Die Zitate der Woche: «Nach der Preissenkung nahm die Nachfrage um rund 10 Prozent zu – mehr, als wir erwarteten»

Sind Schweizer doch preissensitiver als gedacht? Bild: Egor Myznik / Unsplash

Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit überraschend preissensitiven ÖV-Kunden in Genf, dem Flixtrain-Chef, der in die Schweiz expandieren will, dem Zürcher Flughafen-Chef, der beschwichtigt und neuen Erkenntnissen zu Road Pricing.

von Stefan Ehrbar
27. Juli 2022

Die Zitate der Woche

Pro Oberland bittet den Bundesrat, anlässlich der Genehmigung des St. ​Galler Richtplanes eine die Kantonsgrenze überschreitende Bahnlinie Schmerikon SG und Rüti ZH als geplant einzutragen und gleichzeitig die involvierten Stellen der Kantone St. ​Gallen, Zürich, Glarus und Graubünden sowie die antragstellenden Gemeinden und Organisationen zu einem Dialog einzuladen.

Der Ustermer Verkehrsplaner Paul Stopper in einem Brief an das Uvek zu einer Neubaustrecke Rüti-Schmerikon (zueriost.ch)

Gesellschaftlich wird Schwarzfahren viel eher akzeptiert als zum Beispiel ein Ladendiebstahl. Das dürfte ein Grund sein, warum Schweizerinnen und Schweizer eher mal einsteigen, ohne für ein Billet zu bezahlen.

Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichsdienstes Moneyland, zu häufigem Schwarzfahren in der Schweiz (moneyland.ch)

Insgesamt fördert das Schweizer System leider kein Wachstum im öffentlichen Verkehr. Wir möchten die Schweiz aber mit internationalen Verbindungen in unser Netz integrieren. […] Das deutsche Schienennetz ist von Baustellen durchzogen, nicht ausreichend digitalisiert und überlastet. Das trifft Flixtrain genauso wie den ICE oder die Regionalzüge der Deutschen Bahn. […] Wir und unsere Partner zahlen übertariflich. Attraktive Gehälter sind ein enorm wichtiger Hebel, den wir auch bewusst nutzen, um sehr gute Mitarbeitende zu finden und zu halten.

Flixtrain-Geschäftsführer Michael Müller zu einer Schweizer Expansion und Problemen in Deutschland (bazonline.ch)

Postauto hat sich mit einem Finanzierungsvertrag abgesichert. Darin ist ein fixer Dieselpreis festgelegt. Die steigenden Preise tun uns noch nicht weh. […] Die Offerten der einzelnen Transportunternehmen zuhanden der Kantone gelten unabhängig vom Dieselpreis.

Postauto-Sprecher Urs Bloch zum Einfluss höherer Dieselpreise auf die Preise im öffentlichen Verkehr (luzernerzeitung.ch)

Ich bin wegen der Liebe in die Schweiz gekommen, aber wegen des ÖV geblieben. Es ist wunderbar, dass ich kein Auto brauche und trotzdem überall hinkomme. Ich denke, die Schweizer unterschätzen, wie schön das ist.

Einwanderin Emily Engkent zu Vorzügen des Lebens in der Schweiz (srf.ch)

Im ersten Quartal dieses Jahres war noch Ausnahmezustand, mit sehr tiefen Passagierzahlen. Niemand wusste, wann genau die Rückkehr zur Normalität einsetzt. Muss neues Personal rekrutiert werden? Braucht es neben Schulungen für zum Teil sehr spezialisierte Tätigkeiten auch Sicherheitschecks der Personen, die auch nicht von heute auf morgen erfolgen können? Dass da unsere Qualität nicht immer perfekt ist, bedauere ich. Es braucht noch ein paar Monate Normalität, bis sich alles eingependelt hat. Die vielerorts gehörte Aussage, dass jetzt im Sommer Chaos herrsche, dünkt mich aber doch überzeichnet.

Flughafen-Zürich-Chef Stephan Widrig zur aktuellen Situation an seinem Airport (tagesanzeiger.ch)

Auch ohne Road-Pricing werde die ÖV-Nachfrage weiter steigen, insbesondere wegen des Bevölkerungswachstums. Besser wäre es aus Sicht der PwC-Experten darum, auch im öffentlichen Verkehr ein Preissystem einzuführen, das dynamisch und verursacherge­recht sei. Billette wären so je nach Nutzungszeit teurer oder güns­tiger, zudem wären Abos nicht mehr so ausgestaltet, dass sie Vielfahrer belohnen. Das würde auch ÖV-Nutzern Anreize geben, nicht während der Stosszeiten zu reisen

Die «NZZ am Sonntag» zu einem Papier der Wirtschaftsprüfer von PwC zu Road Pricing (magazin.nzz.ch)

Unser Feindbild sollten die CO2-­Emissionen sein und nicht Industriefirmen, die traditionell mit fossilen Brennstoffen gearbeitet haben.

Christian Bach von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt zur CO2-freien Aviatik (magazin.nzz.ch)

Nach der Preissenkung hat die Nachfrage im Genfer Tarifverbund um rund 10 Prozent zugenommen. Das ist mehr, als wir erwartet hätten.

Hannes Wallimann von der Hochschule Luzern zu überraschender Preissensitivität der Schweizer Kundschaft (zentralplus.ch)

Wenn wir nach den Sommerferien keine Lösung finden, werden wir die Subventionen mittels Verfügung zurückfordern und das Bundesamt für Verkehr strafrechtliche Konsequenzen prüfen.

Der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner zum Streit mit der Bus Ostschweiz um Subventionen (tagblatt.ch)

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