Weil die Eurocitys auf der Simplon-Achse so unpünktlich sind, verlängert die SBB die Fahrzeiten – Anschlüsse werden knapp (Abo)

Wahrscheinlich unpünktlich: Ein Eurocity im Bahnhof Domodossola. Bild: SBB

Weil die Eurocity-Züge von Mailand nach Bern, Basel und Genf zu oft verspätet sind, haben sie vor kurzem längere Fahrzeiten erhalten. Es ist nicht die einzige internationale Verbindung, auf der sich die SBB zu Massnahmen genötigt sieht. Nur mit den TGV-Zügen von und nach Paris ist die Bahn einigermassen zufrieden.

von Stefan Ehrbar
15. April 2024


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Besonders schnell waren die Eurocity-Züge von Mailand über Brig und Bern nach Basel noch nie. Für die etwa 350 Kilometer lange Strecke sassen Reisende bisher 4 Stunden und 12 Minuten im Zug. Seit dem 2. April brauchen sie noch mehr Sitzleder. Zwei der drei pro Werktag angebotenen Züge verlassen Milano seit dann 13 bis 15 Minuten früher, ohne früher am Ziel anzukommen. Am Wochenende sind drei von vier Verbindungen betroffen. In der Gegenrichtung wurde die Ankunft in Mailand um drei Minuten nach hinten geschoben.

Wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» schreibt, wurde dieser Puffer auf Wunsch der SBB eingebaut – und zwar, weil die Pünktlichkeit sich in den letzten Monaten stark verschlechtert habe und zuletzt weniger als fünfzig Prozent der Züge ohne Verspätung an ihr Ziel gekommen seien. Dank der Massnahme könne die Pünktlichkeit wieder verbessert werden.


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Ebenfalls betroffen sind die Züge zwischen Milano und Genf, nicht aber jene auf der Gotthardachse zwischen Milano und Zürich. Auf dieser läuft der Betrieb relativ zuverlässig. Weil nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnels im August 2023 weiterhin nur eine Röhre zur Verfügung steht, fahren die meisten dieser Züge über die alte Bergstrecke und benötigen mit 4 Stunden 17 Minuten eine Stunde länger als üblich. Voraussichtlich ab September sollen beide Röhren aber wieder frei sein und es sollte wieder die kürzere Fahrzeit gelten.

Die SBB bestätigt gegenüber Mobimag die Verlängerung der Reisezeiten auf der Simplon-Achse. Das Angebot wird damit weniger attraktiv, weil die beteiligten Bahnen ihre Ziele nicht einhalten können. Sprecherin Sabrina Schellenberg sagt, das Ziel der um rund 15 Minuten verlängerten Reisezeit sei, dass die Züge in der Schweiz pünktlich verkehren. Es handle sich um eine «Stabilisierungsmassnahme». Einer ihrer Nachteile: Die Anschlüsse aus anderen Regionen Italiens werden zum Teil knapp. So bleiben etwa für das Umsteigen aus dem schnellen Zug aus Rom in Mailand um 11 Uhr nur noch 7 statt 22 Minuten.


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