
Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit dem Tiefbauamts-Chef der Stadt Luzern, der den Verkehr mit Dosierampeln noch stärker steuern will, einem Alpenschützer, der Heliskiing verbieten will und einem Ethik-Professor, der die Alliance Swisspass wegen Mehrfahrtenkarten rügt.
von Stefan Ehrbar
6. März 2024
Die Zitate der Woche
Seit dem Dieselskandal stellen wir fest, dass Hersteller sehr aufmerksam sind. Sie reagieren von sich aus, wenn sie allfällige Fehler vermuten, bevor eine Zulassungsbehörde reagiert.
Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen (Astra) sagt, warum derzeit sehr viele Rückrufe von Autos festgestellt werden (tagesanzeiger.ch)
Es ist selbstverständlich ein neues Fahrzeug. Wir sehen im Praxiseinsatz, was wir noch anpassen und ändern wollen. Wir wurden aber nicht mit Problemen konfrontiert, die überraschen oder Schwierigkeiten machen. Es funktioniert sehr gut. […] Unsere Erwartungen wurden erfüllt», so Glogg. «Selbstverständlich ist es so, dass sich das Fahrzeug dann noch beim Einsatz bewähren muss. Natürlich gibt es – wie bei jedem grossen Projekt – noch Kleinigkeiten, die nicht abgeschlossen sind
Die Baselland Transport AG (BLT) erhält neue Tina-Trams von Stadler. Die Testphase verläuft gemäss Philipp Glogg, Leiter Fahrzeuge der BLT, ermutigend (bazonline.ch)
Wir haben wenige Gebiete in der Schweiz, die nicht erschlossen sind. Auf sie sollten wir Rücksicht nehmen und sie nicht mit Helikopter, Abgas und Lärm stören.
Im Wallis finden jedes Jahr Tausende Heliskiing-Flüge statt. Aaron Heinzmann von der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness will den Sport deshalb verbieten (blick.ch)
Dieses tiefe Misstrauen sollte den Flughafenverantwortlichen trotz dem «sehr schönen Resultat» (Carmen Walker Späh) zu denken geben. Einfach nur von einer «gezielten Misstrauenskampagne» der Gegnerschaft zu reden, wie dies das Komitee Pro Flughafen tut, reicht nicht. Der Flughafen muss nun beweisen, wie ernst es ihm mit dem Lärmschutz ist und dass er das Vertrauen verdient. Klar, bis die Pistenverlängerungen gebaut sind, dauert es sicher zehn Jahre. Es darf aber nicht sein, dass die Bevölkerung so lange auf mehr Nachtruhe warten muss.
Die Stimmbevölkerung des Kanton Zürich stimmte am Sonntag für Pistenverlängerungen des Flughafen Zürich. Der «Tages-Anzeiger» mahnt diesen in einem Kommentar (tagesanzeiger.ch)
Das BAV ist daran, die Situation aufgrund der Intervention des VSLF nochmals zu prüfen. […] Die nötigen Abklärungen und Analysen sind noch am Laufen.
Der Verband Schweizer Lokomotivführer (VSLF) will, dass nach Bauarbeiten häufiger auf Sicht gefahren wird, um das Risiko zu senken. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) prüft die Forderung (blick.ch)
Wir haben gekämpft bis zum Schluss, aber es ist uns nicht gelungen, die Vorzüge einer Umfahrung des Zuger Stadtzentrums aufzuzeigen. […] Noch hat niemand eine überzeugende Lösung präsentiert.
Eliane Birchmeier, die Bauchefin der Stadt Zug, zur Ablehnung des Umfahrungstunnels Zug durch die Stimmbevölkerung am vergangenen Sonntag (zugerzeitung.ch)
Das Ziel, die Verkehrsmengen zu Stosszeiten zu reduzieren, haben wir verfehlt. […] Wir haben zu wenig dosiert.
Neue Dosierampeln in Luzern haben zwar zu flüssigerem Verkehr geführt, aber nicht zu weniger, wie Daniel Meier, der Leiter des Tiefbauamts der Stadt sagt (luzernerzeitung.ch)
Vielmehr erstaunt uns die Geschwindigkeit, mit der die Einführung neuer Technologien erfolgt. […] Es braucht eine angemessene Übergangsphase. In dieser Phase sollten alternative, zumutbare Lösungen angeboten werden. […] Es gibt Seniorinnen und Senioren, die aus gesundheitlichen Gründen die Technologie gar nicht nutzen können.
Peter Burri Follath, Sprecher von Pro Senectute, sieht das von der Alliance Swisspass angekündigte Ende der Mehrfahrtenkarten kritisch (nau.ch)
Bei ÖV-Unternehmen handelt es sich um staatliche oder teilstaatliche Firmen, die einen öffentlichen Auftrag ausführen. Ich verstehe, dass man versucht, mit der Digitalisierung effizienter zu werden und Kosten zu sparen. Doch gerade die öffentliche Hand darf das nicht so gestalten, dass ein Teil der Bevölkerung ausgeschlossen wird und dass das Menschenrecht auf Datenschutz und Privatsphäre verletzt wird. […] Ich frage mich, wieso man eine neue Lösung suchen muss, wenn es mit den Mehrfahrtenkarten eine gibt, die funktioniert und offenbar auch nach wie vor nachgefragt wird. Bei einer Ersatzlösung muss der Datenschutz gewährleistet sein, denn es besteht ein Menschenrecht auf Privatsphäre. Werden in irgendeiner Form Daten erfasst, etwa mittels individualisierter Prepaid-Wertkarte, muss die Nutzung und Weitergabe der Daten so strikt geregelt sein, dass sie nur einem Zweck dient. Legitim wäre nur die Verbesserung der eigenen Mobilität.
Auch der Ethikprofessor Peter G. Kirschläger von der Universität Luzern hält wenig von den Plänen der Alliance Swisspass zu den Mehrfahrtenkarten (bote.ch)
Die Anzahl Haltestellen pro Quadratkilometer gibt Aufschluss über die Dichte des öffentlichen Verkehrs. Eine gute Anbindung der Wohngebiete und Arbeitsstätten an den öffentlichen Verkehrs erhöht die Auswahlmöglichkeiten und kann die Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt reduzieren.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) begründet, warum es Genf als Stadt mit dem besten ÖV-Angebot taxiert. Das Portal «Infosperber» hat Zweifel an dieser Berechnung (infosperber.ch)
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