Der Automarkt im ersten Halbjahr: Ein SUV stürmt die Verkaufshitliste – trotz Boom liegt Schweiz bei Elektroautos hinten

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 werden wieder mehr Autos verkauft. Bild: pasja1000 / Pixabay

Tesla holt sich die Krone bei den Elektroautos zurück, die mittlerweile fast zehn Prozent der Neuzulassungen ausmachen. Einen besonderen Verkaufsrausch entfacht allerdings Audi mit einem weit weniger umweltfreundlichen Fahrzeug. Innerhalb Europas belegt die Schweiz keinen Spitzenplatz.

von Stefan Ehrbar
12. Oktober 2021

Mit 9,9 Prozent hatten Elektroautos im ersten Halbjahr bei den Neuzulassungen einen so hohen Anteil wie noch nie in der Schweiz. Der Autobauer Tesla, der zuletzt weniger Modelle seines Model 3 verkaufte als VW mit seinem ID.3, konnte wieder zulegen und den deutschen Autobauer überholen. VW konnte nach einem starken ersten Quartal mit seinem ID.3 den Schwung nicht mitnehmen.

Auf dem Platz 1 bleibt im ersten Halbjahr der Skoda Octavia das meistverkaufte Auto in der Schweiz. Eigentlicher Aufsteiger ist der Toyota Yaris. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 verkauften die Japaner 913 mehr Exemplare ihres Kleinwagens. In der Rangliste klettert der Yaris damit um 19 Positionen auf den Platz 8. Ebenfalls einen hohen Zuwachs verzeichnen konnte Audi mit seinem SUV Q3: Ein Plus von 928 verkauften Modellen im Jahresvergleich reichte für Platz 3 und eine Verbesserung um 9 Positionen. Mit einem Plus von über 600 verkauften Modellen reichte es auch dem Kleinwagen VW Polo und dem 1er von BMW für mehrere Plätze nach vorne.

Eindrücklich sind auch die Verkaufszahlen des Škoda Fabia: Im Jahresvergleich 771 zusätzlich verkaufte Exemplare reichten für eine Verbesserung um 30 Plätze und den Einzug in die Top 20. Allerdings ist bei allen Zahlen zu beachten, dass das erste Halbjahr 2020 ein aussergewöhnlich schwaches war, in dem auch die Showrooms wegen der Coronakrise während längerer Zeit geschlossen waren.

ModellFahrzeuge H1RangRang H1/20Rang 2020CO2-Emissionen*
Škoda Octavia279011 (-)1 (-)53.4 T
VW Tiguan243522 (-)3 (+1)61.4 T
Audi Q32261312 (+9)5 (+2)60.2 T
Tesla Model 3224843 (-1)2 (-2)28.9 T
Mercedes Benz A-Klasse204958 (+3)7 (+2)58.9 T
Škoda Karoq2023610 (+4)6 (-)54.2 T
Volvo XC40198676 (-1)9 (+2)64.6 T
Toyota Yaris1962827 (+19)19 (+11)46.0 T
Fiat 5001958914 (+5)10 (+1)47.3 T
VW Golf1816104 (-6)4 (-6)49.0 T
VW Polo18031123 (+12)17 (+6)50.2 T
BMW 1er16961229 (+17)26 (+14)56.8 T
BMW X31657135 (-8)14 (+1)69.3 T
Mercedes Benz GLC-Klasse1629147 (-7)8 (-6)72.0 T
Seat/Cupra Ateca15961517 (+2)18 (+3)59.1 T
Škoda Fabia15311646 (+30)37 (+21)51.1 T
BMW X115261726 (+9)11 (-6)59.8 T
Škoda Kodiaq14011811 (-7)12 (-6)70.6 T
VW Id.313631931.1 T
Audi A313552031 (+11)25 (+5)52.4 T
Quelle: Auto Schweiz
*Life-Cycle-Assessment-Werte: CO2-Äquivalente bei Laufleistung von 200’000 Kilometern, inklusive Herstellung, Betrieb und Entsorgung. Jeweils preisgünstigstes Modell der Reihe. Daten: PSI / TCS

Eindrücklich war im ersten Halbjahr der anhaltende Boom bei den Elektrofahrzeugen. Der Anteil der batteriebetriebenen Autos stieg auf den Rekordwert von 9,9 Prozent und nahm damit innert sechs Monaten noch einmal um 1,7 Prozentpunkte zu.

Für einen Spitzenplatz in Europa reicht das allerdings nicht. Bereits im ersten Quartal 2021 hatten Deutschland und Österreich höhere Anteile von Elektroautos an den Neuzulassungen verzeichnet. In diesen Ländern wird der Kauf neuer elektrisch betriebener Fahrzeuge allerdings teils auch mit Beträgen in der Höhe von Tausenden von Franken subventioniert.

In Deutschland betrug der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen im ersten Halbjahr über 10 Prozent. In Österreich lag diese Zahl bis Ende Mai bei 10,8 Prozent. Bei über 10 Prozent lag der Anteil in dieser Periode auch in Schweden. Der europäische Spitzenreiter Norwegen ist allerdings für alle Länder ausser Reichweite: In den ersten fünf Monaten hatten reine Elektrofahrzeuge einen Anteil von 54,9 Prozent an den Neuzulassungen, Plug-In-Hybride kamen auf 27,0 Prozent. Insgesamt sind damit mehr als acht von zehn Neuwagen in Norwegen elektrisch unterwegs. Bis dahin ist es hierzulande noch ein weiter Weg.

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren