Diese ÖV-Strecken sind am häufigsten überlastet und zu diesen Uhrzeiten und Daten ist die Platzsituation am prekärsten (Abo)

Wo ist es voll im Schweizer ÖV? Bild: Alexis Fauvet / Unsplash


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Ein neuer Bericht des Bundes zeigt, wo und wann Züge und Busse in der Schweiz überlastet sind und zu welchen Daten und Uhrzeiten die Situation besonders kritisch ist. Fragezeichen gibt es allerdings zur Rhätischen Bahn, die wegen unplausiblen Daten aus der Auswertung herausgenommen werden musste. Was steckt dahinter?

von Stefan Ehrbar
7. November 2022

Die Schweizer Strassen sind oft überlastet. Das führt zu volkswirtschaftlichen Kosten: Menschen verlieren im Stau Zeit und es entstehen Lärm und Abgase. Doch das Problem der Überlast betrifft auch den ÖV – und auch hier lassen sich die Kosten quantifizieren. Denn wenn Pendlerinnen und Pendler etwa im Bus und Zug stehen müssen, können sie stattdessen nicht arbeiten und reisen weniger komfortabel. Zudem leiden viele deshalb an Reizüberflutung, Mangel an Privatsphäre, höherer Lautstärke, Gerüchen und mehr Schmutz. Das empfinden sie als Nachteil, der sich quantifizieren lässt.


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Während diese Kosten im Strassenverkehr relativ genau berechnet werden können, etwa mit dem Konzept der Zeitverlustkosten, ist dies im öffentlichen Verkehr allerdings etwas schwieriger. Denn nicht jeder will im ÖV arbeiten, und nicht jede Person empfindet es als gleich unbequem, im Zug stehen zu müssen. Um diese Kosten verlässlich zu berechnen, wird auf Befragungen von ÖV-Reisenden abgestützt. Diese müssen beurteilen, ob sie eine Reise mit kürzerer Reisezeit, aber in überlastetem Zustand einer Reise mit längerer Dauer aber mit höherem Komfort vorziehen. Da sich die Faktoren wie Reisezeit oder Grad der Überlastung in den Befragungen variieren lassen, können so verschiedene Multiplikatoren für verschiedene Überlast-Situationen ermittelt werden. 

Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hat diese «Komfortkosten» im öffentlichen Verkehr nun erstmals erhoben. Überlast tritt dabei gemäss international anerkannten Methoden bei einer Sitzplatzbelegung von über 90 Prozent auf. 


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Um die Komfortkosten pro Person zu berechnen, hat das ARE Daten von Verkehrsbetrieben zusammengetragen, die zeigen, welche Kurse überlastet sind, wie viele Passagiere davon betroffen sind und wie lange die Fahrt mit dem überlasteten Verkehrsmittel durchschnittlich dauert. Solche Daten stellen eta die SBB, die BLS, die SOB, die RhB, die MGB und die MOB für die Bahnen zur Verfügung. Zudem konnten die Autoren auf detaillierte Datensätze der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) zurückgreifen.  

Gemäss den Berechnungen des ARE entstanden im Jahr 2019 sogenannte Komfortverlustkosten im öffentlichen Verkehr von 27 Millionen Franken. 

Dies ist zwar wenig im Vergleich zum Strassenverkehr, wo bei Personenwagen zwar auch nur ein Wohlfahrtsverlust von 28,5 Millionen Franken resultiert, aber zusätzlich Zeitverlustkosten infolge von Stau von 2,7 Milliarden Franken. Beim ÖV hingegen führt Überlast meist nicht zu einer längeren Reisezeit.

Im Rahmen dieser Arbeit hat das ARE auch verschiedene Daten zur Auslastungssituation im schweizerischen ÖV aufgearbeitet. So zeigt etwa folgende Karte des Schweizer Liniennetzes, wo es im Jahr 2019 die meisten Reisenden von Situationen mit Überlast betroffen waren.

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