Öffentliche Hand bezahlt 31 Millionen Franken pro Jahr für Tessiner S-Bahn-Linie, Zürcher S12 macht 9 Millionen Gewinn (Abo)

Der Léman Express kostet – noch – viel Geld. Bild: SBB

Wie viel bezahlt die öffentliche Hand für einzelne Bus- und Bahn-Verbindungen? Neue Zahlen des Bundesamt für Verkehr (BAV) geben Aufschluss. Besonders viel Geld wird im Tessin und in der Westschweiz investiert, während eine S-Bahn und eine Tramlinie sogar Gewinn abwerfen.

von Stefan Ehrbar
22. August 2022

Der regionale Personenverkehr (RPV) in der Schweiz wird in normalen Zeiten ohne Coronakrise jährlich mit etwa zwei Milliarden Franken von Bund, Kantonen und Gemeinden subventioniert. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen sind gross: Während etwa im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) im Jahr 2019 das Angebot zu fast 70 Prozent aus Ticketeinnahmen finanziert wurde, beträgt der Kostendeckungsgrad im Schweizer Durchschnitt nur 50 Prozent. Einzelne Buslinien kommen gar nur auf einstellige Prozentsätze.


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Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat kürzlich die jüngsten Zahlen für das Jahr 2021 für 1400 Bahn-, Bus-, Schiff- und Seilbahnlinien veröffentlicht. Nicht berücksichtigt sind der Fernverkehr, den die SBB eigenwirtschaftlich betreibt, und der Ortsverkehr, also die Bus- und Tramlinien in den Städten.

Bei den Zahlen handelt es sich um die Zahlen aus den Offerten der Transportunternehmen, die im Jahr 2020 eingereicht wurden. Die Folgen der Coronakrise und dem damit einhergehenden Einbruch der Passagierzahlen und Ticketeinnahmen sind darin nicht einberechnet.


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Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, erreichen einige Nachtbus- und Nacht-S-Bahnlinien sehr hohe Kostendeckungsgrade. Das entspricht nicht der Realität: Diese Zahlen wurden noch errechnet vor dem Entscheid, den Nachtzuschlag von fünf Franken per Dezember 2020 in der ganzen Deutschschweiz aufzuheben. Die Zahlen für Nacht-Linien sind der Vollständigkeit halber in den Tabellen aufgeführt, sind aber nicht korrekt.

Den höchsten Kostendeckungsgrad mit 143 Prozent wies im Jahr 2021 gemäss den Offerten die Postautolinie 531 vom Flughafen Zürich nach Bülach aus, gefolgt von der Postauto-Linie 200 von Zürich Enge nach Bonstetten-Wettswil und der S12 von Zürich HB nach Winterthur.


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Auf einen Kostendeckungsgrad von gerade einmal 2 Prozent kommt die Buslinie 406 der Auto AG Uri von Gurtnellen Wiler nach Gurtnellen Dorf, gefolgt von der Tessiner Postautolinie 447 von Tesserete nach Sonvico mit 4 Prozent und der Buslinie 543 von Schwanden nach Sool.

In absoluten Zahlen geben Bund und Kantone mit 31,3 Millionen Franken am meisten aus für die Tessiner S10 von Biasca nach Chiasso, gefolgt von den Linien L1 bis L4 des Léman Express auf dem Abschnitt Genève nach Coppet mit 25,6 Millionen Franken.


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Ein Plus schreiben nur eine Handvoll Linien, darunter die S12 auf dem Abschnitt Zürich HB – Winterthur mit 8,8 Millionen Franken und die Tramlinie 11 der BLT auf dem Abschnitt Basel SBB – Aesch BL mit 1,7 Millionen Franken Überschuss.

In den folgenden beiden Tabellen sind die Abgeltungen, die Kostenbeteiligungsgrade der Kantone (den Rest bezahlt der Bund) und die Kostendeckungsgrade für jede der 1400 Linien aufgeführt. Die Tabellen können durchsucht und sortiert werden.


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