schiff fast unmöglich. Wenn es so weit kommt, müssen wir abwägen, welches Risiko am niedrigsten ist.

Steven Leisenberg, Teamleiter und einer der sieben Lotsen der Rheinhäfen in Basel zu seiner täglichen Arbeit (bzbasel.ch)

Für Zürich sind schnelle und direkte internationale Zugverbindungen eminent wichtig. Es braucht einen Ausbau, nicht einen Abbau der internationalen Zug-Anbindungen – gerade auch zur Erreichung der Pariser Klimaziele.

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) wehrt sich gegen die Pläne des BAV, ICE-Züge nur noch bis Basel SBB statt bis Zürich zu führen (blick.ch)

Die Velo-Reservationspflicht ist auch gut zwei Jahre nach Einführung immer noch Thema und Grund zum Ärger bei Mitgliedern und Bahnreisenden. Die an sich schöne und ökologische Kombination von Velo und öffentlichem Verkehr wird durch diese unnötige bürokratische Hürde der SBB teilweise absurd mühsam. Zu wenig Veloplätze und mangelnder Stauraum in SBB-Zügen sind generell regelmässig ein Problem. Denn auch Personen mit Koffern oder Kinderwagen haben berechtigten Anspruch auf genügend Platz im Zug. Die SBB muss sicherstellen, dass dieser Platz vorhanden ist, statt die aktuellen Probleme über zusätzliche Billette/Reservationspflichten auf die Bahn-Nutzenden abzuwälzen. Der VCS strebt weiter die Aufhebung sämtlicher Velo-Reservationspflichten an.

Andreas Käsermann, Sprecher des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) hält weiterhin nichts von der Reservationspflicht für Velos im SBB-Fernverkehr (nau.ch)

Mit dem revidierten CO2-Gesetz plant der Bundesrat eine versteckte Benzinpreiserhöhung. Die neue Regel könnte Autofahren signifikant teurer machen. Wegen der hohen Nachfrage an erneuerbaren Treibstoffen ist es sogar möglich, dass der Anstieg noch höher als die zwölf Rappen ausfallen wird. Wir kritisieren diese Verteuerung durch die Hintertür.

Peter Goetschi, Präsident des TCS, kritisiert eine Regel des neuen CO2-Gesetz, wonach Diesel und Benzin erneuerbare Treibstoffe beigemischt werden sollen (tagesanzeiger.ch)

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