Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit Ärger über die geplanten ÖV-Preiserhöhungen, während im Ausland neue günstige Abos angeboten werden, der Autobranche, die wegen neuen Steuern teurere Elektroautos prognostiziert und einem Mobilitätsforscher, der den E-Bike-Boom erklärt.
12. April 2023
Die Zitate der Woche
Ich staune, dass Fahrzeuge mit einem hybriden Antrieb überhaupt zur Debatte stehen und getestet werden. 2018 kam man zum Schluss, dass rein elektrisch betriebene Fahrzeuge die Anforderungen erfüllen. Es ist unvorstellbar, dass dies nach weiteren fünf Jahren rasanter technischer Entwicklung heute plötzlich nicht mehr gegeben sein könnte.
Lisa Mathys, Parteipräsidentin der SP Basel-Stadt, zum Ersatz der Teslas der Kantonspolizei durch neue Fahrzeuge (baseljetzt.ch)
Die Unternehmen waren in den letzten Jahren anderweitig stark gefordert. Die Hemmschwelle, sich des Themas anzunehmen, ist generell gross, nicht zuletzt wegen falscher Vorurteile, etwas was die Reichweite von E-Autos betrifft. Viele Firmen richten den Fokus bei ihren Nachhaltigkeitsbemühungen anders aus.
Kurt Egli, Geschäftsführer von Clean Fleet, zur schleppenden Elektrifizierung von Firmenflotten in der Schweiz (tagesanzeiger.ch)
Der in der Fussgängerzone nötige Betrieb auf nur einem Gleis würde zu Verspätungen führen. Ausserdem müsste das Tram sehr langsam fahren. Das wäre insbesondere bei einer solch langen Linie wie der Linie 6 riskant.
Matthias Steiger, Sprecher der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) zu ersten Ergebnissen einer Studie zu einer Tramverlängerung nach Lörrach (bazonline.ch)
Ob der Preisanstieg an die Kunden weitergegeben wird, ist schlussendlich die Entscheidung jedes Importeurs. Da Elektroautos aber bereits heute oft mit wenig Marge eingepreist sind, um sie für die Erreichung der CO2-Ziele nicht zu teuer werden zu lassen, dürfte die Automobilsteuer wahrscheinlich bei vielen Modellen zu Preissteigerungen führen.
Christoph Wolnik, Sprecher von Auto-Schweiz, zur vom Bundesrat geplanten Besteuerung von Elektroautos ab 2024 – die Befreiung von der Automobilimportsteuer soll entfallen (nebelspalter.ch)
Natürlich will sich niemand die Deutsche Bahn mit ihrer maroden Infrastruktur und Dauerverspätungen zum Vorbild nehmen. Aber die Frage sei erlaubt: Wenn Deutschland das 49-Euro-Ticket einführt (588 Franken, Jahres-Flatrate im Regionalverkehr) und Österreich das Klima-Ticket (Jahrespreis 1038 Franken, Flatrate inklusive Fernverkehr), warum erhöht dann ausgerechnet die Bahnnation Schweiz die Preise?
Der «Sonntagsblick» in einem Kommentar zur Erhöhung der Preise des öffentlichen Verkehrs per Ende Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent (blick.ch)
Die Gefahr besteht, dass die EU ihr künftiges Versorgungsnetz für Wasserstoff um die Schweiz herumführt. […] Wir müssen uns fragen, wie wir nicht nur beim Strom zum valablen Partner Europas werden können, sondern auch beim Wasserstoff.
Empa-Energieforscher Matthias Sulzer warnt, dass die EU mit ihrer Korridor-Planung für Wasserstoffrohre die Schweiz umgehen will (magazin.nzz.ch)
Wichtig ist, dass wir bei unserer Blockade keinen Notfalleinsatz behindern. […] Wir verstecken uns nicht. […] Endlich mache ich etwas. Keine Reden, kein Blabla mehr. […] Wir sind in einer Klimakrise, und niemand spricht darüber. Wir machen das nicht aus Spass, sondern weil es unsere einzige Option ist.
Max Vögtli (30) gehört zu Renovate Switzerland und gehört zu jenen, die sich am Karfreitag vor dem Gotthardtunnel auf die Strasse klebten (blick.ch)
Gerade im mittleren und im tieferen Segment ist das absolut matchentscheidend, wie teuer das Fahrzeug ist. Das wird dann auch den Kaufentscheid beeinflussen. Es ist ein Signal und dieses Signal ist absolut schlecht.
GLP-Präsident Jürg Grossen zur oben erwähnten neuen Besteuerung von Elektroautos ab 2024. Er will die Anreize vorerst beibehalten (srf.ch)
Neben den überall auftretenden Problemen des Fachkräftemangels, der Teuerungseffekte und der drohenden Energieknappheit macht mir das Sparprogramm des Bundes Sorgen. Dort zeichnet sich eine Mittelreduktion ab, die auch die RhB treffen würde.
Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident der Rhätischen Bahn (RhB) zu den geplanten Ausgabenkürzungen des Bundes und dem Einfluss auf den ÖV (suedostschweiz.ch)
War das E-Bike in seinen Anfängen eher noch ein geriatrisches Therapieinstrument, ist es inzwischen zum Trendgefährt geworden. Früher haben vor allem Pensionäre E-Bikes benutzt, um trotzdem noch beachtliche Strecken zurückzulegen. Heute ist es en vogue, mit einem stylishen E-Bike unterwegs zu sein. Zudem – und das ist ein ebenso starkes Motiv – ist es einfach praktisch, beispielsweise in den Städten, Wege mit dem E-Bike zu bewältigen, anstatt für ein paar Kilometer mit dem Auto im Stau zu stecken.
Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes von der ZHAW zum ungebrochenen Boom bei den Nutzungszahlen von E-Bikes (tagesanzeiger.ch)
Schreiben Sie einen Kommentar