
Jede Woche wirft Mobimag einen Blick auf die wichtigsten Zitate. Dieses Mal mit Schweizer Fahrlehrern, denen wegen einer Gesetzesänderung die Kunden abhanden kommen, der Rhätischen Bahn, die mehr Geld wegen Naturgefahren ausgeben muss und dem Bundesamt für Strassen, das die Vorzüge von Velobahnen preist.
19. April 2023
Die Zitate der Woche
Das Volk hat bereits jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt. Über 11’500 Unterschriften sind absoluter Rekord für eine Volksinitiative, die sich mit dem Thema Verkehr beschäftigt.
Martin Dätwyler, Co-Präsident des Initiativkomitees der Baselbieter Initiative «Tempo 30 – nur mit Zustimmung des Volkes», die von vielen unterschrieben wurde (bazonline.ch)
Sollte das so durchgehen, wird es zu einem Abbau statt einem Ausbau im ÖV kommen, und in diesem Zusammenhang sind die Preiserhöhungen für die Kundinnen natürlich ein Affront.
Grünen-Nationalrat und VCS-Luzern-Präsident Michael Töngi zu den geplanten Kürzungen der Bundesgelder für den ÖV (zentralplus.ch)
Zu einem gewissen Grad kann eine leichte Erweiterung, also mit einer verbleibenden zweispurigen Osttangente, sinnvoll sein. Was wir aber viel dringender benötigen, ist eine Verlagerung. Einerseits von oberirdisch zu unterirdisch. Und eine Verlagerung zu umweltfreundlichem Verkehr. […] Es kann doch nicht sein, dass wir zwei Milliarden in einen Tunnel stecken, und danach brauchen wir oberirdisch die Osttangente genau gleich weiter. Das ist doch ein Projekt, das völlig aus der Zeit gefallen ist.
Die Basler SP-Grossrätin Lisa Mathys in einem Streitgespräch zu den Autobahnprojekten Rheintunnel und Osttangente in Basel (bazonline.ch)
Naturgefahren werden ein immer wichtigeres Thema. Wegen des Klimawandels werden Frost-Tau-Zyklen stärker und häufiger, und es ist vermehrt mit heftigen Starkregen zu rechnen. Wir rechnen damit, dass wir durchschnittlich sieben Millionen pro Jahr in den Unterhalt und Neubau von Schutzmassnahmen investieren müssen.
Yvonne Dünser, Sprecherin der Rhätischen Bahn (RhB), zu den Folgen des Klimawandels (blick.ch)
Der Bund hat das Thema Wasserstoff in der Vergangenheit nicht mit dem Nachdruck verfolgt, den wir uns gewünscht hätten. […] Wasserstoff ist längst nicht mehr nur ein energiepolitisches Thema, sondern ein Thema der Aussenpolitik. […] Wir laufen in einen Energieschlamassel hinein. […] Weder bei der Infrastruktur, bei den politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz noch in der Aussenpolitik sind wir auf dem Weg, die Energiewende tatsächlich zu schaffen.
Alexander Keberle, Geschäftsleitungsmitglied von Economiesuisse zu einem Brief an Bundesrat Albert Rösti (SVP), in dem mehr Tempo beim Thema Wasserstoff gefordert wird (magazin.nzz.ch)
Das ist ein grosser Meilenstein in der Schweizer Verkehrspolitik. Insbesondere im West-Ost-Verkehr ist es eine Hauptachse, die durch diese dritte Röhre entlastet wird. Bei der Realisierung des neuen Gubristtunnels gab es zwar keine grossen technischen Schwierigkeiten, aber es waren doch Hürden zu überwinden. Wir haben zum Glück schon zwei Röhren gebaut, parallel. Geologisch war es keine Riesenherausforderung, aber natürlich war die ganze Logistik herausfordernd.
Roland Hug, Projektleiter beim Bundesamt für Strassen (Astra) zur Eröffnung der dritten Gubrist-Röhre (magazin.nzz.ch)
Die Nationalstrassen sind das Arbeitspferd des Verkehrssystems. Sie machen nur 3 Prozent des Strassennetzes aus, absorbieren aber 39 Prozent des motorisierten Individualverkehrs und 65 Prozent des schweren Güterverkehrs, das Meiste in den Agglomerationen. Wenn wir nicht besser zu ihnen schauen, belasten wir die Zentren, was wiederum die Verkehrssicherheit schmälert. Das kann niemand wollen.
FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen wirbt in einem Gastbeitrag für einen Ausbau des Nationalstrassen-Netzes (nau.ch)
Mit den zunehmenden E-Bikes sind die Velobahnen eine deutlich attraktivere Alternative als noch vor zehn Jahren. […] Die Schweiz ist ein sehr dicht besiedeltes Land. In den Städten und Agglomerationen, wo das Potenzial am grössten ist, ist der Platz knapp. Eine der grössten Herausforderungen wird es sicher sein, diese Velobahnen räumlich irgendwo noch hinbauen zu können.
Erwin Wieland, stellvertretender Direktor des Astra, zum hohen Potenzial von Velobahnen in der Schweiz (srf.ch)
Eine Verlängerung der Sihltalbahn würde zwar zu attraktiven Reisezeiten für Langnau und Adliswil führen, davon könnten aber nur verhältnismässig wenige Personen profitieren. [….] Den Knoten Zürich zu entlasten, ist grundsätzlich nicht erforderlich. […] Eine vertiefte technische Prüfung könne allenfalls dann geschehen, wenn der Bund den nächsten Ausbauschritt der Bahninfrastruktur plant.
Der Zürcher Regierungsrat in der Antwort auf eine Anfrage, ob eine Verlängerung der SZU von Adliswil nach Zug möglich wäre (tagesanzeiger.ch)
In einigen Regionen ist die Entwicklung dramatisch. Gewisse Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer mussten sich eine Nebenbeschäftigung suchen oder ihren Beruf ganz aufgeben. […] Heute geht man nur noch in die Fahrschule als Prüfungsvorbereitung. Klar, dass wir viel weniger Arbeit haben.
Michael Gehrken von der Fahrlehrpersonen-Organisation L-Drive zu den sinkenden Kundenzahlen auch aufgrund einer Gesetzesänderung, die den Lernfahrausweis ab dem Alter von 17 Jahren ermöglicht (srf.ch)
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