Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit UmverkehR-Co-Präsidentin Franziska Ryser, die mit dem Referendum gegen den Autobahn-Ausbau droht, Skirennfahrerin Michelle Gisin, die Fans zur Anreise per Zug anhält und Lonza-Präsident Albert Baehny, der keine neuen Parkhäuser will.
von Stefan Ehrbar
30. November 2022
Die Zitate der Woche
Im Bereich Mobilität hat sich in letzter Zeit sehr wenig bewegt. Hier wäre zwar einiges möglich, aber diese Massnahmen besitzen wenig Akzeptanz.
Stefan Kessler vom Beratungsbüro Infras zu Klimaschutzmassnahmen im Bereich Verkehr (bajour.ch)
Das BAV unterstützt die Absicht der SBB, die Erneuerung und den Ausbau der einheimischen Bahnstromproduktion zu beschleunigen. Die Umsetzung solcher Projekte liegt in der Verantwortung der SBB. Die Finanzierung ist gemäss der geltenden Gesetzgebung durch kommerzielle Kredite zu finanzieren. Die Investitionsfolgekosten werden bei der zukünftigen Bemessung der Bahnstrompreise berücksichtigt.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) erklärt, wie die SBB den Ausbau der eigenen Bahnstrom-Produktion finanzieren sollen: Vorerst auf Kredit (bav.admin.ch)
Ich bedaure es, dass die Stimmberechtigten die Bedeutung einer intakten Landschaft an der geschützten Rigi-Südflanke sowie die eminent wichtige Funktion des Weggiser Schutzwaldes nicht erkannt haben. […] Wir müssen uns noch verstärkt für den Schutz unserer Landschaften einsetzen. Wir fordern weiterhin den Eins-zu-eins-Ersatz mit einer die umweltschonenden neuen Pendelbahn.
Der pensionierte Kulturwissenschaftler René Stettler will trotz einem klaren Volks-Ja der Weggiser Stimmbevölkerung vom Wochenende weiter gegen die neue Rigi-Gondelbahn kämpfen (luzernerzeitung.ch)
Wenn das Gesetz eine kostendeckende Bahnstromversorgung vorschreibt, ist eine Erhöhung des Bahnstrompreises leider unumgänglich. Wie hoch diese ausfällt, darüber spricht die SBB aktuell mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV). […] Der «Blick» spekuliert, dass sich die Mehrkosten für die SBB wegen der vielen eigenen Kraftwerke in Grenzen halten würden. Wenn das der Fall wäre, würde nicht ein Verlust im dreistelligen Millionenbereich drohen. Wegen der Trockenheit wird die SBB 2022 deutlich weniger als die üblichen 90 Prozent des Bahnstroms selber produzieren können. In regenreichen Jahren hat die SBB auch schon 100 Prozent selber produziert.
Die SBB zu einem «Blick»-Bericht über die von der Bahn beantragte Erhöhung des Bahnstrompreis ab nächstem Jahr (news.sbb.ch)
Die Anzahl der Parkplätze ist ein starker Hebel, um den Autoverkehr zu steuern. […] Weniger attraktiv als solche Push-Massnahmen sind Pull-Massnahmen.
Der Schlieremer Stadtrat Stefano Kunz (Mitte) an einem Podium zur Frage, wie die Verkehrswende gelingen kann (tsri.ch)
Das ist ein Traumresultat, ich bin überglücklich. Ich habe sehr viel Herzblut in diesen Gegenvorschlag gesteckt. Wir müssen jetzt vorwärtsmachen und das politische Signal ernst nehmen. In der Uvek haben wir uns ja auch darauf geeinigt, dass wir uns in den ersten fünf Jahren eine besonders steile Absenkungskurve der CO2-Emissionen wünschen. In den nächsten paar Monaten wird die Regierung mitteilen, wie sie den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur genau angehen möchte. Auch den Ausbau der Fotovoltaikanlagen können wir nun so ausgestalten, dass es dort so richtig kracht.
Der Basler SP-Grossrat Daniel Sägesser zum Gegenvorschlag zur Klimagerechtigkeitsinitiative, der von 64,1 Prozent der baselstädtischen Stimmbevölkerung angenommen wurde (bazonline.ch)
Ich wollte auf eine witzige Art zeigen, dass es möglich ist, mit dem öffentlichen Verkehr an ein Skirennen zu kommen. Denn den mit Abstand grössten Anteil am CO₂-Ausstoss eines Rennens verursacht die Anreise der Fans, er liegt bei 60 bis 70 Prozent.
Die Skirennfahrerin Michelle Gisin zu ihrer Aktion im Jahr 2019, als sie mit dem Zug von Engelberg an ein Rennen in St. Moritz fuhr (tagesanzeiger.ch)
Wir streben insbesondere beim gemischten Modell einen besseren Ablauf an. Fahrdienstmitarbeitende sollen nicht mehr wochenlang in derselben Schichtlage arbeiten müssen. Das System wird derzeit überarbeitet und die Neuerungen auf Anfang 2023 umgesetzt. […] ÖV-Betriebe in Zürich, Augsburg, Dresden und anderen Städten haben ebenfalls mit vielen Abwesenheiten zu kämpfen. Das kann nicht massgeblich am neuen Dienstsystem der BVB liegen.
Der Direktor der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) Bruno Stehrenberger zu Klagen der Tramfahrerinnen und -fahrer zu «gesundheitsgefährdenden» Arbeitszeiten (bzbasel.ch)
Ein Autobahnausbau verunmöglicht es, das von Bundesrat und Parlament anvisierte Klimaziel netto null bis 2050 zu erreichen. […] Es braucht eine konsequente Verlagerung auf den Fuss- und Veloverkehr sowie den ÖV. Das gilt selbst für den Fall, dass der Verkehr elektrifiziert wird. Denn Elektroautos sind über den gesamten Lebenszyklus betrachtet nicht klimaneutral.
Grünen-Nationalrätin Franziska Ryer begründet, warum die Organisation UmverkehR, deren Co-Präsidentin sie ist, das Referendum gegen den geplanten Autobahnausbau prüft (tagesanzeiger.ch)
Wir werden in Visp bis auf Weiteres kein neues Parkhaus bauen. Wir wollen vielmehr den Autoverkehr reduzieren, indem wir zusammen mit den lokalen Behörden den öffentlichen Verkehr unterstützen. Ein Parkhaus würde dazu führen, dass noch mehr Autos nach Visp fahren. Das wollen wir nicht. Wir wollen so wenig Autos wie möglich und unnötigen Verkehr vermeiden. […] Wir wollen, wo möglich, weg von den Autos hin zum öffentlichen Verkehr. […] Wir subventionieren bereits heute die Streckenabonnemente der Mitarbeitenden. Derzeit wird an einem langfristigen zukunftsorientierten Mobilitätskonzept gearbeitet.
Lonza-Präsident Albert Baehny in einem Interview zu weiteren Investitionen seiner Firma im Wallis und zur Frage der Mobilität seiner Mitarbeitenden (rro.ch)
Schreiben Sie einen Kommentar