Der Stand des Automarkt: Tesla wieder auf Platz 2 – Schweiz bei Elektroautos hinter Deutschland und Österreich

Der Schweizer Automarkt leidet unter dem Chipmangel. Bild: Baptiste Gousset / Unsplash

Das Tesla Model 3 war in den ersten drei Quartalen des Jahres das meistverkaufte Elektroauto der Schweiz und landete insgesamt auf Platz 2. Den grössten Sprung nach vorne machten zwei Modelle von Toyota und Dacia. In Sachen alternative Antriebe legt der Schweizer Automarkt zu, bleibt aber hinter den Nachbarländern zurück.

von Stefan Ehrbar
12. Oktober 2021

So hoch wie im September war der Anteil rein elektrischer Autos an den Neuzulassungen noch nie: 11,3 Prozent der neu verkauften Autos in diesem Monat fahren rein elektrisch, bei 8,8 Prozent der Neuzulassungen handelt es sich um Plug-In-Hybride und bei 21,6 Prozent um Mild-Hybride.

Insgesamt erreichen Fahrzeuge mit zumindest teilweise alternativen Antrieben damit einen Marktanteil von 54,3 Prozent – so viel wie nie. Laut dem Verband Auto Schweiz hängt dies nicht zuletzt damit zusammen, dass die Fahrzeughersteller die Produktion und Auslieferung von Modellen mit alternativen Antrieben priorisieren, um die CO2-Ziele zu erreichen und möglichst keine Sanktionen für zu hohe Emissionswerte an den Bund abliefern zu müssen.

In der Rangliste der meistverkauften Modelle der ersten drei Quartale des Jahres bleibt der Škoda Octavia an der Spitze – wie schon im Jahr zuvor. Tesla holt sich mit seinem Model 3 den Rang 2. Knapp 3500 Fahrzeuge des Modells hat der kalifornische Anbieter in den letzten neun Monaten hierzulande verkauft. Deutlich Plätze gutgemacht haben der Toyota Yaris, der neu auf Platz 5 liegt und Fiat mit dem Modell 500 (Platz 6). Im Vergleich zu 2020 legt Škoda mit dem Modell Fabia um 18 Plätze zu und belegt neu Platz 19. Um 17 Plätze legt Dacia mit dem Günstig-Modell Sandero zu, der neu auf Platz 16 liegt. Ebenfalls einen hohen Zuwachs verzeichnen konnte BMW mit dem neuen 1er und VW mit dem Polo.

Viele Hersteller hätten wohl noch deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen können, wäre nicht der Chipmangel dazwischen gekommen, der die Produktion gebremst hat. So wurde etwa die Auslieferung der erwähnten 1er-Modelle von BMW deswegen teils monatelang verzögert. Das zeigt sich besonders stark im Monat September. In diesem gingen die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,4 Prozent zurück. Auto Schweiz nennt dafür explizit die «problematische Versorgungslage mit Mikrochips» als Ursache.

In untenstehender Tabelle sind die Verkaufszahlen in den ersten neun Monaten des Jahres und die Platzierungen sowie die CO2-Emissionen der Modelle aufgelistet.

ModellFahrzeuge Q1-Q3RangRang H1/20CO2-Emissionen*
Škoda Octavia370811 (-)53.4 T
Tesla Model 3346823 (+1)28.9 T
VW Tiguan317532 (-1)61.4 T
Audi Q3315645 (+1)60.2 T
Toyota Yaris2961527 (+22)46.0 T
Fiat 5002837614 (+8)47.3 T
Škoda Karoq281176 (-1)54.2 T
VW Golf266084 (-4)49.0 T
Mercedes-Benz A-Klasse265597 (-2)58.9 T
VW Polo26171023 (+13)50.2 T
Volvo XC402597119 (-2)64.6 T
BMW X324411214 (+2)69.3 T
BMW 1er22331326 (+13)56.8 T
Mercedes Benz GLC-Klasse1629147 (-7)72.0 T
BMW X121741526 (+11)59.8 T
Dacia Sandero21641633 (+17)49.3 T
Seat/Cupra Ateca20761718 (+1)59.1 T
VW ID.320671831.1 T
Škoda Fabia20661937 (+18)51.1 T
VW T-Roc19322058.3 T
Quelle: Auto Schweiz
*Life-Cycle-Assessment-Werte: CO2-Äquivalente bei Laufleistung von 200’000 Kilometern, inklusive Herstellung, Betrieb und Entsorgung. Jeweils preisgünstigstes Modell der Reihe. Daten: PSI / TCS

Der Anteil der rein elektrischen Autos liegt mit 11,3 Prozent in den ersten drei Quartalen des Jahres 3,1 Prozentpunkte höher als im Jahr 2020, Plug-In-Hybride steigerten ihren Anteil um 2,7 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent. Um ganze 8 Prozentpunkte auf 21,6 Prozent Anteil zulegen konnten Fahrzeuge mit einem Mild-Hybrid-Antrieb. Erdgas-Antriebe spielen mit einem Anteil von 0,1 Prozent der Neuzulassungen praktisch keine Rolle.

Für einen Spitzenplatz in Europa reicht das weiterhin nicht. Das zeigen aktuellste Zahlen zum ersten Halbjahr 2021. Der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen ist demnach in Deutschland, Österreich, Schweden und den Niederlanden höher als hierzulande. Werden die Plug-In-Hybride dazugerechnet, sind noch Deutschland, die Niederlande und Schweden im Vergleich von 10 Ländern vor der Schweiz.

Sehr tief ist der Anteil der Neuwagen mit alternativen Antrieben hingegen in Spanien, Polen und Italien. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt schneidet die Schweiz etwas besser ab.

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