In Kopenhagen wird weniger Velo gefahren // Barcelona führt Paketsteuer ein // Darum sind E-Fuels für Autos ineffizient und teuer (Abo)

Das Velo ist in Kopenhagen beliebt, aber der Boom scheint vorbei zu sein. Bild: Febiyan/Unsplash

Ausgerechnet in der «Velo-Hauptstadt» Kopenhagen nimmt die Velo-Nutzung ab und das Auto ist immer noch sehr beliebt. Jetzt handelt die Stadt. Ausserdem im wöchentlichen Blick aufs Ausland mit den Links zu spannenden Geschichten: Das steckt hinter der neuen Paketsteuer in Barcelona – und darum sind E-Fuels teuer und ineffizient.

von Stefan Ehrbar
10. März 2023


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In Kopenhagen steigt die Autonutzung

In der europäischen Velo-Metropole Kopenhagen stieg zuletzt die Nutzung des Autos als Verkehrsmittel. Warum das so ist und wie die Stadt darauf reagiert, hat die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» in einem Interview mit der Umweltbürgermeisterin Line Bafod ergründet.


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Seit einiger Zeit stagniere der Anteil der Velofahrten am gesamten Verkehrsaufkommen, zuletzt sei er sogar ein wenig zurückgegangen, sagt sie. «Ein Teil der Erklärung ist nach meiner Überzeugung, dass es häufig an den passenden Abstellplätzen fehlt. Gerade die teuren E-Bikes und Lastenräder will niemand ohne eine vernünftige Sicherung an den Strassenrand stellen.» Barfod sagt, die Stadt wisse, «dass es vielen Leuten vor allem auf vergleichsweise kurzen Wegen für Besorgungen innerhalb der Stadt schwerfällt, auf ihr Auto zu verzichten. Und da spielt das Chaos, das zu manchen Zeiten rund um die Fahrradstellplätze herrscht, ganz bestimmt eine Rolle.»

Daneben habe Kopenhagen aber auch das U-Bahn-Netz stark ausgebaut. Es gebe Leute, die nun die U-Bahn für viele Strecken nutzten, die sie früher mit dem Velo zurücklegten.

Laut Barfod sollen die Leute aber nicht vom Velo auf die U-Bahn, sondern vom Auto auf die U-Bahn wechseln. Nun errichtet die Stadt an den Endstationen der U-Bahn Bike-Sharing-Stationen.


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Zudem werden im Zentrum von Kopenhagen viele Autoparkplätze abgebaut. Ein Drittel der bisherigen Parkplätze soll künftig für Carsharing-Autos, für Handwerker und Lieferanten reserviert werden. Das zweite Drittel soll unverändert bestehen bleiben, das dritte Drittel wird gestrichen.

Die freiwerdenden Flächen sollen genutzt werden, um Bäume zu pflanzen und Platz für Busse zu schaffen. Zudem sollen neue Abstellplätze für Velos gebaut werden.

Wer unbedingt mit dem Auto in die Altstadt fahren wolle, finde dort in Parkhäusern über 4000 Parkplätze, so Barfod, die der sozialistischen «Einheitsliste» angehört, der grössten Fraktion im Parlament der Stadt.

Dass der Parkplatzabbau negative Folgen für das Gewerbe hat, glaubt sie nicht. Es gebe zwar Veränderungen im Einzelhandel, wenn der Autoverkehr abnehme. Insgesamt aber werde es für Händler eher besser als schlechter. Dem jetzigen Vorhaben sei ein testweiser Abbau von Parkplätzen und eine Befragung von Händlern vorangegangen. Diese hätten dem Abbau danach zugestimmt, sofern die Warenanlieferung möglich bleibe.

Während Kopenhagen in Sachen Veloverkehr als Vorbild gilt, ist die Autonutzung höher als in Schweizer Städten und die ÖV-Nutzung tiefer. In Kopenhagen werden derzeit 31 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt. Bis ins Jahr 2025 soll der Anteil des ÖV zudem auf 25 Prozent steigen.

Zum Vergleich: Bei der letzten Erhebung vor einigen Jahren betrug der ÖV-Anteil in Zürich 41 Prozent der zurückgelegten Wege und jener des Autos 25 Prozent. In Basel betrug der ÖV-Anteil 32% und der Auto-Anteil 30%, in Bern betrug der ÖV-Anteil 38% und der Auto-Anteil 30% (siehe Mobimag-Bericht zum Thema).

Das steckt hinter der Paketsteuer in Barcelona

Die spanische Metropole Barcelona führt eine sogenannte Zustellabgabe für den Onlinehandel ein. Post- und Paketdienstleister und Onlinehändler, die selbst ausliefern, müssen künftig 1,25 Prozent der Bruttoerlöse von Lieferungen von Waren und Paketen in die Stadt abgeben.


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Nicht davon betroffen sind Lieferungen an Geschäftskunden und an Packstationen. Es gibt einige Ausnahmen der neuen Steuer:

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