
Im Jahr 2024 sank der Marktanteil von Elektroautos an den Neuzulassungen in der Schweiz. Nur ein einziges batteriebetriebenes Modell schaffte es in die Top 10. Damit ist die Schweiz nicht alleine: Fast in allen europäischen Ländern zeigen sich ähnliche Entwicklungen. Doch der Tiefpunkt könnte bereits überwunden sein.
von Stefan Ehrbar
13. Januar 2025
Die Schweizer Autoverkäufer sind enttäuscht. Im Jahr 2024 verkauften sie 239’535 neue Personenwagen. Das sind 5 Prozent weniger als im bereits schwachen Vorjahr. Noch im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie wurden jeweils über 300’000 Autos hierzulande neu zugelassen. Dieses Niveau ist mittlerweile weit entfernt.
«Neben der konjunkturellen Eintrübung haben auch falsche politische Signale in Bezug auf den weiteren Markthochlauf der Elektromobilität negative Einflüsse auf die Nachfrage nach Neufahrzeugen gehabt», schreibt der Importeurverband Auto-Schweiz in einer Mitteilung. So stagniere der Marktanteil der Steckerfahrzeuge, von Elektroautos und Plug-in-Hybriden, bei zusammengerechnet 28 Prozent.
Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder spart nicht mit Kritik. «Zuerst hat der Bundesrat auf Anfang 2024 die Befreiung von der 4-prozentigen Automobilsteuer für Elektrofahrzeuge gekappt. Dieser preistreibende Effekt spiegelt sich nun in den Elektro-Marktanteilen 2024 deutlich wider. Anschliessend hat sich das Parlament gegen eine Stärkung privater Ladeinfrastruktur im CO2-Gesetz ausgesprochen. Dazu sind wir mit überhöhten Strompreisen von staatlichen Energiebetrieben konfrontiert, was den Umstieg auf die E-Mobilität nicht erleichtert.»
Die schwierige Situation der Elektroautos zeigt sich auch in der Top 15 der meistverkauften Modelle, die Mobimag ausgewertet hat. Gerade mal ein Modell – das Tesla Model Y – schafft es unter die zehn meistverkauften, das dafür wie seit einigen Jahren erneut souverän auf dem Platz 1. Mit dem Volvo EX30 ist zudem wenigstens ein weiteres rein elektrisch betriebenes Modell in die Top 15 vorgestossen. Von diesem wurden 3’000 Fahrzeuge neu zugelassen – weniger als halb so viele wie vom Tesla Model Y. Doch in Sachen Wachstum haben die Schweden die Erfolgsstory des Jahres geliefert.
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