Die Grünen in Grossbritannien versprechen eine Abgabe für Vielflieger. Sie könnte Flüge sogar billiger machen. Ausserdem im Blick aufs Ausland mit Links zu spannenden Geschichten: In Deutschland könnte bei den Autobahnen gespart werden – und der Boeing-Chef legt im Zusammenhang mit Pannen und Abstürzen einen peinlichen Auftritt hin.
von Stefan Ehrbar
21. Juni 2024
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Warum eine Abgabe Flüge billiger machen kann
Die Grünen im Vereinigten Königreich wollen eine «flyer tax» einführen, also eine zusätzliche Abgabe auf Tickets für all jene, die oft fliegen. In Grossbritannien sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung für 70 Prozent der Flüge verantwortlich. Die Partei begründet ihren Plan, den sie in einem Manifest für die kommenden Parlamentswahlen veröffentlicht hat, damit, dass die Luftfahrt die am schnellsten wachsende Quelle von CO2-Emissionen sei.
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Doch welche Folge hätte eine solche Abgabe? Dieser Frage ist die Zeitung «The Mirror» nachgegangen – und zu einem erstaunlichen Schluss gekommen.
Matt Finch, Politik-Experte des Think-Tanks Environment and Transport sagt, bei einer Vielfliegerabgabe erhöhe sich der Betrag, den man für ein Flugticket zahle, jedes Mal, wenn man innerhalb eines bestimmten Zeitraums fliege – wahrscheinlich innerhalb eines Jahres.
Zwar gebe es noch nirgends auf der Welt eine Vielfliegerabgabe. Doch die meisten Experten gingen davon aus, dass auf den ersten Flug keine Steuer erhoben würde, auf den zweiten ein relativ niedriger Satz, und danach in relativ grossen Schritten mehr pro weiteren Flug.
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«Diejenigen, die viel fliegen, etwa acht oder zehn Mal im Jahr, zahlen erheblich mehr, und deshalb ist es eine Regelung, die auf Vielflieger ausgerichtet ist. Es ist das gerechteste System zur Dekarbonisierung, das ich kenne», sagt Finch.
Es dürfte allerdings schwierig sein, den Plan umzusetzen. Zum Beispiel gebe es Leute, die zwei Pässe besitzen. Dies nachzuverfolgen, sei sehr schwierig. Zudem sei schwer zu sagen, ob eine solche Abgabe tatsächlich einen Effekt auf die Dekarbonisierung habe. Immerhin könne sie aber der Industrie helfen, bessere und umweltfreundlichere Lösungen zu finden.
Gleichzeitig gebe es auch Reisende, die dank einer solchen Abgabe wohl weniger bezahlen würden, wenn sie nur einmal im Jahr fliegen – klassische Urlauber beispielsweise. Das Preisgefüge würde sich nämlich durch eine solche Abgabe ändern.
Interessanter finde er den Plan der Grünen, die Subventionierung des Fliegens zu beenden. Kerosin ist etwa von der Treibstoffsteuer befreit, was Finch als «bizarr» bezeichnet. Jeder Autofahrer bezahle mit einem Mal Tanken mehr Kraftstoffsteuer als die grossen britischen Fluggesellschaften jemals berappt hätten, so Finch.
Spart Deutschland bei den Autobahnen?
Die Autobahnen sind Deutschland heilig – heisst es. Doch offenbar plant der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), die Investitionen in Autobahnen und Brücken zu kürzen. Das berichtete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung».
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Demnach sollen die Mittel im neuen Haushalt um gut 20 Prozent gekürzt werden. Diese Aussage sei allerdings «nicht direkt falsch, aber auch nicht die ganze Wahrheit», schrieb diese Woche die «Süddeutsche Zeitung». Einerseits habe Wissing die Mittel für die Autobahn GmbH erst für dieses Jahr deutlich erhöht, nämlich um eine halbe Milliarde Euro von 5,5 auf mehr als sechs Milliarden Euro. Die Gesellschaft betreibt die 13’000 Kilometer Bundes-Autobahnen. Zudem hätten schon 2023 gar nicht erst alle zur Verfügung stehenden Mittel verbaut werden können, so die Zeitung.
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