Suizide auf Schienen sind für das Personal und die Reisenden traumatisch. Deshalb werden sie kaum mehr als Ursache genannt. Die SBB wollten das ändern und offensiver kommunizieren. So sollten Reisende merken, dass die Bahn keine Schuld trifft. Experten empfahlen allerdings eine andere Lösung, die nun umgesetzt wird.
von Stefan Ehrbar
27. Mai 2024
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Wenn Menschen einen Suizid auf Schienen begehen, ist das nicht nur tragisch, sondern auch ein traumatisches Ereignis – für die Angehörigen, unfreiwillige Zuschauende, Mitarbeitende der SBB oder Angehörige der Blaulicht-Organisationen. Um die Zahl der Suizide so tief wie möglich zu halten, wollen Betriebe des öffentlichen Verkehrs Nachahmungstaten mit zurückhaltender Kommunikation verhindern.
Denn je mehr über Suizide berichtet wird, desto mehr weitere Suizide werden begangen. Dieser sogenannte Werther-Effekt ist wissenschaftlich gut belegt. Er ist benannt nach einer angeblichen Suizidwelle kurz nach der Veröffentlichung von Goethes Roman «Die Leiden des jungen Werthers» im Jahr 1774.
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Dass ein Zug wegen eines «Personenunfalls» – der ÖV-Begriff für einen Suizid – verspätet wird oder nicht mehr fährt, wird seit 2015 deshalb nur noch im Bahnhof, in dem der Suizid stattgefunden hat, und im direkt betroffenen Zug sowie weiteren tangierten Zügen kommuniziert. Darüber hinaus werden Passagiere heute zwar über Störungen durch Suizide informiert, aber meistens ohne Angabe von Gründen.
Ausgerechnet die SBB als hauptbetroffene Bahn wollten das allerdings ändern. Das geht aus Protokollen der «Nationalen Kommission Kundeninformation» hervor. In dieser beschliessen Vertreter der ÖV-Branche Standards zur Kundeninformation.
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