Das Problem der vereisten Velowege // Die schlimmsten Stau-Städte // UK: Verkehrsplanung fürs Auto (Abo)

Für Autofahrer gibt es bessere Städte als London. Bild: Jay Wennington/Unsplash

Wenn es schneit, werden oft Velowege zuletzt geräumt. Das Problem ist auch in Deutschland gross. Ausserdem im wöchentlichen Blick aufs Ausland mit Links zu spannenden Geschichten: In diesen Städten verlieren Autofahrer am meisten Zeit – und darum lässt sich die englische Regierung in der Verkehrspolitik von Verschwörungstheorien leiten.

von Stefan Ehrbar
12. Januar 2024


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Warum werden Velowege oft nicht geräumt?

Wenn es schneit, bleiben die Velowege oft länger schneebedeckt als die Strassen mit Autoverkehr. Diese Prioritäten der Schneeräumung haben auch schon in der Schweiz zu Diskussionen geführt. Diese Woche nahm sich auch das deutsche Portal spiegel.de der Frage an.


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Daten zeigten, wie der Veloverkehr beim Winterdienst benachteiligt werde, heisst es im Artikel. Als Beispiel nennt der Artikel eine Strasse in Hamburg, die für Autos vorbildlich geräumt wurde, aber der Velostreifen selbst nach Tagen noch verschneit und vereist war.

«Offenbar hat ein Räumfahrzeug die Radspur auf der Pendelroute in eine Buckelpiste verwandelt. Der Schnee von der breiten Strasse sammelt sich auf dem Streifen. Diese Stelle ist keine Ausnahme», heisst es im Artikel.

«Autostrassen frei, Radwege schnee-, eis- oder matschbedeckt», so sehe es allzu oft aus in deutschen Städten. Die meisten Velofahrerinnen und -fahrer seien denn auch unzufrieden mit dem Winterdienst, zeigt eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Dieser habe die (deutsche) Note 4 erhalten (entspricht einer Schweizer Note 3). «Oft werden Radwege gar nicht oder nur sehr spät geräumt. Nicht selten werden Schneehaufen von der Fahrbahn auf Rad- und Fusswege gekippt und machen das winterliche Radfahren damit gefährlich bis unmöglich», wird eine Sprecherin zitiert.


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Die Städte begründen das auch damit, dass es ein Streusalzverbot für Velowege gebe. Die Glättebekämpfung erfolge ausschliesslich mit Splitt, teilt etwa die Stadt München mit. Dies wirke nicht auftauend, eine restlose Beseitigung des Schnees sei nicht möglich.

Auch in Berlin herrscht laut dem Artikel ein striktes Auftaumittelverbot für Velowege, aber nicht für Hauptverkehrsstrassen oder Stadtautobahnen. Damit wolle die Stadt eine Salzüberfrachtung im Boden verhindern. Sie erarbeite derzeit aber mit der Stadtreinigung ein Winterdienstkonzept speziell für das Velo.

Dass es anders gehe, zeigten nordische Staaten. «Im finnischen Oulu etwa werden Strassen erst von Schnee und Eis gesäubert, wenn die Radwege frei sind. Und auch in Kopenhagen werden nach Schneefällen zuerst die wichtigsten Fahrradwege geräumt – teils noch vor den Vorrangstrassen», heisst es im Artikel. «So will die Verwaltung der dänischen Hauptstadt verhindern, dass Autos bei nasskalten Witterungsbedingungen die Strassen verstopfen.»

Die niederländische Stadt ’s-Hertogenbosch wiederum habe schon vor zwei Jahren an besonders kalten Stellen der Stadt Sensoren in Strassendecken eingebaut. Die Daten helfen dem Räumdienst bei der Entscheidung, ob ein Fahrzeug geschickt werden soll oder nicht.

Die schlimmsten Stau-Städte

Diese Woche hat der Navigationsgeräte-Hersteller Tomtom die aktuellste Version seines Traffic Index publiziert. Mithilfe von Echtzeit-Daten von Fahrzeugen mit Tomtom-Gerät erstellt er ein Ranking von 387 Städten weltweit. Diese werden sortiert nach durchschnittlicher Zeit, die Autofahrerinnen und -fahrer für eine Distanz von 10 Kilometern benötigen, und nach der Zeit, die sie pro Jahr verlieren, wenn sie jeweils zu Stosszeiten mit dem Auto pendeln.


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Im vergangenen Jahr verloren Autofahrerinnen und Autofahrer nirgends so viel Zeit wie in London: Die durchschnittliche Fahrzeit für eine Distanz von 10 Kilometern betrug in der englischen Metropole 37 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 14 Kilometern pro Stunde. Auf Platz 2 folgte Dublin (29 Minuten und 30 Sekunden), auf Platz 3 Toronto (29 Minuten 0 Sekunden). Nach der verlorenen Zeit in Stosszeiten sortiert, steht hingegen Dublin mit 158 Stunden auf dem Platz 1, gefolgt von Lima in Peru (157 Stunden) und Mexico City (152 Stunden).

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