Die Zitate der Woche: «Die neue Planung der SBB und des Bundes ist unverständlich. Sie müssen jetzt ihre Verantwortung wahrnehmen»

So sieht es vielleicht 2035 mal aus: Der neue Bahnhof Lausanne. Visualisierung: SBB

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit einem Westschweizer ÖV-Verband, der empört ist über neue Verzögerungen beim Umbau des Bahnhof Lausanne, dem Flughafen-Zürich-Chef, der Verbesserungen beim «Circle» ankündigt und einem Streit Durchgangsbahnhof gegen Bypass in Luzern.

22. März 2023

Die Zitate der Woche

Aus unserer Sicht überwiegt der akustische Nutzen von Flüsterbelägen die Mehrkosten bei weitem. Je nach gewähltem Flüsterbelag beträgt die Lärmreduktion drei bis neun Dezibel. Am Ende ihrer Lebenszeit liegt die Wirkung noch bei minus einem bis minus vier Dezibel gegenüber dem Ursprungszustand.

Simone Britschgi, Sprecherin des Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt zu Erfahrungen mit Flüsterbelägen (limmattalerzeitung.ch)

Das U-Abo als geografisch breites Solidaritätsabo wird es schwer haben, sich gegen ein neues, gesamtschweizerisches Modell zu behaupten. Der Verbund droht auseinander zu bröckeln, weil nur noch jene das Abo kaufen, die das unbedingt benötigen, und sich im Vergleich zum neuen Modell einen finanziellen Vorteil versprechen. Ein regionales Abo wird es gemäss meiner Einschätzung weiterhin geben. Aber vielleicht nicht mehr eines zu diesem Preis, das die Nordwestschweiz und grenznahe Gebiete im Ausland umfasst..

Adrian Brodbeck, Geschäftsführer des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) zu den Auswirkungen von neuen personalisierten Ticketing-Modellen in der Schweiz (bzbasel.ch)

Reisen sollen künftig vermehrt per Schienenverkehr stattfinden. Schweiz Tourismus lanciert mit uns Ende März 2023 die wohl grösste Kampagne des öffentlichen Verkehrs in unserer Geschichte. Der Bahnverkehr ist ein wichtiges Standbein der Nachhaltigkeitskampagne Swisstainable.

Maurus Lauber, CEO der Marketing- und Vertriebsorganisation Swiss Travel System, zu einer neuen ÖV-Kampagne für Touristen (fvw.de)

Die Basis ist immer der Taktfahrplan. Entweder wir bieten direktere Verbindungen an, wie diesen Winter in die Westschweizer Skigebiete. Die sind super gelaufen. Oder wir versuchen, den Takt zu überlagern, das heisst, zusätzliche Züge ausserhalb des Taktfahrplans zu führen. Die Frage ist aber, ob es genügend Trassen gibt. Wir überlegen uns auch, ob ein Taktfahrplan an den Wochenenden wirklich notwendig ist.

SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar zu Überlegungen zu einer besseren Auslastung des Schienennetzes (bazonline.ch)

Die Themen Wärme und Flanierqualität werden wir uns anschauen müssen. Es geht um ein besseres Erscheinungsbild in den Gassen.

Der designierte Flughafen-Zürich-Chef Lukas Brosi zu einer Zwischenbilanz zum «Circle» am Flughafen Zürich (aargauerzeitung.ch)

Ich fordere, dass Tickets in die betroffenen Länder am Schalter weiterhin gekauft werden können, und zwar ohne Strafzuschlag. Für Kundinnen und Kunden ist es eine Herausforderung, selbst die richtige Internetseite der jeweiligen ausländischen Bahngesellschaft zu finden – wenn es die denn überhaupt in einer Sprache gebe, die sie verstehen. Zudem hat jede Bahnunternehmung spezielle Regeln, die man nicht einfach so wissen kann. Damit ist die Gefahr gross, dass ein falsches Ticket gekauft wird und man während der Reise mit einer Busse bestraft wird.

Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) zur Einstellung des Verkaufs von Zugtickets für viele internationale Länder durch die SBB per Januar 2024 (watson.ch)

Das Reisen innerhalb des Weinlandes ist im Verhältnis zu anderen Regionen im Kanton Zürich um einiges teurer.

Drei Zürcher Kantonsräte aus dem Weinland in einem Postulat zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in der Region (shn.ch)

Es gibt Studien aus der Schweiz, die zeigen, dass mit einem geteilten Auto 11 Private eingespart werden können. […] Es muss erwähnt werden, dass Smargo und alle Carsharing-Angebote Puzzleteile sind für nachhaltige und stadtgerechte Mobilität.

Jonas Schmid, Projektleiter des Shared-Micro-Cargo-Angebots Smargo beim TCS mit elektrischen Kleintransportern (nau.ch)

Der SP als erklärter Gegnerin des Bypass geht es bloss darum, diesen mit allen Mitteln zu verhindern. Das ist unredlich und gefährlich. Wenn die SP Bypass und Durchgangsbahnhof gegeneinander ausspielt, riskiert sie das Scheitern beider Projekte.

Die Luzerner SP forderte die Kantonsregierung auf, sich für eine Priorisierung des Durchgangsbahnhof Luzern auf Kosten des Strassenprojekts Bypass einzusetzen, was Mitte-Ständerätin Andrea Gmür verärgert (luzernerzeitung.ch)

Die neue Planung, die von der SBB und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) für den Bahnhof Lausanne vorgelegt wurde, ist unverständlich. Ouestrail erinnert daran, dass dieses Projekt, das 2009 mit der Unterzeichnung der Vereinbarung Léman 2030 begonnen hatte, eine Inbetriebnahme bis zum Jahr 2025 vorsah. Weil nun selbst Studienarbeiten wieder aufgenommen werden müssen, beträgt die Verzögerung bereits fast 15 Jahre und es gibt keine Garantie dafür, dass der Bedarf mit dem Projekt für die nächsten 50 Jahre gedeckt werden kann. Die SBB und das BAV müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und Kompensationslösungen während des Baus anbieten. Sie müssen zudem garantieren, den Umbau schnell wie möglich abzuschliessen und die Finanzierungsschritte für Infrastrukturmassnahmen einzuleiten, etwa für die neuen Neubaustrecken Lausanne-Genf, Lausanne-Freiburg-Bern und den unterirdischen Bahnhof von Lausanne.

Der Verein OuestRail ist empört über erneute Verzögerungen beim Umbau von Bahnhof Lausanne, der nun wohl erst 2038 abgeschlossen wird (ouestrail.ch)

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