Mit 30 Millionen Franken jährlich sollen neue Nachtzüge subventioniert werden. So sieht es das neue CO2-Gesetz vor, das im Januar in Kraft tritt. Doch der Bundesrat will die Subventionen streichen. Der SBB-Chef droht mit Konsequenzen. Springen nun Städte und Kantone ein?
von Stefan Ehrbar
23. September 2024
Sie möchten werbefrei lesen? Jetzt kostenlos testen!
Für Fans der Nachtzüge gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Die SBB sind weit fortgeschritten in Gesprächen um neue Verbindungen von Zürich nach Rom und Barcelona. Bereits nächstes oder übernächstes Jahr könnten die ersten Züge fahren, sagte SBB-Chef Vincent Ducrot am Samstag vor einer Woche dem SRF – «plus, minus ein Jahr». Die italienische Bahn habe Rollmaterial beschafft, das genutzt werden könne. Für die Strecke nach Barcelona seien die SBB in Gesprächen etwa mit der französischen Bahn.
Die schlechte Nachricht: Ohne Subventionen geht der Plan nicht auf – und diese werden in Frage gestellt. Die Expertengruppe, die im Auftrag des Bundes nach Sparmöglichkeiten suchte, stellt die vorgesehene Förderung von Nachtzügen in Frage. Diese sind Bestandteil des revidierten CO2-Gesetzes, das am 1. Januar 2025 in Kraft tritt.
Sie möchten werbefrei lesen? Jetzt kostenlos testen!
Maximal 30 Millionen Franken pro Jahr können für die Förderung internationaler Züge eingesetzt werden, insbesondere für Nachtzüge, heisst es dort. Finanziert werden soll die Massnahme mit Erlösen aus der Versteigerung von Emissionsrechten der Luftfahrt. Allerdings ist die Passage im Gesetz als Kann-Bestimmung formuliert, der Bund muss die Massnahme also nicht zwingend umsetzen.
Die Expertengruppe befürchtet, dass die Anschubfinanzierung zur Dauersubvention wird und bezweifelt, dass sie einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet. So steht es im Anfang Monat veröffentlichten Bericht. Für SBB-Chef Ducrot aber ist klar: Sollten die Subventionen nicht fliessen, wird es die neuen Nachtzüge nicht geben. Sie seien ein Verlustgeschäft, das die SBB nicht aus eigener Kraft decken könnten, sagte er dem SRF. Am vergangenen Freitag nun gab der Bundesrat bekannt, dass er dieser Empfehlung folgen und die Subventionen nicht ausschütten will. Ändern könnte das nur noch das Parlament.
Der ganze Artikel ist exklusiv für Abonnenten zugänglich.
Mehr Informationen zu unseren Abos ab 1.50 Franken erhalten Sie hier.
Jetzt kostenlos eine Woche lang testen:
Zugang mit nur einem Klick!
Voraussetzung ist eine gültige Kreditkarte oder ein Paypal-Account. Innerhalb der ersten 7 Tage findet keine Belastung statt. Sie können Ihr Probeabo jederzeit mit einem Klick beenden. Ansonsten lesen Sie nach einer Woche für 7.90 Franken pro Monat weiter. Sie können jederzeit und fristlos kündigen.
Sie haben bereits einen Zugang?
Login
Schreiben Sie einen Kommentar