Die Zitate der Woche: «Wir sind die Vorläufer bei ÖV-Gutscheinen und machen jetzt halt einfach mal»

Luzern will den Gratis-ÖV für Kinder. Bild: Iwouldstay / Wikipedia

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit einer Zürcher Stadträtin, die im Bereich Individualverkehr wenig Raum für Kompromisse sieht, einer verärgerten Güterverkehrs-Branche und Piloten, die sich von einem früheren Traumjob verabschieden.

von Stefan Ehrbar
24. August 2022

Die Zitate der Woche

In Luzern sind die Parkgebühren für Cars im europaweiten Vergleich immer noch eher niedrig. In Italien gibt es Städte, wo bereits die Einfahrt in die Innenstadt eine Gebühr von mehreren hundert Euro kostet.

Brigitte Heggli vom gleichnamigen Krienser Carunternehmen zu einer Gebührenerhöhung für Cars in Luzern (zentralplus.ch)

Wir geben aktuell etwa 60 Prozent mehr für Treibstoffe aus. […] Wenn die Preise im Herbst nicht sinken, sind wir fast zu einer Anpassung gezwungen.

Michel Scheurer, Leiter Nautik und Chefkapitän der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee (aargauerzeitung.ch)

Ich glaube nicht, dass es um einen Kompromiss geht. Wir haben einen klaren Volksauftrag: Im Verkehr müssen wir bis 2030 Netto Null erreichen. Es geht nicht darum, per se gegen das Auto zu sein, aber wir müssen schauen, dass wir keine mit Benzin und Diesel betriebenen Autos mehr haben und wirklich auf alternative Antriebe umstellen zu können.

Die Zürcher Stadträtin Simone Brander (SP) zu den ersten 100 Tagen in ihrem Amt (srf.ch)

Diese Fahrzeuge sind schon unterwegs. Sie haben mehr Sitze drin, als Kinder mitfahren dürfen. Wenn jemand zwei Kinder hat und ein weiteres kurz auf den Spielplatz mitnimmt, dann ist es schnell passiert, dass man mehr Kinder mitführt, als vom Gesetz her erlaubt wären. Wir hören immer wieder, dass hier auch fleissig gebüsst wird.

Die Basler Grossrätin Anina Ineichen will mit einer Motion mehr Kinder in Cargovelos erlauben (bazonline.ch)

Der Strassenverkehr allgemein ist ein Stressfaktor im Beruf des Taxifahrers. Es gibt viel Stau auf den Autobahnen und in den Städten. Ein anderer Punkt ist sicher auch der Verdienst. Wir reden hier von Minimallöhnen, befinden uns in einem Geschäft mit niedrigen Margen, und das ist sicherlich nicht förderlich für die Attraktivität eines Berufs.

Philipp Wieland, CEO des Unternehmens Wielandbus AG, zur Einstellung des Taxibetriebs (freiburger-nachrichten.ch)

Offenbar ist Pilot in der Schweiz kein Traumjob mehr, auch weil sich die Ansprüche der Gesellschaft verändert haben, die Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren aber nicht entsprechend angepasst wurden.

Thomas Steffen von der Pilotengewerkschaft Aeropers zu neueintretenden Kollegen aus dem Ausland (tagesanzeiger.ch)

Die Auslastung des deutschen Bahnnetz hat sich seit der Bahnreform von 1994 um mehr als 90 Prozent erhöht. Gleichzeitig hat sich der Zustand der Infrastruktur verschlechtert, weil viele Gleise, Weichen, Brücken und Stellwerke alt und störungsanfällig sind.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn zu Problemen auf den Verbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz (nzz.ch)

Hinder der ablehnenden Haltung der Kantonspolizei steckt ein wenig Arroganz gegenüber den Menschen, die jetzt einmal 50 Stunden Ruhe wollten.

Markus Zimmermann, Co-Präsident der IG Westtangente Plus, zum Nein zur Sperrung der Zürcher Hardbrücke (nzz.ch)

Es braucht dringend eine Alternative, weil Baustellen, technische Störungen und unzureichende Umleiterstrecken den Betrieb in einem derartigen Ausmass belasten, dass ein regulärer Güterverkehrsbetrieb kaum mehr möglich ist.

Vertreter des Transitgüterverkehrs fordern eine linksrheinische Alternative zur Rheintalbahn (swissinfo.ch)

Wir wissen natürlich nicht, wie stark die Gutscheine eingelöst werden. Dazu hat niemand Erfahrungen in der Schweiz. Wir sind da ein bisschen die Vorläufer und machen halt jetzt einfach mal. Darum können wir nicht auf irgendwelche Erfahrungswerte zurückgreifen.

Der Luzerner Stadtrat Adrian Borgula zum Plan der Stadt, ÖV-Gutscheine an Familien abzugeben (srf.ch)

Schreiben Sie einen Kommentar

Diesen Artikel kommentieren