Die Zitate der Woche: «Auf Bildern sieht man, dass Kinder minutenlang warten mussten, ohne dass die Velofahrenden anhielten»

Müssen Velofahrer mehr Rücksicht nehmen? Bild: Claudio Schwarz/Unsplash

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit einer Zürcher Grünen-Stadträtin, die Velofahrern ins Gewissen redet, einem Buchautor, der gegen das Kaufen von neuen Autos plädiert und der Matterhorn Gotthard Bahn, die ihren neuen Zuschlag für das Billett-Lösen im Zug verteidigt.

von Stefan Ehrbar
10. April 2024

Die Zitate der Woche

Wir stellen aber tatsächlich fest, dass für Randregionen wie den Berner Jura die Zahl der Fahrten des öffentlichen Verkehrs ausserhalb der Hauptverkehrszeiten und am Abend geringer ist. […] Wir haben gerade eine öffentliche Umfrage abgeschlossen, indem wir im März 10 000 Personen angeschrieben haben, die nach Altersgruppe, Wohnort und anderen entscheidenden Kriterien ausgewählt wurden, um eine repräsentative Gruppe der Bevölkerung im gesamten Kanton zu erhalten, und werden daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen. […] Wir haben auch eine Studie über ein bedarfsorientiertes Angebot in Auftrag gegeben, entweder nach Fahrplan, indem die ÖV im Voraus benachrichtigt werden, oder auf Abruf, aber auch hier sind die Überlegungen noch nicht abgeschlossen.

Kilian Constantin, Leiter Angebot und Infrastruktur beim Berner Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination zum künftigen Angebot im Berner Jura (ajour.ch)

Durch die zweite Röhre würde die Verkehrssicherheit und die Verkehrsstabilität jedoch deutlich erhöht werden.

Christian Ordon, Ressortleiter Verkehr beim Kanton Schaffhausen, verneint, dass es mit der geplanten zweiten Röhre des Fäsenstaubtunnels in Schaffhausen zu Mehrverkehr kommt (shn.ch)

Unsere Grundhaltung ist positiv, und wir leisten schon jetzt unseren Beitrag zur Meinungsbildung. […] Wir rufen Stadtrat, Verwaltung und Projektverantwortliche auf, ebenfalls bereits jetzt aktiver zu werden. Es ist elementar wichtig, die Bevölkerung transparent, klar, zielgruppengerecht und prägnant zu informieren.

Die geplante Verlängerung der Glattalbahn nach Kloten sorgt im Ort für Unruhe. In einer gemeinsamen Fraktionserklärung fordern GLP, SP, Grüne und EVP eine bessere Kommunikation (zuonline.ch)

Für mich ist klar, dass technische Lösungen allein nicht ausreichen werden oder zumindest nur mit enormem Aufwand und hohen Kosten. Allerdings stehen wir unter grossem Zeitdruck. Eigentlich sollte parallel zum technischen Wandel die Zahl der Autofahrten vermindert werden. Aber das ist selbst in der Stadt schwierig, weil der öffentliche Verkehr ebenfalls an seine Grenzen stösst. Der Ansatz, dass man dort arbeiten sollte, wo man wohnt – oder umgekehrt –, würde natürlich auch Abhilfe schaffen. Doch auch das ist nicht ohne weiteres für alle möglich. Die Verhaltensänderung benötigt wohl mehr Zeit als die Einführung technischer Lösungen, weshalb ich davon ausgehe, dass wir kurzfristig viel über technische Ansätze lösen müssen – mit entsprechend hohen Kosten –, aber mittel- und langfristig stärker auf Verhaltensänderungen setzen sollten.

Christian Bach, Leiter Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa, sagt, wie er sich die Zukunft der Mobilität vorstellt (Sonntagszeitung, nicht online)

Man muss aus dem Zug aus- und direkt in die Gondel einsteigen können, sonst braucht man ein solches Projekt gar nicht erst weiterzuverfolgen.

Zwischen Kandersteg und der Elsigenalp soll es eine Seilbahn geben. Lukas Eichenberger, Vize-Präsident der Tourismus Adelboden Lenk Kandersteg, sag, was er sich davon verspricht (thunertagblatt.ch)

Was soll ein Familienvater machen, der einen zwölfjährigen Renault Clio Diesel besitzt? Er darf in Paris nicht mehr fahren. Und bei hoher Feinstaubbelastung auch nicht mehr in Genf. Im Gegensatz zum Besitzer eines brandneuen Porsche Cayenne … […] Propaganda für neue Elektroautos ist nichts als eine Unterstützung der Autoindustrie; unter dem Deckmantel der Arbeitsplatzbeschaffung, des Umweltschutzes und der Wirtschaftsförderung.

Der Westschweizer Autor Lucien Willemin plädiert dafür, ältere Autos nicht so schnell wie möglich gegen neue einzutauschen (infosperber.ch)

Wenn sogar zu Spitzenzeiten meist nur eine Person im Auto sitzt, wundere ich mich manchmal schon über die Leute, die lieber im Stau stehen, als mit dem ÖV zu fahren. Damit wir auch noch in Zukunft pünktlich am Ziel ankommen, brauchen wir keinen Ausbau der Strasseninfrastruktur, sondern attraktive Angebote für den ÖV.

Der Baselbieter Grünen-Landrat Stephan Ackermann will die Kosten des U-Abos auf 365 Franken pro Jahr senken – eine Forderung, die demnächst im Parlament diskutiert wird (nau.ch)

Velofahrer sollen den Kindern Vortritt gewähren. Dass dies nicht geschieht, hat eine temporäre Videoüberwachung des Zebrastreifens bei der Schule Mühlebach gezeigt. Auf den Bildern sieht man, dass Kinder minutenlang warten mussten, ohne dass die Velofahrenden anhielten.

Die Zürcher Stadträtin Karin Rykart hat im Seefeld eine Velovorzugs-Route eingeweiht – und appelliert dabei an die Velofahrer, auf Schulkinder Rücksicht zu nehmen (tagesanzeiger.ch)

Die Durchsetzung der Billettpflicht und gleichzeitige Einführung des Servicezuschlags ist eine Massnahme, die im Rahmen der Anpassung an die fortschreitende Digitalisierung im öffentlichen Verkehr getroffen wurde. […] Wir müssen an unserem Entscheid festhalten.

Wer ab dem 1. Juni bei der Matterhorn Gotthard Bahn ein Ticket im Zug kauft, muss einen Zuschlag von 10 Franken bezahlen. Die Bahn will die Neuerung trotz Kritik durchsetzen, wie sie mitteilt (pomona.ch)

Wir gehen davon aus, dass zunächst Vergleichsangebote unterbreitet werden. Kommen Vergleiche zum Tragen, ist mit ersten Zahlungen schon im nächsten Jahr zu rechnen.

Die Stadt Zürich beteiligt sich an einer Sammelklage gegen europäische Lastwagenhersteller. Tobias Nussbaumer, Sprecher von Entsorgung und Recycling, sagt, wie es weitergeht (tagesanzeiger.ch)

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