Die Zitate der Woche: «Viele Privatkundinnen und -kunden verzichten auf eine Neuanschaffung und fahren ihr bestehendes Auto weiter»

Derzeit werden wenige Neuwagen verkauft. Bild: Samuele Piccarini/Unsplash

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit einem Sprecher von Auto-Schweiz, der die aktuelle Neuwagen-Flaute erklärt, dem BAV-Direktor Peter Füglistaler, der weiteren Spardruck beim regionalen ÖV kommen sieht und einem von der Limmattalbahn begeisterten Stadtpräsidenten.

von Stefan Ehrbar
8. Mai 2024

Die Zitate der Woche

Die 8600 Unterschriften sind ein starkes Signal nach Bern. Seit über 30 Jahren wartet die Zentralschweiz auf einen markanten Ausbau des Bahnangebots. Es ist überfällig – nachdem Zürich, Bern oder Genf in den letzten Ausbauschritten ihre Ziele erreicht haben – dass Luzern nun zum Zuge kommt

Der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (FDP) übergibt in den kommenden Tagen eine Petition dem Bundesrat, die die Realisierung des Durchgangsbahnhofs Luzern fordert (luzernerzeitung.ch)

Aber es ist eben ein Unterschied, ob man das Auto vielleicht verkauft, wenn die Kinder grösser sind, vielleicht, vielleicht, vielleicht – oder ob man es wirklich tut.

Jessica P. Schmid, Projektleitern der 31 Days Challenge, bei der Familien und Einzelpersonen ihr Auto gegen ein GA eintauschen, zu den Hürden auf dem Weg zu einem autofreien Leben (beobachter.ch)

Dass es die Verkehrsbetriebe nicht geschafft haben, die gesetzlichen Vorgaben innerhalb der gesetzlichen Frist von 20 Jahren umzusetzen, ist frustrierend. Aber eigentlich erstaunt es mich nicht. Menschen mit Behinderung haben in vielen Bereichen keine Priorität. Man setzt seine Ressourcen lieber anderswo ein. Dabei würde es sich finanziell lohnen, uns von Anfang an mitzudenken.

Matyas Sagi-Kiss sitzt im Rollstuhl – und ärgert sich über die schleppende Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes im Schweizer ÖV (tsri.ch)

Sie wissen alle, dass Dietikon und die Limmattalbahn nicht immer eine einfache Beziehung gehabt haben. Lange ist bei uns darüber sinniert worden, ob es diese Bahn, die eben eigentlich gar keine Bahn, sondern ein Tram ist, wirklich braucht – und ob ein Bus nicht besser wäre. […] Unter dem Strich ist die Limmattalbahn eine Erfolgsstory und für die Stadt Dietikon ein Gewinn und eine Bereicherung.

Der Stadtpräsident von Dietikon ZH Roger Bachmann (SVP) bei der Taufe eines Fahrzeugs der Limmattalbahn zur Bedeutung der neuen Tramlinie (limmattalerzeitung.ch)

Die Deutsche Bahn ist nationaler Partner der UEFA für die EM, die UEFA wiederum hat allen Teams empfohlen, per Zug zu den Spielen zu reisen.

Während der Fussball-Europameisterschaft diesen Sommer in Deutschland droht ein Bahnstreik. Die Schweizer Fussball-Nati muss deshalb Alternativen prüfen, wie ein Sprecher sagt (blick.ch)

Die Schuldenbremse wird immer mehr zum Fetisch. Als Chefbeamter muss man jeweils frühmorgens schon fast das Glaubensbekenntnis darauf ablegen. […] Wenn die Sicherheitslage eine Aufrüstung der Armee bedingt, kann der Klimawandel oder die soziale Realität (national wie international) nicht einfach ausgeblendet werden. […] Der Spardruck wirkt sich insbesondere auf die Finanzierung des regionalen öffentlichen Verkehrs und indirekt auf den Bahninfrastrukturfonds aus.

Der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, kritisiert auf Linkedin die Schuldenbremse, die den Bundeshaushalt stabilisieren soll (watson.ch)

Die Schweizer Autokäufer sind stark verunsichert, wenn es um die für sie Wahl des richtigen Antriebs bei einem Neufahrzeug geht. Daher verzichten viele Privatkundinnen und -kunden derzeit auf eine Neuanschaffung und fahren ihr bestehendes Auto weiter. […] Wenn es dann doch zum Autokauf geht, stehen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nach wie vor höher im Kurs. Auch die Preissteigerungen im von staatlichen Unternehmen beherrschten Strommarkt motivieren derzeit nicht zum Kauf von Steckerfahrzeugen.

Christoph Wolnik, Sprecher der Importeursvereinigung Auto-Schweiz, zur Stagnation bei den Neuzulassungen von Elektroautos (blick.ch)

Doch wir müssen auch schauen, dass die Arbeitsplätze nicht alle in die Peripherie wandern und so mehr Verkehr schaffen.

Samuel Zuberbühler, Standortförderer der Stadt St. Gallen, zum Trend bei Büroflächen, die in urbanen Zentren aber weiterhin gefragt seien (tagblatt.ch)

Ja, auch wenn das oft bedeutet, dass nicht die maximale Ausnützung erreicht wird. Obwohl insbesondere in den Städten verdichtet gebaut werden soll, wird verdichtetes Bauen erschwert. Es bestehen Fehlanreize: Es werden Gebäude gebaut, deren Nutzungsdichte tiefer ist. Eine zweite Konsequenz: Man weicht auf ländlichere Gebiete aus, wo noch mehr Bauland vorhanden ist. Aber das löst das Problem nicht und führt eher zu mehr Pendelverkehr, höheren Infrastrukturkosten und zum Verlust von natürlichem Lebensraum.

Implenia-Immobilienchef Adrian Wyss will verdichtet bauen – und zwar dort, wo schon viele Leute wohnen (dievolkswirtschaft.ch)

Wir merken, dass mehr schon existierende Zugbetreiber Interesse haben, international zu fahren. Und auch neue Unternehmen können sich vorstellen, in diesen Markt einzudringen. […] Wir haben weiterhin unterschiedliche Stromsysteme. Das macht es sehr teuer, von A nach B zu fahren. Auf der anderen Seite haben wir nationale Eisenbahnunternehmen, die bisher als Monopolisten tätig sind und die natürlich ihr Revier verteidigen werden.

Thomas Sauter-Servaes von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zu den Hürden des internationalen Bahnverkehrs in Europa (srf.ch)

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