Was haben der Gotthard- und der Ceneri-Basistunnel in Sachen Modalsplit-Veränderung, schnellere Reisezeiten und Verlagerung von Gütern auf die Schiene gebracht? Ein neues Monitoring zeigt: Die erwünschten Effekte traten auch tatsächlich ein. Bei den Reisezeiten aber konnten die Versprechen nicht gehalten werden.
von Stefan Ehrbar
27. Februar 2024
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Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels (GBT) im Jahr 2016 und des Ceneri-Basistunnels im Jahr 2020 sorgten für eine Zeitenwende im Nord-Süd-Verkehr auf der Schiene: Nicht nur wurde damit ein 4-Meter-Korridor auf einer für den Güterverkehr in ganz Europa essenziellen Achse eröffnet, auch die Anzahl der Passagierzüge konnte deutlich erhöht und ihre Fahrzeiten zwischen Deutschschweiz und Tessin reduziert werden.
Die gesamte Neat (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) kostete 22,8 Milliarden Franken. Haben sich diese Investitionen auch gelohnt – oder bringen sie nur den schönen Rekord des mit 57 Kilometer längsten Eisenbahntunnels der Welt? Um diese Frage zu beantworten, hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) ein Monitoring aufgebaut.
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Vor kurzem wurde der neueste Bericht dieses Monitorings veröffentlicht. Die Resultate sind noch mit Vorsicht zu geniessen: Der Ceneri-Basistunnel wurde mitten in der Corona-Pandemie eröffnet, die das Verkehrsgeschehen massgeblich beeinflusste. Trotzdem aber sind einige Befunde eindeutig – und zwar eindeutig positiv.
Beim Güterverkehr zeigt sich ein starker Anstieg der Nachfrage vor allem nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels. Wurden via Gotthard im Jahr 2010 noch gut 14’000 Millionen Netto-Tonnen Güter auf der Schiene befördert, waren es im Jahr 2021 bereits 18’000 Millionen. Am Brenner nahm die Nachfrage von gut 14’000 auf 15’000 Millionen Nettotonnen zu, am Simplon stieg sie nur unwesentlich von knapp 10’000 auf etwas über 10’000 Millionen Netto-Tonnen.
Stabil blieb die Nachfrage auch beim Übergang Mont-Cenis. «Seit der Inbetriebnahme des GBT hat hier das Aufkommen im UKV (unbegleiteter Kombi-Verkehr, Anm.) im Transit, aber auch im Binnenverkehr mit dem Tessin, deutlich zugenommen. Der grössere Teil dieser Zunahmen stammt aus Verschiebungen vom Simplon, ein gewisser Teil ist jedoch auch der Verlagerung von der Strasse und allenfalls auch wirtschaftlich-strukturellen Effekten geschuldet (Neuverkehr)», heisst es im Bericht des ARE. «Insgesamt setzt sich somit die Verschiebung des Modalsplits zu Gunsten der Schiene im alpenquerenden Güterverkehr durch die Schweiz fort.»
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