Die Zitate der Woche: «Die Verteufelung des Autos, diese Ideolisierung verärgert die Leute zunehmend»

Braucht es in der Stadt so viele Autos? Bild: Victoria Primak / Unsplash

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf Geschichten, die Schlagzeilen machen. Diese Ereignisse rund um die Mobilität in der Schweiz bewegen die Menschen. Eine Übersicht in Zitaten – jede Woche neu und mit Links zu den Geschichten hinter den Quotes.

von Stefan Ehrbar
17. November 2021

Die Zitate der Woche

Eine Kollegin erfährt in letzter Minute, dass ihre lange Mittagspause plötzlich in eine kurze Arbeitsunterbrechung umgewandelt wurde. Statt in einem Restaurant Mittag zu essen, sitzt sie auf einmal in einem Bahnhof ohne Toilette und Pausenraum fest.

Hanny Weissmüller, Zentralpräsidentin des SEV-Verband Lokpersonal, zu erschöpften SBB-Mitarbeitern (sev-online.ch)

Vielleicht müssen wir einfach wegkommen von der Erwartung, dass alles von heute auf morgen verfügbar ist.

Hendrik Caspar von der Schweizer Spedition Streck Transport zum Fahrermangel in der Branche (aargauerzeitung.ch)

Die unbewilligten Velodemos sind Gift für die Ladenbesitzer. […] Ich möchte Sie einfach bitten, die guten Steuerzahler auch etwas zu pflegen.

Roberto Quaglia, Co-Präsident der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, zu Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) (nzz.ch)

Diese Verteufelung des Autos, diese Ideologisierung verärgert die Leute zunehmend. Bisher war vor allem das Gewerbe betroffen. Dessen Vertreter sind zahlenmässig unterlegen und können sich nicht wehren. Jetzt hingegen wird zunehmend die individuelle Lebensweise vervorschriftet. Wenn wir an einen Punkt gelangen, an dem sich ein grosser Teil der Leute eingeschränkt fühlt, wird es zu einer Trendumkehr kommen.

Peter Grünenfelder, Direktor von Avenir Suisse, zur Verkehrspolitik in Zürich (nzz.ch)

Eine Umfrage der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigt, dass Tempo 30 in der Bevölkerung inzwischen mehrheitsfähig ist.

Der Verkehrsingenieur Peter Hartmann zu Tempo-30-Zonen (suedostschweiz.ch)

Hotspots der Aggressionen gegen das Zugpersonal sind die Westschweiz und Zürich. […] Wenn ein Zug aus zwei Kompositionen besteht, ist manchmal eine Zugbegleiterin im vorderen Teil und eine im hinteren. […] Sie fühlen sich allein gelassen.

SEV-Gewerkschaftssekretär Jürg Hurni zur Zunahme von Angriffen auf das Zugpersonal (aargauerzeitung.ch)

Gerade weil genügend Platz für zwei Velos vorhanden ist, schafft man mit dem Rechtsfahren Sicherheit für nachfolgende Fahrzeuge und ermöglicht den Schnelleren das Überholen.

Franz-Xaver Zemp von der Luzerner Polizei zur Forderung des Rechtsfahrgebots für Velofahrer (luzernerzeitung.ch)

Wir sind eine Party- und Grill-Gesellschaft geworden: Die immer gleichen zwanzig Personen begegnen sich privat immer gleich. Einmal wird beim Hans gegrillt, dann beim Kevin. Aber zufällig neuen Leuten begegnen? Das gibt es höchstens noch im öffentlichen Verkehr.

Der Schriftsteller Peter Bichsel zum Reden in Bus und Zug (bazonline.ch)

Die Verbindungen nach Deutschland wollen wir verstärken. Und auch mit der französischen SNCF diskutieren wir mögliche Weiterentwicklungen. Es ist aber klar, dass wir bei unseren Wünschen von den Partnern abhängig sind, es liegt nicht alles allein in unserer Hand. Aber wir sind überzeugt, dass sich der Verkehr ins Ausland weiterentwickelt. Gerne möchten wir auch Verbindungen Richtung Luxemburg und Brüssel. Da ist die Situation aber schwierig.

SBB-Chef Vincent Ducrot zu den Ausbauplänen in der Region Basel (bzbasel.ch)

Die VBZ werden voraussichtlich die vom Behindertengleichstellungsgesetz vorgegebene Frist bis Ende 2023 nicht einhalten können. […] Die VBZ rechnen damit, dass frühestens 2026 alle Fahrzeuge stufenlos sein werden. […] Ein restlos behindertengerechter Ausbau der Haltestellen mit hohen Haltekanten wird mit verhältnismässigem Aufwand nicht möglich sein.

VBZ-Sprecher Tobias Wälti zum Einsatz von hochflurigen Trams in Zürich (limmattalerzeitung.ch)

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