Die Zitate der Woche: «Mit 70 statt 50 Prozent Deckungsbeitrag im ÖV könnte der Bund eine halbe Milliarde Franken sparen»

Müssen ÖV-Nutzer einen höheren Anteil der Kosten decken? Bild: SBB

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit der NZZ, die teurere Billettpreise zugunsten des Bundeshaushalts vorschlägt, dem Skyguide-Chef, der Stellung nimmt zur Pannenserie bei der Flugsicherungs-Behörde und einem Pro-Velo-Vertreter, der Busspuren vermehrt für Velos öffnen will.

von Stefan Ehrbar
3. April 2024

Die Zitate der Woche

Ich mache der BLS keinen Vorwurf, aber ich stelle die Kommunikation des Unternehmens infrage.

Der Autofahrer Martin Imhof aus Glis beschwert sich darüber, dass sie am Wochenende nicht darüber informierte, wann abends die letzten Züge des Autoverlads durch den Simplon fahren (pomona.ch)

Der CO2-Ausstoss ist um rund 5 Prozent zurückgegangen, obwohl die Fahrleistungen, also die Anzahl zurückgelegter Kilometer, um fast 5 Prozent auf 3,5 Millionen Kilometer zunahmen.

Sigvard Wohlwend, Leiter Marketing und Kommunikation des Liechtensteiner Verkehrsbetriebs Liemobil sieht sein Unternehmen auf gutem Klimapfad (vaterland.li)

Ein Einstieg bei Talgo wäre eine Riesenchance für Stadler. […]Stadler hätte die Möglichkeit, Talgo bei Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazität zu helfen. […] Eine Übernahme dürfte nicht an der Finanzierung scheitern.

Der Schweizer Bahnbauer Stadler soll gerüchtehalber in Gesprächen zu einer Beteiligung am spanischen Rivalen Talgo sein. Bahnexperte Jürg D. Lüthard sieht darin viele Vorteile (tagblatt.ch)

Der Mehrwert der Zug-Card ist einerseits die Förderung des ökologischen Reisens mit dem öffentlichen Verkehr. Andererseits auch die Förderung von längeren Aufenthalten. Beispielsweise könnte man so Geschäftsreisenden unter der Woche noch einen verlängerten Aufenthalt am Wochenende mit Gratis-ÖV schmackhaft machen. Das erhöht gleichzeitig auch den Umsatz in der Gastronomie oder dem Detailhandel ­- Tourismusförderung ist immer auch eine Wirtschaftsförderung. Vielleicht wäre sogar eine gewisse Ausweitung des Angebots auf die Zuger Bevölkerung denkbar.

Zug Tourismus testet eine digitale Gästekarte namens Zug Card, die auch den ÖV beinhaltet. Zug-Tourismus-Chef Dominik Keller hält viel vom Angebot (luzernerzeitung.ch)

Die BFU ist nach wie vor der Überzeugung, dass Tempo 30 nicht ausschliesslich in Wohnquartieren umgesetzt werden soll – sondern – wo es die Verkehrssicherheit erfordert – auch auf verkehrsorientierten Strassen. […] Es zeigt sich ein Trend zu mehr Unfällen bei Fussgängerinnen und Velofahrern. Diese negative Entwicklung macht uns Sorgen

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) setzt sich für die vermehrte Einführung von Tempo 30 innerorts ein, wie Sprecherin Mara Zenhäusern sagt (streetlife.ch)

Der Regionalverkehr ist heute hoch defizitär. Der Kostendeckungsgrad liegt im Schnitt lediglich bei 50 Prozent. Ohne Subventionen würden die Billette also doppelt so viel kosten. Von 1586 Regionallinien kommen 330 – also jede fünfte – nicht einmal auf eine Kostendeckung von 20 Prozent. Von den ungedeckten Kosten über jährlich 2 Milliarden Franken trägt der Bund 1,2 Milliarden Franken. Wenn man einen Deckungsbeitrag durch die Kundinnen und Kunden von 70 statt 50 Prozent fordern würde, was immer noch eine kräftige Subvention darstellte, könnte der Bund rund eine halbe Milliarde Franken sparen.

Die NZZ macht Vorschläge, wo der Bund sparen könnte – und nimmt auch den öffentlichen Verkehr ins Visier (nzz.ch)

Diese Vorlage von Pierre Maudet hat tatsächlich Vorbildcharakter!

Der Schaffhauser Grossstadtrat Urs Tanner will dem Beispiel des Genfer Verkehrsdirektors Pierre Maudet folgen und Gratis-ÖV für Jugendliche einführen (shn.ch)

Wir haben zwischen Anfang März bis Anfang Juni 2024 eine temporäre Kapazitätsreduktion bei den Flugbewegungen in Zürich und Genf eingeführt, um einen zusätzlichen Puffer im täglichen Betrieb zu haben. Zudem werden wir im Hinblick auf die Hochsaison im Sommer zwei Software-Updates lancieren. Diese werden die Stabilität massgeblich verbessern.​

Skyguide-Chef Alex Bristol nimmt in einem Interview Stellung zur Pannenserie bei der Flugsicherungs-Behörde und erläutert die getroffenen Massnahmen (luzernerzeitung.ch)

Velofahrende, die auf der Busspur zugelassen sind, sind gleichwertige Verkehrsteilnehmende. Chauffeure müssen Velofahrende dort überholen, wo es möglich ist. […] Wir fordern, dass Busspuren nach Möglichkeiten für Velos freigegeben werden. Ideal sind breite Bus-Velo-Spuren, bei denen Busse die Velos innerhalb der Spur überholen können

Die Interessensorganisation Pro Velo will, dass Velofahren öfter auch auf Busspuren erlaubt wird, wie Sprecher Christoph Merkli sagt (nau.ch)

Wir führen derzeit eine Testphase am Flughafen Zürich in Zusammenarbeit mit Swissport durch, um Gepäck ohne Namen oder Gepäckanhängernummer seinem Besitzer oder seiner Besitzerin zuordnen zu können.

Ausgewählte Kundinnen und Kunden der Swiss können Angaben ihrer Bluetooth-Tracker übergeben, damit die Airline Koffer lokalisieren kann, wie Vertriebschefin Heike Birlenbach sagt (luzernerzeitung.ch)

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren